Piranha (2010) (Blu-ray 3D) Testbericht

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ab 19,27
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Summe aller Bewertungen
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Action:  viel
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll

Erfahrungsbericht von das-christian

Es fehlt ein Ralf Möller mit seiner Authentizität!

4
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Action:  sehr viel
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich

Pro:

Goreeinlagen bis zur Unendlichkeit, Riley Steele, Gianna Michaels und Ashlynn Brooke

Kontra:

Dummbatzen als Hauptdarsteller, die das typische Klischee - Ende heraufbeschwören

Empfehlung:

Ja

Alexandre Aja, Frankreichs bester (und im Grunde auch einziger) Export was Horrorfilme angeht. Bisher waren all seine Filme ertragbar, was man von vielen anderen Regisseuren, die dieses Genre bedienen, leider nicht sagen kann. Mit Piranha 3D liefert er nach The Hills Have Eyes und Mirrors ein weiteres Remake ab, hält sich jedoch nicht so sehr an das eher durchwachsene Original aus dem Jahr 1978. Es sind eher Parallelen zum B-Horror Das Grauen aus der Tiefe aus dem Jahr 1980 zu erkennen, zumindest was Titten- und Blutgehalt angeht.


Story
Sie haben sich über Jahrtausende versteckt, aber plötzlich gelangen prähistorische Piranhas durch eine Erschütterung aus einem Felsspalt an das Tageslicht und halten Ausschau nach menschlichen Snacks. Gleichzeitig feiern tausende Jugendliche am Lake Victoria und ahnen noch nichts von der bevorstehenden Katastrophe. Sheriff Forester (Elisabeth Shue) muss nicht nur die feierwütige Meute retten, sondern auch ihren Sohn (Steven R. McQueen), der mit einem Pornoproduzent (Jerry O’Connell) und ein paar Miezen auf See gekentert ist und ebenfalls den gefräßigen Monstern ausgeliefert ist.


Kritik
Aja gelingt es die Spannungsmomente stets aufrecht zu erhalten, was jedoch im Nachhinein betrachtet auch nicht schwer ist, denn immer wenn sich jemand im Wasser befindet, muss man mit den Attacken der Piranhas rechnen, dazu noch die passenden Kameraeinstellungen und ein halbwegs ansprechbarer Score und man hat das horrortypische, mulmige Gefühl. Zumindest in der ersten Filmhälfte, irgendwann sind nur noch die glorreichen Sieben übrig, bei denen man nach Schleimi-Priorität abzählen kann, wer als nächstes das Zeitliche segnen darf und wer dem Regisseur tief genug in den Hintern gekrochen ist, um überleben zu dürfen. Die Schablone ist gleich und passt auf fast jeden Tierhorror, nur die Art der Umsetzung ist besser, da hier mehr Budget verwendet wurde und mit Aja ein Regisseur am Werk ist, der etwas von seinem Fach versteht.

Neben den kuscheligen Meeresbewohnern gibt es noch eine Reihe namhafter Darsteller, dabei sorgen hauptsächlich die etwas verkappten Charaktere für Abwechslung und Humor. So beispielsweise Jerry O’Connell als Geld- und Tittengeiler Pornoproduzent, der für die bitter nötigen Humor-Einlagen sorgt. Apropos Porno, mit Riley Steele, Gianna Michaels und Ashlynn Brooke spielen gleich drei weibliche Pornostars mit, Riley Steele hat sogar eine recht lange Rolle abbekommen. Nur leider machen die Piranhas genau das mit unseren Pornopuppen, was Jack the Ripper damals mit Nutten gemacht hat. Aber genug gesabbert, es spielt ja auch noch der Zurück aus der Zukunft-Professor Christopher Lloyd mit, der wie O’Connell eine passende Rolle abbekommen hat, die einfach nur unterhaltsam ist. Richard Dreyfuss, der in Spielbergs Der weiße Hai noch überleben durfte, wird hier gleich zu Beginn angeknabbert, in einer wirklich gelungenen Einführungssequenz, die das 70er Jahre Feeling der hiesigen Tierhorror-Filme einfängt. Ving Rhames, der mittlerweile wohl nur noch Ausschau nach undankbaren Rollen hält, hat den Nachteil als Quotenneger dahinzuscheiden, trotzdem kommt er in seinen paar Minuten glaubhaft als knallharter und heldenhafter Bulle rüber. Das weibliche Pendant zu Rhames ist Dina Meyer, die die Rolle der unattraktiven Statistin inne gewohnt ist, die schnell dahin scheidet (siehe Starship Troopers oder SAW III). Elisabeth Shue, die scheinbar neben der Schauspielerei für den „Strongest Man“-Contest trainiert, macht noch als einzige eine gute Darbietung von der Final Family. Steven R. McQueen hat einen großen Nachnamen, hinter dem sich aber nicht viel verbirgt, er spielt den Sohn von Elisabeth Shue. Die schwächste Darbietung liefert jedoch Jessica Szohr ab, als Fast-Freundin von unserem McQueen-Dödel, wird sie von der weitaus besser agierenden Kelly Brook in fast jeder Einstellung an die Wand gespielt, dass man sich fragt, wieso Aja der transparenten Szohr die Final-Girl-Qualitäten zugesprochen hat. Selbst Pornoschnitte Riley Steele wirkt lebhafter als die Holzpuppe Szohr, obwohl erstere kaum sprechen darf (dafür aber andere Qualitäten zeigt). Eli Roth hat auch eine kleine Rolle, dessen Abgang bereitet aber im wahrsten Sinne des Wortes Kopfzerbrechen. Hätte Aja die ganze Pornofraktion überleben lassen und die Familie Frankenstein an die Piranhas verfüttert, dann wäre der Film besser, weil unkonventioneller, geworden. Sicherlich kann man keine tiefgründigen Charaktere erwarten, vom weiblichen Klischeesheriff bis hin zum verrückten Professor ist alles dabei. Leider auch Kackblagen, aber unser alter Buddy Aja scheint es noch nicht gelernt zu haben, dass Kinder einen Horrorfilm nicht besser machen.
Vor-Fazit - Der Film ist böse und gnadenlos. Blieb bei ähnlichen Horrorvertretern das Massaker aus, oder wurde es zumindest in Grenzen gehalten, so gibt es diesmal kein Erbarmen mit der partywütigen und körpergeilen Scheißegal-Jugend, die letztendlich die Konsequenzen tragen muss. Wer nicht das Glück hat und von den Piranhas gefressen wird, bleibt als Krüppel zurück, mit fehlenden Gliedmaßen oder verstümmelten Gesichtern, die Kamera hält dabei stets drauf. Dann gibt es Diejenigen, die versuchen ihre eigene Haut zu retten, dabei aber zahlreiche Andere unter sich begraben (Motorboot), dass das Wasser irgendwann die Farbe von Himbeersaft hat. Neben abgefressenen Gliedmaßen und Stümpfen, die in Boote und Überlebensbuchten gezogen werden, gibt es eine Zerteilung, einen zerplatzten Kopf und Genitalien oder Silikonimplantate, die sich mehr oder weniger in den Beißzähnen der Piranhas verfangen, für Gorehounds ein Fest, zumal alle Szenen auch noch erschreckend realistisch wirken und nichts der Fantasie überlassen wird. Einzig die Piranhas wirken in einigen Einstellungen zu kpnstlich. Es ist erkennbar, dass die Piranhas aus dem PC stammen, aber trotzdem sind sie gut gemacht, auch von der Form und der Kauleiste.


Fazit
Piranha 3D ist bis etwa 15 Minuten vor Schluss ein unterhaltsamer und blutiger Tierhorror, der auch klitzekleine sozialkritische Aspekte bereithält. Und um dem noch eins draufzusetzen, es sind sogar klassische Momente vertreten und zwar die Szene, in der Kelly Brook und Riley Steele eine Unterwasser-Tanzeinlage bieten (natürlich nackt)…man kann auch behaupten, dass es sich hierbei nur um eine anspruchsvolle Wichsvorlage handelt. Die Story ist nicht hochwertig, aber unterhält durchweg, ebenso wie die Darsteller. Das Ende wartet zwar mit einer bösen Überraschung auf, lässt aber weitere Ideen aus, sodass die ganze Chose sehr vorhersehbar wirkt. Piranha 3D ist ein Film zwischen Trash, Zynismus und Gesellschaftskritik, darf sich aber als bester (und blutigster) Tierhorror der letzten Jahre bezeichnen, selbst der Überfilm Hai-Alarm aus Mallorca hat da keine Chance.

29 Bewertungen, 6 Kommentare

  • yeppton

    16.04.2011, 20:44 Uhr von yeppton
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schoenen Abend, Lg Markus

  • anonym

    13.11.2010, 22:11 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima beschrieben - LG

  • senora

    13.11.2010, 21:56 Uhr von senora
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen gemütlichen Sonntag wünsche ich. LG

  • XXLALF

    13.11.2010, 20:28 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und ein wunderschönes wochenende

  • morla

    13.11.2010, 15:53 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönes wochenende lg. petra

  • Jennytammy

    13.11.2010, 13:45 Uhr von Jennytammy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht! LG, Jenny