Aprilia RS 125 Testbericht

Als ich mir ein neues Zweirad zulegen wollte, stand ich vor der Entscheidung welches soll ich nehmen??

Klar war, dass es eine 125er sein soll da ich nach 10 jähriger Abstinenz auf einem Zweirad erst einmal wieder Fahrpraxis sammeln wollte.
Da ich eine leistungsstarke Maschine wollte, war für mich klar, dass es entweder eine Cagiva Mito oder eine RS 125 wird.
Also im Internet verschiedene Plattformen abgesucht. Meine Erkenntniss war, die RS 125 ist erst einmal viel zu teuer.
Also habe ich mich auf die Cagiva Mito fixiert und wurde schnell fündig.

Auf den Bildern im Internet sieht die Cagiva ja schon recht imposant aus. Wie eine kleine Ducati eben.

Wie gesagt, ich bin dann hingefahren und habe Sie mir angesehen. Gelb war Sie und in einem tadellosen Zustand. Problem an diesem Tag war, dass es aus kübeln geregnet hat, und eine Probefahrt nicht möglich war.

Am nächsten Tag bin ich dann zu einem Händler in meiner Nähe gefahren um mit der Mito eine Probefahrt zu machen.

Als ich in den Verkaufsraum ging stand dann neben der Mito eine neue RS 125 im Spain No. 1
Design.
Ich war auf den ersten Blick begeistert. Die RS sieht neben der Mito beeindruckend aus. Abgesehen davon, dass sie größer als die Mito ist, kann die Mito beim Design der RS nicht das Wasser reichen.

Ich bin beide probegefahren und auch dabei Schnitt die RS besser ab als die Mito. Bei einer Größe von 180 cm bin ich mit der größeren RS einfach besser klar gekommen. Schon nach den ersten Metern auf der RS war meine Entscheidung gefallen.

Was mich immer noch zögern ließ, war der stolze Preis von € 5.100.-
Trotz intensiver Verhandlungen mit dem Verkäufer, ging dieser vom Preis nicht herunter.

Also musste ich wieder im Internet forschen und fand eine RS 125 Spain No. 1 bei einem Händler für
€ 4.500.
Ich mir die Maschine bestellt, und zwei Wochen später war Sie da.

Jetzt gings daran die ersten 1000 km einzufahren. Da man die RS beim Einfahren nicht über 6000 Umdrehungen fahren darf, war die Fahrlaune erst einmal gebremst. Mehr als 80 - 85 km/h sind bei 6000 U/pm nicht drin.
Das nächste Problem das ich hatte, war ein Händler zu finden der mir die Inspektionen macht. War gar nicht so einfach. Erst der vierte Apriliahändler war bereit meine RS zu warten. Alle anderen haben gezickt da ich die Maschinen nicht bei ihnen gekauft habe.

Ok, die 1000 km waren voll und mein Baby war gewartet. Ich konnte also aus der Werkstatt losfahren und durfte sie erstmals voll ausfahren.
Man oh man. Was diese Maschine ab 7000 Umdrehungen leistet ist echt der Hammer. 160 km/h Spitze sind überhaupt kein Problem. Und der Anzug ist sensationell. Man kann locker mit gedrosselten 600er mithalten und hat aufgrund des geringen gewichtes in den Kurven sogar noch Vorteile.

Selbst in der 15 PS Version (hat der Sohn eines Freundes), läuft die RS noch knapp 130.

Die Fahreigenschaften der RS sind klasse. Sie liegt gut auf der Strasse und ist, nach einer kleinen Eingewöhnungsphase, leicht zu händeln.

Die Brembobremsen greifen gnadenlos und bringen die RS sicher zum stehen.
Und der Spritverbrauch liegt auch im Rahmen. Wenn man bedenkt was der kleine Zweitakt Rotaxmotor leistet, so finde ich 1 Liter Zweitaktöl auf 1000 km in Ordnung. Und mit einer Tankfüllung (14l) komme ich ca. 300 km weit, je nachdem wie ich fahre.

Alles in allem ist die RS eine Supermaschine.
Einziger Wehrmutstropfen ist der hohe Anschaffungspreis und der kurze Inspektionsintervall ( alle 4000 km). Wer allerdings etwas handwerklich begabt ist, und die 2 Jahre Werksgarantie hinter sich hat, kann fast alle Wartungsarbeiten selbst erledigen.

Und wenn man die RS immer schön warmfährt, bleibt Sie einem auch lange treu.

Für mich war die Entscheidung eine RS 125 zu kaufen die richtige. Sie ist spritzig, läßt sich super fahren und sieht auch klasse aus.
Und, dass die RS eine 125er ist, erkennen die meisten erst auf den zweiten Blick - wenn überhaupt.