Star Trek (2009) (DVD) Testbericht

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Star-trek-2009-dvd-science-fiction-film
ab 11,04
Auf yopi.de gelistet seit 03/2010
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von mima007

Back to the roots: Star Trek als Botschaft für eine neue Generation

5
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

spannend, temporeich, humorvoll, wendungsreich, sehr guter Sound, sehr gutes Bild

Kontra:

hoher Nostalgiefaktor

Empfehlung:

Ja

Das Prequel zu Star-Trek-Saga erzählt, wie die Besatzung der klassischen Serie zueinanderfand und ihre erste Nagelprobe bestand. Der Romulaner Nero will Rache für seinen vernichteten Heimatplaneten und zerstört dabei zuerst Spocks Heimat Vulcan und dann… ja, aber nur, wenn ihn die „Enterprise“ lässt. Und das wollen wir nicht hoffen!

Filminfos
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O-Titel: Star Trek (USA 2009)
FSK: ab 12
Länge: ca. 127 Min.
Regisseur: J.J. Abrams
Produzent: J.J. Abrams
Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman
Musik: Michael Giachino
Darsteller: Chris Pine (Kirk), Zachary Pinto (Spock), Karl Urban (McCoy), Anton Yelchin (Chekhov), Zoe Saldana (Uhura), Leonard Nimoy (alter Spock), Eric Bana (Nero) u.a.

Handlung
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Vorgeschichte

Das 24. Jahrhundert. Die Heimatwelt des Romulaners Nero fällt einer Supernova zum Opfer. Die Mission von Spock (Leonard Nimoy), die Supernova durch Einsatz von Roter Materie zu einem Schwarzen Loch kollabieren zu lassen, kommt zu spät. Daraufhin gibt Nero (Eric Bana) nicht nur Spock, sondern der ganzen Föderation die Schuld und will sie mit Hilfe eben dieser Roten Materie vernichten. Als erstes hat er es auf den Planeten Vulcan abgesehen. Allerdings gibt es ein kleines Problem. Neros und Spocks Raumfahrzeuge wurde durch das Schwarze Loch, das Spock geschaffen hat, gesaugt und 120 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Sie stoßen auf ein nichts ahnendes Universum, das auf einer alternativen Zeitlinie existiert…

PROLOG

Das. 23. Jahrhundert. Als das Föderationsschiff USS Kelvin von Neros Schiff angegriffen wird, opfert sich dessen frischgebackener Kapitän George Kirk, um seiner kreißenden Frau und den restlichen 800 Besatzungsmitgliedern die Flucht zu ermöglichen. Der Plan gelingt, und der kleine James Tiberius Kirk erblickt in einer Rettungsfähre das Licht der Welt.

Haupthandlung

25 Jahre später auf der Erde, im grenzenlosen Iowa. Vaterlos und ungebändigt wächst Jimmy als Geschwindigkeitsfanatiker auf, der schon früh gerne geklaute Sportwagen zu Schrott fährt. Als er sich in einer Raumfahrerkneipe mit Föderationspiloten prügelt. Natürlich geht es um eine Frau, um die schöne Lt. Uhura (Zoe Saldana). Doch deren Kommandant Christopher Pike (Bruce Greenwood) lädt den jungen Taugenichts Kirk auf die Akademie ein, um in vier Offizier zu werden und in acht Jahr ein eigenes Schiff zu kommandieren, genau wie sein heldenhafter Vater. Kirk taucht zu Pikes Überraschung tatsächlich in der Raumwerft auf. Aber Offizier will er schon in drei Jahren werden. In der Fähre lernt er Doc Leonard McCoy (Karl Urban) kennen, der gerade frisch geschieden und völlig mittellos ist. Zu Kirks Entzücken ist auch Lt. Uhura, die Xenolinguistin, im Kadettenlehrgang.

Unterdessen auf Vulcan. Der junge Halbvulkanier Spock musste sich schon früh mit seinen Klassenkameraden wegen seiner irdischen Mutter herumprügeln. Nun hat er die Uni abgeschlossen und bekommt eine Stelle in der Akademie der Wissenschaften angeboten, eine enorme Ehre für eine so jungen Mann. Sein Vater erwartet ebenfalls, dass Spock in die Akademie eintritt, doch alle werden enttäuscht, als Spock dem Rat seiner Mutter (Winona Ryder) folgt und zur Föderationsflotte geht, um dort ein Kommando zu übernehmen.

Monate später. Weil Kirk die von Spock ausgetüftelten Simulationstests einfach sabotiert, geraten die beiden schnell aneinander und sind alles andere als Freunde. Doch gerade als darüber verhandelt werden soll, rufen die Vulkanier die Föderation zu Hilfe: Der Planet werde angegriffen. Die nagelneue USS Enterprise unter Kapitän Pike läuft mit Kirk, Spock, Uhura, McCoy und den jungen Kadetten Chekhov (Anton Yelchin) und Sulu aus. Doch statt sich den anderen Schiffen anzuschließen, versucht James Kirk dies mit allen Mitteln zu verhindern. Es handle sich um eine Falle der Romulaner, und Uhura habe die Indizien dazu geliefert.

Tatsächlich: Als die „Enterprise“ aus dem Warp-Raum in den Normalraum zurückkehrt, findet sie nur noch die Trümmer der anderen Schiffe vor. Sie laviert sich vorsichtig hindurch, bis sie auf den Angreifer stößt: Neros Romulanerschiff. Und Nero hat bereits einen Bohrer in den Planetenkern von Vulcan vordringen lassen, um die Rote Materie zu injizieren, die Spocks Heimatwelt in ein Schwarzes Loch verwandeln wird. Falls nicht Kirk, Spock & Co. eingreifen!


Mein Eindruck
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Wunderkind J.J. Abrams, dem mit „Lost“, „Cloverfield“ und „Mission:Impossible III“ ein geniestreich nach dem anderen gelungen ist, bosselte an diesem Prequel zur Star—Trek-Saga schon seit 2004 herum und bangte, dass sich die Zeiten nicht derart drastisch ändern würden (zum Beispiel durch diverse Bankenzusammenbrüche), dass sein Projekt niemals fertig werden würde.

Prächtiges Augenfutter

Nun können wir und sämtliche Trekkies aufatmen: Die nagelneue „Enterprise“ ist fertig und fliegt schneller als je zuvor. Die leinwandfüllenden Spezialeffekte sind auf der Höhe der Zeit und beeindrucken selbst Zuschauer, die von „Star Wars“ schon einiges an eindrucksvollem Augenfutter gewöhnt sind. Derjenige Zuschauer ist wahrlich zu bedauern, der sich solch ein Spektakel im Pantoffelkino daheim ansehen muss. Dafür braucht schon mindestens einen Beamer, um das richtige Kinofeeling – und den tollen Sound mit ordentlich viel Rums erleben zu können.

Doch wo George Lucas auf monumentale Kriege „in einer Galaxis weit, weit entfernt“ setzt, hat sich die Besatzung der „USS Enterprise“ der Erhaltung des Friedens in einer Föderation der Welten verschrieben. Und das bedeutet auch, multikulturell zusammenzuabeiten.

Multikulti-Konflikte

Der unausweichliche Konflikt zwischen Kulturen spiegelt sich in der absichtlich sehr hart ausgeführten Konfrontation zwischen Kirk und Spock wider. Chris Pine als renitenter und energischer Kirk und Zachary Quinto als spitzohriger, „grünblütiger Waldschrat“ (Originalton Pille McCoy) zoffen sich auf der Brücke, weil sie diametral entgegengesetzte Vorstellungen von dem haben, was das richtige Handeln ist. Alle anderen sind nur Statisten (denn Kapitän Pike ist auf Neros Schiff gefangen). Spock, der Stellvertretende Kapitän, will das Logische tun und zu den anderen Föderationsschiffen stoßen, um gemeinsam gegen Nero vrozugehen, doch Kirk, sein Erster Offizier, ist der Überzeugung, dass ihnen nicht so viel Zeit bleibt, bevor Nero die Erde selbst angreift und in ein Schwarzes Loch verwandelt, wie er es schon mit Vulkan getan hat.

Was würden wir in dieser Lage tun, scheint der Regisseur zu fragen. Würden wir lieber logisch handeln oder lieber unserem Herzen gehorchen? Wie auch immer: Spock schmeißt den rebellischen Kirk kurzerhand aus dem Schiff! Jawoll, wer hätte so etwas – mitten im Film - für möglich gehalten? Hier wird einfach eine wichtige Schachfigur vom Spielbrett genommen und auf einen ganz anderen Handlungsstrang gesetzt. Wunderbar!

Nostalgiefaktor und Kontinuität

Auf seiner Flucht vor diversen Monstren auf der Eiswelt stolpert Kirk in eine Höhle, in der kein anderer als der Spock haust, den wir kennen: Leonard Nimoy. Dieser Spock stammt aus dem 24. Jahrhundert und wurde von Nero hier ausgesetzt. Sein Auftritt ist ein Zugeständnis an die Kontinuität der Serie und Saga (William Shatner lehnte einen Cameo-Auftritt als zu kurz ab), erhöht aber auch den Nostalgiefaktor dieses Films. Alle Trekkies schielen ja auf die Accessoires der Enterprise-Besatzung, insbesondere Phaserpistolen, Kommunikatoren und Diagnosegeräte (die in den Classic-Episoden allzu häufig futuristisch aussehende Rasierapparate und dergleichen waren). Trekkies gehen jetzt die Augen über: Alles ist so nagelneu und hypermodern, dass die Classic-Episoden aussehen, als wären sie in der Steinzeit entstanden.

Nun heißt es aber nochmal grübeln: Welches wichtige Besatzungsmitglied der Original-„Enterprise“ fehlt noch? Natürlich Scotty, der „Maschinist“ und Hexer am Transporter! Der alte Spock bringt ihm nun bei, wie man einen Beamersprung zu einem Schiff schafft, das sich gerade im Warpraum befindet. Das führt zu einer netten Überraschung für den jungen Spock. Und weil der alte Spock Kirk auch verraten hat, wie er den jungen Spock austricksen kann, nimmt der Flug der „Enterprise“ eine unerwartete Wendung….

Sex und Humor

Kirk hat diesmal – endlich! – sogar ein Liebesleben. Die Lady ist zwar grünhäutig wie ein Waldschrat, aber dafür umso üppiger gebaut. Außerdem hat sie den unvergleichlichen Vorzug, als Zimmergenossin Lt. Uhura zu haben, auf deren Vornamen Kirk schon die ganze Zeit neugierig ist. Zoe Saldana sieht Thandie Newton aus „Mission: Impossible II“ zum Verwechseln ähnlich, wirkt aber ungleich erwachsener, fast schon zu alt für den Kadettenjahrgang von Kirk und Spock. Wie nicht anders zu erwarten, geht der Wettstreit zwischen den beiden Leitwölfen auch im erotischen Bereich weiter. Kirk krümmt sich beinahe vor Neid, als Spock von Uhura geküsst wird und ihren Vornamen Niota ausspricht!

Dieser Wettstreit ist Teil des typischen amerikanischen, auf Wettstreit aufgebauten Humors, der im ganzen Film zum Tragen kommt. Man schaue sich nur Pille McCoys Bemühungen an, Kirk zu verarzten. Plötzlich hat der junge Streber Hände und Finger so dick wie Baseballhandschuhe – nicht gerade die optimale Auftrittsfigur, um ein Schiff der Enterprise-Klasse zu einer Kursänderung zu bewegen! Auch der erste Auftritt von Scotty ist nicht der eines Maschinenzauberers, sondern sehr menschlich. Aus Versehen wird er in die Wasseranlage der „Enterprise“ gebeamt, wo er sich als Fisch sichtlich unwohl fühlt. Nur Kirks beherztes Eingreifen befördert Scotty wieder an die frische Luft, bevor er von der Turbine zu Fischfutter verarbeitet worden wäre.

Der Bösewicht

Nero, der Schurke im Stück, wird von Eric Bana sehr glaubwürdig gespielt. Dies ist kein dünnblütiger, neurasthenischer Romulaner wie in „Nemesis“, sondern ein Mordsbrocken von einem Kerl, und die Tätowierungen lassen ihn noch bedrohlicher aussehen. Man nimmt Nero durchaus ab, die Föderation vernichten zu können. Durch Folter von Kapitän Pike fällt es ihm leicht, an die Sicherheitscodes der Raumwache der Erde heranzukommen. Neros Schiff sieht eher wie die Kreuzung aus einem bösartigen Krebsgeschwür und einem zum Zupacken bereiten Skorpion aus. Ganz klar, dass aus einem solchen Schiff, das für die Vernichtung gebaut wurde, Kleinholz zu machen ist. Das passiert denn auch gleich zweimal – am Anfang und am Schluss.

Unterm Strich
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Habe ich schon gesagt, dass ich den Film mag? Man muss aber kein Trekkie sein, um den Film als Weltraumabenteuer genießen zu können. Aber man sollte jung genug sein (zumindest im Herzen), um Vergnügen an dem allmählichen Zustandekommen der originalen „Enterprise“-Besatzung zu haben. Dabei gefiel mir besonders, dass sich Kirk und Spock, die wir bislang nur als gute Kumpel kennen, sich erst einmal spinnefeind sind. Das ist ein genialer Schachzug der Drehbuchautoren, der die Handlung völlig unvorhersehbar macht.

Ein wenig aufpassen muss man allerdings, will man dem Zeitverlauf der Handlung folgen. Wie mein Kumpel sagte, fand er den Wechsel vom 24. ins 23. Jahrhundert schwer nachzuvollziehen. Dabei wird uns doch ständig die Sternenzeit angesagt und sogar nach christlicher Zeitrechnung, was ja auch nicht selbstverständlich ist. Die Zeitreise durch ein Schwarzes Loch ist natürlich pure Phantasie, denn jedes Objekt, das in eine Singularität gerät, wird von den enormen Gravitationskräften in seine Bestandteile zerlegt, Wurmlochtheorie hin oder her. Von einer Roten Materie ist uns bislang nichts bekannt, und von einer Zeitreise träumen die Physiker immer noch. Aber darauf ist doch in einem Universum wie dem von Star Trek gepfiffen. Möglich ist, was gefällt.

Kleiner Tipp: Man sollte beim Abspann sitzen bleiben, denn im Hintergrund sind imposante Planetenkonstellationen zu sehen, die jedem Astronomiefan – und ich bin einer – das Herz höher schlagen lassen. Schon die Szene, als die „Enterprise“ sich aus den Nebeln des Mondes Titan im Saturn-System erhebt, fand ich gigantisch. Mit den neuen Spezialeffekten sieht der Vorgang auch richtig gut aus, selbst wenn sämtliche Objekte, die man sieht, im Rechner entstanden sind. Der neue „Star Trek“-Film gibt uns einen Vorgeschmack auf die tollen Bilder, die noch auf uns warten.

Fazit: volle Punktzahl.

Michael Matzer (c) 2009ff

28 Bewertungen, 10 Kommentare

  • anonym

    30.05.2009, 20:37 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ;O) Lieben Gruß Sabrina

  • morla

    26.05.2009, 01:25 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    ich wünsche dir einen guten wochenstart lg. petra

  • Puenktchen3844

    26.05.2009, 01:04 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht. LG

  • Engel679

    25.05.2009, 22:44 Uhr von Engel679
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht..LG..

  • Puppekaa

    25.05.2009, 21:19 Uhr von Puppekaa
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht - LG

  • Bunny84

    25.05.2009, 20:21 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich. Wünsche dir einen schönen Abend und liebe Grüße sendet dir Anja PS: Freue mich über Gegenlesungen

  • werder

    25.05.2009, 20:21 Uhr von werder
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht! LG aus Hannover! Freu mich immer über Gegenlesungen!

  • Michaela2015

    25.05.2009, 19:58 Uhr von Michaela2015
    Bewertung: besonders wertvoll

    viele grüssle, hab neue berichte, die sich auf lesungen freuen - gegenlesen ist doch klar, lg

  • willma1984

    25.05.2009, 19:58 Uhr von willma1984
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht! LG willma1984 :)

  • minasteini

    25.05.2009, 19:03 Uhr von minasteini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh und liebe Grüße.