Dark Angel Testbericht

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Erfahrungsbericht von arseni

Gen Buffy

Pro:

Nette Stunts

Kontra:

Naja..

Empfehlung:

Nein

Titanic Regisseur James Cameron präsentiert uns nach seinen Endzeit-Schöpfungen Terminator eins und zwei eine weitere düstere Zukunftsvision, diesmal im Serienformat.

Die Hintergrundgeschichte für sein erstes Werk das in Serie geht, hat er wohl von dem selben Halsabschneider gekauft, woher er auch die Idee zum ersten Terminator her hatte. Zumindest legt das die Aktualität nahe, denn die Story für \"Dark Angel\" ist wohl mindestens so abgelutscht wie die cameronsche Cyborgsaga nach dem x-ten Aufguss durch eine us-japanische Co-Produktion, die man je nach Land entweder in einer Anime Version sehen kann, in dem der/die Held(in) nach einer Orgie mit diversen Robotern, Cyborgs und einigen Dämonen aus der Ukuturi-Dimension Deren Charmaball plattmacht um sie alle Der Gerechtigkeit zu übergeben, oder - die westliche Variante - Der Held alle Metallschurken aus dem Schurkenlabor, das geleitet wird von einem genialen, wahnsinnigen und verkannten Genie.. mit einer streng geheimen Superwaffe sie dahin zurückschickt (in gut verpackten Einzelteilen versteht sich) wo sie herkamen. (Meist in die vertraute Laborbedingung zurück, bei dem ein anderer verkappter Wissenschaftler dort die Einzelteile entdeckt, sich ein hämisches Lächeln nicht verkneifen kann und der Film genau dort endet.)

Wie dem auch sei.. Camerons Serie mit dem extrem düsteren Namen Dark Angel spielt an dem Zeitpunkt, wo die meisten Endzeitvisionen nach dem enttäuschenden und völlig untergangsfreiem Jahrtausendwechsel ebenfalls beginnen: Kurz nach dem Jahrtausendwechsel!

Im Jahre 2009 startet die US-Regierung (Wer sonst) ein \"furchtbares\" und bis dahin natürlich nie auch nur in Erwägung gezogenes Experiment, Genmanipulation! Und dazu am Menschen! Oh wei! Die Föten die diese Frischzellenkur genossen haben, wurden nach ihrer Geburt in das obligatorische Militärlager gesperrt, in dem sie ausgebildet werden um der perfekte Soldat zu sein. Wegen, an den richtigen Stellen manipulierten Genen haben sie dazu noch enorme Reflexe, Sinne, Stärke... Das Übliche Repertoire eben, dass wir spätestens schon seit dem Intro zu dem \"6 Millionen Dollar Mann\" kennen und lieben.

Da die Unterkunft im geheimsten Bootcamp der Welt nicht eben Angenehm ist, und dazu einige der inzwischen 8-10 jährigen \"Insassen\" an, für die dortigen Ärzte unerklärlichen Schüttelkrämpfen leiden, (und derjenige der das tut, wird meistens seziert) beschliessen die Kinder auszubrechen. Was dank deren Schnelligkeit, Stärke, Reflexe, Ausbildung.. etc. pp. in einer spektakulären Flucht auch gelingt. Zwar nicht allen, aber immerhin 12.

Eine davon ist Max. Zehn Jahre sind inzwischen seit dem Ausbruch vergangen und aus dem einstigen kahlköpfigen neun jährigen menschlichem Versuchskaninchen ist eine hübsche 19 jährige Radkurierfahrerin geworden.

Aber dies ist nur die halbe Wahrheit, denn unser genmanipuliertes Mädchen führt in Wirklichkeit ein Leben wie eine Kreuzung zwischen Buffy\'s Vampirkreuzzug und Lara Crofts ewiger Ramschsuche.

Neben ihrer bürgerlichen und vor allem legalen Tätigkeit als Radkurier bei einer Absteige von Firma mit einem Halsabschneider als Boss, nutzt sie ihre Kräfte vor allem zum Einbrechen. Und verdient sich dabei ein nettes Zubrot. Dieses Geld gibt sie grösstenteils für einen Privatdetektiv aus, da sie von (den tausendfach gesehenen und selbstverständlichen) Erinnerungen an ihre traurige Kindheit in schöner Regelmässigkeit heimgesucht wird. Ausserdem plagen Mäxchen Schuldgefühle wegen den ehemaligen Kameraden, da sie scheinbar als einzige ausbrechen konnte. Dachte sie jedenfalls, aber irgendwas in ihr wusste es schon immer besser. Da der Detektiv für die Suche nach den anderen Kindern immer mehr an einen Wucherer erinnert, nimmt auch Max\' Diebeskarriere so schnell auch kein Ende.

Da das Szenario in dem \"Dark Angel\" spielt scheinbar von Klischees nicht schon voll ist, musste als Zugabe noch ein verspäteter Jahr 2000 Bug hinzukommen, \"Der Impuls\" genannt, der die Computer für längere Zeit zur Hölle geschickt und damit die westliche Welt in ein Armenhaus verwandelt hat. Als Extrabonus gab es ausserdem den unglaublich innovativen Atomschlag, der auch den \"Impuls\" durch einen elektromagnetischen Impuls (schlechtes Wortspiel) erschaffen hat.

Das ganze hat aber nicht den endgültigen Weltuntergang herbeigeführt.

Dafür sind andere Zuständig, wohl die selben bösen Typen die \"das Labor\" betrieben haben. Denn sie sind, wie schon erwähnt, unsagbar böse, gemein, hinterlistig und wieder da. Im Pilotfilm zur Serie wird der von Max angeheuerte Detektiv in seiner Detektei (die in sich in einem verschlagenem Waschsalon befindet) von einem maskierten Mann überfallen und zusammengeschlagen, die Aktenschränke werden obendrein durchsucht. Haarscharf kombiniert Sherlock Holmes\' Wiedergeburt, das der Angreifer hinter Max her ist.

Max wiederum hat ausserdem noch ein weiteres Problem: Bei einem ihrer Beutezüge wurde sie ertappt. Sie brach (ohne es zu wissen) in das Haus eines Mannes ein, der gleichzeitig einen bekannten Piratensender in der Stadt betreibt. Es ist schon erstaunlich, welch\' Zufälle es gibt. Nicht nur das sie ausgerechnet dort einbrach, nein, der Betreiber des Senders verliebt sich mehr oder minder in sie und stellt sich als ein noch begnadeterer Detektiv heraus, als der von Max engagierte.

Er findet raus, wer die schöne Diebin wirklich ist und wie sie das Licht der Welt erblickt hat.

Die beiden freunden sich nach mehr oder minder langem Getue miteinander an, der neue Freund outet sich als die männliche Mutter Theresa, er will das Land wieder in den Zustand führen, wie es vor dem \"Impuls\" war. Als noch Milch und Honig floss und die Menschen noch zumindest eine Chance hatten.. ah ja, wie schön war bzw. ist unsere Zeit.. Glücklicherweise ist Theresa selbst vermögend, so das der Weltrettungsplan angegangen werden kann. Ein paar Ermahnungen von Max bezüglich der alten Zeit, dass damals auch nicht alles Gold war was glänzte und wenige Diskussionen über das, „wie können wir es besser machen\" später, ist die Rahmenhandlung für den weiteren Serienverlauf beschlossen.

Und die erste gute Tat wird sogleich im Pilot vollbracht. Der Piratensender hat seit langem einen Grossmagnaten auf dem Kieker, der diverse Affären, angefangen von unwirksamen, gar in Wirklichkeit gefährlichen Medikamenten aus dem privaten Pharmaunternehmen, Kontakte zur Mafia und auch Mord auf dem Konto hat. Ganz uneigennützig ist unsere männliche Mutter Theresa nicht, denn der Hauptgrund weswegen der Bösewicht auf der Liste ist, ist ein Mord an seinem Freund, der dem Unterwelt Boss in die Quere kam. Seitdem leben die Frau des ermordeten und ihre Tochter beim Weltenretter. Es könnte alles so schön sein, aber nach einer weiteren Ausstrahlung der Piratensenders, wird die Tochter als Rache für die Schmutzkampagne des Senders entführt. Max rettet auf Bitten unserer Theresa das Töchterchen und spielt dabei auch noch einen Lakaien des Big Boss gegen seinen Chef so aus, das er ihn auch noch umbringt...

Die Welt scheint wieder ein Stück besser gemacht worden, aber neues Ungemach droht! Bei der Operation Mädchen-retten wurde Max von ihren alten Feinden observiert und fast beinahe geschnappt. Sie erkannte den Einsatzleiter der Spezialeinheit, die fast erfolgreich waren, es war der selbe Mann, der das Camp in ihrer Kindheit geleitet hat.

Mr. Weltenretter währenddessen, liegt im Krankenhaus. Er hat die Entführer der Tochter seines Freundes auf frischer Tat überrascht und wurde dabei angeschossen. Jetzt sitzt er im Rollstuhl. Nach seiner Entlassung hat er seine Detektivfähigkeiten spielen lassen und herausgefunden, das noch weitere 11 Kinder neben Max damals entkommen konnten. Einer davon ist Zak, Max\' damaliger bester Freund.

Als Max von diesen guten Neuigkeiten erfuhr, ist der Plan beschlossene Sache:

Punkt 1: Die damaligen Leidensgenossen finden.

Punkt 2: Die Halsabschneider und Betrüger in der nach-Impuls Welt bekämpfen.

Punkt 3: Es den damaligen Peinigern zeigen und sich vor ihnen gleichzeitig verstecken.

Nachdem dies alles zwischen Miss Genmanipuliert und Mr. Weltenretter besprochen wurde, ertönte der Serienjingle und wir können uns auf ähnlich gestrickte Fälle wie im Pilot bei einem schon tausendfach gesehenen Serienkonzept erfreuen.

Und, lieber James Cameron.. Nein, es ist nicht besonders innovativ Im Jahre 2001/2 die Heldin 5-6 mal pro Folge sagen zu lassen, das sie ein Mädchen ist. Und unglaubliche Superkräfte vereint in einer hübschen Frau die alle bekämpft, ist auch schon vor kurzem gesehen. Über den Rest wollen wir uns gar nicht unterhalten. Computer Bug, Atomkrieg, Polizeistaat, Genlabore mit skrupellosen Wissenschaftlern, dazu eine Prise \"Auf der Flucht\" und sehr billige Endzeitromantik ist selbst für das erste mal schlecht. James, bleib bei deinen Leisten und verfilme lieber Terminator 3.

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