Die Bücherdiebin (Taschenbuch) / Markus Zusak Testbericht

ab 6,44
Auf yopi.de gelistet seit 11/2009
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Summe aller Bewertungen
  • Handlung:  sehr spannend
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von templerthomas

Gut aber kein Meisterwerk

3
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

Pro:

s.Bericht

Kontra:

s.Bericht

Empfehlung:

Ja

Die Bücherdiebin ist wieder mal so ein Buch das einem von allen Seiten als Meisterwerk verkauft wird. Das Buch ist meiner Ansicht nach gut aber nicht mehr.

Autorenportrait (vom Verlag)
Markus Zusak, 1975 in Sydney geboren, zählte bereits zu den international renommierten Jugendbuchautoren, bevor „Die Bücherdiebin“ – sein erster Roman für erwachsene Leser – ihn in den USA, Großbritannien und Australien zum gefeierten Shooting-Star machte. Sein Buch schöpft aus den Erzählungen seiner Eltern, die die NS-Zeit in Süddeutschland überlebten.

Inhalt (von meiner Wenigkeit) :
In Die Bücherdiebin geht es um die 9jährige Liesel Memminger die den Tod ihres Bruders miterleben muss und von ihrer Mutter bei Pflegeeltern im bayrischen Ort Molching abgegeben wird. Bei der Beerdigung ihres Bruders stiehlt sie ihr erstes Buch - ein Handbuch für Totengräber. Da ihre Eltern Kommunisten sind sieht sie ihre Mutter nie mehr wieder - es ist eine Geschicht aus Nazi-Deutschland. Liesels Pflegeeltern, Rosa und Hans Hubermann, sind einfache aber liebenswerte Menschen. Wobei Rosa eine recht derbe Umgangssprache (Saumensch, Saukerl) pflegt.
Mit Hilfe des gestohlenen Buches und ihres Pflegevaters lernt sie lesen, mit Hilfe des Nachbarjungen Rudi Steiner lebt sie sich in Molching ein. Die Geschichte wird dramatischer als die Hubermanns aufgrund einer alten Verpflichtung aus dem 1. Weltkrieg den Juden Max Vandenburg aufnehmen.

Erzählt wird das Buch aus der Sichtweise des Todes der an der Bücherdiebin Gefallen gefunden hat und sich für ihr Schicksal interessiert.

Eigene Meinung:

Die Grundidee des Buchs hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Eine Geschichte aus Nazi-Deutschland vom Tod erzählt, das hatte schon mal was. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe stört mich rückblickend aber gerade dieser Aspekt der Geschichte. Der Tod ist in der ganzen Erzählung unnütz, seine Erzählungen weder in sich logisch noch interessant. Der Autor versucht den Tod außergewönlich darzustellen was meiner Ansicht nach misslingt.
Kein Vergleich etwa zu einem Tod wie ihn Gaiman darstellte. Nur am Schluß trifft er, wie er eben jeden Menschen trifft die Hauptprotagonistin der Geschichte und dies ohne jeglichen Esprit oder Charme.
Abschließend meint der Tod er sei von Menschen verfolgt. Aha. Was für ein Blödsinn. Hätte der Autor den Tod weggelassen wäre es sicherlich ein besseres Buch geworden.
Nervig ist auch das der Tod von Protagonisten vorausgenommen wird und es immer wieder unnötige Längen gibt.
Dadurch verliert das Buch an Stärke und gänzlich an Spannung. Lediglich ob Max überlebt bleibt bis zum Schluß offen. Hier hat der Autor versucht Jonathan Safran Foer nachzuahmen - was aber misslingt.
Dazu sind die Protagonisten teilweise zu stereotyp. Die Nazis sind durch und durch böse, die nationalsozialistische Ladenbesitzerin bleibt farblos, Hans Hubermann ist durch und durch gut...hier wäre ein Protagonist der sowohl bösartig als auch charmant ist eine gute Innovation gewesen. Zudem hätte das Mitläufertum weniger naiv dargestellt werden sollen. Als ob die Menschen nur wegen Worten dem Führer folgten. Da war schon eine gehörige Portion Hass und Gier dabei. So bleibt der Konformismus gegenüber dem Nationalsozialismus wenig angeprangert. Das Buch bleibt harmlos auch wenn einen die Prügel gegenüber ein Kind das einem Juden helfen will empören.

Negativ auch die Fehler, ein kleines Detail, der Einband ist nicht passend. (Der Tod meint Wollt Ihr wissen, wie ich wirklich aussehe? Ich sage es euch. Schaut in einen Spiegel., aber auf dem Einband ist ein Totenkopf Tod abgebildet (?)).

Die Lebensgeschichte der Bücherdiebin ist hingegen interessant, ihr liebevolles Verhältnis zu ihrem Papa (dem Pflegevater) herzerwärmend und das Verhältnis zum versteckten Juden faszinierend.

Und natürlich ist die Botschaft das nicht alle Deutschen Nazis waren für einen australischen Autor durchaus auch innovativ. Da gibt es einige Bücher die noch stereotyper daherkommen.

Besonders stark ist das Buch aber immer dann wenn es um Geschichten geht die der Autor von seinen Eltern erzählt bekam. Etwa wenn die Juden durch Molching getrieben werden. Hier verarbeitete Markus Zusak reale Ereignisse. Seine Eltern erzählten ihm wie Kinder die versuchten Gefangenen auf Transporten Brot zuzustecken von den SS-Aufsehern verprügelt wurden. Ebenso interessant ist wie der Autor die Protagonisten sterben lässt, ein Happy end mit lauter Überlebenden hätte wirklich nicht gepasst.

Die poetische Sprache an sich hat mir eigentlich auch gut gefallen, ebenso die Grundstory um Liesel und die Botschaft der Freundschaft. Hätte das Buch nur nicht immer wieder Längen und würde der Autor nur etwas weniger Schwarz-Weiß Malerei verwenden.


Daten:
Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (7. September 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442373956
ISBN-13: 978-3442373956
Originaltitel: The Book Thief
Größe und/oder Gewicht: 18,2 x 12,6 x 5,2 cm
Preis: 10,20 (für Österreich), 9,95 (für Deutschland)

53 Bewertungen, 11 Kommentare

  • trullilu

    26.07.2010, 17:10 Uhr von trullilu
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sonnige Grüße schickt dir trullilu !!!

  • marti22

    06.07.2010, 09:33 Uhr von marti22
    Bewertung: besonders wertvoll

    Viele liebe Grüße Tina

  • topfmops

    05.07.2010, 20:39 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Vieles dickes Dankeschön für die Empfehlung. Wer andere zum Lesen anregt, verdient es nicht anders: So ein passendes SH wie es hier steht.

  • catmum68

    05.07.2010, 17:27 Uhr von catmum68
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreicher Bericht, LG

  • XXLALF

    05.07.2010, 17:02 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und einen guten wochenstart

  • tina08

    05.07.2010, 16:15 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße.... Tina

  • Mondlicht1957

    05.07.2010, 15:59 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sonnige Grüsse aus Berlin

  • austin77

    05.07.2010, 13:42 Uhr von austin77
    Bewertung: sehr hilfreich

    du liest bei mir und ich bei dir, so macht yopi Spaß.Lg

  • NancyNoack

    05.07.2010, 13:05 Uhr von NancyNoack
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und einen schönen Wochenstart

  • anonym

    05.07.2010, 12:49 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, kids123

  • Iris1979

    05.07.2010, 12:23 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris