Good Bye, Lenin! (DVD) Testbericht

So da bin ich mal wieder ,mit einem nagelneuen Bericht.
Diesmal geht’s nach langer Zeit mal wieder um einen Film ,den ich mir auf DVD geholt habe ,einfach auch ,weil es für mich ein Stück Geschichte ist.

Zur Erklärung warum ich mir den Film unbedingt holen musste ,ich stamme aus der ehemaligen DDR ,hab davon aber nicht mehr viel mitbekommen ,da ich erst 11 war ,also die Wende kam.

Ja genau, ich glaube ihr ahnt es schon , es dreht sich um den Film Good Bye Lenin.

Laut Aussage der DVD hat Wolfgang Becker Filmgeschichte geschrieben mit diesem Film ,aber kein Wunder bei den schlagenden Argumenten wie


- 9 deutsche Filmpreise für diesen Film
- 6 Millionen begeisterte Kinozuschauer
- 5 Wochen Platz 1 der Kinocharts
- in der ganzen Welt verkauft
- wohl einer der erfolgreichsten deutschen Filme

Nun auch ich wollte mich davon überzeugen.

Die Story

Der 21 jährige Alex ( Daniel Brühl ) wird für mich in dem Film so dargestellt als wolle er die Welt verändern .
Und gerade in dieser Zeit bekommt er auch die Gelegenheit dazu , denn es ist kurz vor der Wende .
Leider wird durch seine Rechnung ein Strich gemacht ,denn kurz vor dem Fall der Mauer fällt seine Mutter ( Katrin Sass ) ,die eine sehr überzeugte DDR-Bürgerin ist ins Koma und bekommt leider von den Veränderungen im Land nichts mit .

Von der ganzen Freude der Menschen ,als endlich die Grenze wieder offen ist ,als endlich wieder Deutschland vereint wird ,als es einen Neubeginn gibt .

Aber nicht nur das , außerdem erlebt sie nicht die Geburt ihres Enkels und auch ihr Sohn kommt in feste Hände ,denn er verliebt sich unsterblich in die Krankenschwester die oft bei seiner Mutter nach dem Rechten sieht und diese Liebe beruht auf Gegenseitigkeit.

8 Monate später passiert ein sehr großes Wunder und seine Mutter kommt langsam aber wieder zu sich , aber es gibt ein Problem ,sie darf sich nicht aufregen, da ihr schwaches Herz dafür nicht ausgelegt ist .
Wie aber soll man ihr beibringen was in den letzten 8 Monaten vor sich gegangen ist?

Alex entscheidet sich für gar nicht und wird in Gemeinschaftsarbeit mit einem Kumpel, Nachbarn ,Bekannten und seiner Schwester ,die davon schwer zu überzeugen ist ,aber trotzdem mitmacht die DDR auf 79qm Wohnraum in einer Plattenbausiedlung weiterleben lassen.

Ob ihm das gelingt und was alles passiert ,dass solltet ihr Euch nicht entgehen lassen und selber anschauen.

Daten zum Film

Filmtitel: Good Bye Lenin !

Freigabe ab 6 Jahre , nun dazu kann ich nur sagen ob 6 Jährige Mädels und Jungs verstehen worum es da eigentlich geht ? ich bin da etwas skeptisch , denn nicht mal mein 13 Jähriger Neffe hat verstanden was in Deutschland damals vor sich gegangen ist und warum es eine Mauer gab und ,und, und , aber er hat es ja auch noch in der Schule.

Die Spielfilmdauer beträgt einschließlich Bonusmaterial 162 Minuten.

Regie : Wolfgang Becker
Drehbuch: Bernd Lichtenberg
Der Film ist geeignet für alle Bildschirmformate.
Sprachen, da gibt es nur Deutsch und Audiodescription für Blinde und es gibt den Untertitel für Hörgeschädigte leider auch nur in Deutsch.

Specials:

Also da muss ich ja mal rummeckern, dass Making of und die Bio/ Filmgraphien sowie die Zeittafel der Ereignisse und die Teaser und Trailer sind ganz gut sowie die Making-Of Dokumentationen und die Hintergrundinfos, aber die Outtakes und Kurioses vom Dreh ist nicht so der Bringer .
Ausserdem hat mich aufgeregt das man diesen Punkt anwählen muss über Inter/Kosmodus und dann immer im Film ein * erscheint wo man draufklicken muss und dann viel Text zum lesen und das fand ich nicht so gut ,weil man kann das nur im Film sehen nicht einzeln schalten .

Zu den Schauspielern:

Keiner der Schauspieler ist mir bekannt ,aber ich finde alle haben ihre Rollen großartig gemeistert, vor allem Katrin Sass die die Mutter gespielt hat und ja solange im Bett lag und sie hat die überzeugte DDR-Bürgerin und dann später sehr kranke Frau sehr gut gespielt.

Daniel Brühl hat ebenfalls seine Rolle als Alex sehr gut gespielt . Er überzeugte mich, als der Sohn ,der für seine Mutter alles tun würde , der fast Unmögliches möglich gemacht hat ,nur damit seine Mutter nichts davon mitbekam ,was draußen in der großen , bösen und dann auch schließlich kapitalistischen Welt von der seine Mutter niemals etwas hätte wissen wollen , vor sich ging.
Der Sohn der weiterhin alle Hebel in Bewegung setzte um die DDR weiterleben zu lassen für seine Mutter ,sei es durch die gefakten Aktuelle Kamera Videos oder die umgefüllten Lebensmittel und auch Familienangehörige, Bekannte und Nachbarn wurden von ihm überzeugt das Ganze mitzuspielen ,nur damit seine Mutter sich nicht aufregte.

Die beste Rolle für mich hatte aber Maria Simon , als Alex Schwester Ariane , weil sie eigentlich keine Lust hatte ihre neue Freiheit und die ganzen Annehmlichkeiten wieder herzugeben ,die die Wende mit sich brachte .
Sie überzeugte mich ebenfalls sehr in ihrer Rolle als etwas zickige schwer zu überzeugende Schwester, die Alex als etwas nun sagen wir schwachsinnig sah ,weil sie der Meinung war ,daß er es nicht schaffen würde, der Mutter heile Welt vorzuspielen..

In weiteren Rollen sah man noch Florian Lukas , als Dennis ,der in Good Bye Lenin den Kumpel von Alex spielt , der aber auch jeglichen Blödsinn und jegliche Idee von Alex in die Tat umsetzt und ihn tatkräftig in jeglicher Hinsicht unterstützt und andere auf die ich jetzt aber nicht weiter eingehen möchte ,da die Hauptpersonen schon klar umschrieben sind.

Meine Meinung zum Film :

Nun es ist auf jeden Fall ein Stück Geschichte ,teilweise , was ich sehr schön finde , mit Szenen die original sich auch so abgespielt haben .

Natürlich kommen automatisch die Erinnerungen wieder ,wie es damals für mich gewesen ist als 11jährige ,wie ich völlig überwältigt war , wie so wie viele Millionen Menschen auch und trotz alledem erst später verstanden habe ,was da eigentlich passiert ist .

Weil mir vorher nie erklärt wurde ,warum es eigentlich Westen und Osten gab und warum Deutsche und Deutsche durch eine hässliche Mauer getrennt lebten und vor allem , warum, warum das alles.

Dies alles gibt der Film für mich ein Stück weit auch wieder und heute noch steigen mir Tränen in die Augen und ein komisches Gefühl der Ergriffenheit und aber auch der Freude überkommt mich , wenn Erinnerungen an damals in mir aufsteigen.

Der Film ist für mich eigentlich ziemliche Zerrissenheit , auch wenn er schon einer Komödie entspricht, aber mit traurigem Schluss versehen wurde.

Auf der einen Seite ist es witzig zu sehen wie die Geschwister sich streiten , was Alex alles anstellt damit auf den 79 Quadratmetern Zimmer in dem die kranke Mutter liegt die DDR weiter ihren gewohnten Verlauf nimmt und sie nur langsam herangeführt wird ,an die Ereignisse der vergangenen Monate ,wenn auch nicht wahrheitsgetreu .

Doch auf der anderen Seite ahnt man zum Ende des Films hin eigentlich schon ,dass er kein Happy End haben wird und alle Bemühungen ,so nett sie auch gemeint waren und so viel Mühe wie sich auch gegeben wurde und soviel Liebe wie dahinter stand, eigentlich für die Katz waren.

Also ich kann den Film nur empfehlen, vor allem auch weil es einer der wenigen deutschen Filme ist ,die kein Schrott sind ,denn ich kenne sonst nur noch eine Hand voll Filme vielleicht, die so gut gemacht sind wie dieser.

Also für mich sind die 9 Filmpreise völlig berechtigt an diesen Film gegangen und die Schlagzeile der TV Spielfilm „ Eine grandiose Komödie mit Herz und Verstand und ohne falsche Nostalgie „ beschreibt diesen Film wohl am besten .

Weiterhin muss ich auch noch die Bildqualität und den Klang der DVD ansprechen ,die absolut topp sind und auch die Musik zu dem Film ist passend.

Die DVD habe ich bei Hertie für rund 10 Euro erstanden und fand den Preis völlig in Ordnung.

Auf jeden Fall volle Anzahl an Sternen und einfach anschauen würde ich empfehlen.