Schipper Der Herbst Testbericht

Ich sitze sehr viel vor dem PC und merke regelmäßig, dass ich manchmal eine Auszeit davon brauche. Hin und wieder treibe ich Sport, aber weil mir das eher wenig Spaß macht, kommt das an manchen Tagen einfach nicht in Frage. Da ich mich aber trotzdem ab und zu vom Bildschirm wegbewegen und mal was anderes sehen will (ich habe nämlich eingesehen, dass Videospiele spielen nicht wirklich ein "Ausgleich" zur Arbeit am PC ist), musste irgendeine ruhige Tätigkeit her, die ich im Haus ausüben kann, aber ohne auf einen Bildschirm starren zu müssen. Ich erinnerte mich daran, als kleines Kind mal ein Bild nach Zahlen ausgemalt zu haben, und kaufte mir eines Tages ganz spontan bei Amazon dieses Produkt von Schipper.

Ich habe es nicht bereut. :)

~~~Das Motiv~~~

Ich habe bei Amazon recht lange gesucht, weil ich entweder ein Tier oder eine Landschaft malen wollte und sehr, sehr wählerisch war (wenn ich schon einmal im Leben Geld für Bilder ausgebe, dann sollen sie auch gut aussehen!). Das Motiv "Der Herbst" war eines der ersten, die ich fand, und ging mir die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf. Und da ich kein schöneres Motiv fand (außer in Verbindung mit miserablen Kundenberichten über die Qualität von Farben, die man zum Teil sogar selbst mischen sollte!), wurde es letztendlich auch gekauft.

Der Titel "Der Herbst" ist so einfach wie passend. Im Vordergrund sieht man einen Teich, auf dem weiße Enten schwimmen und ein gesichtsloser Angler in einem kleinen Boot ruhig vor Anker liegt. Der Teich (oder Fluss?) ergiest sich aus einem Bach, der aus dem bewaldeten Gebirge im Hintergrund entspringt. Rechts am Teichufer steht ein stattliches Fachwerkhaus inklusive Wassermühle.

Das Motiv strahlt eine große Ruhe aus, obwohl es sehr bunt ist. Es fällt auf, dass sich keine Farbe in den Vordergrund drängelt, sondern alle gleichberechtigt sind. Die rechte und linke Seite werden von den Rottönen der herbstlichen Bäume dominiert, die Mitte mit ihrem bewölkten Himmel, dem Gebirge und dem Bauernhaus ist eher in Brauntönen gehalten, während der Vordergrund mitsamt Teich sehr grün gestaltet ist. Der einzige Blickfang sind die paar letzten, blauen Blumen, die vor dem Haus und am Ufer verstreut blühen.

Das Bild enthält also viele Motive, von denen meiner Meinung nach keines das Hauptmotiv ist, dem man die meiste Aufmerksamkeit widmet. Alle Teile im Bild sind gleich wichtig, gleich liebevoll gestaltet und eine nähere Betrachtung wert. Es gibt bei fast jedem Blick etwas Neues zu entdecken, auch für mich, obwohl ich schon so viel Zeit damit verbracht habe.
Man könnte auch sagen, das Hauptmotiv ist der Herbst selbst, der hier in seinen schönsten Farben dargestellt wird. Mich hat es sofort fasziniert. Eine so schöne Bildkomposition sieht man heutzutage, in der Welt der "modernen" und abstrakten Kunst, nicht mehr so oft.

~~~Farben, Pinsel, sonstiger Inhalt der Verpackung~~~

Das Produkt wird in einer Schachtel geliefert, auf der man das fertig ausgemalte Motiv sehen kann. Beim Malen lehnt die Verpackung bei mir an der Wand hinter dem Schreibtisch, sodass ich immer weiß, wie es mal aussehen soll. Ist eine hübsche Orientierungshilfe, wie beim Puzzeln, denn gerade am Anfang des Malens sehen die einzelnen Teile des unfertigen Bildes oftmals etwas seltsam aus. So weiß man, dass man nichts falsch gemacht hat, da die gerade im Himmel "unpassend" wirkenden Farben in der fertigen Komposition wieder stimmig wirken.

Das Bild ist auf einem sehr stabilen Karton aufgedruckt und 40 x 50 cm groß. Der Karton hat eine Stärke von wenigen Millimetern, die ganze Packung ist weniger als vier Zentimeter stark. Ein Rahmen ist NICHT enthalten, wer sein Bild also einrahmen will, muss sich diesen gesondert besorgen. Ebenfalls nicht vorhanden ist ein Glas für das Wasser zur Reinigung des Pinsels, aber das dürfte ja nicht das Problem sein.

Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind der Pinsel (ein Pinsel für das ganze Bild!) und die 36 Acrylfarben, aus denen das Motiv besteht: Schwarz, Weiß, drei Blautöne, vier Gelbtöne, sieben Ockertöne, vier Varianten von Orange und Rot, zehn verschiedene Grüntöne und sechs mal Braun. Da die gleichen Farben auch für andere Motive von Schipper benutzt werden, muss man die Zahlen selbst auf die Deckel der in sechs Reihen angeordneten Farben kleben, was bei diesem Motiv zum Glück sehr simpel ausfällt. Gemischt werden muss hier nichts - das war mir sehr wichtig; ich würde niemals ein Malen nach Zahlen kaufen, wo man die Farben selbst mischen muss (ja, so etwas gibt es!).

Die Farbtöpfe sehen sehr klein aus, aber die darin enthaltene Farbe reicht mehr als locker für das ganze Bild (manche Farben könnten sogar für zwei Bilder mit diesem Motiv ausreichen). Sollten doch mal Farben nicht reichen oder durch ein Missgeschick verloren gehen, so bietet Schipper seinen Kunden einen praktischen Service und würde diese Farben innerhalb weniger Tage vorbeischicken. Ich kann dazu aber nicht viel sagen, da meine Farben ausreichend vorhanden sind und ich diesbezüglich keine Probleme hatte.

Vor dem ersten Malen sowie nach jeder längeren Malpause ist darauf zu achten, dass die Farben die richtige Konsistenz haben. Sie dürfen nicht zu zäh sein - als Faustregel sollte die Farbe, wenn man den Pinsel daraus entfernt, für wenige Augenblicke einen kleinen, erkennbaren "Zipfel" bilden, dann aber rasch wieder zu einer glatten, ebenen Oberfläche werden, ohne dass man erkennen kann, dass soeben der Pinsel entfernt wurde. Bleibt der "Zipfel" lange stehen, so ist die Farbe zu dickflüssig und muss vorsichtig unter Beigabe von Wasser und ständigem Rühren mit einem Zahnstocher (NICHT mit dem Pinsel!) verflüssigt werden, bis die Konsistenz stimmt. Aufpassen: Zu dünn darf das Ganze auch nicht werden, dann geht die Deckkraft verloren!

Der Hersteller selbst empfiehlt, das Bild nach dem ersten Öffnen der Farbtöpfe zügig fertig zu malen, da die Qualität der Farben im Laufe der Zeit abnehmen kann. Ich hatte jedoch eine viermonatige Malpause und kann mich über die Qualität der Farben nicht beschweren - klar, sie waren eingedickt, aber nach der Zugabe von Wasser und ein bisschen umgerühre waren sie genauso gut wie nach dem ersten Öffnen. Ich glaube, wenn man sie nicht gerade bei extremer Hitze oder Kälte lagert, halten die Farben sich eine ganze Weile und können mit Wasser problemlos wieder gebrauchsfähig gemacht werden.

Die Farben selbst wirken fast wie Lack, besonders, nachdem sie auf dem Bild getrocknet sind. Sie glänzen leicht im Licht und fühlen sich glatt an. Laut Schipper kann man aufgrund dieser lackartigen Oberfläche das fertige Bild sogar vorsichtig mit einem feuchten Tuch abwischen, ohne, dass die Farben verwischen.

Der Pinsel kann ein kleiner Minuspunkt sein, besonders, wenn man ihn nicht fachgerecht behandelt. Er darf weder zum Umrühren der Farben genutzt werden (dafür sollte man Zahnstocher nehmen), noch darf man ihn im Wasserglas stehen lassen. Er sollte auch regelmäßig gesäubert werden, und zwar ohne, dass man seine Haare zu sehr durcheinander bringt. Hin und wieder kann man ihn bei der Säuberung über ein Stück Kernseife streichen lassen oder Flüssigseife "einmassieren", damit er gründlicher gereinigt wird - natürlich nicht vergessen, die Seife ordentlich auszuspülen!

Doch auch, wenn man den Pinsel vernünftig behandelt (worin ich mir die größte Mühe gab), verliert er nach und nach seine Haare und sieht am Ende ziemlich verbraucht aus. Für ein zweites Bild würde ich diesen Pinsel nicht benutzen; er reicht wirklich nur für dieses eine Motiv aus. Also unbedingt sorgsam damit umgehen, damit er nicht zu früh unbrauchbar wird! Von der Stärke her ist dieser Pinsel für nahezu alle Flächen sehr gut geeignet, lediglich bei den dünnsten auszumalenden Flächen kann man auch beim Malen auf die Hilfe eines Zahnstochers zurückgreifen. Das steht als Tipp in der Anleitung, aber ganz ehrlich: Das Ausmalen mit einem Zahnstocher ist zwar genauer, aber so dermaßen zeitaufwendig, dass ich es, naja, eher selten mache und lieber ein paar kleine Unsauberheiten auf mich nehme.

Zu guter Letzt liegen der Packung noch eine sehr schöne, ausführliche Anleitung mit vielen Tipps und Empfehlungen bezüglich des Umgangs mit dem Arbeitsmaterial, sowie ein Kontrollblatt bei. Das Kontrollblatt zeigt die Malvorlage, also das Bild mit allen Zahlen, sodass man bei bereits ausgemalten Flächen überprüfen kann, ob man wirklich die richtigen Farben genommen hat. Unsicherheiten diesbezüglich hatte ich oft, zum Glück fast immer grundlos. Dafür sowie für nachträgliche Ausbesserungen von Fehlern ist das Kontrollblatt hervorragend geeignet.

Ich habe im Lieferumfang zu diesem Produkt rein gar nichts vermisst, außer vielleicht die nützlichen Zahnstocher. ;D Ebenfalls bin ich von der Hochwertigkeit aller Bestandteile begeistert. Ich habe ja keine Ahnung von Farben und so, aber dass diese Farben schlecht sein sollen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dafür ist ihre Leuchtkraft und Farbintensität viel zu schön und sie lassen sich (nach Umrühren und Verflüssigung) viel zu gut auf das Bild auftragen.

~~~Maltechniken und Zeitaufwand~~~

Wer das Bild auspackt, wird im ersten Moment von dem Anblick der vielen, zum Teil winzigen Flächen und den gefühlten drei Millionen Zahlen erschlagen sein. So jedenfalls erging es mir.

Die Anleitung ist idiotensicher und beschreibt auch genau, wie man das Bild ausmalen sollte, um das beste Ergebnis zu erzielen. Ich habe versucht, mich genau an die Empfehlungen zu halten, was manchmal gar nicht so leicht ist.

Es gibt zwei grundsätzliche Regeln, die die Tiefe und den plastischen Eindruck des Bildes verbessern:
1. Hintergrund vor Vordergrund.
2. Dunkel vor Hell.

Man malt also zuerst den Himmel aus, dann die Berge, das Haus, die großen roten Bäume rechts und links (gemischt mit der Wiese und dem Buschwerk, in dem sie sich befinden), den Bach, die Wiese, den Teich und ganz zum Schluss die auf dem Teich schwimmenden Enten und das Boot samt Angler. Und in jeder dieser Ebene nimmt man zuerst die dunklen Farben, dann die hellen, damit die Umrisse der auffälligeren, hellen Farben natürlicher wirken und die Leuchteffekte im Bild besser zur Geltung kommen. Dies überdeckt sich zudem mit der ersten Regel, denn meistens sind die hellen Stellen auch die, die sich weiter vorn befinden.

Natürlich kann man auch reihenweise oder Farbe für Farbe das Bild ausmalen. Aber das Ergebnis ist dann möglicherweise ein oder zwei Prozent schlechter, als wenn man es "nach Vorschrift" macht. Es kann dann schließlich immer vorkommen, dass man ein wenig mit einer Farbe des Hintergrund den Vordergrund übermalt, wodurch die Farbe des Hintergrunds durch kleine Höhenunterschiede optisch weiter vorn angesiedelt wirken kann. Das fällt im Gesamtbild nicht weiter auf, kann aber beim näheren Hinsehen im Nachhinein ärgerlich werden.

Beim Ausmalen der einzelnen Flächen selbst ist nicht viel zu beachten. Es spielt keine Rolle, ob man von innen nach außen, von rechts nach links oder von unten nach oben ausmalt. Wichtig ist nur, dass man durch die Deckkraft der Farbe (oder wahlweise durch häufiges Übermalen) die Umrandungen und die Zahlen gründlich übermalt. Sonst würde hinterher ja jeder sehen können, dass dieses Meisterwerk nur nach Zahlen gemalt wurde.

Beim Zeitaufwand kann ich definitiv sagen, dass diese Aufgabe NICHT in einem Wochenende lösbar ist. Ich bin vermutlich einer der langsameren Maler, aber selbst geübte Profis dürften nicht weniger als 50 Stunden dafür brauchen. Bei einem Normalo halte ich sogar bis zu 100 oder mehr Stunden für realistisch. Je nach Geschick und Gründlichkeit/Sauberkeit des Malers kann die Zeit hier extrem variieren. Ich stehe an manchen Tagen auf, wenn ich stundenlang am PC gesessen habe, gehe zu meinem zweiten Schreibtisch und male dort für eine oder zwei Stunden am Bild, während im Hintergrund gute Musik läuft. Das entspannt und gibt mir Kraft, um später wieder am PC sitzen zu können. ;) Manchmal verschwinden durch das Malen sogar Kopfschmerzen oder es inspiriert mich, da man trotz aller Konzentration auf das Bild auch sehr gut nachdenken kann. Ich habe schon den ein oder anderen guten Einfall beim Malen gehabt oder völlig neue Lösungen für berufliche wie private Probleme gefunden. Abschalten bringt wirklich was, das sollte jeder mal ausprobieren, der noch keinen entspannenden Ausgleich zum Alltag gefunden hat.

Ich arbeite schon seit 80 Stunden an dem Bild und sehe erst jetzt das Licht am Ende des Tunnels - ich bin bei den letzten paar leeren Flächen angekommen, aber ein paar Stunden stehen mir noch bevor. Dafür, dass ich zu Beginn etwas frustriert war, da ich stundenlang gemalt habe und kaum Fortschritte sehen konnte, bin ich jetzt tatsächlich traurig darüber, dass es bald vorbei ist.

~~~Das Ergebnis~~~

Das Motiv mag schwer aussehen und manche der auszumalenden Flächen sind sehr klein, aber wenn man sich Mühe gibt und Zeit lässt, sieht es am Ende wirklich aus wie auf der Verpackung. Ich finde sogar, dass die Farben in Natura viel stärker leuchten als auf dem Vordruck, besonders das Rot. Es sieht gemalt viel frischer und plastischer aus als gedruckt.

Ich hatte beim Ausmalen oft Bedenken, da ich manchmal nicht besonders sorgfältig war und viele Felder eher unsauber ausgemalt habe. Doch wenn man erstmal eine größere Fläche fertig hat, sieht man die kleinen Fehler nur noch, wenn man sehr nah ans Bild herangeht und mit der Lupe absucht. Und selbst dann fallen die meisten Vermaler nicht mehr auf, sofern sie nicht eine der wenigen geraden Linien im Bild betreffen (wie beim Haus). Das Motiv ist also definitiv nicht zu schwer, selbst für einen blutigen Anfänger mit zwei linken Händen, und das Ergebnis wird in jedem Fall großartig aussehen. Und notfalls lassen sich Fehler hinterher immer noch korrigieren, solange man die passende Farbe dafür hat.

Diese kleinen Fehler, die nur ich als Maler noch erkennen kann, haben sogar etwas Schönes an sich: Sie machen das Bild irgendwie individueller und persönlicher. Es mag ein paar tausend Menschen geben, die das gleiche Bild ausgemalt haben, aber keiner hat die gleichen Fehler gemacht wie ich und niemand hat an der identischen Stelle Haare des Pinsels in der Farbe eintrocknen lassen. Die Pappe mit dem Vordruck mag aus der Fabrik kommen, aber jedes ausgemalte Bild hat einen eigenen Charakter und unterscheidet sich irgendworin von allen anderen. In unserer heutigen Welt, wo fabrikgleicher Einheitsbrei regiert und Millionen Menschen die gleiche Kleidung tragen und die gleichen Handys kaufen, ist so etwas ein unheimlich schöner, irgendwie sogar romantischer Gedanke. Zumindest für einen Melancholiker wie mich. Es hat irgendwie etwas Heilsames an sich, so etwas mit eigenen Händen zu gestalten. Selbst, wenn man es "nur" ausmalt, weil man eigentlich überhaupt keine künstlerische Begabung hat. :-)

~~~Altersempfehlung~~~

Der Hersteller selbst rät davon ab, Kinder unter 36 Monaten an diesem Bild herummalen zu lassen - wohl mit dem Hintergrund, dass Kinder in diesem Alter noch gern Dinge in den Mund nehmen und die Farbe wirklich nicht gegessen werden sollte. Meiner Meinung nach ist ein Bild dieser Größe grundsätzlich nicht für kleine Kinder geeignet. Sie könnten zu schnell die Geduld verlieren, woraufhin ihre Eltern das Bild fertig malen müssen, oder sie sind über ihre kleinen Fortschritte verärgert und ruinieren vielleicht aus Frust das Bild - in dem Fall ist es einfach zu teuer, um dieses Risiko einzugehen. Für Kinder von weniger als 10 Jahren empfehle ich nur deutlich kleinere Bilder, mit größeren Malflächen und viel weniger Farben.

Ein Bild dieser Größe und mit so vielen, kleinen Flächen ist eher was für Jugendliche ab der Pubertät (sofern Interesse besteht, denn wenn sie schnell aufgeben, macht auch das keinen Sinn). Im günstigsten Fall haben die Kinder schon bewiesen, dass sie auch längere Projekte durchhalten können.
Ansonsten ist dies ein echtes Erwachsenen-Bild und für jeden geeignet, der hin und wieder einfach mal abschalten will. Da Malen nach Zahlen aber nicht wirklich ein verbreitetes Hobby ist und von manchen Menschen belächelt wird, würde ich es nicht als Geschenk empfehlen - es sei denn, man weiß genau, dass der Beschenkte damit etwas anfangen kann. Es ist doch schade, wenn ein Bild mit so einem schönen Motiv nie vollendet wird, weil der Beschenkte weder Zeit noch Nerven für solche Tätigkeiten hat.

~~~Preis-Leistung~~~

Ich habe bei Amazon rund 30 Euro hingeblättert. Das ist eigentlich ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass es "nur" ein Bild ohne Rahmen ist und man selbiges auch noch selbst ausmalen muss.

Aber es geht ja nicht nur um das Bild selbst, sondern auch um das Drumherum. Beim Malen nach Zahlen ist das fertige Bild zwar eine Freude, aber nur der halbe Spaß. Hier ist der Weg das Ziel - das Malen selbst macht Spaß und ist sowohl als Ablenkung vom Alltag, als auch als Entspannung für Zwischendurch geeignet. Wenn man bedenkt, dass man auf mindestens 50 Stunden Malspaß kommt (wie gesagt, es kann bei eher langsamen Leuten auch das Doppelte an Zeit sein), dann sieht man den Preis in einem völlig anderen Licht. Man hat für diese 30 Euro lange Freude am Malen selbst, und wenn es fertig ist, hat man ein wunderschönes und durch die eigenen Fehlerchen auch noch individuelles Bild. :)

Beim Kauf hielt ich die 30 Euro für teuer, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass das Preis-Leistungsverhältnis wirklich stimmig ist. Die Materialien sind sehr hochwertig, die Farben leuchten, die Anleitung ist liebevoll gestaltet, das Motiv ist wunderschön, man hat lange Zeit was zu tun und am Ende ein tolles Bild - kurz gesagt, man bekommt wirklich viel für sein Geld. Ich habe mir dieses Bild spontan gekauft und hätte nicht gedacht, dass es mir so viel Freude bieten würde.

~~~Fazit~~~

Das Malen nach Zahlen ist für mich zur besten Möglichkeit geworden, um mal abschalten und die Seele baumeln lassen zu können und ganz nebenbei auch noch etwas Schönes zu erschaffen. Ein wundervolles Hobby für jeden, der die Geduld für ruhige, kreative Arbeiten hat und nicht daran verzweifelt, wenn er es nicht in kürzester Zeit fertigstellen kann. Man muss einen Faible für solche Dinge haben, sonst artet es irgendwann in Arbeit aus oder landet halbfertig auf dem Boden irgendeines Schranks. Es malt sich schließlich nicht von allein. Man muss nicht nur das Verlangen nach einem schönen Bild im Wohnzimmer haben, sondern auch am Malen selbst Gefallen finden können.
Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, spreche ich eine unbedingte Kaufempfehlung aus.

Ansonsten empfehle ich den Kauf jedem, der Zeit hat und beim Lesen dieses Berichtes das Gefühl bekam, dieses Hobby könnte auch was für ihn sein. Für alle anderen - nein, es wäre für euch nur frustrierend.