Blood Work (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von trampastheo

Clint ist wieder auf der Jagd!

Pro:

Actionreich, befriedigende Spannung, Sherlock Holmes- Methoden von Eastwood, Jeff Daniels beeindruckt in seiner Rolle

Kontra:

Könnte noch spannender inszeniert werden, Clint Eastwood wirkt nicht mehr ganz frisch in seiner Rolle als Mann auf der guten Seite, Anjelika Houston enttäuscht

Empfehlung:

Ja

Einer meiner engsten Freunde ist großer Fan von Clint Eastwood. Fast alle seine Filme, ob Western, Thriller oder Drama, hat er in seiner Sammlung. Als vor wenigen Wochen der neueste Film des „Inspektors Callahan“, mit dem Titel „Blood Work“ auf Videokassette erschien, hat er mich angerufen, damit wir zusammen den Film anschauen. Ich sage natürlich niemals nein zu einer Filmeinladung und vor allem dann, wenn Schauspieler wie Clint Eastwood und der mir äußerst sympathische Jeff Daniels darin mitwirken.

Handlung
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Terry Mc Caleb (gespielt von Clint Eastwood) arbeitet beim FBI und gehört zu den besten seiner Klasse. Als er zu einem weiteren Mordfall gerufen wird und feststellt, dass sich der Mörder, versteckt hinter den Fernsehcrews aufhält, beginnt er ihn zu jagen. Am Ende gelingt es ihm den Mörder zwar anzuschießen, doch er selbst erleidet einen Herzinfarkt. Zwei Jahre später sieht man ihn im Krankenhaus wieder, wo er gerade von seiner Doktorin (gespielt von Anjelika Houston) untersucht wird. Es sind gerade 60 Tage vergangen (Meinungsschutz trampastheo), seitdem ihm ein neues Herz eingepflanzt wurde. Natürlich arbeitet er nicht mehr beim FBI. Er genießt mittlerweile sein Leben auf einem Boot am Hafen (sollte er vielleicht langsam auch im wahren Leben daran denken, sich auf sein Boot zurückzuziehen?). Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Eine Frau sucht ihn auf und bittet um seine Hilfe, denn ihre Schwester wurde bei einem Überfall auf einen Kleinladen erschossen. Terry will anfangs nicht helfen, doch als ihm die Frau erklärt, dass er das Herz ihrer toten Schwester in sich trägt, wird er aktiv. Auf der Suche nach dem Mörder nimmt er sich seinen Bootsnachbarn Noone (gespielt von Jeff Daniels) als Helfer mit. Dabei studiert er genau die Videokassette, auf der man den Mord an die unglückliche Frau sehen kann. Das Auge des Kriminalexperten entdeckt auf dem Band Sachen, die seine Kollegen niemals hätten sehen können. Ein Mord, der zwei Wochen zuvor an einem anderen Mann, vor einem Geldautomat geschah, scheint auf den gleichen Täter hinzuweisen. Nach langem Studieren des Falls stellt Terry fest, dass beide Opfer die gleiche seltene Blutgruppe hatten und beide Organspender waren. Gleichzeitig meldet sich der Mörder von damals wieder zurück. Es ist ein alter Bekannter von Terry, der ihm das Leben zur Hölle machen will.

Filmkritik
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Mit Blood Work ist Clint Eastwood ein recht guter Thriller gelungen. Der 73jährige ist nämlich nicht nur der Hauptdarsteller, sondern auch Produzent und Regisseur des Films (Entstehungsjahr 2002). Der Film beginnt irgendwie mit der klassischen Art der Dirty Harry-Filme aus den 70er und 80er Jahren. Ein Verbrechen ist geschehen und Inspektor Callahan (diesmal FBI Mann Terry Mc Caleb) ist am Tatort, um Indizien zu sammeln. Doch diesmal ist die Fortsetzung anders, denn Clint Eastwood ist nun mal pensionierter Polizist. Nur ein besonderer Fall, welcher ihm sehr „am Herzen“ liegt, bringt ihn wieder zurück ins Geschehen und auf die Jagd nach dem Mörder. Der Film hat einige sehr actionreiche Momente vorzuweisen. Als Beispiel will ich nur einmal die eine Schiesserei mit einem mysteriösen Autofahrer, bei der Terry verwickelt ist, erwähnen. Für Spannung ist im ganzen Film gesorgt, denn man spürt, dass sich der Mörder bald wieder mit einer grauenvollen Tat melden wird. Wer kann es sein? Vielleicht sogar ein Mensch aus dem Umfeld von Terry? Denn die ganze Sache scheint sehr persönlich zu sein, wenn man von den Wandbemalungen des Täters an den Tatorten resümieren kann (er schreibt immer den Namen von Mc Caleb auf, sowie eine Nummer ohne die Ziffer Eins darin). Was mir am Film besonders gefällt, sind die Sherlock Holmes-Methoden, die Eastwood anwendet, um dahinter zu kommen, wer der Mörder sein könnte. Er schaut genau auf die Bänder und entdeckt, dass der Täter in die Kamera etwas sagt, dass er sich etwas von seinen Opfern mitnimmt usw. Diese Details werden vor allem Freunde von Detektivgeschichten faszinieren.

Darsteller
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Clint Eastwood, mag zwar nicht mehr der frischeste sein (er ist mittlerweile auch 73 Jahre alt), aber er ist immer noch überzeugend als Darsteller. Seine Rolle als Dirty Harry (darum auch diese Überschrift) hatte mich damals fasziniert. Als Inspektor Callahan bezauberte er Millionen Zuschauer weltweit, durch seine eigene coole Art mit Gangstern und Mördern umzugehen. In Blood Work ist ihm anfangs diese Art auch geblieben, doch nach seiner Herzattacke im Film, scheint er leicht niedergeschlagen. In einigen Szenen merkt man es Clint an, dass er sich zu sehr verausgabt hat, was zu seinem Alter nicht mehr passt. Ich spreche da z.B. die Anfangszene an, bei der er den Mörder jagt. Bei der Helikopterperspektive läuft er einfach zu langsam. Dadurch hat man auch den jungen Mörderdarsteller gezwungen ebenfalls langsam zu laufen, damit ihn Clint einholt. Eine etwas in meinen Augen lächerlich wirkende Szene. Alles in allem trotzdem eine gute Protagonistenrolle von Clint, dem außer dieser Szene als Regisseur nur kleinere Fehler unterlaufen sind. Was man sich als Zuschauer fragt, wenn man sich Clint Eastwood so anschaut ist, ob das vielleicht der bereits letzte Film mit ihm in der Hauptrolle war? Er wirkt im Film nicht ganz so frisch wie früher (die Maskenbildnerin hat trotzdem sehr gute Arbeit geleistet) und auch seine Bewegungen sind langsamer geworden. Jeff Daniels hat mich diesmal in seiner Rolle beeindruckt. Man darf diesen Mann nicht unterschätzen und ihn einfach nur dem Komikgenre zuordnen. Er beweist, dass er kein Schauspieler der Komikschublade ist und nur bei „Dumm und Dümmer“-Filmen mitwirken kann. Zwar ist anfangs seine Rolle recht lustig, aber sie entwickelt sich später zu etwas ganz Überraschendem! Anjelika Houston hat sich für diese Nebenrolle überreden lassen und enttäuscht den Zuschauer, aufgrund ihrer lediglich drei Auftritte, wenn ich richtig gezählt habe, als Krankenhausärztin.

Fazit
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Es war schön Clint Eastwood nach langer Zeit mal wieder in Aktion zu sehen. Sicherlich ist es nicht der atemberaubendste Film des Oskargewinners aus Kalifornien, doch man kann auch nicht erwarten, dass Clint Eastwood wie Vin Diesel um die Gegend fliegt. Die Jahre vergehen und Clint hat in seinen 38 Jahren Filmkarriere sowohl als Schauspieler, als auch Regisseur bewiesen, dass er es absolut draufhat. Blood Work ist ein guter Thriller, mit einem guten Level an Spannung und Action. Man hätte zwar noch mehr in den 106 Minuten des Films die Hochspannung, als Terry den Mörder enttarnt steigern können, aber alles in allem ist es ein gelungener Film, der nicht nur für den Clint Eastwood-Fan sehenswert ist. Am Ende noch ein Slogan, der zum Film passt: NO ONE lives forever!

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