The Day After Tomorrow (DVD) Testbericht

Das Wetter macht dem gesamten nördlichen Teil der Erdkugel zu schaffen, indem es ununterbrochen und unvorhersehbar verrückt spielt, und die einzige dazu abgelieferte Erklärung, die von einem Klimatologen stammt, wird grob missachtet, bis es tatsächlich und letztendlich zur Katastrophe kommt.

Was hier wie ein zweiter vorhersehbarer und heldenhafter Film vom deutschen Regisseur Emmerich klingt, entpuppte sich für mich als spannende und durchaus realistische Darstellung dessen, was unserem Planeten als Folge der rücksichtslosen Umweltmisshalndlungen blühen könnte.

Der Film kommt ohne Umschweife und sinnloses Gerede, vollgestopft mit überflüssigen Informationen, in vollen Gang und bietet schon in der ersten halben Stunde eine Flut von spannenden und interessanten, wetterbedingten Ereignissen auf der ganzen Welt.
Ganz unauffällig werden einem dabei Massen an Hintergrundinformationen zum Thema Wetter und Klima eingeflößt, und man bekommt schnell und konkret alles Erwähnenswerte über die Hauptpersonen zu wissen, ohne sich vorher mit langweiligen Dingen, die man im Nachhinein ohnehin nicht gebrauchen kann, auseinander setzen zu müssen.
Die emotionalität ist nicht übertrieben, doch intensiv, und der amerikanische Heldentum wird so gut wie ganz außer Acht gelassen.
Keine unrealistischen Darstellungen (außer vielleicht der Flucht vor Wölfen oder dem rasend schnell herankriechenden Eis), sondern viele brauchbare Tipps für das Überleben bei Kälte und generell in Extremfällen.

Der deutsche Regisseur ließ es sich diesmal (im Gegensatz zu seinem letzen Film über den Überlebenskampf) nicht nehmen, sein Nicht-amerikanisches Abstammen zu demonstrieren und sorgte am Ende für die indirekte Kapitulation der Staaten gegenüber den Naturgewalten und sogar der die ganze Zeit über unwichtige Präsident lässt sein Leben.
Amerika bittet um Hilfe und bedankt sich, sodass der typische amerikanische Herotismus sich sozusagen sehr zurück hält.
Die Lösungen und Konsequenzen, die die Rasse Mensch zu tragen haben, sind konkret und durchaus realisierbar (nicht das typische \"Wir-retten-alle-Menschen-Gehabe), sodass der Film seriös wirkt und ernsthaft zum Nachdenken anregt.

Und auch für diejenigen, die eher an Action und Spannung intressiert sind, gibt es eine Menge Szenen, in denen man die Luft anhält, um zu sehen, was geschieht.

Endlich mal ein Film, der den Ernst der Lage realistisch und durchaus nachvollziehbar darstellt, ganz ohne endloses Gerede und übertriebenen Heldentum, sondern mit viel Spannung, Überzeugung und Seriösität, mit Gefühl, Konkretivität und Lösung.

Liebe Grüße
Susi