Exquisit KGC 145 Testbericht

Es gibt Momente im Dasein eines Kühlschrankes, in dem dieser beschließt, lange genug dienlich gewesen zu sein und eben jene Überzeugung mit der Höchstleistung auf niedrigster Stufe kundtut. Soll heißen: sobald die im Gemüsefach gelagerte Ware beginnt, zu frieren, sollte man sich nach einer Alternative umsehen und dem guten Stück die EWIGE Ruhe gönnen.
Nachdem ich also jahrelang einen Einbaukühlschrank von Wohnung zu Wohnung schleppte, trieb ich mir der Suche nach einer möglichst preisgünstig, jedoch auch optisch passenden Neuanschaffung meine halbe Bekanntschaft in den Teil-Wahnsinn.

Einige eigene Informationsversuche, Preisschocks und überlegte Notlösungen später entschied ich mich recht spontan für den Kauf des

“Exquisit KGC 145/50“

, welcher handelsüblich in weißer Front ~ und somit kostengünstiger ~ angeboten wird. Gesichtet im Oberhausen'er Saturn für einen Preis von 278,-- Euro war ich an fürs ich überzeugt, dass gleiche Produkt im Krefelder Saturn erwerben zu können.
Der Verkäufer wies mich jedoch darauf hin, dass ich für die gewünschte Silber-Farbe tatsächlich nochmal knapp 30 Euro mehr zahlen sollte ~ somit ging's zurück nach Oberhausen, wo zwar kein weiterer Rabatt, dafür aber zwei Packungen gratis obendrein gewährt wurden.
Die technischen Daten

interessierten mich offen gestanden vorrangig dahingehend, dass mein Augenmerk dem Jahresverbrauch galt, der hier mit 197kwh angegeben wurde.
Mit Angaben wie

*Spannung / Frequenz 220-240 V / 50 Hz
*Leistungsaufnahme 85 W
*Energieeffizienzklasse A+
*Nutzinhalt Kühlfach: 89 Liter
*Nutzinhalt Gefrierfach: 51 Liter
*Sternekennzeichen/Temp.: 4* / -18 ° C
*Lagerzeit bei Störung 15 Std.
*Gefriervermögen: 2,5 kg/24 Std.
*Klimaklasse: N
*Geräuschpegel: 39 dB
*Standgerät

kann ich persönlich zum Großteil kaum etwas anfangen, fand es für mich anfänglich jedoch wichtig, dass das Gerät über ein recht großes Gefrierfach verfügen würde. Meine Wunschvorstellung „Gefrierfach oben, Kühlschrank unten“ wurde zwar nicht erfüllt, doch konnte ich mich mit den drei Schubladen als Gefrierbehältnis zwangsläufig arrangieren. Dass der Kühlschrank weiterhin über

*1 Temperaturregler
*Innenbeleuchtung im Kühlteil
*Gemüseschale
*3 Türfächer
*Glasabstellregale / verstellbar
*Abdeckplatte ü. Gemüseschale
*3 Gefrierschubladen
*Automatisches Abtauverfahren Kühlteil
*Manuelles Abtauverfahren Gefrierteil
*Türanschlag wechselbar
*Vorderfüße höhenverstellbar
*1 Kompressor
*Kühlmittel R 600a

verfügt, erwähne ich an für sich lediglich der guten Ordnung halber, kann sich ein jeder bei einem potentiellen Kauf vis-a-vis noch am ehesten einen eigenen Eindruck verschaffen.Zum Thema „Türanschlag wechselbar“ ist meines Erachtens nach unbedingt zu erwähnen, dass dieses Tun sich keineswegs als „kinderleicht“ bezeichnen lässt. Manche Schrauben waren derartig fest verankert, dass zwischendurch die Befürchtung im Raum schwebte, eher etwas kaputt zu machen statt dem Wunsch der Dame nachkommen zu können. Genauer gesagt dauerte es über eine halbe Stunde, die Türe lediglich aus der Verankerung zu lösen, während in diesem Zusammenhang nicht nur eine einzelne Schraube mehrfach „durchdrehte“.

Dass man die Glasablageflächen wie auch die Behältnisse an der Türe manuell höhenverstellen kann, versteht sich genauso von selbst wie der Umstand, dass meines Erachtens nach lediglich eine Höhe tatsächlichen Sinn macht, was man spätestens dann feststellen wird, sobald man mit einer x-beliebigen 1Liter Flasche Maß nimmt.

Im Gebrauch

fällt zum einen positiv auf, dass das Gewicht von 40kg sich selbst dann wunderbar ins Dachgeschoss schleppen lässt, wenn der achso-kluge Mann als Tragehilfe mitten auf der Treppe eher besorgte Rückfragen stellt, statt meinen durchaus erfahrenen Anweisungen zu folgen.
Mit den Maßen 145 x 48 x 53cm ist der Transport als wendig zu bezeichnen, während der Kühlschrank in meiner Komplett-Küche verwöhnten Wohnung die ersten Wochen etwas arg verloren wirkte.
Auch der Blick in den Stauraum selbst gestaltete sich als recht ernüchternd. Definitiv erwähnen muss ich hier, dass ich persönlich keinerlei Ahnung habe, wie viel Liter der bisherige Kühlschrank fasste ~ Fakt ist, dass dieser mit ein und derselben Einkaufsmenge an Lebensmitteln immerfort „geplündert“ erschien, während das „Exquisit“ Modell hingegen übervoll wirkt.

Die Vermutung, dass in ein einziges großes Tiefkühlfach schlicht und ergreifend mehr verstaut werden kann als Dank der Schubladenumsetzung, hat sich rasch bestätigt, nehmen die Wände der Schubfächer in der Tat arg viel Platz weg und verhindern somit das muntere Stapeln meiner Brokkolipackungen.

Markanterweise fiel mir während der ersten Tage nicht nur optisch, sondern ebenfalls akustisch auf, dass sich in meiner Küche etwas getan hatte.
39Dezibel mögen nicht viel sein, sind meiner Erfahrung nach jedoch durchaus zu hören. Nicht verschweigen möchte ich, dass sich die Geräusche nach den ersten Tagen ein wenig gelegt haben ~ ob ich diese jedoch schlicht und ergreifend nicht mehr höre oder ob es doch eher so ist, dass der Kühlschrank sich erstmal „setzen“ respektive akklimatisieren musste... ich tendiere zur letztgenannten Theorie.

Mir persönlich gefällt an dem Produkt überragend gut, dass der Temperaturregler auf jede erdenklich mögliche Zwischenstufe gestellt werden kann. Während mein erster Kühlschrank (wie auch die meisten, die ich persönlich kenne) von Stufe 1 zu 2 etc. wie ein alter Einbauherd „springt“, „gleitet“ der Drehschalter der Neuanschaffung und kann somit bei Belieben auch auf geschätzter Stufe 1,278 verbleiben.
Bei mir steht der Kühlschrank nunmehr auf ca. 0,5 ~ was sich in der Tat nicht als zu gering erwies.
Was mir hingegen fehlt, ist mir die bisherige Ablagefläche, die Dank des Umbauschranks gewährleistet war. Daran, dass ich nun kein Fach mehr über wie auch unter dem Kühlschrank besitze, muss ich mich nach wie vor gewöhnen, während nichtsdestotrotz die Liebe auf dem ersten Blick nach wie vor Bestand hält.

Summa summarum

finde ich es durchaus abenteuerlich, dass nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Optik (weiß oder silber) ein gravierender Preisunterschied vorliegt, sondern die Angebote ebenfalls von (Saturn-)Filiale zu Filiale variieren. Immerhin bot eben jenes Handelsgeschäft zum Kaufzeitpunkt den Kühlschrank für den günstigsten Betrag ~ ob und inwieweit das Produkt inzwischen reduziert wurde, möchte ich in der Tat gar nicht erst wissen.

Hierfür kann der Exquisit KGC 145/50 in der Tat nichts, so dass ich trotz meines Bedauerns ob der „aber eigentlich wollte ich das Gefrierfach oben und nicht schubladig“ Einschränkung und nicht zuletzt hinsichtlich der sonstigen Preise wie auch Jahresverbrauchsangaben die volle Sternzahl vergeben möchte.