Wüstenrennmäuse Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Futterkosten:  sehr gering
  • Pflegeaufwand:  sehr gering
  • Spielbereitschaft:  hoch

Erfahrungsbericht von opm85

Eine schrecklich nette Familie - meine vier Gerbils

5
  • Futterkosten:  sehr gering
  • Pflegeaufwand:  sehr gering
  • Spielbereitschaft:  hoch

Pro:

Pflegeleicht, Stubenrein, interessantes Sozialverhalten

Kontra:

Nichts fürs Schlafräume, kurze Lebensdauer, keine Kuscheltiere,

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich euch mal meine Haustiere etwas näher bringen, meine Wüstenrennmäuse. Meine ersten zwei habe ich seit August 2007, jetzt sind noch zwei weitere eingezogen.

Erstmal ein Überblick
Vorteile
+Geringe Anschaffungs- und Unterhaltkosten
+Kein Gestank
+Problemlose Reinigung
+Sehr gesellige und interessante Tiere

Nachteile
- Nicht zum Kuscheln geeignet
- Kurze Lebensdauer
- Vermehren sich schnell
- Können sich auch gegenseitig umbringen

Ein paar Fakten
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Rennmäuse (Gerbillinae)
Lebensdauer: 3 – 5 Jahre
Größe: 12 cm ohne Schwanz, 23 cm mit Schwanz
Gewicht: bis zu 110 g
Farbe: diverse Farbvarianten, auch viele mit roten Augen

Es gibt auch einen lateinischen Namen, der mir natürlich entfallen ist. Die Übersetzung blieb mir aber im Gedächtnis, denn sie bedeutet: Mit Krallen bestückte Krieger


Wie man dazu kommt?
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Also mir war bis August letzten Jahres wirklich nur der Name bekannt, bis ich mit meiner Freundin und deren Eltern im Zoo war und meine Freundin danach unbedingt ein Haustier haben wollte.
Ich war natürlich eher skeptisch, denn ich verbinde Haustiere immer mit viel Zeit, Lärm, Gestank, hohen Unterhaltskosten und Platznot.

Sie blieb wie immer hart und wir gingen einige Tage später zum Angucken in eine Zoohandlung. Da waren sie nun, die Wüstenrennmäuse. Vom Aussehen her wie Mäuse und von der Körperhaltung einem Känguru ähnelnd. Von der Größe ist man aber erstaunt, denn im Gegensatz zu Farbmäusen werden diese bis zu 23 cm lang (mit Schwanz).

Aber ich muss zugeben, auch wenn ich es meiner Freundin nicht zeigen wollte, war ich doch gleich angetan, denn sie rochen nicht, waren auf Anhieb zutraulich und kamen gleich zum Gucken an die Scheibe.

Noch ein paar Tage später hatte meine Freundin mich dann überredet und wir kauften nun zwei Wüstenrennmäuse. Eine braune und eine schwarze, etwa 6 Wochen alt, also noch winzig.

Haltung – Käfig Flop, Terrarium Top
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Wir nutzten zunächst ein 60 l Aquarium, das wir noch auf dem Dachboden liegen hatten, denn Gerbils graben wie die Wilden und wenn man einen Käfig nimmt, bleibt das wenigste Einstreu drinnen und das meiste landet halt draußen.

Nach einer Woche legten wir uns aber ein großes Terrarium zu 100 x 50 x 50, da sie dort besser laufen können und man mehr gestalten kann. Heute kann ich sagen, dass man dies als Mindestgröße ansehen sollte.

Das Terrarium muss mit einer Schale mit Sand so wie einer Versteckmöglichkeit ausgestattet sein, damit sich die Gerbils auch mal verstecken können. Die Sandschale wird als Klo genutzt, also sie machen nicht in den Käfig. Wenn man will, kann man auch eine Trinkflasche hineinhängen, dies ist aber nicht zwingend notwendig, wenn man frisches Feuchtfutter anbietet.
Als Einstreu sollte man Stroh, Heu oder Späne nutzen. Unsere Gerbils ergänzen dieses selbst mit Klorollen, die wir sammeln und ins Terrarium packen. Täglich 5 – 10 Stück ergeben auch ne Menge Einstreu. Stroh und Heu wird ebenfalls wie automatisiert zerkleinert und genutzt.

Das Futter verstreuen wir im ganzen Terrarium, so dass sie es sich selbständig suchen oder danach buddeln müssen. Viele nutzen aber auch eine Futterschale.

Die sonstige Gestaltung des Terrariums ist jedem selbst überlassen, denn die Mäuse klettern, buddeln und erforschen gerne, daher sollte man es öfters umräumen und neu gestalten. Die Gerbils werden es dankbar annehmen.

Dass man hierbei auf Plastik und übermäßig verklebte Bauten verzichten sollte, versteht sich hoffentlich von selbst, denn Gerbils nagen und das auch mal etwas davon verschlucken oder aufnehmen ist natürlich nicht ausgeschlossen.

Auf diversen Fanpages kann man sich auch Baupläne für Spielzeug und Hütten angucken und nachbauen. Das wird mein nächstes Projekt sein, wenn es die Zeit denn mal zulässt.

Futter
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Also beim Futter kann man einfaches Nagerfutter, Körner oder auch Vogelfutter nehmen. Man muss nur darauf achten, dass keine Fleischzusätze enthalten sind, denn Gerbils essen grundsätzlich kein Fleisch, außer vielleicht mal Mehlwürmer oder Raupen, aber ich verzichte darauf eigentlich gänzlich.

Ansonsten kriegen sie von mir jeden Tag etwa Frisches wie Salat, mal Banane, mal Gurke, mal Tomate, uvm. Als Leckerchen gibt’s ab und zu mal einen Sonnenblumenkern oder eine Rosine. Diese werden von ihnen geliebt und gleich an Ort und Stelle verzehrt. Ich reiche ihnen diese immer direkt und sie nehmen sie dann zwischen ihre Pfoten.

Wie bereits erwähnt ist eine Trinkflasche nicht zwingend notwendig. Ich hab meine zwei Gerbils zwei Monate ohne Flasche gehalten, bis meine Freundin überraschend eine gekauft hat. (Warum? Das weiß ich bis heute nicht! Frauen = Kaufen, egal was!)
Also sie ziehen sich ihre Flüssigkeit eigentlich auch problemlos aus Feuchtfutter, also z.B. Gurke etc. Jetzt wird die Flasche aber auch gerne genutzt und man wundert sich was so eine kleine Maus so am Tag trinkt und frisst.


Pflege, Sauberkeit, Reinigung
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Also dieser Punkt hat mich vollends überzeugt, denn diese Tiere putzen sich selbst und auch gegenseitig, so dass das Fell immer sauber und geruchsneutral bleibt. Ihr Geschäft erledigen sie immer im Sandklo, das wir zweimal am Tag sauber machen, also auskippen und neu füllen, fertig.
Sie fressen hauptsächlich Körnerfutter, so dass dies nicht verfaulen kann und ebenfalls nicht stinkt.

Zum Saubermachen gibt’s die Formel, je größer das Terrarium, desto seltener muss man sauber machen. Also unser Terrarium ist so groß, dass wir es nur alle ein bis zwei Monate sauber machen müssen und das auch nur weil sämtliche Strohhalme auf 2 cm Länge zerkleinert wurden und die Gerbils halt neue Beschäftigung brauchen.


Verhalten/Alltag
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Also Gerbils sind weder Tag- noch Nachtaktiv. Sie haben ihren ganz eigenen Rhythmus und wachen alle 3-6 Stunden auf und laufen dann ebenso lang oder kürzer durchs Terrarium und fressen, trinken, zerkleinern, buddeln oder was ihnen sonst so einfällt.

Zum Schlafen wird je nach Ausstattung die Hütte, der Blumentopf oder Baumstumpf mit Nestmaterial ausgestattet und zum Schlafen genutzt oder sie bauen unterm Einstreu ein entsprechendes Nest. Dort schlafen sie dann übereinander und kuscheln dicht an dicht.

Handzahm werden diese Tiere von ganz alleine, denn ihre Neugier ist der Wahnsinn. Wenn man seine Hand hineinlegt, kommen diese sofort zum Riechen und laufen drüber. Natürlich wird auch gerne gezwickt, denn der erste Gedanke ist natürlich immer. Kann ich das essen oder zerkleinern? In diesem Fall sollte man einfach die Hand leicht wegziehen, denn sie zwicken nur leicht und beißen nur selten richtig zu.

Meine Gerbils kommen mittlerweile sofort auf die Hand und laufen den Pullover hoch oder auch gerne hinein. Das ist auch kein Problem, denn sie kommen auch schnell wieder raus. Man sollte aber aufpassen, dass sie nicht unten durchfallen.

Für Kinder geeignet? Kuscheltiere?
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Es sind aber keine richtigen Kuscheltiere, man kann sie zwar streicheln, aber man Meerschweinchen und Kaninchen kann man das nicht vergleichen. Von daher denke ich, dass diese Tiere für Kinder doch wohl eher ungeeignet sind. Denn sie sind sehr zart, sehr schnell und erschrecken sich auch schnell.

Das sich ein Tier erschreckt erkennt man schnell an der Schreckensstarre, also das Tier bleibt stehen und rührt sich für eine ganze Zeit nicht, oder das Trommeln, auch Klopfen genannt, die Tiere trommeln mit ihren Füßen auf einem festen Untergrund signalisieren für ihre Rudelmitglieder Gefahr. Und dies wird durch die anderen auch gerne geglaubt. Diese laufen dann entweder weg oder erstarren ebenfalls.

Anzahl der Tiere/Vermehrung
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Man sollte mindestens zwei Tiere halten, wobei man natürlich unbedingt aufs Geschlecht achten sollte, denn bei der Partnerwahl sind Gerbils nicht wählerisch, die nehmen praktisch jeden. Sie sind nach wenigen Wochen Geschlechtsreif und können am gleich der Tag des Wurfes wieder Schwanger werden.

Ich habe zuerst zwei Mädels gehabt, von denen man sagt, dass sie zickiger sind. Dazu kann ich aber nichts sagen, da ich ja noch keine Männchen hatte ;-). Vor zwei Wochen hab ich sogar noch zwei Weibchen dazu geholt, die gerade erst 5 Wochen alt waren, wobei ich gleich zum nächsten Thema komme.

Vergesellschaftung
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Man muss Tiere zwingend vor der Hinzusetzung weiterer Tiere aneinandergewöhnen, also den Käfig wenn möglich in zwei Bereich abtrennen und ab und zu ein bisschen Nestmaterials austauschen, damit sich die Mäuse an den Geruch des jeweiligen anderen gewöhnt. Das sollte man mindesten zwei Tage einhalten, sonst gibt’s Tote und das ist kein Scherz, denn fremde Tiere aus anderen Rudeln werden getötet. Ebenso gilt es immer das ganze Rudel mit zum Tierarzt zu nehmen, wenn mal einer Hilfe braucht, denn bereits nach zwei Stunden kann der Geruch sich ändern und der gerade erst teuer verarztete Gerbil wird von euch umgebracht, indem ihr ins Terrarium zurückpackt.

Kosten
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Terrarium mit Deckel 90 €
Laufrad 8 €
Häuschen 5 €
Rennmaus je 9 €
Trinkflasche 1 €
Schale aus der Küche ? €

Diese Kosten sind natürlich stark schwankend, denn man kann viel selber bauen oder natürlich Futter selber anbauen, denn es wird auch Grünzeug gefressen, das man sonst wegwirft.

Meine Meinung:
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Ich freue mich jeden Tag über meine Gerbils und gehe immer gleich zum Terrarium um zu gucken, was sie heute wieder umgeräumt, zerfressen oder verschwinden lassen haben.

Wenn diese mal einen Tag alleine sind, muss ich zudem kein schlechtes Gewissen haben, denn zu viert beschäftigen sich diese von ganz alleine und haben viel Unfug im Kopf. Ab und zu setzen sie sich auch demonstrativ vor die Scheibe und symbolisieren mir, dass sie mal raus wollen. Dann mache ich auf und nehmen jede Mal auf die Hand, lass sie mal über die Schulter oder durch den Pullover laufen und dann ist gut.

Vom Unterhalt fallen diese nachdem Kauf des Terrariums nicht mehr auf, denn Stroh, Sand und Futter wird nur alle paar Wochen oder Monate, je nach Packungsgröße, gekauft. Das Sozialverhalten der Tiere ist zudem irre interessant, es werden Rangkämpfe ausgetragen, sich gegenseitig geputzt und alles erkundet und unterbuddelt.

Jeder, der mal zu Besuch war, hat mir bisher gesagt, dass er unbedingt auf die Mäuse aufpassen will, wenn ich im Urlaub bin oder sie auch gerne abnimmt, wenn ich keine Lust mehr habe. Das zeigt auch, dass diese kleinen Geschöpfe einen hohen Unterhaltungswert für Gäste haben.
Aber meine Gerbils gebe ich nicht mehr her. Traurig wird es nur, wenn mal einer stirbt. Für meine Freundin wird es aber glaub ich noch viel Schlimmer. Dies stellt sich oft ein Stuhl vors Terrarium und beobachtet die Mäuse stundenlang.

Vielleicht kann ich ja mit diesem Bericht den Kreis der Gerbil-Freunde vergrößern.

30 Bewertungen, 16 Kommentare

  • Bunny84

    04.02.2009, 22:19 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche dir einen schönen Abend und liebe Grüße sendet dir Anja

  • paula2

    31.01.2009, 16:01 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • Michaela2015

    28.01.2009, 12:50 Uhr von Michaela2015
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüsse, michi

  • sindimindi

    10.02.2008, 00:37 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ob die in unsere Breiten passen?

  • mu4you

    08.02.2008, 21:23 Uhr von mu4you
    Bewertung: sehr hilfreich

    ....Liebe Grüße..mu4you

  • campino

    06.02.2008, 10:29 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg andrea

  • kreinsch2

    06.02.2008, 10:18 Uhr von kreinsch2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße von kreinsch2

  • morla

    06.02.2008, 01:31 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. petra

  • gerrhosaurus1978

    05.02.2008, 22:41 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, Daniela

  • Mondlicht1957

    05.02.2008, 19:48 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG Pet

  • frankensteins

    05.02.2008, 19:38 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    hoppla, jetzt weiss ich Bescheid lg toller Bericht

  • waltraud.d

    05.02.2008, 18:57 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • panico

    05.02.2008, 18:34 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico :-)

  • Katja204

    05.02.2008, 17:49 Uhr von Katja204
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, lg katja

  • Lachesis

    05.02.2008, 17:18 Uhr von Lachesis
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht!

  • Gemeinwesen

    05.02.2008, 17:17 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nett. Aber ich glaube, solche Tiere lege ich mir frühstens an dem Tag zu, an dem ich denen auch die passende Wüste für ihre wüsten Rennen anbieten kann. Sehen aber natürlich trotzdem knuffig aus, die Mäuse. Beste Grüße vom Gemeinwesen.