Süddeutsche Zeitung Testbericht

Wenn man mehr über internationale Politik und Zeitgeschehen wissen will, wenn man nicht nur über die eigene Stadt oder Region informiert werden möchte, dann kauft oder abonniert man sich eine sog. überregionale Zeitung. Zu den bekanntesten gehören die Süddeutsche Zeitung, die FAZ, die Frankfurter Rundschau und die Welt. Ich habe einige dieser Blätter jeweils zwei Wochen Probe gelesen und bin bei der Süddeutschen hängen geblieben.
Erstmal gefällt mir natürlich das Streiflicht, die Kolumne am linken Rand der Frontseite. Immer originell werden hier aktuelle Ereignisse oder auch mal Klatsch und allgemeingültiges analysiert, natürlich nicht immer bierernst. Die SZ hat außerdem einen umfangreichen, sehr informativen Politik-Teil und ein tolles Feuilleton. Natürlich gibt es noch Sport und Wirtschaftsteil, aber die lese ich nicht. Einerseits weil ich mich nicht dafür interessiere und andererseits - und das könnte für einige ein Nachteil sein - weil ich die gar nicht schaffe. Ich lese vielleicht so eine Stunde Zeitung am Tag und schaffe die SZ nie ganz. Am Wochenende werfe ich meist die Hälfte der Zeitung gleich in die Tonne neben dem Briefkasten. Die Themenvielfalt ist toll, es wird für jeden was dabei sein, aber alles kann man nicht lesen. Das Süddeutsche Magazin am Freitag ist einfach spitze. Hier werden themen behandelt, für die im aktuellen Zeitungsgeschehen kein Platz ist: z.B. werden Museumsmitarbeiter nach ihren Lieblingsbildern befragt, es gibt gute Kolumnen und Rezepte, Auktionen und engagierte Reportagen.
Natürlich kann man sich vor allem dann mit seiner Zeitung identifizieren, wenn sie der eigenen politischen Meinung nahe steht. Die SZ steht da eher links von der Mitte, sie ist zwar nicht SPD-nah, aber ein großer Kritiker der CDU und z.B. auch der Bush-Politik mit dem Irak etc. Nicht, dass alle Beiträge politisch eingefärbt sind, sondern die Kommentare und Themenauswahl spiegeln doch meine Interssenlage wider. Die SZ ist immer so aktuell es geht, die Analysen sind meist sehr detailliert und die Kommentare entsprechen mir voll und ganz.
Für Studenten ist die SZ mit 16 Euro im Monat fast genauso preiswert wie viele Regionalzeitungen. Überhaupt muss man sagen, dass das Preisleistungsverhältnis absolut in Ordnung ist und man immer Vergleich mit vielen Regionalzeitungen einfach mehr Qualität erhält.
Die SZ ist aber nichts für Leute, die sich hauptsächlich für ihren eigenen Kreis informieren, denn sie hat nur einen Bayern-Teil, aber noch keinen z.B. für die neuen Bundesländer.
Fazit: eine tolle, hochwertige, informative Qualitätszeitung, die ihr Geld wert ist und interessierte Leser immer auf dem neuesten Stand hält.