la Source Testbericht

Wahrscheinlich wird mir jeder Mann der in einer Ehe oder festen Partnerschaft lebt beipflichten: es gibt nichts schlimmeres als der Frau einen Katalog von OTTO, Neckermann oder BAUR in die Hand zu drücken – denn dann nimmt die Katastrophe ihren Lauf: dieser Rock soll bestellt werden, diese Bluse kommt noch dazu, außerdem ist das Kleid ganz schick und wird auf den Zettel geschrieben…am Ende wird alles addiert und man kollabiert förmlich. Ich möchte Euch heute ein solches Versandhaus vorstellen, bei dem meine Freundin schon öfter bestellt und wir sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht haben.

••• Infos •••

Bei La Source handelt es sich um ein französisches Versandhaus, welches seine Artikel direkt aus Frankreich bezieht – aber in Deutschland seinen Sitz hat. Den aktuellen Katalog kann man sich über die Hotline bestellen. Er umfasst gut 340 Seiten und ist auf qualitativ hochwertigem Papier gedruckt. Die Lieferzeiten liegen mit ein- bis anderthalb Wochen im normalen Bereich; dass manche Waren überhaupt nicht lieferbar sind…dazu gleich mehr. Kontakt zum Versender gibt’s unter folgenden Daten:

La Source
90347 Nürnberg
Telefon 01805/251020

Eine Internetseite gibt es leider nicht - das ist sehr schwach.

Das Angebot richtet sich hauptsächlich an die jüngere Generation, Frauen bis Mitte/Ende 20. Größentechnisch gesehen ist in der Regel bis 48/50 alles möglich, also für jeden etwas dabei – die meisten Artikel werden jedoch bis Größe 44 versandt.

Die Versandkosten betragen 5.50 €, sind also recht hoch bemessen – mittlerweile haben aber fast alle Versandhäuser die Kosten auf dieses Niveau angehoben. Die Zahlungsmodalitäten sind Überweisung und Nachnahme, bestellen kann man lediglich über Telefon und Fax, sowie auf dem Postweg.

••• Erfahrungen •••

Problem 1: Die Ware kommt einfach nicht an. Erst auf Nachfrage beim Kundenservice erfahre ich, dass der gewünschte Artikel gar nicht mehr lieferbar ist! Man hätte eine Karte mit dieser Nachricht versandt, schon letzte Woche. Also, von Posträubern ist mir bei uns im Haus nichts bekannt – der Rest erreicht mich doch auch…nun denn, zwei Tage nach meinem Anruf flattert ein kurzes Schreiben mit der Nachricht „Ware leider nicht mehr lieferbar“ in den Briefkasten. Datum: Tag davor. Nun ja, sehr interessant – wollen die mich für dumm verkaufen?

Problem 2: Netten Artikel im Katalog entdeckt? Könnte sein, dass der aber gar nicht zum Verkauf steht. Denn bei La Source veröffentlicht man schon gerne mal etliche Seiten mit Kleidungsstücken die mit einem „unverkäuflich“ überschrieben sind. Da frage ich mich doch wirklich, was das bitte schön soll? Gut, für mich als Mann sind die Models unter Umständen trotzdem schick anzuschauen – aber meine Freundin ist genervt und verärgert, das dürfte wohl den meisten so gehen.

Lob 1: Ausgehend von Problem 1 bekommt man in solchen Fällen in aller Regel wenige Wochen später ein Schreiben per Post mit einem inliegenden Gutschein über 10 € als – quasi – Entschuldigung. Das war nun bei uns schon dreimal der Fall, da kann man sich doch freuen. Holt zumindest die Versandkosten wieder rein…und ein kleiner Rabatt auf neu zu bestellende Artikel fällt ebenfalls ab.

Lob 2: Der Katalog hat zwar nur 25% Umfang eines OTTO-Kataloges, aber er hat wenigstens einen festen Einband – vergleichbar mit einem Kinderbilderbuch. Hört sich komisch an, ist aber ganz praktisch und gerade für den Typus „Häufig-Darin-Blättererin“ einfach klasse. Allerdings könnte der Einwurf in den Briefkasten zu Problemen führen – na ja, wenn’s nicht geht dann wird eben geklingelt.

Lob 3: Der Kundenservice ist sehr freundlich. Ich habe dort schon öfter telefonisch Bestellungen für meine Freundin abgegeben oder wegen irgendwelchen Sachen nachgefragt und wurde immer sehr nett begrüßt, nach meinem Anliegen gefragt und insgesamt sehr zuvorkommend behandelt. So muss das sein, keinerlei Anlass zur Klage.

••• Fazit •••

Das Versandhaus „La Source“ kann ich nur bedingt empfehlen. Zu viele Schwächen machen einen unbeschwerten Einkaufsbummel schier unmöglich. Dennoch habe ich mich zu einer Empfehlung durchgerungen, da die Qualität der Sachen und der Kundenservice doch recht ordentlich sind – und darauf kommt es schließlich zu einem nicht unwesentlichen Teil an.

In diesem Sinne,

Tschüss, Elchkopf (Oli)

Auch erschienen bei CIAO!
06/03/2004