Mission to Mars (DVD) Testbericht

Mission-to-mars-dvd-science-fiction-film
ab 9,76
Auf yopi.de gelistet seit 11/2010

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Erfahrungsbericht von Gemeinwesen

Houston, we've had ... it all before

Pro:

streckenweise recht spannendes Weltraumabenteuer in ansprechender Optik – auf einer abgespeckten DVD, die immerhin auch den Originalton bietet, derzeit recht günstig zu haben : die € 3,30, die ich bezahlt habe, war mir die Single - DVD durchaus wert

Kontra:

Vieles, was ich an "Mission to Mars" gut fand, kam mir sehr vertraut vor – wirklich Neues bietet der Film nicht, insbesondere das Ende hat mich etwas enttäuscht .

Empfehlung:

Ja

Wir schreiben das Jahr 2020. Astronaut Luke Graham (Don Cheadle, „Traffic“, „Boogie Nights“) und eine Crew aus drei weiteren Raumfahrern unternehmen einen Erkundungsflug zum Mars. Dort entdeckt die Mannschaft einen Berg, in dessen Innerem sich laut Scanner-Anzeige möglicherweise eine Säule aus Eis befindet.


Als das Quartett Berg und nähere Umgebung persönlich in Augenschein nimmt, bricht urplötzlich ein Sandsturm los, dem drei der Crewmitglieder zum Opfer fallen. Allein Anführer Graham überlebt. Unter der Führung von Jim McConnell (Gary Sinise, “Forrest Gump“, “The Green Mile“) und Woodrow „Woody“ Blake (Tim Robbins, “Die Verurteilten“, “Hudsucker – Der große Sprung“) macht sich ein vierköpfiges Rettungsteam auf die rund ein Jahr währende Reise zum Roten Planeten.

Beim Landeanflug gerät das Schiff in einen Meteoritenschwarm, der die Außenhülle des Schiffs so stark beschädigt, dass der Crew schließlich nur der Notausstieg in die Rettungskapsel des Schiffs bleibt. Beim waghalsigen Umsteigemanöver ins „Re(scue) Mo(dule)“ kommt einer der vier ums Leben; die verbliebenen drei Sternenfahrer-Kollegen landen wohlbehalten auf der Marsoberfläche und stoßen dort auf Graham, der auch die vergangenen 12 Monate dank eines von der Erde mitgeführten, intakten Treibhauses gut überstanden und weitere Forschungen angestellt hat. Bevor der Sandsturm seine drei Ko-Kosmonauten hinweggerafft hat, haben die Geräte nämlich seltsame Geräusche aufgezeichnet, die vom Berg auszugehen schienen und bei denen, so Grahams Erkenntnis, es sich um eine verschlüsselte Botschaft handelt …

Filmfans dürfte Regisseur Brian de Palma in erster Linie als Thriller-Spezialist ein Begriff sein. Zu den größten Erfolgen des bekennenden Hitchcock-Fans zählen Filme wie „Dressed to Kill“ (1980), „Blow out – Der Tod löscht alle Spuren“ (1981) und „Scarface“ (1983); mit „Carrie“ hat de Palma 1976 außerdem einen Ausflug ins Genre des übernatürlichen Thrillers unternommen und eine der sehenswerteren Verfilmungen einer Romanvorlage von Horror-Spezialist Stephen King geschaffen. Im Jahr 1996 untermauerte de Palma mit “Mission Impossible“ (1996) seinen Ruf als Experte fürs Spannungskino.

Mit “Mission to Mars“ hat de Palma sich im Jahr 2000 nun also auch als Science Fiction-Regisseur versucht, und nachdem ich “Mission to Mars“ zunächst im Kino verpasst und danach auch nicht auf DVD kennen gelernt habe, ist der Film vor einiger Zeit in meiner heimischen Sammlung gelandet: Nach Tim Burtons “Sleepy Hollow“ (1999) und Michael Manns “The Insider“ (1999) war “Mission to Mars“ die dritte DVD-Beigabe der Zeitschrift „Audio Video Bild“, die mich hatte aufhorchen lassen – und in diesem Fall horchte ich nicht nur auf, sondern zückte auch das Portemonnaie, entrichtete € 3,30 und erhielt dafür Zeitschrift nebst DVD.

„Ein Film mit Tim Robbins“ dachte ich bei mir, „kann nicht ganz schlecht sein“.

Nachdem ich mir „Mission to Mars“ zu Gemüt geführt habe, stelle ich fest: „Mission to Mars“ ist in der Tat nicht ganz schlecht – aber eben auch nicht mehr ganz neu (womit ich nicht etwa bekritteln will, dass der Film schon sechs Jahre alt ist – ein Alter, das heutzutage, da Filmjahre oft ähnlich gezählt werden wie Hundejahre, von nicht wenigen Zeitgenossen schon als durchaus beträchtlich angesehen wird); oder besser gesagt: „Mission to Mars“ bietet, sowohl optisch wie inhaltlich, nicht viel, das man nicht schon in anderen Filmen gesehen hätte.

“Mission to Mars“ borgt munter bei großen Vorbildern, allen voran „2001 – Odyssee im Weltraum“: was in Stanley Kubricks Film ein schwarzer Obelisk ist, ist in „Mission to Mars“ ein weißes Felsmassiv, aus dem extraterrestrische Hände ein riesiges Gesicht skulptiert haben, die Helme der Raumfahrer von der Erde wirken gar, als stammten sie geradewegs aus dem Fundus der 1968er Weltraummission. Weitere optische wie thematische Anleihen dürften manchem Zuschauer außerdem SF-Klassiker wie „Silent Running“ (1972) und „Dune – Der Wüstenplanet“ (1984) in Erinnerung rufen; einige der Einstellungen auf der Marsoberfläche wirken gar wie Covermotive zu Science Fiction-Romanen aus den 50er Jahren; und der Anhänger, der Astronaut McConnell auf seine letzte Reise zu den Sternen begleitet, sieht ein bisschen so aus wie die Rakete in „When Worlds Collide“ („Der jüngste Tag“, 1951).

Das alles mag nicht neu sein, ist aber durchweg sehr gefällig in Szene gesetzt, und nach gut einer halben Stunde Exposition, die de Palma für meinen Geschmack etwas zu erdenschwer-schleppend geraten ist, wird „Mission to Mars“ zunehmend interessanter. Insbesondere die Havarie im Weltraum bietet spannende Momente und ist, wie überhaupt alle „outer space“-Aufnahmen, auch optisch sehr eindrucksvoll.

Wenn mich „Mission to Mars“ dann unterm Strich doch etwas enttäuscht hat, dann wohl deshalb, weil der Film über lange Zeit große Erwartungen schürt, um dann mit einem Ende zu enttäuschen, das den Zuschauer etwas ratlos zurücklässt. Der Berg gebiert, wie so oft, eine Maus – und irgendwie bleibt am Ende von rund 108 Minuten so manche Frage offen; allen voran die, als was Brian de Palmas Film denn wohl gedacht sein mag: Wenn seine Mars-Mission als eine Art Weltraum-Odyssee für Zuschauer gedacht gewesen ist, die mit der „Akte X“ groß geworden sind, dann ist ihm seine Mission wohl geglückt. Wenn man so will, ist „Mission to Mars“ ein „Outer Space Mystery“ mit erkenntlich „production value“, sprich: ein etwas bedächtig inszenierter, geheimnisvoller Thriller mit ordentlich Schau- und zwischendurch auch ein bisschen Schauerwert (wie da ein Astronaut im Inneren der gespenstischen Sandhose buchstäblich in Stücke gerissen wird – das hat schon ordentlich Brrr!-Faktor).

Die getragene bis elegische Musik, die Altmeister Ennio Morriconefür de Palmas Ausflug in den Weltraum komponiert hat, wirkt nie aufdringlich und bietet die passende musikalische Untermalung für ein streckenweise spannendes und zuweilen recht düsteres Weltraum-Drama mit einem optisch netten, inhaltlich aber leider etwas lahmen Ende.


R e s ü m e e

Ein Film mit Tim Robbins, hatte ich bei mir gedacht, könne nicht ganz schlecht sein – und ich bin in meiner Erwartung auch nicht ganz enttäuscht worden. Bezeichnenderweise aber ist „Mission to Mars“ nur bis ungefähr zur Hälfte seiner Laufzeit ein Film mit Tim Robbins. Ob Robbins das Drehbuch wohl erst nach Beginn der Dreharbeiten bis zu Ende lesen durfte – und dann, als er das Ende las, „ohne mich!“ gesagt und auf einem vorzeitigen Ende für seine Filmfigur bestanden hat …?

„Mission to Mars“ ist ein optisch gelungener, nicht unintelligenter und auch nicht unspannender Science Fiction-Film: Wer die Klassiker „2001 – Odyssee im Weltraum“ und „Silent Running“, vielleicht auch „Contact“ mochte, der wird auch „Mission to Mars“ mindestens um seiner sehenswerten Bilder willen schätzen. Wer den Begriff der Science Fiction eher mit der „Space Opera“ verbindet, wird eher enttäuscht sein: Duelle mit der Strahlenpistole finden anderswo statt; und auch Außerirdische tauchen in „Mission to Mars“ wirklich nur ganz am Rande auf (und wenn sie dann auftauchen, fragt man sich unwillkürlich, ob das denn wirklich sein musste).

Die DVD, die seinerzeit nebst einer Zeitschrift prallvoll mit wertvollen Kundeninformationen am Kiosk zum Kauf auslag, bietet zwar insofern nur eine abgespeckte Version der regulären Kauf-DVD, als dass die „Audio Video Bild“-Edition keine der DVD-typischen Gadgets wie „Making of“ etc. bietet. Immerhin aber wird hier, was keineswegs selbstverständlich ist, zusätzlich zur deutschen Synchronfassung auch der englische Originalton angeboten (beide im Format Dolby 5.1). Das Bild habe ich als ausgesprochen scharf und kontrastreich empfunden, die Farben sind kräftig und satt. An zwei, drei Stellen ist mir ein leichtes Ruckeln im Bild aufgefallen – möglicherweise ist da beim DVD-Mastering etwas schiefgelaufen; als wirklich störend habe ich das aber nicht empfunden. Sehr positiv aufgefallen ist mir hingegen das bereits vorgestanzte Cover, das die Zeitschrift „Audio Video Bild“ im Heftinneren anbietet:

Einfach ’raustrennen, in leere DVD-Hülle einischieb’n, DVD nach dem Sehen in die Hülle drücken und sich sagen, dass es eine ganze Reihe von Möglichkeiten gibt, € 3,30 sinnloser zu verprassen. Seit Erscheinen der DVD als Beikleber dürfte der Preis für die Edition ohne Bonusmaterial eher noch gesunken sein – wer sich für den Film interessiert, findet die DVD sicher zu einem vertretbaren Preis auf einem der einschlägigen Online-Marktplätze.

Ich bin jedenfalls ganz froh, dass ich nicht irgendwann auf Verdacht zur "Platinum Edition" gegriffen habe – die ist zwar sicherlich mit größerem "Mehrwert" ausgestattet als meine abgespeckte Ausgabe aus der „Audio Video Bild"-Redaktion, aber die reicht in diesem Falle, finde ich, auch vollkommen aus.

31 Bewertungen, 10 Kommentare

  • hjid55

    03.01.2007, 20:15 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & lg Sarah

  • darras76

    13.07.2006, 22:05 Uhr von darras76
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sicher, es ist nicht DER SciFi-Actionreisser, aber gerade das lässt den Schauspielern den Platz sich zu entfalten, besonders Gary Sinise nutzt das voll aus, und bitte: ich habe mir den Film ja nur angesehen, weil ich De Palma mag, nicht etwa, weil ich bei

  • marina71

    30.06.2006, 17:34 Uhr von marina71
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner, ausführlicher Bericht, den ich gerne mit sh bewerte

  • schokofan

    21.06.2006, 03:43 Uhr von schokofan
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und glg Dagmar

  • Sommergirl

    19.06.2006, 15:37 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    den fand ich auch nicht schlecht, vor allem der Schluss hat was spezielles

  • bigmama

    19.06.2006, 02:06 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Anett

  • LilaLisa

    18.06.2006, 22:35 Uhr von LilaLisa
    Bewertung: sehr hilfreich

    TOLL gemacht! LG Lisa ;-)

  • Django006

    18.06.2006, 16:36 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • SuicideToday

    18.06.2006, 15:40 Uhr von SuicideToday
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~*~sehr hilfreich~*~man liest sich~*~

  • naddanix

    18.06.2006, 15:27 Uhr von naddanix
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***LG ANNA***