Beyerdynamic DT 770 PRO 250 Ohm Testbericht

Kennen Sie diese Situation? Großraumbüro, furchtbares Fahrstuhlgedudel über die gemeinsame Musikanlage, ein Kollege telefoniert überambitioniert schon seit übre einer halben Stunde und in der anderen Ecke erzählen sich die Werksstudenten die letzten News vom Wochenende.

Ein Königreich für einen schalldichten Raum

Leider kann ich mich nicht in einen schalldichten Raum zurückziehen, um konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten. Also musste eine andere Lösung her: Kopfhörer. Sicherlich zählt dieser Lösungsvorschlag nicht zu den großen Geheimnissen unseres Universums. Aber es hat immerhin eine ganze Weile gedauert, bis ich wirklich Fan dieser Lösung geworden bin

Entscheidend: Sound und Tragekomfort

Lange Zeit habe ich es mit Headsets und Kopfhörern der unteren Preisklassen versucht. Das führte zu dem Effekt, dass ich schon nach kurzer Zeit die Wahl zwischen Pest und Cholera hatte: Entweder schmerzende Ohren von den Kopfhörern oder die nie verstummende Bürohintergrundkulisse. Neben der Klangqualität avancierte der Tragekomfort meiner zukünftigen Kopfhörer zum wichtigsten Kaufkriterium.

Ich hatte durch den Kauf mehrerer Muschelkopfhörer gelernt, dass man den Teilen nicht ansieht, ob sie bequem sitzen oder nach einiger Zeit am Kopf irgendwo drücken. Obwohl ich keine sonderlich großen Ohren habe, drückten alle meine bisherigen Modelle spätestens nach einer halben Stunde unangenehm auf das äußere Ohr. Glücklicher Weise besaß ein Kollege die DT 770 PRO bereits, so dass ich eines Tages mal Probetragen und -hören konnte. Ich war sofort begeistert.

Meine Beyerdynamic DT 770 PRO 250 Ohm

Zunächst war ich ob des nicht unerheblichen Preises unsicher, ob ich so eine Anschaffung wagen sollte oder nicht. Doch die Aussicht auf geräuschbelästigungsloses Arbeiten ohne nerviges Ohrdrücken war so verlockend, dass ich schließlich voller Vorfreude auf den "Bestellen" Knopf des Onlineshops meiner Wahl drückte. Zwei Tage später kamen die Kopfhörer und ich freute mich wie Bolle. Obwohl das nun schon über drei Jahre her ist, weiß ich noch, dass ich alleine vom Kordelkabel begeistert war. Im Gegensatz zu den glatten Kabeln meiner Billigkopfhörer ermöglicht das lange, gewundene Kabel (ähnlich einer Telefonschnur) eine vielfach höhere Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz. In der Verpackung befand sich neben dem Kopfhörer auch ein Adapter „kleine Klinke“ auf „große Klinke“, das Gerät kann also mit beiden Buchsen umgehen.

Stundenlanger Genuss ohne Ohrdrücken

Nach meinen Erfahrungen mit Billigkopfhörern lege ich großen Wert auf das bequeme Tragen meiner Kopfhörer. Die DT 770 Pro von Beyerdynamic erfüllen diese Anforderung hervorragend. M(e)in durchschnittliches großes Ohr findet komplett im inneren Höhrmuschel seinen Platz. Die äußeren sehr weichen Polsterungen sind mit einem hautfreundlichen Stoff bezogen und sorgen dafür, dass die Kopfhörer trotz straffen Sitzes auch nach einigen Stunden im Einsatz kaum am Kopf drücken. Gleichzeitig realisieren sie ausreichend Geräuschdämpfung von außen.

Der Kopfbügel ist massiv genug gefertigt, um unzählige Auf- und Absetzvorgänge unbeeindruckt zu überstehen. Für den besonderen Tragekomfort ist er zwischen den Hörern mit einem abnehmbaren Kunstlederbezug bespannt, damit auch wirklich nirgendwo irgendwas drückt am Köpfchen.

Spitzensound in Studioqualität

Okay, ich geb's gleich zu: Ich habe eigentlich gar keine Ahnung, wie Studiokopfhörer in professionellen Tonstudios so klingen. Aber ich stelle mir die Qualität in etwa so vor, wie die meiner DT 770 Pro. Höhen und Mitten kommen absolut sauber rüber. Bei tieferen Frequenzen überzeugt der Kopfhörer mit weichen Klängen, weiß bei Bedarf aber auch genügend Dynamik für kickende Bässe zu entwickeln.

Ich spreche den Beyerdynamic DT 770 Pro meine volle Empfehlung aus. Diese gilt konkret für das 250 Ohm Modell, über die 80 Ohm Variante kann ich keine Aussage treffen. Ich bin von den Dingern jedenfalls derart begeistert, dass ich sie mir gleich noch mal gekauft habe: für den privaten Hörgenuss zu Hause...