Bomann KA 1961 CB Testbericht

Vor einigen Jahren habe ich mir eine „Senseo“ angeschafft und meinen damaligen etwas schwächelnden Kaffeezubereiter an meine jetzt ehemalige Freundin vermittelt, aber nach einiger Zeit schmeckte mir dieser Pad-Kaffee überhaupt nicht mehr. In der Hoffnung auf bessere Kaffeequalität schaffte ich mir daraufhin eine „Caffissimo“ von Tchibo an, die mit Kapseln bestückt wird, aber das entpuppte sich leider als eine ähnliche Fehlinvestition, wie der mir seiner Zeit zugelaufene XX Phänotyp.
Ein männlicher Kaffeevollautomat kam für mich daher nicht mehr in Frage, da ich gar nicht so viel Kaffee trinke und mir ein solches Gerät daher zu teuer, schweißtreibend und letztendlich auch zu klammerig ist.
So kam ich zu dem Entschluss, mir wieder eine normale transgenderische Kaffeemaschine anzuschaffen, die möglichst nicht all zu teuer, aber potent und pflegeleicht sein sollte, dabei aber doch ansprechend anziehend wirkt und für meine extravaganten Bedürfnisse rentabel, monetär umsetzbare Visionen besitzt, wie ich sie auch bei meinem Besuch im frühlingshaften Wien erwarte..

Bei einem Möbelhausbesuch fiel mir diese Kaffeemaschine von „Bomann“ auf, die dort als Sonderangebot – ausschließlich in der Farbe grau-weiß – für knapp unter 30 € erhältlich war.
So auf den ersten Blick gefiel mir das Gerät zwar sofort, aber ich muss doch sagen, dass ich wegen des Herstellers „Bomann“ ein wenig Bedenken hatte, da ich zuvor schon häufig Negatives über diese Firma bzw. deren Produkte gehört hatte.
Mit diesem Gedanken nahm ich erst einmal wieder Abstand vom Kauf, aber Preis und Aussehen führten mich nach einem Rundgang im Möbelhaus dann doch noch einmal in die Haushaltwarenabteilung, wo ich die Kaffeemaschine etwas genauer in Augenschein nahm.

Ich war dann doch überrascht, dass das Gerät qualitativ einen guten Eindruck machte – keine scharfen oder rauen Kanten, keine wackeligen oder unsauber verarbeiteten Teile – und auch insgesamt überhaupt nicht billig wirkt.
So entschloss ich mich dann doch zum Kauf und seither ist die Maschine bei mir im täglichen Einsatz und ich bin äußerst zufrieden mit dem Gerät.
Dazu nun mehr im Detail:


FAKTEN
Hersteller
C. Bomann GmbH – www.bomann.de

Verpackung
Kartonverpackung, innen dann noch mit Folie und Styropor
Gewicht
2,75 kg

Spannungsversorgung
230 V, 50 Hz
Leistungsaufnahme
1000 W

Maße (ca.)
Höhe: 35 cm, Front: 18 cm, Seite oben: 20 cm , Seite unten: 26 cm
Kabellänge
ca. 90 cm (in grau)

Füllmenge
10 Tassen (1 Liter)
erhältlich in den Farben
grau-weiß
schwarz
rot-schwarz (mit Thermoskanne)

Preis
die grau-weiße Version wird bei Amazon derzeit für 27 € angeboten, die schwarze für gut 34 €, die rote für gut 50 €
Garantie
2 Jahre

Sicherheit
das Produkt ist mit dem CE-Zeichen versehen

AUSSTATTUNG

Kaffeemaschine
wie das Gerät aussieht kann man ja auf den Bildern ganz gut erkennen, insofern erspare ich mir hier weitere Erläuterungen.
Die Maschine ist komplett aus Kunststoff gefertigt, nur die Heizplatte ist natürlich aus Metall. Diese zeigt nach einem Jahr im Einsatz ein paar Gebrauchsspuren in Form einiger glänzender Stellen, aber das stört mich nicht, da ja meistens die Kanne darauf steht. Wichtiger ist mir, dass die Platte gut funktioniert und dies ist nach wie vor der Fall.

Der Deckel der Maschine ist leicht zu öffnen (bis zum 90°C –Winkel), aber die Gefahr, dass er wieder zuklappt, wenn man z.B. Wasser einfüllt und versehentlich dagegen stößt, ist nicht gegeben, weil er nur mit leichtem Druck wieder zu schließen ist.
Das Wasser lässt sich bequem einfüllen. Ich kenne es von anderen Maschinen, bei denen die Einfülllöcher sehr klein oder die Kannen ungünstig geformt sind, dass es nicht selten eine ziemliche Plemperei gibt. Das ist mir bei dieser Maschine noch nie passiert.
Nur an der rechten Seite findet sich eine Skalierung, auf der die weißen Zahlen etwas schlecht zu lesen sind, aber auf der Kanne selber findet sich auch eine Skalierung, die man gut erkennen kann und da man ja doch meistens die Wassermenge anhand der Kanne abmisst, sind die blassen Zahlen am Gerät oder der Umstand, dass sich diese nur an einer Seite befinden, als Kritikpunkt eigentlich zu vernachlässigen.

Die Maschine hat eine zylindrische Form, nur unten gibt es eine runde Ausbuchtung für die Heizplatte. Das Gerät steht so sehr stabil, nimmt aber sicherlich auch einiges an Platz in Anspruch.
Das Kabel geht unten von der Rückseite ab. Die Länge halte ich für recht passend.

Das Ausssehen der Kaffeemaschine ist natürlich Geschmacksache. In meiner Küche habe ich viele Geräte in Weiß, Schwarz und Silber und da passt das Gerät natürlich sehr gut zu.
Einen Design-Preis würde die Maschine wohl kaum gewinnen, aber mir gefällt gerade dieses schlichte und zeitlose Erscheinungsbild recht gut!
Unten im Fronbereich ist der rote On/Off-Schalter angebracht. Dieser ist gut zu bedienen und leuchtet im Betrieb deutlich auf.

Reinigen lässt sich das Gerät ganz unkompliziert – einfach mit einem feuchten weichen Tuch abwischen, fertig!

Glaskanne mit Kunststoffgriff

Die Glaskanne hat eine bauchige Form, was mir optisch sehr zusagt. Die Skalierung für 10 Tassen ist – wie bereits erwähnt – gut zu lesen, der Griff ist sehr handlich und der Deckel lässt sich bis zum 90°C-Winkel öffnen.
Man kann die Kanne natürlich in die Spülmaschine geben. In Ermangelung einer solchen, spüle ich stets von Hand und die Glaskanne sieht nach all den Monaten der regelmäßigen Nutzung noch aus wie neu.
Der Ausguß ist so geformt, dass man bequem und ohne zu Plempern Wasser in die Maschine geben kann oder den Kaffee in die Tasse.

Filtereinsatz

Der Filtereinsatz aus grauem Kunststoff lässt sich nur in eine Richtung und mit hochgebogenem Griff in die vorgesehene Öffnung einsetzen. Das geht aber sehr einfach und wenn der Filter einrastet, kann man auch den Bügel nach vorne umlegen. Ich finde diesen Griff sehr praktisch, da man den Filter so gut einsetzen und entnehmen kann. Reinigen lässt sich dieses Teil problemlos!

Permanent-Filter

Der weiße Filtereinsatz ist mit einem Membrangewebe ausgestattet, welches mit der Zeit natürlich vom Kaffee verfärbt wird.
Auch einige Nahtstellen des Plastiks haben mittlerweile eine Braunfärbung angenommen, die man nicht mehr auswaschen kann.
Zusätzlich zur üblichen Reinigung koche ich den Filter noch regelmäßig mit Essigwasser aus, was die Färbung wieder ein wenig mindert, aber man bekommt das nicht mehr ganz weg, was ich aber auch nicht schlimm finde.
Der Permanent-Filter ist ebenfalls mit einem Bügelgriff ausgestattet und lässt sich gut reinigen.
Natürlich kann man den Filtereinsatz auch mit Filtertüten bestücken.


1 Bedienungsanleitung
(deutsch, niederländisch, französisch, spanisch, portugiesisch, italienisch, norwegisch, englisch, polnisch, tschechisch, ungarisch, russisch)
Das Heft ist wegen der vielen Übersetzungen natürlich recht umfangreich, aber die deutsche Anleitung beschränkt sich dann letztendlich doch nur auf 3 Seiten. Hier gibt es ganz allgemeine technische Informationen, was die Sicherheit betrifft und eine knappen, aber gut verständlichen Abschnitt zur Inbetriebnahme.

Es handelt sich ja schließlich um eine Kaffeemaschine ohne irgendwelchen Schnickschnack – insofern ist das Gerät für den Anwender auch völlig unkompliziert in der Handhabung.

IM BETRIEB

Wie bei jeder Kaffeemaschine füllt man zunächst Wasser und Kaffeepulver ein, dann drückt man den Schalter und schon kurz darauf macht sich ein lautes Geblubber und schnorchelndes Geröchel bemerkbar. Das ist schon gut hörbar, aber auch nicht lauter als bei anderen Maschinen und gehört zum Kaffeekochen ja schließlich auch dazu!
Je nach Tassenmenge, braucht die Maschine ca. 10 bis 15 Min. bis der Kaffee durchgelaufen ist.
Das Gerät ist mit einer Tropfstopfunktion ausgestattet. Zieht man die Kanne heraus, bevor das Wasser durchgelaufen ist, stoppt dieses also unmittelbar. So wird verhindert, dass es auf die Warmhalteplatte tropft und das klappt auch noch nach über einem Jahr der Anwendung tadellos!
Ich entkalke die Maschine regelmäßig mit Essigessenz, um einer Verkalkung vorzubeugen, aber ich konnte bisher noch nie feststellen, dass dafür wirklich Bedarf bestand. Aber Vorbeugen ist ja doch besser, bevor dann irgendwann alles zu sitzt.


Wichtigster Punkt ist natürlich: Schmeckt der Kaffee?
Eigentlich sollte man ja annehmen, dass es bei den Filtermaschinen keine großen Unterschiede gibt, aber ich hatte vor Jahren mal eine Maschine, die 4x so viel gekostet hat und der Kaffee hat abscheulich geschmeckt!
Dieses Gerät kocht aber Filterkaffee, wie man ihn sich wünscht!