Vulgar Display of Power - Pantera Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

...und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Stellt Euch vor, Ihr würdet in einem 40-Tonnen-LKW sitzen. Ihr braust auf einem einsamen amerikanischen Highway vor Euch hin. Es ist später Nachmittag, die Sonne senkt sich gerade und droht hinter dem Horizont zu versinken... Es ist heiß... bullenheiß... Euch rinnt der Schweiß von der Stirn...

Da seht Ihr es plötzlich.

Vor Euch auf der Straße taucht es auf - und Ihr könnt anfangs nicht beschreiben, was es genau ist. Nichtsdestotrotz rast Ihr mit locker-flockigen 100 Sachen darauf zu. Ohne mit der Wimper zu zucken. Ihr kommt immer näher, verschwendet aber keinen Gedanken daran, auf die Bremse zu treten oder auszuweichen. Wäre ja noch schöner. Aber was verdammt nochmal IST das da vorne?

Ein Eisblock. Mindestens 4 Meter breit und gute 6 Meter hoch steht er da auf der Straße. Ihr rauscht weiter in voller Fahrt darauf zu. Ungebremst donnert Euer LKW in den Eisblock, das Eis zerbirst, die kühlen Splitter fliegen durch die Fahrerkabine, wie Glas zerspringt der Block - UFF... Ihr wacht auf...


Na? Mal wieder als Weck-CD für den frühen Morgen "Pantera" eingelegt? Hab ich's mir doch gedacht... Kein Wunder, wenn Ihr solche Träume habt. Die Texaner sind immerhin bekannt für ihre gnadenlos harten, aber trodem saumäßig (oink, oink) groovenden Metal. Punkt. Aus. Und weil "Vulgar Display of Power" ein dermaßen geniales Brett vor dem Herren ist (der darauf bloß nicht sein Geschäft verrichten soll, sonst gibt's Ärger!) - hier der Bericht...


1.) ~~~Mouth for War~~~ 3:56

Donnernde Drums eröffnen in Verbindung mit wuchtigem Riffing den ersten Song und schon wird klar, was hier angesagt ist: BOAH, das Riff groovt wie HÖLLE! Moment mal, wie groovt die denn eigentlich? Egal, ist einfach der Hammer. Glaubt es mir oder nicht - aber dann seid Ihr selbst Schuld. Phil Anselmo steiht gesangsmäßig auch recht schnell ein und bringt seinen eigentümliches Sprechgesang-Geshoute an den man, das zugleich aggressiv und melodisch sein kann. Glaubt mir, es geht. "Holf your mouth for War, use it for what it's for, speake the truth about me - determined!"

"POSESSED - I feel a conquering down inside of me..." - Pure Aggression, der hier freien Lauf gelassen wird. Ich denke wenn Phil auch nur ein Keyboard von weitem sieht, würde er wutentbrannt darauf zustürmen und es mit den Zähnen in seine Einzelteile zerlegen. Jaaaa, quietschende Gitarren, wie Dimebag Darrel es in seinem kurzen Solo zelebriert, da ist es worauf man hier setzt. Dann wird der Groove noch durch einen Uptempo-Part mit schnellem Geshoute ausgetauscht und schon sind alle Metaller zufrieden. Doller Opener, ganz fein, hat gefallen.
10/10

2.) ~~~A new level~~~ 3:57

Befinden wir uns nun in einem Videospiel und haben das näxte Level erreicht? Ui, dann geht's jetzt wie bei Super Mario Bros. in die Höhlen, dort herrscht der texanische Thrash-Dämon Phil mit seinen Helfeshelfern, dem Basskönig Rex (für alle gebildeten unter uns...), Sklaven-Antrommler Vinnie und Axt-Mörder Dimebag. Ihre Waffen? Treibende Riffs, die sie wie Feuerbälle dem armen Zuhörer-Mario um die Ohren ballern. Der Wechsel aus Tempo und schleppendem Groove. Und Phil's todbringende Stimme, die alles platt macht. "A new level of confidence and power..."
8/10

3.) ~~~Walk~~~ 5:14

Na bitte, da haben wir es doch. Die CD ist ein Videospiel! Die Ampel wird grün ---> WALK! Anscheinend wird nun der Groove freigelassen (soll angeblich der Bruder vom Grinch sein, von weiteren Spekulationen bitte ich Abstand zu nehmen) und textlich gesehen bleibt's ein wenig simpel - "Re... spect... WALK! What did you say?" - Muttu selbst wissen - "Re... spect... WALK! Are you talking to me?" - Hab ich was gesagt? Komisch Leute, diese Texaner...
7/10

4.) ~~~Fucking Hostile~~~ 2:49

Ui, da wird's aber provokant im Titel. Aber wenn der Song so heißt, darf ich das auch so schreiben. Im Hammer-Mörder-Jetzt-geht's-Dir-gleich-an-den-Kragen-Tempo wird hier losgeschrotet, dass es eine wahre Freue ist. *freu*
Phil schreit sich wütend die Seele aus dem Leib, wobei der Chorus schon etwas melodisches hat: "To see, to bleed, can not be taught, I turn you're making us... FUCKING HOSTILE!!!" *immernochfreu* - Und dann ein pfeilschnelles Frickelsolo auf der Klampfe, dass einem fast schwindelig werden könnte. Ach ja, einmal die wummernde Double Bass bitte nicht vergessen, die ist nämlich auch ganz fein. *garnichtmehrmitfreuenaufhör*
10/10

5.) ~~~This Love~~~ 6:32

Ein Liebeslied? Akustische Gitarren? Dezentes Drumming? Bin ich im falschen Film? Phil singt clean? Falsche CD? Falsche Band? Hallo? Hmmm... muss wohl passen, hab die CD immerhin zwischenzeitlich nicht gewechselt. Ahm da ist ja auch eine verzerrte Gitarre. Aber warum heult die so weinerlich vor sich hin?

Oha, da kommen sie also, die Prügel-Riffs und das Aggressivo-Drumming. Aber nur kurz, danach gibt's wieder 'ne melancholische Akustik-Strophe. Besonders interessant ist folgende Textzeile: "I'd kill myself for you... I'd kill you for myself..." - Hähä, was denn nu? Anscheinend bringt ER SICH um, denn Phil klingt bei demm folgenden Geschreit so, als müsste er abkratzen... *schab* Begleitet von tonnenschweren Riffs. Dann wieder akustisches Geplänkel, harte Strophe, akustisches Geplänkel, riifendes Outro.
7/10

6.) ~~~No Good (Attack the Radical)~~~ 4:49

Ui fein, da kann jemand die Tonleiter auf der Gitarre hoch spielen. Applaus. Hoppla, ein geiles Riff kann der gute Dimebag ihr auch entlocken, Reschpeckd. Phil darf hier gesanglich mal wieder zwischen aggressivem Geshoute, leisem Sprechgesang und "Gesang" in der Bridge munter hin- und herwechseln, dafür hat Rex am Bass in der zweiten Strophe einen kurzen Fast-Solo-Auftritt. Nur Vinnie an den Drums poltet munter weiter. Macht nix, immerhin wollen wir ja die komplette Band hören, und die sogrt hier fein für Abwechslung. Geht gut ins Ohr und man wippt auch schon mal zu den Riffs mit der linken großen Zehe mit. Ehrlich.
8/10

7.) ~~~Regular People~~~ 5:27

BOAH! Was issn das für'n Mörder-Riff? Abgef@**ter Rhythmus mit genialer Gitarrenarbeit, der groovt wie der Sänger von Sanatorium (also "wie Sau", für alle die's net wissen). Man packt gleich noch ein weiteres Riff dran, das diesmal etwas weniger Groove, dafür aber mehr Melodie hat. Die Strophen wurden mit beidem zu gleichen Teilen ausgestattet, im Chorus darf Phil wieder zur Sache: "Most regular people would say it's hard. Any street-wise son of a b@*ch knows - don't f@*k with this..." - derber Text, derber Song. Aber irgendwie geil.
8/10

8.) ~~~Live in a Hole~~~ 5:00

Na, so wie hier losgeschrotet wird, hätte wohl ein anderer Titel eher besser gepasst: "Freaking out in a Hole" oder so. Ich stelle mir grad die Band vor, wie sie da unten in einer Dreckgrube wild schreiend umherrennen und dabei ihre Instrumente zertrümmern. Würde wohl besser passen, aber egal. Jedenfalls wird hier wieder schön Groove auf der einen Seite (Chorus, Strophe) und derbem Geballere (Bridge, Zwischenspiele) gelegt.
9/10

9.) ~~~By Demons be Driven~~~ 4:40

Ein hammermäßig schnelles Stakkato-Riff eröffnet diesen Song, das jedes Metaller-Herz vor Freude Samba tanzen lässt. Die bald folgende Strophe ist etwas gezähmter und groovt wieder recht schön, aber schon im Refrain gibt's wieder die volle Portion Hartwurst auf's Brot: "BY DEMONS... BE DRIVEN..." *BandimHintergrundmördermäßigknüppel* "Beckon the Call, beckon the Call..." - Phil klingt da richtig, ja, dämonisch... (Ach nee!)

Kurzes Drumsolo, dann folgt ein abartig-geniales Gitarrensolo, dass man durchaus als absolut krank bezeichnen kann. Gute Besserung an der Stelle übrigens. Spätestens ab dem zweiten Chorus denkt man übrigens wirklich dass der gute (oder böse!) Phil von üblen Dämonen besessen ist, so wie der Junge plärrt. Aber egal, uns gefällt's und wir haben Spaß daran... *Spaßdaranhab*
10/10

10.) ~~~Hollow~~~ 5:45

So.. und nun zum Abschluß nochmal so richtig fette... Akustikgitarren? Na gut... klingen ja ganz nett. Eigentlich sogar recht gut. Schön melodisch und melancholisch. Und Phil kann DOCH singen, ich hab's immer gewusst! "What's left inside him? Don't he remember us? Can't he believe me? We seemed like brothers... Talked for hours last night about what we wanna be. I sit know with his hand in mine but I know he can't fell..." - Ui, traurige Sache, entsprechend bedrückt klingt auch Phil's Stimme. "Noone know, what's done is done. It's as I he were dead..."

Eine weitere depressive Strophe, dann ein kurzes Solo... dann wechselt die Stimmung im Song: "He as hollow as I alone now..." wird mehrmals düster gesprochen, bevor die Gitarren wieder laut werden und zusammen mit den Drums wütend im Stakkato-Rhythmus loslegen: "He as hollow as I alone, a shell of my friend just flesh and bone. There's no soul, he sees no love - I shake my fists at skies above - mad at God... mad... at GOD!" - Mensch, das kann einem ja richtig nahe gehen. Die letzten knapp eineinhalb Minuten darf man dann zu einem netten Solo "ausgrooven"...
10/10


~~~Coverartwork und Sound~~~

Das Cover ist klasse. Schwarz-weiß. Von rechts ein Unterarm, natürlioch mit 'ner Faust dran. Die fährt von rechts unten ins Bild und knallt links oben einem voll auf die Backe. Passt perfekt zur Mucke - voll auffe Fresse eben. Ohne Kompromisse. Na gut, 'ne Ballade is drauf, Melodien und Groove gibt's auch, aber... *psssst* - das sagen wir mal lieber keinem...

Und was soll ich zum Sound sagen? Eigentlich dürfte es das Album nicht auf CD geben. Eigentlich müsste es stets eine LP sein. Warum? Weil der Sound dermaßen fett ist, dass er platzmäßig gesehen auf so einer kleinen Silberscheibe gar keinen Platz haben dürfte. Aber Dank den Mitteln der modernen Technik geht's ja doch. Da sind wir aber froh... *WishyseinenPlattenspielerschonlangeamDachbodendeponiertunddiePicture-LPsanderWandhängenhat*


~~~Fazit~~~

Das is Metal. Wer das sucht, liegt hier richtig. Wer Keyboardgewichse, wispernde Frauenstimmchen und schwuchtelige Kastratensänger will, soll sich verpissen. Hier gibt's voll was auf die Zwölf und zwar ohne Kompromisse. Charthörer bleiben der Scheibe kilometerweit fern, Hartmetaller knien sofort nieder und saugen... (Ihr Ferkel, was dachet Ihr denn?) ...die Songs in sich auf. Jetzt! Sofort!

In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Groovemaster

52 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Totenmond

    06.03.2002, 22:13 Uhr von Totenmond
    Bewertung: sehr hilfreich

    Geiler und phatter Bericht !!!! Bitte viel viel mehr davon !!!

  • undertaker

    26.02.2002, 01:22 Uhr von undertaker
    Bewertung: sehr hilfreich

    ist nicht so meine Richtung

  • Maeuschen21

    25.02.2002, 11:39 Uhr von Maeuschen21
    Bewertung: sehr hilfreich

    Oh je das erinnert mich so an meine Kindheit, mein Vater hat immer Metal gehört un d pantera gehörte mit zu seinen top 10 ;o)