Yamaha XVS 1100 Drag Star Testbericht

Ein tolles Motorrad. Gelungen im Design, in der Verarbeitung und mit vielen feinen Details.
Ich dir XVS-1100 seit Sommer 1999 in Schwarz-Rot. Es war ein Kampf sie zu bekommen. Fast Überall war sie ausverkauft, oder nicht in meiner Farbe da. Eigentlich wollte ich siein Schwarz haben, aber gerade diese war nicht zu bekommen und so bekam ich sie dann bei einem Händler in Höchst in o. g. Farbe.
Nachdem ich 13 Jahre nicht mehr gerahren bin, wollte ich etwas grösseres haben, als damals (XS 400 SE US Custom). Und ich wurde nicht enttäuscht. Man sitzt sehr bequem, die Federung ist einstellbar über das gut versteckte Zentralfederbein. So können auch Schwergewichte oder so Mittelgewichte wie ich darauf bequem weite Strecken Fahren. Wer allerdings jenseits von 1,80m Körpergrösse hat, dem sei angeraten, die Fussrasten nach vorne verlegen zu lassen. Bausätze mit TÜV (!!) gibt es in verschiedenen Materialien. Am Besten sehen die von Fechtner aus, diese sind aus Billet-Alluminium. Dann sitzt es sich gleich viel besser. Überhaupt gibt es vieles, was man verändern kann, ohne grosse Probleme. Und sie sieht danach einfach noch schoner aus, die DRAG LADY!
Wer im Regen fahren möchte, dem sei gesagt, dass er sie in jedem Fall danach trocken reiben sollte, weil Chrom sich halt nicht so leicht putzt.
wie ist das Fahren?: Sie geht nicht so gerne tief in die Kurven, aber wenn die Geschwindigkeit stimmt, macht auch dies viel Spass.
Schaltfaule kommen hier voll auf ihre Kosten: Im vierten Gang mit 50 tuckern.....da kommt fast Harley-Gefühl auf. Und wenns dann schneller gehen muss....kein Problem...ohne runterschalten Gas geben....sie ist da! Und wie! Man spürt die Kraft die aus den zwei 75° Zylindern kommen. Man spürt, sie will jetzt....und sie kann auch! 85Nm bei 2500 Umdrehungen.....da träumt so mancher Autofahrer nur davon!

Und was sagten mir schon ein paar eingefleischte Harleyfahrer:\" Mei...die siehts ja scho fast aus wie des Original.....fast e Harley!\"

Sie ist ein Original.....eben eine echte Drag Star!

Tja, es gibt da doch noch so ein paar Sachen, die ich erst nach drei Jahren Erfahrung mit diesem Bike gesammelt habe.

Nun, so wie sie im Original mal aussah, ist sie nicht mehr. Ich habe so die ein und andere Veränderung vorgenommen.

Zuerst stand da mal der Lenker auf meinem Plan.
Den Original-Lenker wollte ich nicht lange behalten, denn immer schliefen mir meine Daumen und Zeigefinger beim Fahren ein. Alsoo habe ich mir einen anderen besorgt. Von Fehling habe ich mir eine Drag-Bar gekauft. Knapp 90cm lang. Damit dieser aber nicht zu tief ist, kaufte ich auch gleich hohe Riser aus Billet-Alluminium. Ach ja, der Lenker ist aus hocjglanzpoliertem Edelstahl. Das ist auch unbedingt empfehlenswert. Der rostet nicht, und es kann auch kein Chrom abblättern. Und weil es eben auch noch besser aussieht, habe ich die Original-Blinker abgebaut und Kellermann-Blinker aus Edelstahl besorgt. Dieses sind jetzt in den Lenkerenden eingebaut. Sie sind sehr hell und blenden auch in der Nacht nicht beim Blinken.

Wie schon oben erwähnt, für große Leute empfehle ich vorverlegte Fußrasten. Diese habe ich von Falcon. Dadurch ist die Sitzposition erheblich besser geworden. Die Füße sind ca. 20cm weiter nach vorne gekommen. Der Bausazu ist nicht billig gewesen, aber es hat sich gelohnt.

Und hier etwas zur Vorderbremse. Diese ist - ohne Zweifel sehr gut! Aber man kann noch etwas verbessern:

Wenn man die Original Leitungen gegen Stahlflex-Leitungen von Spiegler tauscht. Dann hat man einen deutlich spürbaren Druckpunkt und die Bremse reagiert viel besser. Sie ist besser zu dosieren. Außerdem sind Stahlflex-Leitungen nicht so leicht anfällig, sie verlieren fast keinen Druck nach außen, im Gegensatz zu den Original Gummi-Leitungen.

Als Gimmik habe ich mir anstelle des normalen Öl-Einfüll-Deckels ein Billet-Alluminium-Öl-Temperatur-Anzeiger drangebaut. Ist kein Muss, sieht aber nicht schlecht aus, und man weiß immer, wie heiß der Motor wird.

Damit ich auch Gepäck mitnehmen kann, habe ich mir Lederkoffer geholt, die abschließbar sind. Da gibt es sehr viele Anbieter.

Eine Sissy-Bar (Original Yamaha) rundet bis jetzt das Bild nach hinten ab.

Als nächste Aktion plane ich, Tank und beide Kotflügel mit einem schönen Airbrush komplett umspritzen zu lassen. Leider kann ich das nicht selbst, aber ich habe eine sehr gute Adresse dafür.

So, nun zum Fahrbericht:

Ich habe zwar noch keine 10000km gefahren mit ihr, aber die km die ich bis jetzt habe, haben mir ihre Stärken und Schwächen gezeigt.

Auf Regennasser Fahrbahn ist sie nicht so einfach in den Kurven zu fahren. Der Kardan will die Maschine gerne wieder aufstellen. So muss man sehr gut am Gas dosieren und mit dem Körper arbeiten, damit sie auch durch die Kurve kommt. Das liegt aber weniger am Kardan, als am zu schmalen Vorderrad. Hier wäre - nicht nur nach meiner Meinung - ein 130er angesagt. Freunde von mir haben das getan und sagen, sie hat dadurch eine viel bessere Führung bekommen.

Bei starkem Seitenwind driftet sie leicht ab. Hier braucht man schon etwas mehr Kraft, um nicht doch Bekanntschaft mit dem Straßenrand zu machen. Vielleicht lag es auch vor kurzem am wirklich starken - fast schon Sturm - Wind, dass ich solche Schwierigkeiten hatte. Aber wir beide leben noch und
sind auch weiterhin On The Road.

Was ich noch empfehlen möchte: Wenn Ihr die Fußrasten nach vorne verlegt, dann lasst Euch den Fahrersitz abpolstern. Dadurch sitzt Ihr nicht nur auf der Maschine, sondern eher in ihr. Dadurch wird die Fahrerei absolut zu einem Vergnügen. Wer aber Angst um seine Pobacken hat, dass die dann wehtun: Dann halt nur ein bisschen abpolstern! *gg*

So, das war es für heute, vielleicht fällt mir bald noch etwas ein oder ich verändere noch etwas.

Bis bald dann
und: SEE YOU ON THE ROAD

....STYXX....
(Der auch einen Nickname on the road hat...)