Django Unchained (DVD) Testbericht

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ab 5,69
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Auf yopi.de gelistet seit 01/2013
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  sehr humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von templerthomas

Mein neuer Lieblings-Tarantino

5
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren

Pro:

s.b.

Kontra:

s.b.

Empfehlung:

Ja

Vorwort, Kontroverse um den FilmAls ich zum ersten Mal hörte das es ein Tarantino Remake von Django geben wird konnte ich mir darunter wenig vorstellen. Ich befürchtete eine trashige Sache und ein billiges Aufwärmen des Erfolgs mit Waltz. Dann bemerkte ich eine vernichtende Kritik von Spike Lee, Hollywoods schwarzem Vorzeigeregisseur. Der Film sei respektlos, die Sklaverei sei ein Holocaust gewesen und kein Spaghetti Western. Dann gab es Kritik dass das N-Wort zu oft verwendet würde. Das fand ich dann schon sehr seltsam. Ich würde nie im Leben rassistische Ausdrücke wie das N-Wort, Mohr oder Farbiger an einen Schwarzen adressieren, aber in einem Film über 1858? Na hallo? Tarantino antwortete darauf sehr treffend: "I think it's kind of ridiculous because no one can actually say with a straight face that we use the word more than it was used in 1858 in Mississippi, so since they can't say that, what they're basically saying is, 'I should lie, I should pretty it up. I should lie' and I don't lie when it comes to my characters and the stories I tell.'

Und beschönigt hat Tarantino wirklich nichts. Er zeigt wie grausam die Schwarzen als Sklaven behandelt wurden. Er zeigt die ach so schönen Plantagen und pittoresken Südstaatenmotive als das was sie waren - Gefängnisse, Folterkammern und Orte ohne Rechtstaatlichkeit an denen ein schwarzes Mädchen für den Verlust eines Eis ausgepeitscht werden durfte.Von mir gibts da nur Lob und keinerlei Kritik. Endlich auch mal ein Film in dem sich die Schwarzen wehren. Das taten sie auch tatsächlich aber in Hollywood Filmen kam dies nie vor. Tarantino meinte auch das ihm der Schluss von Roots nicht gefiel. Dort hatte ein gepeinigter Schwarzer endlich den weißen Menschenquäler vor sich und ließ die Peitsche fallen. Fand ich auch enttäuschend.

Tarantinos Film übertraf meine Erwartungen hingegen um Längen!
Inhalt und eigene MeinungDer Film spielt im Jahre 1858. Wie zu Beginn erwähnt - 2 Jahre vor dem Beginn des Bürgerkriegs. Der Sklave Django (Jamie Foxx) ist mit anderen Leidensgenossen auf einem Markt aufgekauft worden und wird nun von zwei Sklavenhändlern durch Texas geschleift. Da kommt ihnen in der Nacht der vermeintliche Zahnarzt Dr. King Schultz (Christoph Waltz) entgegen. Er sucht einen Sklaven der drei Aufseher kennt und will diesen den Sklaventreibern abkaufen. Die lehnen jedoch rüde ab und zielen mit ihren Waffen auf Schultz. Ein großer Fehler. Einen Moment später ist einer von ihnen tot und der andere unter seinem erschossenen Pferd begraben. Schultz ist nämlich Kopfgeldjäger. Er befreit Django und nimmt ihn mit auf eine erste Kopfgeldjagd. Nach dieser hilft Django ihm die Aufseher - und Verbrecher - Big John (M.C. Gainey), Ellis (Tom Savini) und Roger Brittle (Cooper Huckabee) aufzutreiben und zu erledigen. Eine besondere Freude für Django da die drei Brüder ihn und seine Frau auspeitschten.

Django wird Schultz Partner und sie werden ein unschlagbares Kopfgeldjägerduo.
Im Frühling machen sie sich aber auf um Djangos Frau Broomhilda (Kerry Washington) zu befreien. Die ist im Besitz des sadistischen Plantagenbesitzers Calvin Candie (Leonardo DiCaprio). Die Kopfgeldjägermethode verbietet sich bei ihm. So arbeiten Django und Schultz einen Plan aus wie sie Broomhilda befreien können und machen sich auf nach Missisippi.Tarantinos Django ist ein rundherum gelungener Film. Tarantino hatte ja immer schon ein Faible für Italo-Western und kann hier sein ganzes Wissen ausbreiten.
Es gibt massig Anleihen an allen Italo-Western von Leichen pflastern seinen Weg bis Django. Genial ist auch ein Gastauftritt von Franco Nero.
Musikalisch gibts natürlich Ennio-Morricone-Klassiker aber auch sehr passender Rap.

Django ist aber ganz was eigenes. Durch das Thema Sklaverei hat der Film eine eigene Power die den Italo-Western immer fehlte. Endlich, endlich zeigt ein Filmmacher Hollywoods die Sklaverei als Verbrechen und einen Schwarzen als Helden der dagegen ankämpft. Endlich werden Sklaventreiber ausgepeitscht und erschossen. War höchste Zeit !Die Südstaaten bekommen ihre Rechnung präsentiert, weshalb auch viele Südstaaten Republikaner alles andere als begeistert waren. Übertrieben ist der Film aber sicherlich nicht. Er passt halt nicht in die verlogene Südstaaten Glorifizierung und sweet home Alabama Scheiße.

Sensationell ist wie Tarantino den Ku Klux Clan verarscht. Deren Vorläufer werden als Deppen die sich wegen zu kleinen Löchern in den Kapuzen aufregen verarscht. Einer reitet dann sogar beleidigt weg (meine Frau hat sich stundenlang um die Kapuzen gekümmert und ihr könnt nur meckern) Ich konnte nach der Szene gar nicht mehr aufhören zu lachen. Manche bierernste Kritiker fanden genau das diese Szene den Erzählfluss hemmt? Na gut sie hat mit der Hauptstory wenig zu tun aber genau diese Szene reizt die Südstaatennostalgiker alias Südstaatenrassisten am Meisten.Bravo Mr Tarantino!

Natürlich wird wie bei Tarantino üblich alles überzeichnet und einiges mit zu massig Leichen gepflastert. Ich kann an dem Film aber fast nichts kritisieren.Die Story ist im ersten Teil actionreich und gut gemacht, im zweiten Teil spannend und mit guten Dialogen ausgestattet.
Die Sets sind perfekt. Von einem dreckigen Westernkaff, über den Norden bis zur Südstaatidylle. Alles ist stimmig.

Die Darstellung des Südens ist Tarantino auch gelungen. Ein Schwarzer auf einem Pferd ist eine Beleidigung aber schwarze Mädchen vergewaltigen bzw. auspeitschen akzeptierter Alltag.Vor allem schauspielerisch ist er allerfeinste Sahne. Waltz ist sensationell (da empfehle ich aber die Liebeserklärungskritik von MissVega) und diesmal bei den "Guten". Wobei der Kopfgeldjägerjob bzw. die Ermordung eines Gesuchten vor den Augen seines Sohnes auch nicht beschönigt wird. Christoph Waltz hat auf jeden Fall den Nebendarstelleroscar verdient. Kerry Washington hat zu wenig Platz im Film, meistert ihre Rolle aber mit Bravour. Di Caprio traute ich den Bösewicht nicht zu aber er ist hervorragend und auch Foxx ist meisterlich. Samuel L. Jackson rundet als widerlicher Haussklave die perfekte Besetzung ab.

Einzige Kritik - den Schluss hätte ich etwas anders bzw. kürzer gestaltet, aber das ändert nichts an klaren 5 Sternen.PS: ....und die Südstaatennostalgiker, überpeniblen Wortklauber (na klar gibts das N-Wort in einem 1858er Film!) Sklavereifreunde (Milka) sollen alle zum Teufel gehen

35 Bewertungen, 15 Kommentare

  • Clarinetta2

    01.06.2013, 12:31 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut geschrieben

  • herbertschmidt88

    28.02.2013, 16:14 Uhr von herbertschmidt88
    Bewertung: sehr hilfreich

    gegenbesuch hoi

  • sirikit06

    12.02.2013, 19:38 Uhr von sirikit06
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche Dir einen schönen Abend! LG

  • anonym

    12.02.2013, 19:13 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima beschrieben - würde mich sehr über eine Gegenlesung freuen. GLG =)

  • Jack100

    12.02.2013, 18:39 Uhr von Jack100
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bin kein Tarantino Fan. Kill Bill und Pulp Fiction ok, aber Death Proof oder Inglorious Bastards gehen gar nicht.

  • anonym

    12.02.2013, 14:15 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris

  • anonym

    12.02.2013, 12:43 Uhr von anonym

    Prima vorgestellt. Würde mich freuen, wenn du auch bei mir mal reinschauen würdest =) GLG

  • HEIDIZ

    12.02.2013, 10:04 Uhr von HEIDIZ
    Bewertung: sehr hilfreich

    super berichtet. lg heidiz

  • Lucky130

    12.02.2013, 09:29 Uhr von Lucky130
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & viele Grüße!

  • anonym

    12.02.2013, 08:35 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    gerne ein BW

  • uhlig_simone@t-online.de

    12.02.2013, 06:35 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Simone

  • monagirl

    11.02.2013, 23:29 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Mona, Freue mich über jede Gegenlesung von dir

  • mausi1972

    11.02.2013, 23:07 Uhr von mausi1972
    Bewertung: besonders wertvoll

    Grüße Marion

  • Lale

    11.02.2013, 21:59 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    sollte ich mir wohl anschauen... Allerbesten Gruß

  • knuddelfire

    11.02.2013, 21:39 Uhr von knuddelfire
    Bewertung: sehr hilfreich

    einen schönen Montag Abend LG