8 Frauen (VHS) Testbericht

Ein Film, halb Musical, halb Kammerspiel; ein Film in dem 8 Frauen die Hauptrolle spielen und jede einzelne ist ein Superstar.

Francois Ozon inszenierte ein farbenfrohes Theaterstück für die große Leinwand und setzt seinen Darstellerinnen ein würdiges Denkmal. Ganz in der Tradition des Krimis werden nach und nach die Charaktere verzwickter und es offenbaren sich von Minute zu Minute neue haarstreubende Details der Beteiligten. Von Affären, Erpressungen, Betrug und Lügen ist die Rede und dies wird in einem Feuerwerk an geistreichen und grotesken Dialogen verpackt, an denen man seine wahre Freude hat. Da wird rumgezickt, intrigiert und begehrt. Alles in allem ein Sammelsurium der Begehrlichkeiten, dem einer zum Opfer fallen muss.

Interessant ist dabei der Ort der Handlung. Ozon wählte die offensichtliche Künstlichkeit des Studios für seine Aufnahmen und die Kamera verlässt auch nur kurz den Schauplatz. Wenig Raum also der lauerenden Gefahr zu entfliehen. Ausserdem wurde die Einrichtung des Herrenhauses und die Garderobe der Charaktere sehr detailgetreu und imposant ausgestattet. So bilden der Moment in der Fanny Ardant ihr rotes Kleid zum ersten Mal offenbart und die plötzliche Wandlung Isabelle Hupperts vom zickigen Mauerblümchen zum Vamp sicherlich Höhepunkte dieses abwechslungsreichen Filmes.

Unterteilt wird der Film noch durch die Chansons der jeweiligen Charaktere und als sich der Mordfall aufklärt versammeln sich die Stars gemeinsam zur möglichen Verbeugung vor dem Publikum und man möchte geradezu aufspringen und applaudieren!