The Simpsons Testbericht

The-simpsons
ab 11,03
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
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4 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Action:  viel
  • Spaß:  sehr viel
  • Spannung:  viel
  • Romantik:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von NoSoul

Guter Abgesang ein großen Serie: der Simpsons-Kinofilm im Vergleich

4
  • Unterhaltungswert:  gut
  • Informationsgehalt:  durchschnittlich
  • Präsentation:  durchschnittlich
  • Spaß:  sehr viel
  • Spannung:  wenig
  • Romantik:  wenig

Pro:

Einzelne gute Szenen

Kontra:

Zu stark auf Homer, marge und co . konzentriert

Empfehlung:

Ja

Wie wohl die meisten TV-Junkies der 90er bin auch ich ein großer Simpsonsfan. Oft saß ich am frühen Abend vor dem Fernseher und nahm über Monate hinweg ganze Staffeln der Serie auf. Inzwischen besitze ich alle auf DVD. Nach 18 Jahren Simpsons haben Matt Groening und co. nun den Sprung ins Kino gewagt und ich sah dem mit sehr gemsichten Gefühlen entgegen. Auf der einen Seite gibt es inzwischen Unmengen an miesen Kinoadaptionen guter Serien, auf der anderen war Southpark - der Film eine fantastische Kinoumsetzung. Allerdings hatte Southpark auch noch keine 18 Jahre auf dem Buckel, während man bei den Simpsons inzwischen altersbedingt schon einige eher mäßige Staffeln zur Kenntnis nehmen musste.


Inhalt:

Ich erwähne Southpark nicht grundlos, denn die Kinoadaptionen beider Filme beginnen durchaus ähnlich, was auch konsequent ist, da sie im Grunde den selben zentralen Bezugspunkt haben: die US-amerikanische Mediengesellschaft, insbesondere Kino und Fernnsehen. So wie bei Southpark alles damit beginnt, dass die Kinder in einen Terence-und-Philipp-Film gehen wollen, beginnt der Simpsonsfilm mit einer Itchy-and-Scratchy-Szene, die durch den plötzlich auftauchenden Hinterkopfs Homers unterbrochen wird. Er fängt lautstark an sich darüber zu beschweren, dass er das alles doch auch im Fernsehen umsonst bekommt, was er hier im Kino sieht, und beledigt alle Kinogänger offen ins Gesicht. Genau wie im Southpark-Film - in dem außer die Kinder alle den Terence-und-Philipp-Film wegen seiner Niveaulosigkeit verlassen, man selbst aber im Kino bleibt und sich das Gepfurze weiter anschaut, ja sogar darüber lacht - werden gleich am Anfang die Zuschauer für ihren Kinobesuch kritisiert, weil sie so dumm sind, für etwas Geld auszugeben, was sie auch kostenlos haben können. Dazu passt dann auch gut, dass Barts Strafaufgabe dieses mal aus dem Satz „Ich darf diesen Film nicht illegal downloaden“ besteht.
Im Gegensatz zu Southpark arbeiten sich die Simpsons aber dann nicht an der Serie in der Serie ab, sondern entwickeln eine Handlung vor dem Hintergrund der Umweltverschmutzung. Der Lake Springfield ist kurz vorm Umkippen und wird deshalb gesperrt. Nichts darf mehr in den See hineingeworfen werden. Als Homer aber die Fäkalien seines neuen Haustieres, eines Schweins, das er davor bewahrt hat, zu einem Krustyburger verarbeitet zu werden, entsorgen will, benötigt er eine schnelle Ablademöglichkeit, da er sonst eine Gelegenheit zu kostenlosen Donuts verpassen würde. Er schmeißt die Scheiße in den See, der See kippt um und die Regierung der vereinigten Staaten beschließt daraufhin, Springfield durch eine Glaskuppel hermetisch abzuriegeln. Als raus kommt, dass Homer dies verschuldet hat, müssen die Simpsons aus Springfield fliehen, um nicht gelyncht zu werden. Sie ziehen nach Alaska, kommen aber zurück als sie erfahren, dass die Regierung Springfield sogar sprengen will. Nach einer kurzen Zereißprobe zwischen Homer und seiner ganzen Familie macht er sich schließlich daran, die Stadt im letzten Moment zu retten.


Bewertung

Die Handlung der Serie ist einfach gestrickt. Hintegrund ist die Umweltproblematik, die zu einigen guten Gags über die Debatte in den USA genutzt wird. Al Gores unangenehme Wahrheiten werden genauso karrikiert wie die Ignoranz der Amerikaner. So ist einer der besten Gags als der Chef der EPA, der amerikansichen Umweltbehörde, sich den Springfieldern vorstellt und diese nur fragen „wer?“ und „Umweltbehörde?“. Letztlich ist das Gewicht des Filmes auf die Familienangelegenheiten der Simpsons konzentriert. Bart fühlt sich vernachlässigt und findet in Flanders kurzzeitig einen Ersatzdad, Lisa ist in einen Ökoboy aus Irland verliebt und entwickelt einen Hass auf Homer, weil dieser mit seinem Verhalten die Umwelt zerstört und Marge findet keinen Grund mehr, um bei ihm zu bleiben. Ich finde es schade, dass diese Familienangelegenheiten das Hauptgewicht der Handlung ausmachen. Die Serie hat Hunderte von fantastischen Charakteren hervorgebracht, von denen die meisten nur kurz auftauchen. Mr. Burns taucht nur zwei Mal auf, Skinner, Krusty usw. haben alle nur ihre Kurzauftritte. Eine Story, die alein in Springfield spielt und all diesen Figuren mehr Raum geboten hätte, hätte mir besser gefallen.
Daran liegt es denn auch, dass der Film letztlich kein höheres Niveau als eine durchschnittliche Folge der Simpsons erreicht. Auf 87 Minuten verteilt fand ich nicht mehr Szenen wirklich genial als in meinen Lieblingsfolgen mit ihren 22 Minuten. Sicher ist in jeder Szene der typische Simpsonshumor mit seinen vielen Anspielungen zu finden, aber wirkliche Supergags wie sie in manchen Folgen fast durchgehend kommen, sind nur wenige drin.
Dies kann man dann doch vielleicht mit einigen Unterschieden zu dem Southpark-Film auch erklären. Dieser setzte voll und ganz auf ein politisches Thema und traf damit damals genau einen Nerv. Der Simpsons-Film stößt zwar mit dem Umweltthema auch in einen Nerv der amerikanischen Gesellschaft, aber setzt seinen Schwerpunkt dann doch auf die Familiengeschichte. Dies wiederum macht den Film zu einem durchschnittlichen Werk, da die Serie in ihren 18 Jahren das alles doch schon hatte. Wie oft hatten Marge und Homer schon Eheprobleme wegen seiner Ignoranz? Wie oft haben sich Bart und Lisa von Homer abgewendet wegen seiner mangelnden Fähigkeiten als Vater? Der Film fasst mit seinem Thema zwangsläufig nur die typischen und bekannten Konfliktlinien der gelben Familie zusammen, erzählt nichts neues und erschöpft sich in einigen Szenen folglich sogar in Bezügen zu einigen klassischen Folgen. So zum Beispiel wenn im großen Finale Homer und Bart über die Teufelsschlucht springen und im Hintergrund noch der kaputte Krankenwagen steht, durch den Homer in der ersten Staffel nach einem missglückten Sprungversuch mit einem Skatebord zum zweiten Mal diese Schlucht hinunterfällt.
Irnoscher Weise ist der Film aber genau an den Stellen am besten, in dem es um die Politik und um die Gesellschaft geht, abseits aller Familienstreitigkeiten. Arnold Schwarzenegger als Präsident („Ich binn net gewählt um zu dänken, sondarn um zu länken“) stellt beispielsweise einen der Höhepunkte des Filmes dar.

Der Simpsonsfilm hat also viel Nostalgisches, erinnert eher an die großen Zeiten der Simpsons als Lust auf noch viele weitere Staffeln zu machen. Die Simpsons sind, so traurig es auch ist, irgendwie durch nach 18 Staffeln und den Film könnte man positiv als einen erfolgreichen Abgesang einer der besten Serien aller Zeiten betrachten.

Daher empfehle ich den Film auch jeden, rate aber sehr dazu, nicht allzugroße Erwartungen zu haben.

15 Bewertungen, 6 Kommentare

  • morla

    12.08.2007, 22:46 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • XXLALF

    12.08.2007, 21:18 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    Die grundlegende Ursache für die Erleuchtung ist der feste Entschluss, sich dem Wohl der anderen zu widmen, deshalb lese ich auch diesen Bericht. Wenn dir an meinem Wohl auch was liegt so lese auch bei mir. Lg XXLALF

  • viertelvordrei

    12.08.2007, 21:13 Uhr von viertelvordrei
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ist hier zwar nix vom Fernsehen zu lesen aber egal - die Simpdinger bleiben überall die Simpdinger. Ich mag sie überhaupt nicht - im Gegensatz zu Deinem Bericht.

  • Gozo-Bernie

    12.08.2007, 20:35 Uhr von Gozo-Bernie
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - aber eigentlich sollte es ueber die Fernsehserie gehen; Inhalt aber recht gleich - oder

  • waltraud.d

    12.08.2007, 19:44 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Mondlicht1957

    12.08.2007, 18:15 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das ist schon ne klasse Familie :O). LG