Harvest Moon: Magical Melody (Nintendo Wii Spiel) Testbericht

So heute trete ich mal an eine Randgruppe wo man sich lange unschlüssig war ob diese nun zum RPG gehört oder nicht. Inzwischen ist man sich einige: Harvest Moon ist eine Simulation mit Rollenspielelementen, das macht es aber nicht schlechter.
In dieser Mischung aus Simulation und Endlosspiel lauert ein enormes Suchtpotential.

---Harvest Moon: Magical Melody---
--Geschichte---
Harvest Moon, eine Geschichte alt wie die Videospiele selbst, bereits der SNES bietete ein Exemplar dieses Bauernhofspektakels. 4 Teile für den Gameboy, ein Ableger für PS1, PS2 und GameCube und die neuesten Teile nun für NDS und WII, selbst ein Ableger für die PSP ist erschienen.
Doch was macht die Faszination dieses Spiels aus, welches schon ganze Konsolengenerationen in seinen Bann zog?

--Story--
Der Göttin der Ernte reicht es endgültig. Die Menschen hören sowieso nicht mehr auf Sie, also verwandelt Sie sich vor ihrem Gefolge (kleine Erntewichtel) in eine Statue. Als ihr in die Stadt zieht schleppen euch die kleinen Zwergis direkt zur Statue und betteln um Hilfe. Die Dame ist nur durch Musik zu retten, dazu müsstet ihr nur die Kleinigkeit von 100 Noten sammeln. Ja, na klar ihr wollt gerade los den Wichteln diesen Gefallen zu tun, da begegnet euch ES! JAMIE...Dieser Giftzwerg ist nur im Spiel um euch das Leben zur Hölle zu machen. Er ist immer besser als ihr, hat ein besseres Verhältnis zu den Dorfbewohnern und hält euch sowieso für störend.
Ok, rosige Vorraussetzungen. Da sind Sie, eure 3 Probleme: Ihr müsst einen Bauernhof leiten, 100 Noten zur Rettung der Erntegöttin finden und nebenbei noch Jamie schlagen.Viel zu tun. Packen wir es an!
--Steuerung--
Diese trägt allerdings nicht besonders zu eurer Hilfe bei, die ersten Tage werdet ihr komplett damit verplempern, die Steuerung zu verinnerlichen. Die ist nämlich so kompliziert das ihr beinahe durchdrehen werdet.
Zweites großes Manko: Warum wird dieses Spiel für die Wii entwickelt wenn die Mote gar nicht genutzt wird?! Lediglich wenn ihr sie schüttelt benutzt ihr euer Werkzeug, doch auch das geht auf Knopfdruck viel, viel schneller.

--Grafik und Sound--
Der Sound ist mittelklasse bis nervig, solange man selbst am spielen ist, mag sie noch überzeugen aber falls Personen im selben Raum anwesend sind, bitte nicht wundern das er irgendwann einen MP3-Player hervorzieht.
Die Grafik jedoch ist wunderbar knuddelig und passt zum geschehen, manchmal ein wenig verwaschen aber auch das könnte beinahe schon Absicht sein. Einigen Naturen könnten die Farben ein wenig zu grell sein.
---Bauernleben das ist schön---
Ja, kommen wir zum Herzstück eines jeden Harvest Moons, euer eigenes Stück Land (natürlich viel kleiner als Jamies) und euer Häuschen.
Nun seid ihr natürlich bettelarm, das heißt ihr durchstreift erstmal die Wälder auf der Suche nach Honig, Kräutern oder Beeren, die ihr anschließend in eine Kiste bei eurem Haus werft. Wie durch Hexerei bekommt ihr nun das Geld für das Produkt gutgeschrieben. Super!
Nun haben wir ein wenig bares, also schnell zum Saathändler und Tomatensamen oder Rüben gekauft, die wir gleich einpflanzen wollen. Vorher müssen wir uns allerdings die Hacke schnappen und das Feld umgraben, dann pflanzen wir die Tomaten ein und wollen gerade gießen, als wir dann bei Dr.Alex aufwachen.
Mist, überarbeitet...Ihr habt nämlich eine Energieleiste die immer weiter abnimmt wenn ihr arbeitet. Ist die gleich null, dürft ihr die Nacht in der Klinik verbringen und eure Arbeit bleibt liegen.

Irgendwann ist es dann soweit, ihr könnt euch ein Tier leisten, aber vorher braucht ihr einen Stall, den der Schmied euch bauen kann, aber der will wiederum Holz und dann habt ihr keinen Platz mehr und ihr braucht Land und, und, und...
Dann wenn ihr glaubt nun habt Ihr einen Überblick kommt das Spiel wieder auf die Idee euch einen Strich durchzumachen und jagt noch Events zu euch. Es gibt Feste, oder ein Dorfbewohner hat ein Anliegen. Dann ziehen auch immer noch neue Bewohner dazu...Hilfe!!

Wem das noch nicht reicht, der kann sich auch auf die Suche nach seiner Herzensdame machen und sie umwerben. Auch heiraten und Kinder bekommen ist möglich.
Immer noch nicht genug? Wie wärs mit Angeln, Bergbau, Kochen oder euch als Innerarchitekt versuchen? Oder langsam mal anfangen Noten zu suchen...

---Noten---
Diese verlangen euch nun alles ab. Die 100 Noten sind nicht mal ebenso hinter dem nächsten Baum, sondern die bekommt ihr für bestimmte Taten.
Für alltägliches wie einen Baum fällen oder Tomaten pflanzen, jedoch auch für die skurrillsten Dinge überhaupt wie 5 Minuten lang keinen Knopf drücken oder einen Tag mit niemanden reden.
Einen Großteil bekommt ihr noch von den Dorfbewohnern, doch auch diese müssen euch dazu erstmal mögen. Nun werden auch diese bestochen und umworben.
--Fazit--
Wieder ein Jahr vorbei...und ihr wolltet doch noch zwei Hühner kaufen, ein weiteres Grundstück kaufen oder mit dem Bewohner reden. Ihr schafft es kaum alle Möglichkeiten dieses Spiels auszunutzen, je weiter ihr kommt, umso mehr habt ihr zu tun. Da dieses Spiel zusätzlich noch endlos ist, werdet ihr kaum mehr davon loskommen. Vorraussetzung natürlich, ihr überwindet die Schwierigkeiten der Steuerung
In dem Sinne, Schaffe, Schaffe...Tomaten pflanze!