Wave-Gotik-Treffen Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von das-christian
Leipzig im Ausnahmezustand!
Pro:
sehr gute Stimmung, Wetter war schön, VNV Nation
Kontra:
Blutengel-Konzert war überfüllt, pingelige Securities, Toiletten waren dreckig und meist mußte man anstehen, Bandauswahl war dieses Jahr nicht so gut
Empfehlung:
Ja
Intro
Seit 2001 pilgere ich mit ein paar Freunden immer zum Wave-Gotik-Treffen nach Leipzig. So geschehen ist es auch dieses Jahr wieder, als ich am 6. Juni zum nun schon 12. Wave-Gotik-Treffen gefahren bin. Die Erwartungen waren jedes Jahr nicht besonders hoch, der erste Grund dort hinzufahren waren bei mir immer die Bands, dieses Jahr war sehr wenig für meinen Geschmack dabei, aber es war immerhin etwas dabei. Ein weiterer Grund dort hinzufahren ist natürlich die Stimmung und die Atmosphäre, denn es ist ein wunderbares Erlebnis wenn man durch eine Stadt läuft die hauptsächlich von Personen aus der schwarzen Szene besiedelt ist.
Das Wave-Gotik-Treffen ist ein Treffen von Personen die sich der dunklen Seite des Lebens zugewandt haben, kurz gesagt, es ist ein Gruftietreffen. Auf diesem Treffen gibt es Bands, welche eben diese Musik spielen und in meist großen Hallen auftreten, welche verteilt in der Stadt liegen. Die Agrahalle 1 und das Werk II zähle ich dabei aber nur als große Hallen, denn diese Hallen sind überdacht und bieten viel Platz für die Zuschauer an Quadratmetern, die Agrahalle ist in die Breite und das Werk II in die Länge gezogen, daher ist die Agrahalle am besten geeignet um vielen Menschen eine gute Sicht zu verschaffen. Es gibt auch noch die Agrahalle 2, die auch auf dem Agragelände ist, sie ist kleiner und hier spielen auch nur eher unbekannte Bands die nicht im Programm genannt werden, abends legen dann meistens DJ’s auf, aber diese Halle ist gemütlich, weil nicht so viele darin sind, dies liegt sicher auch daran das sie keiner findet. Die Parkbühne ist nicht überdacht, das ist schlecht, besonders bei Regen. Außerdem ist die Parkbühne sehr klein. Genauso wie das Haus Leipzig, das Haus Auensee ist auf dem Veranstaltungsplan erst gar nicht vorhanden, den Plan bekommt man bei der Bändchenausgabe. Aber auf dem Treffen gibt es auch einige Märkte, zum einen der Markt in der Agrahalle, hier gibt es alles was das schwarze Herz begehrt, CD’s, Klamotten, Ringe und vieles mehr. Der Wikingermarkt ist dort auch in der Nähe, er befindet sich hinter dem Zeltplatz, hier gibt es zu dem altertümlichen Markt passende Speisen und Getränke oder auch einige Schauspiele, bei denen unter anderem gesagt wird wie wertlos doch eine Frau ist. Und dann ist noch der Mittelaltermarkt an der Moritzbastei, das war aber nicht mein Fall, auch hier gibt es typisch altertümliche Dinge. Aber es gibt auch Lesungen, Autogrammstunden und Vorführungen an noch vielen anderen Veranstaltungsorten in Leipzig, hier wäre das Cinestar hervorzuheben. Der Hauptstandort des WGT’s ist aber das Agragelände. Denn hier ist der Zeltplatz, die Agrahalle 1 und 2, und der normale Markt, außerdem befinden sich an diesem Ort die meisten Leute.
Vor diesem 12. Pfingsttreffen habe ich dieses Treffen in folgender Erinnerung. Es war ein Fest wo man extreme Menschen sieht die durch ihr Aussehen auffallen wollen und dies auch tun. Dann gibt es noch Securities die einem am liebsten von oben bis unten auf spitze Gegenstände durchsuchen würden. Zu erwähnen wären noch die berühmten Dixiklos, meistens sind sie auf dem Zeltplatz vorhanden, spätestens nach zwei Tagen merkt man den fäkalen Duft oder die Rückstande die sich am Klo auf dem Boden oder am Türgriff befinden. Aber friedlich geht es dort zu, ich habe noch nie gesehen das es dort eine Schlägerei gab.
Die Karte für dieses Jahr habe ich in unserem städtischen Ticketshop für 52 Euro gekauft. Die Karten werden irgendwie von Jahr zu Jahr teurer und die Bands immer schlechter, aber das ist kein Grund dort nicht hinzugehen. Im Internet habe ich mich vorher über die Bands und die Spielzeiten informiert, um mir schon einmal einen kleinen Plan zu machen wo ich am Wochenende überall sein werde. Aber trotzdem konnte ich erst am Freitag dorthin, wegen der Schule, aber am Donnerstag haben sowieso noch keine Bands gespielt, dieser Tag war hauptsächlich für den Zeltplatz gedacht, zum Aufbauen der Zelte, denn am Freitag ist es immer schwierig einen Zeltplatz zu finden, weil da schon alles voll ist. Aber trotzdem gibt es am Donnerstag etwas zum erleben, wie die städtischen Diskos, zum Beispiel hat das Darkflower geöffnet.
Freitag 06.06.2003
Schwer zu sagen wo am Freitag was war, aber es war ein Tag zum wandern gewesen, unter anderem hat Umbra et Imago und Dulce Liquido in der Agrahalle gespielt oder In Strict Confidence im Werk II, aber die ganz großen waren an diesem Tag noch nicht aufzufinden.
Um halb sechs ging es von Zuhause aus los, eine Freundin hat mich abgeholt und mit ihr bin ich dann nach Leipzig gefahren. Es wurde vorgewarnt das es auf dem Hinweg nach Leipzig zum Stau kommen könnte, davon war aber nichts zu spüren, wir haben unter 7 Mann in einer kleinen WG in Leipzig Grünau unser Lager aufgeschlagen. Nachdem wir ausgepackt und erst einmal unsere Mägen vollgeschlagen haben, sind wir um
etwa 8 Uhr in Richtung Agragelände gefahren um die Bändchen zu holen. Das Problem war nur das vor dem Agragelände eine etwa 200 m lange Schlange war, die wegen den Bändchen anstand. Da kam mir die Idee, das doch im Werk II auch Bändchen verteilt wurden, also sind wir dahin gefahren. Und dort war die Schlange „nur“ 50 m lang. Kurz nach um neun hatten wir alle unser Bändchen, den Stadtplan und eine wunderschöne Eintrittskarte die aufklappbar ist. Unser erstes Ziel war Tiamat, sie spielten auf der Parkbühne, die Parkbühne ist nicht überdacht und relativ klein. Mit etwa 20 Minuten Verspätung sind wir zum Konzert gekommen, was mir aber nicht so sehr gefiel, die Band ist in den Bereich Goth-Rock einzuordnen, ich hätte es mir besser vorgestellt. Genervt haben mich aber die Leute, die die Flyer verteilt haben, ich wurde bestimmt 3 mal von ein und demselben Typ angesprochen der mir Flyer andrehen wollte, dies ist schon belastend, wenn man die Fahrt und den Streß mit dem auspacken hinter sich hat und dann eine Band sieht die einem nicht mal so richtig gefällt. Das Publikum war gut, aber es ist nicht gerade ausgeflippt bei dem Auftritt, aber eine Zugabe wurde trotzdem gespielt. Kurz nach 22 Uhr war Schluß, Tiamat war das letzte Konzert auf der Parkbühne. Wir sind zurück in unsere Wohnung, die nicht weit von der Parkbühne entfernt war. Und wieder haben wir unser Mägen vollgeschlagen. Das Konzert von In Strict Confidence in dem Werk II habe ich leider verpasst, da alles zeitlich nicht ging. Aber es war nicht Pflicht dort hinzugehen.
Pflicht war aber nachts in die Agrahalle zu gehen, um DAF anzuschauen, die sollten um Punkt 1 Uhr anfangen, wir waren aber erst 10 Minuten später da, aber zum Glück haben sie da noch nicht angefangen. Verschiebungen der Anfangszeiten treten halt sehr oft auf, was aber meist gut ist, da wir eh immer zu spät zu den Konzerten kommen. Am Einlass zum Gelände und zur Halle wurden wir kontrolliert, Getränke und andere Gegenstände wurden weggenommen bei denen man vermuten könnte dass man damit Schaden anrichten kann oder wo man einfach nur wollte das man die teuren Getränke in den Einrichtungen kauft. Die Securities haben sich also nicht verändert was die Pingeligkeit angeht. Aber wir kamen eigentlich recht zügig hinein um uns die Deutsch Amerikanisches Freundschaft, kurz DAF anzuschauen. Das ist eine monotone Electro-Band, die in den 80’er Jahren einige Erfolge feiern konnte und vor einiger Zeit ein neues Album veröffentlicht haben. Die Texte sind sehr kritisch und sprechen Dinge an über die viele gar nicht zu sprechen wagen, besonders auf dem aktuellen Album wurde das Thema USA im Irak herangezogen. Ich kannte nicht viel von ihnen, aber den Song „Mussolini“ haben sie jedenfalls zweimal gespielt, was ja auch die beiden bekanntesten Songs sind. Den Song „Sheriff“ leider überhaupt nicht, obwohl Sheriff auf dem aktuellen Album war und so gesagt das Titelstück ist. Mir kam es vor als ob DAF nur die älteren Stücke gespielt hat. Aber es gefiel mir immerhin, weil es meine Musikrichtung war. Nach der Zugabe war auch hier Schluß, aber ich und meine Freunde waren auch schon ein wenig Müde, es war zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch schon halb 2 und es haben auch keine Bands mehr gespielt, also machten wir uns auf zum Heimweg. Duschen, noch etwas mampfen und ab ging es in das Bett um für den nächsten Tag fit zu sein.
Samstag 07.06.2003
Der Samstag war für mich musikalisch der beste. Im Haus Auensee war Industrial, mit unter anderem Noisex und Dive angesagt. Auf der Parkbühne waren Bands die in ihrem Namen das Wort Blut oder Blood hatten angesagt, wie Blutengel oder Bloodflowerz, um es zu verallgemeinern zu können, es war hier Gothic an der Tagesordnung. Und in der Agrahalle gab es für die EBM’er genügend Bands. Im Werk II war eine Fetisch-Show, zu der man nur mit Dress-Code reinkam, es kamen aber auch viele in normaler Kleidung rein, aber mir wurde gesagt das diese Show nicht so toll war. Und dort liefen dann auch die auffälligsten Typen herum, nur ein Beispiel, ein Kerl trug Strapsen, aber keinen Slip oder Tanga, es guckte also sein ganzes Gestänge heraus. Oder dann lief einer herum der im ganzen Gesicht gepierct war, komischerweise lief er immer alleine und etwas orientierungslos herum.
Am Samstag merkten alle das zu wenig Alkohol da ist, denn auf so einem Treffen ist Alkohol Pflicht, genauso wie Gras. Die Gras-Düfte hat man immer und überall gerochen, man hätte denken können Bob Marley sei von den Toten wiederauferstanden. Auf dem Bahnhof, der übrigens auch zur Hälfte mit schwarzen Gestalten bemannt war, haben wir uns den Alkohol gekauft. Einziges Problem dabei war, das wir den Alkohol nicht mit in die Konzertveranstaltungen nehmen durften, aber den haben wir immer vor dem Eingang getrunken. Um 16 Uhr ging es dann mal wieder in das Agragelände. Erstes Problem war der Parkplatz, aber letztendlich haben wir einen gefunden, der aber etwa 500 m Laufweg vom Eingang zum Agragelände entfernt war. Unser Ziel war der Wikingermarkt, oder heidnisches Dorf, oder Mittelaltermarkt, oder was man sonst noch dazu sagen könnte. Da wir keine Obsorgekarte hatten mussten wir um den Zeltplatz laufen, da uns die Securities nicht durchgelassen haben. Hätten wir über den Zeltplatz abgekürzt, wäre uns ein halber Kilometer Laufstrecke erspart geblieben. Vor dem Eingang zum Wikingermarkt duschten einige Leute im Fluß, es war ja auch warm draussen. Ich bin eine Runde um den Markt gelaufen, habe ein Kirschbier getrunken und dann die Leute gesucht mit denen ich zu Decoded Feedback wollte. Die habe ich dann auch gefunden, jedoch relativ spät. Da wir beim Rückweg nicht über den Zeltplatz abkürzen durften mußten wir wieder einen Umweg laufen und kamen zu spät zu Decoded Feedback. Dies ist übrigens eine Electro-EBM-Band, gefällt mir sehr gut, da die Stimme des Sängers relativ rauh und düster klingt, danach spielte unter anderem noch Assemblage 23 in der Agrahalle.
Aber um kurz vor Mitternacht war es dann soweit. VNV Nation traten auf. Ich konnte vorher noch überlegen ob ich zu Blutengel oder zu VNV Nation gehe, ich habe mich zum Glück für VNV Nation entschieden. Da Blutengel auf der Parkbühne gespielt hat, die wie sich später herausgestellt hat viel zu klein für eine so bekannte Band wie Blutengel ist, da sich vor dem Eingang eine etwa 200 m lange Schlange gebildet haben soll und die Securities keinen mehr hereingelassen haben. Außerdem wäre das zu ruhig gewesen, ich glaube ich hätte mich da mit dem Feuerzeug hinstellen können. VNV Nation war da eher etwas mehr für mich geeignet, ich bin zwar kein Fan dieser Band, aber zum abtanzen und reagieren ist VNV Nation absolut geeignet. Ich stand sehr weit vorne, etwa 3 m vor Ronan Harris, dem Sänger. Anfangs spielten sie jedoch hauptsächlich aktuelle Songs, wie „Dark Angel“, „Beloved“ oder „Honour 2003“. Aber bei der Zugabe spielten VNV Nation dann auch noch „Joy“ und „Solitary“ und ich war mehr als zufrieden. Obwohl ich zugeben muß das auch die neuen Songs gut sind, ich habe jedoch nicht soviel Bezug dazu. Aber das Konzert war wirklich perfekt, ich hatte sehr viel Spaß. Danach wollten ich und eine Freundin in die Agrahalle 2. Denn dort haben die beiden Mitglieder von Covenant aufgelegt und zwar Eskil Simonsson und Joakim Montelius. Jedoch haben wir diese Halle nicht gefunden, aber sie war auch ziemlich versteckt, zwischen der Martkhalle und der großen Konzerthalle auf dem Agragelände war nämlich noch ein Raum, wo es eine weitere Tür gab, durch die man in die besagte Agrahalle 2 gelangen konnte, dies erfuhr ich aber erst am nächsten Tag. Anstatt weiterzusuchen wurde auf dem Agragelände zuerst einmal gegessen, dort gab es auch genügend Möglichkeiten dazu. Es gab dort eine sehr große Auswahl an Essen, aber das Essen war auch teuer. Ein Hamburger hat 3,50 Euro gekostet. Nachdem die Mägen voll waren ging es wieder in die Agrahalle 1. Hier hat zum Abschluß Laibach gespielt, das war aber überhaupt nicht mein Ding, ich will nicht wissen wieviel Alkohol und Zigaretten der Sänger zu sich genommen haben muß, um so eine Stimme zu bekommen. Ich konnte es nicht bis zum Schluß aushalten, deshalb sind wir schon etwas vor dem Ende heim gefahren in unserer WG, wo ich mich noch mit jemanden bis in die Morgenstunden unterhalten habe.
Sonntag 08.06.2003
Auch der Sonntag war ein musikalisch sehr guter Tag. Im Haus Auensee haben Welle: Erdball und Mesh gespielt, auf der Parkbühne Oomph, wobei ich sagen muß das mir die Zuschauer leid getan haben, denn um diese Uhrzeit als Oomph auftrat hat es auf der Parkbühne stark geregnet. Und die Agrahalle stand im Zeichen des Gothic, beziehungsweise Goth-Rock.
Am Sonntag ging es zur Moritzbastei, sie war gleich in der Nähe unserer WG. Dort haben wir den Mittelaltermarkt durchstöbert, war aber nicht so toll. Danach haben wir uns auf die Wiese gesetzt und entspannt, umgeben von schwarzen Gestalten. Unser Ziel war auch heute wieder das Agragelände, wo wir um 18:40 Uhr zu Diary of Dreams wollten. Und dort waren wir dann auch pünktlich. In der Konzerthalle war es sehr warm und die Band war auch nicht so toll, daher ging es diesmal wieder in die Agrahalle 2, aber diesmal wurde sie von uns gefunden. In dieser kleineren Halle haben um diese Zeit eher unbekanntere Bands gespielt, aber da nicht soviel Publikum da war, war es hier recht angenehm.
Danach ging es wieder in die große Agrahalle. Hier spielte zu dieser Zeit die Band Faith and the Muse, bis auf ein Lied, welches ich kannte, war die Band nicht so toll, es hat auch keiner nach Zugabe geschrien. Danach spielten die 69 Eyes, eine Goth-Rock-Band. Der Sänger ist wirklich sehr klein, in den Videos erscheint er mir immer größer. Hier wurden die mir einzig bekannten Lieder mit dem Namen „Brandon Lee“ und „The Chair“ erst am Schluß gespielt, aber auch diese Band riss niemanden vom Hocker, obwohl sie eigentlich schon einen recht hohen Bekanntheitsgrad hat. Aber wahrscheinlich war das Publikum auch so ruhig, weil jeder auf Deine Lakaien gewartet hat. Ich habe Veljanov, den Sänger von Deine Lakaien, noch nie Live gesehen, mir wurde aber gesagt er solle sehr gut Live singen können. Jedoch habe ich nicht viel von dem Konzert mitgekriegt, denn wir haben kurz vorher entschlossen in die Moritzbastei zu fahren, zur Disko. Vorher wollten wir noch in die WG, um uns umzuziehen und etwas zu essen, und das war die Zeit als Deine Lakaien gespielt haben. Aber das Konzert ging ja länger, weil die Anzahl der Zugaben sehr hoch war, daher habe ich wenigstens noch ein wenig davon mitgekriegt. Wir mußten nämlich noch zwei Leute abholen, die sich das Konzert reinziehen wollten, eine knappe Stunde mußten wir warten. Kurz vor um 4 standen wir dann vor der Moritzbastei, dies war sehr komisch, denn draussen wurde es langsam hell und wir gingen in die Disko. Die Moritzbastei war um diese Zeit noch regelrecht überfüllt, es gab zwei Räume, wo DJ’s auflegten. Die Musik war unterschiedlich, in einem Raum kamen die bekannten Tanzflächenfüller und in dem anderen Raum unbekannter Electro. Ich dächte aber die Moritzbastei hat 3 solcher Räume, naja, vielleicht war ich um diese Zeit auch nicht mehr so fit. Die 2 Tage vorher waren ja auch sehr stressig. Halb 6 Uhr machten wir uns dann auf zum Heimweg, weil ein Kumpel von mir die Augen weh taten, er trug Kontaktlinsen und bei der stickigen Luft da drin kam es halt dazu.
Montag 09.06.2003
Dieser Tag stand bei uns im Zeichen der Abreise und des Dudelsacks. Größte Attraktion an diesem Tag war die Mittelaltermusik in der Agrahalle, wo Bands wie Tanzwut oder Subway to Sally spielten. Aber ich habe mir das nicht mehr angetan, da es bei mir am Dienstag schon wieder mit Schule losging.
Viel wurde an diesem Tag nicht mehr getan, wir waren noch auf dem Agragelände, um uns vor der Abfahrt mit Nahrung zu stärken. Aber viel ging nicht mehr, an diesem Tag gab es keine einzige Band die ich unbedingt sehen wollte. Halb 6 Uhr ging es dann auch wieder Richtung Heimat, mit dem Gedanken an eine wirklich sehr schöne und lustige Zeit auf diesem Treffen.
Outro
Ich muß sagen, dieses 12. Treffen war das beste was ich bisher erlebt habe. Aber nur in Hinsicht der Stimmung, ich konnte sehr viel Lachen, Feiern und Spaß haben. In Hinsicht auf die Musik war es nicht so gut, ich war nur bei VNV Nation richtig mit dabei. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es musikalisch wirklich mehr zu bieten, ich bin auch der Meinung das die Bandauswahl von Jahr zu Jahr immer schlechter wird. Aber vielleicht ist dies nur der Eindruck, da auch viel neue und etwas unbekannte Bands mit von der Partie sind, die in einem Jahr einen vielleicht höheren Bekanntheitsgrad haben. Aber die Bands sind nicht das Hauptthema, das Wave-Gotik-Treffen wird auch von vielen als Sauffest bezeichnet, denn diese Personen sind dann so besoffen das sie die ganzen Konzerte verpassen und ihren Kater im Zelt oder Zuhause auskurieren müssen.
Das Wetter war die ganzen Tage wirklich sehr schön, außer am Sonntag wo es abends kurz geregnet hat. Aber das war auch klar, denn nur wenn ich auf dem Zeltplatz übernachte ist das Wetter mies, so hat es mir mittlerweile nämlich den Anschein. Die Menschenmassen waren wieder wie gehabt, ich war der Meinung das der Besucheransturm voriges Jahr niedriger war, als wie dieses. Aber dies kann auch nur Einbildung sein, ich fand aber dass dieses Jahr wieder sehr viele Menschen auf diesem Treffen waren.
Von der Organisation war auch alles wieder wie gehabt, es ging mal wieder drunter und drüber. Die Parkplätze waren meist überfüllt. die meisten Klos waren besetzt oder verkeimt. Es gab wieder eine Riesenauswahl an Essen und Trinken, was aber verdammt teuer war. Bei der Bändchenausgabe waren lange Schlangen und viele haben durch das lange Anstehen auch vielleicht die ein oder andere Band verpasst. Die Securities waren wieder pingelig und hatten keine Gnade. Größter Fehler aber war eine Band wie Blutengel auf der Parkbühne spielen zu lassen, ich weiß wirklich nicht wie viele Fans draussen bleiben mußten, da die Parkbühne überfüllt war, aber es mußten einige gewesen sein. Schlecht fand ich auch dieses Jahr wieder, dass sich die Zeiten von den Bands überschnitten die ich sehen wollte, so dass ich mich immer für eine entscheiden musste. Bei dem Schwarzfahren mit der Straßenbahn wurde ich zum Glück auch dieses Jahr nicht erwischt. Da ich keine Obsorgekarte gekauft habe, galt das als Schwarzfahren, weil die normale Eintrittskarte das kostenlose Fahren mit der Straßenbahn nicht beinhaltet. Aber ich habe gemerkt das bestimmt 30% der Mitfahrer kein korrektes Bändchen dafür hatten. Die Bändchen werden übrigens von Jahr zu Jahr häßlicher, dieses Jahr hatte ich ein himmelblaues.
Aber alles in allem kann ich jedem nur Pfingsttreffen empfehlen. Auch wenn man mal zum Schauen da ist, wenn man eine gewisse Portion Toleranz mitbringt, die bei mir leider fehlt, dann sieht man visuell sehr aufgetakelte und meist auch gut gestylte Menschen. Man sollte aber auch einen großen Geldbeutel haben, denn die Karten werden wirklich von Jahr zu Jahr teurer. Die positiven Dinge überwiegen jedoch immer, daher ist dieses Treffen lohnenswert. Wer Lust hat sich näher über das Wave-Gotik-Treffen zu informieren, der sollte unter www.wave-gotik-treffen.de nachschauen.
Seit 2001 pilgere ich mit ein paar Freunden immer zum Wave-Gotik-Treffen nach Leipzig. So geschehen ist es auch dieses Jahr wieder, als ich am 6. Juni zum nun schon 12. Wave-Gotik-Treffen gefahren bin. Die Erwartungen waren jedes Jahr nicht besonders hoch, der erste Grund dort hinzufahren waren bei mir immer die Bands, dieses Jahr war sehr wenig für meinen Geschmack dabei, aber es war immerhin etwas dabei. Ein weiterer Grund dort hinzufahren ist natürlich die Stimmung und die Atmosphäre, denn es ist ein wunderbares Erlebnis wenn man durch eine Stadt läuft die hauptsächlich von Personen aus der schwarzen Szene besiedelt ist.
Das Wave-Gotik-Treffen ist ein Treffen von Personen die sich der dunklen Seite des Lebens zugewandt haben, kurz gesagt, es ist ein Gruftietreffen. Auf diesem Treffen gibt es Bands, welche eben diese Musik spielen und in meist großen Hallen auftreten, welche verteilt in der Stadt liegen. Die Agrahalle 1 und das Werk II zähle ich dabei aber nur als große Hallen, denn diese Hallen sind überdacht und bieten viel Platz für die Zuschauer an Quadratmetern, die Agrahalle ist in die Breite und das Werk II in die Länge gezogen, daher ist die Agrahalle am besten geeignet um vielen Menschen eine gute Sicht zu verschaffen. Es gibt auch noch die Agrahalle 2, die auch auf dem Agragelände ist, sie ist kleiner und hier spielen auch nur eher unbekannte Bands die nicht im Programm genannt werden, abends legen dann meistens DJ’s auf, aber diese Halle ist gemütlich, weil nicht so viele darin sind, dies liegt sicher auch daran das sie keiner findet. Die Parkbühne ist nicht überdacht, das ist schlecht, besonders bei Regen. Außerdem ist die Parkbühne sehr klein. Genauso wie das Haus Leipzig, das Haus Auensee ist auf dem Veranstaltungsplan erst gar nicht vorhanden, den Plan bekommt man bei der Bändchenausgabe. Aber auf dem Treffen gibt es auch einige Märkte, zum einen der Markt in der Agrahalle, hier gibt es alles was das schwarze Herz begehrt, CD’s, Klamotten, Ringe und vieles mehr. Der Wikingermarkt ist dort auch in der Nähe, er befindet sich hinter dem Zeltplatz, hier gibt es zu dem altertümlichen Markt passende Speisen und Getränke oder auch einige Schauspiele, bei denen unter anderem gesagt wird wie wertlos doch eine Frau ist. Und dann ist noch der Mittelaltermarkt an der Moritzbastei, das war aber nicht mein Fall, auch hier gibt es typisch altertümliche Dinge. Aber es gibt auch Lesungen, Autogrammstunden und Vorführungen an noch vielen anderen Veranstaltungsorten in Leipzig, hier wäre das Cinestar hervorzuheben. Der Hauptstandort des WGT’s ist aber das Agragelände. Denn hier ist der Zeltplatz, die Agrahalle 1 und 2, und der normale Markt, außerdem befinden sich an diesem Ort die meisten Leute.
Vor diesem 12. Pfingsttreffen habe ich dieses Treffen in folgender Erinnerung. Es war ein Fest wo man extreme Menschen sieht die durch ihr Aussehen auffallen wollen und dies auch tun. Dann gibt es noch Securities die einem am liebsten von oben bis unten auf spitze Gegenstände durchsuchen würden. Zu erwähnen wären noch die berühmten Dixiklos, meistens sind sie auf dem Zeltplatz vorhanden, spätestens nach zwei Tagen merkt man den fäkalen Duft oder die Rückstande die sich am Klo auf dem Boden oder am Türgriff befinden. Aber friedlich geht es dort zu, ich habe noch nie gesehen das es dort eine Schlägerei gab.
Die Karte für dieses Jahr habe ich in unserem städtischen Ticketshop für 52 Euro gekauft. Die Karten werden irgendwie von Jahr zu Jahr teurer und die Bands immer schlechter, aber das ist kein Grund dort nicht hinzugehen. Im Internet habe ich mich vorher über die Bands und die Spielzeiten informiert, um mir schon einmal einen kleinen Plan zu machen wo ich am Wochenende überall sein werde. Aber trotzdem konnte ich erst am Freitag dorthin, wegen der Schule, aber am Donnerstag haben sowieso noch keine Bands gespielt, dieser Tag war hauptsächlich für den Zeltplatz gedacht, zum Aufbauen der Zelte, denn am Freitag ist es immer schwierig einen Zeltplatz zu finden, weil da schon alles voll ist. Aber trotzdem gibt es am Donnerstag etwas zum erleben, wie die städtischen Diskos, zum Beispiel hat das Darkflower geöffnet.
Freitag 06.06.2003
Schwer zu sagen wo am Freitag was war, aber es war ein Tag zum wandern gewesen, unter anderem hat Umbra et Imago und Dulce Liquido in der Agrahalle gespielt oder In Strict Confidence im Werk II, aber die ganz großen waren an diesem Tag noch nicht aufzufinden.
Um halb sechs ging es von Zuhause aus los, eine Freundin hat mich abgeholt und mit ihr bin ich dann nach Leipzig gefahren. Es wurde vorgewarnt das es auf dem Hinweg nach Leipzig zum Stau kommen könnte, davon war aber nichts zu spüren, wir haben unter 7 Mann in einer kleinen WG in Leipzig Grünau unser Lager aufgeschlagen. Nachdem wir ausgepackt und erst einmal unsere Mägen vollgeschlagen haben, sind wir um
etwa 8 Uhr in Richtung Agragelände gefahren um die Bändchen zu holen. Das Problem war nur das vor dem Agragelände eine etwa 200 m lange Schlange war, die wegen den Bändchen anstand. Da kam mir die Idee, das doch im Werk II auch Bändchen verteilt wurden, also sind wir dahin gefahren. Und dort war die Schlange „nur“ 50 m lang. Kurz nach um neun hatten wir alle unser Bändchen, den Stadtplan und eine wunderschöne Eintrittskarte die aufklappbar ist. Unser erstes Ziel war Tiamat, sie spielten auf der Parkbühne, die Parkbühne ist nicht überdacht und relativ klein. Mit etwa 20 Minuten Verspätung sind wir zum Konzert gekommen, was mir aber nicht so sehr gefiel, die Band ist in den Bereich Goth-Rock einzuordnen, ich hätte es mir besser vorgestellt. Genervt haben mich aber die Leute, die die Flyer verteilt haben, ich wurde bestimmt 3 mal von ein und demselben Typ angesprochen der mir Flyer andrehen wollte, dies ist schon belastend, wenn man die Fahrt und den Streß mit dem auspacken hinter sich hat und dann eine Band sieht die einem nicht mal so richtig gefällt. Das Publikum war gut, aber es ist nicht gerade ausgeflippt bei dem Auftritt, aber eine Zugabe wurde trotzdem gespielt. Kurz nach 22 Uhr war Schluß, Tiamat war das letzte Konzert auf der Parkbühne. Wir sind zurück in unsere Wohnung, die nicht weit von der Parkbühne entfernt war. Und wieder haben wir unser Mägen vollgeschlagen. Das Konzert von In Strict Confidence in dem Werk II habe ich leider verpasst, da alles zeitlich nicht ging. Aber es war nicht Pflicht dort hinzugehen.
Pflicht war aber nachts in die Agrahalle zu gehen, um DAF anzuschauen, die sollten um Punkt 1 Uhr anfangen, wir waren aber erst 10 Minuten später da, aber zum Glück haben sie da noch nicht angefangen. Verschiebungen der Anfangszeiten treten halt sehr oft auf, was aber meist gut ist, da wir eh immer zu spät zu den Konzerten kommen. Am Einlass zum Gelände und zur Halle wurden wir kontrolliert, Getränke und andere Gegenstände wurden weggenommen bei denen man vermuten könnte dass man damit Schaden anrichten kann oder wo man einfach nur wollte das man die teuren Getränke in den Einrichtungen kauft. Die Securities haben sich also nicht verändert was die Pingeligkeit angeht. Aber wir kamen eigentlich recht zügig hinein um uns die Deutsch Amerikanisches Freundschaft, kurz DAF anzuschauen. Das ist eine monotone Electro-Band, die in den 80’er Jahren einige Erfolge feiern konnte und vor einiger Zeit ein neues Album veröffentlicht haben. Die Texte sind sehr kritisch und sprechen Dinge an über die viele gar nicht zu sprechen wagen, besonders auf dem aktuellen Album wurde das Thema USA im Irak herangezogen. Ich kannte nicht viel von ihnen, aber den Song „Mussolini“ haben sie jedenfalls zweimal gespielt, was ja auch die beiden bekanntesten Songs sind. Den Song „Sheriff“ leider überhaupt nicht, obwohl Sheriff auf dem aktuellen Album war und so gesagt das Titelstück ist. Mir kam es vor als ob DAF nur die älteren Stücke gespielt hat. Aber es gefiel mir immerhin, weil es meine Musikrichtung war. Nach der Zugabe war auch hier Schluß, aber ich und meine Freunde waren auch schon ein wenig Müde, es war zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch schon halb 2 und es haben auch keine Bands mehr gespielt, also machten wir uns auf zum Heimweg. Duschen, noch etwas mampfen und ab ging es in das Bett um für den nächsten Tag fit zu sein.
Samstag 07.06.2003
Der Samstag war für mich musikalisch der beste. Im Haus Auensee war Industrial, mit unter anderem Noisex und Dive angesagt. Auf der Parkbühne waren Bands die in ihrem Namen das Wort Blut oder Blood hatten angesagt, wie Blutengel oder Bloodflowerz, um es zu verallgemeinern zu können, es war hier Gothic an der Tagesordnung. Und in der Agrahalle gab es für die EBM’er genügend Bands. Im Werk II war eine Fetisch-Show, zu der man nur mit Dress-Code reinkam, es kamen aber auch viele in normaler Kleidung rein, aber mir wurde gesagt das diese Show nicht so toll war. Und dort liefen dann auch die auffälligsten Typen herum, nur ein Beispiel, ein Kerl trug Strapsen, aber keinen Slip oder Tanga, es guckte also sein ganzes Gestänge heraus. Oder dann lief einer herum der im ganzen Gesicht gepierct war, komischerweise lief er immer alleine und etwas orientierungslos herum.
Am Samstag merkten alle das zu wenig Alkohol da ist, denn auf so einem Treffen ist Alkohol Pflicht, genauso wie Gras. Die Gras-Düfte hat man immer und überall gerochen, man hätte denken können Bob Marley sei von den Toten wiederauferstanden. Auf dem Bahnhof, der übrigens auch zur Hälfte mit schwarzen Gestalten bemannt war, haben wir uns den Alkohol gekauft. Einziges Problem dabei war, das wir den Alkohol nicht mit in die Konzertveranstaltungen nehmen durften, aber den haben wir immer vor dem Eingang getrunken. Um 16 Uhr ging es dann mal wieder in das Agragelände. Erstes Problem war der Parkplatz, aber letztendlich haben wir einen gefunden, der aber etwa 500 m Laufweg vom Eingang zum Agragelände entfernt war. Unser Ziel war der Wikingermarkt, oder heidnisches Dorf, oder Mittelaltermarkt, oder was man sonst noch dazu sagen könnte. Da wir keine Obsorgekarte hatten mussten wir um den Zeltplatz laufen, da uns die Securities nicht durchgelassen haben. Hätten wir über den Zeltplatz abgekürzt, wäre uns ein halber Kilometer Laufstrecke erspart geblieben. Vor dem Eingang zum Wikingermarkt duschten einige Leute im Fluß, es war ja auch warm draussen. Ich bin eine Runde um den Markt gelaufen, habe ein Kirschbier getrunken und dann die Leute gesucht mit denen ich zu Decoded Feedback wollte. Die habe ich dann auch gefunden, jedoch relativ spät. Da wir beim Rückweg nicht über den Zeltplatz abkürzen durften mußten wir wieder einen Umweg laufen und kamen zu spät zu Decoded Feedback. Dies ist übrigens eine Electro-EBM-Band, gefällt mir sehr gut, da die Stimme des Sängers relativ rauh und düster klingt, danach spielte unter anderem noch Assemblage 23 in der Agrahalle.
Aber um kurz vor Mitternacht war es dann soweit. VNV Nation traten auf. Ich konnte vorher noch überlegen ob ich zu Blutengel oder zu VNV Nation gehe, ich habe mich zum Glück für VNV Nation entschieden. Da Blutengel auf der Parkbühne gespielt hat, die wie sich später herausgestellt hat viel zu klein für eine so bekannte Band wie Blutengel ist, da sich vor dem Eingang eine etwa 200 m lange Schlange gebildet haben soll und die Securities keinen mehr hereingelassen haben. Außerdem wäre das zu ruhig gewesen, ich glaube ich hätte mich da mit dem Feuerzeug hinstellen können. VNV Nation war da eher etwas mehr für mich geeignet, ich bin zwar kein Fan dieser Band, aber zum abtanzen und reagieren ist VNV Nation absolut geeignet. Ich stand sehr weit vorne, etwa 3 m vor Ronan Harris, dem Sänger. Anfangs spielten sie jedoch hauptsächlich aktuelle Songs, wie „Dark Angel“, „Beloved“ oder „Honour 2003“. Aber bei der Zugabe spielten VNV Nation dann auch noch „Joy“ und „Solitary“ und ich war mehr als zufrieden. Obwohl ich zugeben muß das auch die neuen Songs gut sind, ich habe jedoch nicht soviel Bezug dazu. Aber das Konzert war wirklich perfekt, ich hatte sehr viel Spaß. Danach wollten ich und eine Freundin in die Agrahalle 2. Denn dort haben die beiden Mitglieder von Covenant aufgelegt und zwar Eskil Simonsson und Joakim Montelius. Jedoch haben wir diese Halle nicht gefunden, aber sie war auch ziemlich versteckt, zwischen der Martkhalle und der großen Konzerthalle auf dem Agragelände war nämlich noch ein Raum, wo es eine weitere Tür gab, durch die man in die besagte Agrahalle 2 gelangen konnte, dies erfuhr ich aber erst am nächsten Tag. Anstatt weiterzusuchen wurde auf dem Agragelände zuerst einmal gegessen, dort gab es auch genügend Möglichkeiten dazu. Es gab dort eine sehr große Auswahl an Essen, aber das Essen war auch teuer. Ein Hamburger hat 3,50 Euro gekostet. Nachdem die Mägen voll waren ging es wieder in die Agrahalle 1. Hier hat zum Abschluß Laibach gespielt, das war aber überhaupt nicht mein Ding, ich will nicht wissen wieviel Alkohol und Zigaretten der Sänger zu sich genommen haben muß, um so eine Stimme zu bekommen. Ich konnte es nicht bis zum Schluß aushalten, deshalb sind wir schon etwas vor dem Ende heim gefahren in unserer WG, wo ich mich noch mit jemanden bis in die Morgenstunden unterhalten habe.
Sonntag 08.06.2003
Auch der Sonntag war ein musikalisch sehr guter Tag. Im Haus Auensee haben Welle: Erdball und Mesh gespielt, auf der Parkbühne Oomph, wobei ich sagen muß das mir die Zuschauer leid getan haben, denn um diese Uhrzeit als Oomph auftrat hat es auf der Parkbühne stark geregnet. Und die Agrahalle stand im Zeichen des Gothic, beziehungsweise Goth-Rock.
Am Sonntag ging es zur Moritzbastei, sie war gleich in der Nähe unserer WG. Dort haben wir den Mittelaltermarkt durchstöbert, war aber nicht so toll. Danach haben wir uns auf die Wiese gesetzt und entspannt, umgeben von schwarzen Gestalten. Unser Ziel war auch heute wieder das Agragelände, wo wir um 18:40 Uhr zu Diary of Dreams wollten. Und dort waren wir dann auch pünktlich. In der Konzerthalle war es sehr warm und die Band war auch nicht so toll, daher ging es diesmal wieder in die Agrahalle 2, aber diesmal wurde sie von uns gefunden. In dieser kleineren Halle haben um diese Zeit eher unbekanntere Bands gespielt, aber da nicht soviel Publikum da war, war es hier recht angenehm.
Danach ging es wieder in die große Agrahalle. Hier spielte zu dieser Zeit die Band Faith and the Muse, bis auf ein Lied, welches ich kannte, war die Band nicht so toll, es hat auch keiner nach Zugabe geschrien. Danach spielten die 69 Eyes, eine Goth-Rock-Band. Der Sänger ist wirklich sehr klein, in den Videos erscheint er mir immer größer. Hier wurden die mir einzig bekannten Lieder mit dem Namen „Brandon Lee“ und „The Chair“ erst am Schluß gespielt, aber auch diese Band riss niemanden vom Hocker, obwohl sie eigentlich schon einen recht hohen Bekanntheitsgrad hat. Aber wahrscheinlich war das Publikum auch so ruhig, weil jeder auf Deine Lakaien gewartet hat. Ich habe Veljanov, den Sänger von Deine Lakaien, noch nie Live gesehen, mir wurde aber gesagt er solle sehr gut Live singen können. Jedoch habe ich nicht viel von dem Konzert mitgekriegt, denn wir haben kurz vorher entschlossen in die Moritzbastei zu fahren, zur Disko. Vorher wollten wir noch in die WG, um uns umzuziehen und etwas zu essen, und das war die Zeit als Deine Lakaien gespielt haben. Aber das Konzert ging ja länger, weil die Anzahl der Zugaben sehr hoch war, daher habe ich wenigstens noch ein wenig davon mitgekriegt. Wir mußten nämlich noch zwei Leute abholen, die sich das Konzert reinziehen wollten, eine knappe Stunde mußten wir warten. Kurz vor um 4 standen wir dann vor der Moritzbastei, dies war sehr komisch, denn draussen wurde es langsam hell und wir gingen in die Disko. Die Moritzbastei war um diese Zeit noch regelrecht überfüllt, es gab zwei Räume, wo DJ’s auflegten. Die Musik war unterschiedlich, in einem Raum kamen die bekannten Tanzflächenfüller und in dem anderen Raum unbekannter Electro. Ich dächte aber die Moritzbastei hat 3 solcher Räume, naja, vielleicht war ich um diese Zeit auch nicht mehr so fit. Die 2 Tage vorher waren ja auch sehr stressig. Halb 6 Uhr machten wir uns dann auf zum Heimweg, weil ein Kumpel von mir die Augen weh taten, er trug Kontaktlinsen und bei der stickigen Luft da drin kam es halt dazu.
Montag 09.06.2003
Dieser Tag stand bei uns im Zeichen der Abreise und des Dudelsacks. Größte Attraktion an diesem Tag war die Mittelaltermusik in der Agrahalle, wo Bands wie Tanzwut oder Subway to Sally spielten. Aber ich habe mir das nicht mehr angetan, da es bei mir am Dienstag schon wieder mit Schule losging.
Viel wurde an diesem Tag nicht mehr getan, wir waren noch auf dem Agragelände, um uns vor der Abfahrt mit Nahrung zu stärken. Aber viel ging nicht mehr, an diesem Tag gab es keine einzige Band die ich unbedingt sehen wollte. Halb 6 Uhr ging es dann auch wieder Richtung Heimat, mit dem Gedanken an eine wirklich sehr schöne und lustige Zeit auf diesem Treffen.
Outro
Ich muß sagen, dieses 12. Treffen war das beste was ich bisher erlebt habe. Aber nur in Hinsicht der Stimmung, ich konnte sehr viel Lachen, Feiern und Spaß haben. In Hinsicht auf die Musik war es nicht so gut, ich war nur bei VNV Nation richtig mit dabei. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es musikalisch wirklich mehr zu bieten, ich bin auch der Meinung das die Bandauswahl von Jahr zu Jahr immer schlechter wird. Aber vielleicht ist dies nur der Eindruck, da auch viel neue und etwas unbekannte Bands mit von der Partie sind, die in einem Jahr einen vielleicht höheren Bekanntheitsgrad haben. Aber die Bands sind nicht das Hauptthema, das Wave-Gotik-Treffen wird auch von vielen als Sauffest bezeichnet, denn diese Personen sind dann so besoffen das sie die ganzen Konzerte verpassen und ihren Kater im Zelt oder Zuhause auskurieren müssen.
Das Wetter war die ganzen Tage wirklich sehr schön, außer am Sonntag wo es abends kurz geregnet hat. Aber das war auch klar, denn nur wenn ich auf dem Zeltplatz übernachte ist das Wetter mies, so hat es mir mittlerweile nämlich den Anschein. Die Menschenmassen waren wieder wie gehabt, ich war der Meinung das der Besucheransturm voriges Jahr niedriger war, als wie dieses. Aber dies kann auch nur Einbildung sein, ich fand aber dass dieses Jahr wieder sehr viele Menschen auf diesem Treffen waren.
Von der Organisation war auch alles wieder wie gehabt, es ging mal wieder drunter und drüber. Die Parkplätze waren meist überfüllt. die meisten Klos waren besetzt oder verkeimt. Es gab wieder eine Riesenauswahl an Essen und Trinken, was aber verdammt teuer war. Bei der Bändchenausgabe waren lange Schlangen und viele haben durch das lange Anstehen auch vielleicht die ein oder andere Band verpasst. Die Securities waren wieder pingelig und hatten keine Gnade. Größter Fehler aber war eine Band wie Blutengel auf der Parkbühne spielen zu lassen, ich weiß wirklich nicht wie viele Fans draussen bleiben mußten, da die Parkbühne überfüllt war, aber es mußten einige gewesen sein. Schlecht fand ich auch dieses Jahr wieder, dass sich die Zeiten von den Bands überschnitten die ich sehen wollte, so dass ich mich immer für eine entscheiden musste. Bei dem Schwarzfahren mit der Straßenbahn wurde ich zum Glück auch dieses Jahr nicht erwischt. Da ich keine Obsorgekarte gekauft habe, galt das als Schwarzfahren, weil die normale Eintrittskarte das kostenlose Fahren mit der Straßenbahn nicht beinhaltet. Aber ich habe gemerkt das bestimmt 30% der Mitfahrer kein korrektes Bändchen dafür hatten. Die Bändchen werden übrigens von Jahr zu Jahr häßlicher, dieses Jahr hatte ich ein himmelblaues.
Aber alles in allem kann ich jedem nur Pfingsttreffen empfehlen. Auch wenn man mal zum Schauen da ist, wenn man eine gewisse Portion Toleranz mitbringt, die bei mir leider fehlt, dann sieht man visuell sehr aufgetakelte und meist auch gut gestylte Menschen. Man sollte aber auch einen großen Geldbeutel haben, denn die Karten werden wirklich von Jahr zu Jahr teurer. Die positiven Dinge überwiegen jedoch immer, daher ist dieses Treffen lohnenswert. Wer Lust hat sich näher über das Wave-Gotik-Treffen zu informieren, der sollte unter www.wave-gotik-treffen.de nachschauen.
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