Krieg der Götter (Blu-ray 3D) Testbericht

Ja, der Kampf der Götter scheint immer eine Attraktion für den Menschen zu sein. Von Kampf der Titanen und auch von 300 war ich sehr begeistert, deshalb wollte ich auch diesem griechischen Fantasy - Epos beiwohnen. Ich versprach mir einen griechischen, brutalen und mythologischen Ausflug in die Welt der Götter und die der menschlichen und sixpackbäuchigen Helden.


Der KÖNIG HYPERION ist doof, weil...

Vor langer langer Zeit... noch vor Rind, World Wide Web und dem Menschen, bekriegten sich die Unsterblichen. Ob es die Langeweile war, die an deren Nerven zerrte oder gar einfach die Kampfeslust, vermag ich nicht zu sagen. Dennoch ging aus dem Kampfe der Gewinner hervor, die sich fortan als Götter bezeichneten und ähnlich wie bei Big Brother in den Luxusbereich, dem Olymp zogen. Natürlich gab es auch die Verlierer, Titanen genannt, die in den Berg Tartarus verbannt wurden. Und während im Kampfe ein unüberschaubares Gerangel herrschte, ging eine super Waffe verloren. Der Epeiros-Bogen.

Nun, da bereits Rind und Mensch existierten (noch immer kein www), zog der grausame König Hyperion los, um diesen Epeiros - Bogen zu finden. Und all die, die ihm im Wege standen, wurden einen Kopf gekürzt. Sein Plan war es, sich an den Göttern zu rächen und die Menschheit zu vernichten. Der Bogen jedoch scheint so gut versteckt zu sein, dass er nur mit Hilfe eines Orakels zu finden ist. Das Orakel hingegen möchte dem bösartigen König Hyperion nicht helfen, den Visionen verraten ihr, dass dies das Ende der Menschheit bedeuten würden. Die Götter hingegen, würden gerne eingreifen, dürfen es jedoch nicht, nur Zeus hatte die geniale Idee einen Auserwählten in der Kampfkunst auszubilden, damit wenigstens einer im Stande wäre, dem König Hyperion den Hintern zu versohlen.

Bräunliche Bilder in Blut getränkt

Auch in Krieg der Götter verwendet man wohl ähnliche Filter wie in 300, die das Bild in trauriges Braun erstrahlen lassen. Mir gefällt dieser Farbton, der jedoch sehr monoton wirkt, wenn es nicht wirklich was zu sehen gibt. Also kämpft sich unser Protagonist auf bräunlich/gelblicher Leinwand durch Griechenland, bis hin zum Herzen des Orakels. Natürlich darf hier auch eine Liebes - und Fortpflanzungsgeschichte nicht fehlen. Sehr vorhersehbar. Im Grunde ist die Geschichte ziemlich einfach und langweilig. Die ersten Minuten habe ich mich sehr schwer getan, dem Treiben in 16 : 9 zu folgen. Das lag wohl auch an der Auswahl der Darsteller. Himmel... die waren ja wieder so aalglatt, dass ich mir ständig die Frage stellen musste. Wo nimmt Theseus nur ständig die Zeit her, zwischen all den Kämpfen und des Blutvergießens seinen Bart zu rasieren? Ich finde, die Darsteller sollten sich auch der Zeit anpassen und Kurzhaarfrisur, gepflegte Zähne, die sofort an Dr. Best erinnern und rasierte Männergesichter passen einfach nicht. Fühlt sich nicht echt an.

Ich dachte fast schon, ich befände mich in einem Hack & Slay - Game, denn Krieg der Götter trieft nur so von Gewaltszenen. Für mich ein Pluspunkt. Ich mag Gewaltszenen, die auch noch richtig gut umgesetzt wurden. Im Bereich der Kampfszenen konnte ich mich nicht beklagen. Manche schimpfen es überflüssige Brutalität. Ich meine, ohne diese Szenen wäre der Film wohl wahrlich eine Schlaftablette mit sofortiger Wirkung. Es wird geköpft, entmannt, gegart und geschlitzt. Manchmal mit dem Auge kaum verfolgbar und bestenfalls gar in Zeitlupe. Aber zwischen diesen Szenen wird nicht allzu viel an spannender Story geboten. Regisseur Tarsem Singh hat auch eine ganz eigene Vorstellung von den Titanen. Ich sag nur: Mini. Was mir jedoch ziemlich stark aufgefallen ist, hat man sich wohl an guten Ideen anderer Filme bedient. Nicht nur Xerxes` Truppe (300) musste durch eine enge Wegführung, auch Hyperions Armee musste sich durchquetschen. So was bezeichne ich als Ideenlos. Es gab wohl keine andere Möglichkeit, ein kleines Heer gegen ein gigantisches Heer gewinnen zu lassen.

Die Götter wurden in Kostüme gesteckt, die eher an Karneval im Star Trek - Universum erinnerten. Außerdem störte ich mich sehr an ihre Knabenhaftigkeit. Götter stelle ich mir bärtig, alt, reif, groß und allwissend vor. In Krieg der Götter wurde wohl mehr das Augenmerk auf schöne Darsteller gelegt, als auf überzeugende Darsteller.


Auch hier darf ich Wenden - Blu Ray

Die Blu Ray bietet dagegen einiges an Extras. Unnötig, dennoch vorhanden sind einige alternative Enden und ein Anfang. Deleted Scenes bietet dagegen einen interessanten Einblick. Spezial, Mythos und weitere Trailer waren für mich nicht wirklich von Bedeutung. Die Interviews sah ich mir kurz an, war mir dann aber auch zu langweilig. Und es gibt noch die Option, hinter die Kulissen zu sehen. Die Blu Ray bietet die ungeschnittene Fassung. Welch ein Glück, denn tatsächlich fehlen in der Cut-Fassung einige Minuten. Außerdem habe ich ein Wendecover und kann somit das FSK Zeichen 16 verschwinden lassen. Im Übrigen sehr fragwürdig, diesen Film ab 16 Jahre anzubieten.
Die Blu Ray bietet wirklich kristallklare Bilder (1080p HD 1.85:1 in 16:9) und eine geniale Surroundkulisse. Sprachen: Deutsch und Englisch in DTS HD HR 5.1. Ich habe für die Blu Ray nur 8,50 Euro inkl. Versand bezahlt und denke, dass der Preis noch weiter fallen wird.
Schauspieler

• Mickey Rourke
• Stephen Dorff
• Isabel Lucas
• John Hurt
• Joseph Morgan

Mein Fazit

Wer auf unbarmherziges Gemetzel mit Schönlingen steht, der ist in Krieg der Götter bestens aufgehoben. Der Film bietet des Weiteren noch Langeweile, platte Story und aalglatte Darsteller. Ich mochte die überzogene Brutalität und hätte mich beinahe auf die Seite von KÖNIG HYPERION gestellt, da er für mich einfach am authentischsten war. Der Held hingegen war für mich ein Milchbubi, den man gerne Blutspritzer mit einem spuckegetränktem Taschentuchzipfel von den Mundwinkeln getupft hätte. Diesen Film muss man nicht sehen... aber ich kann euch nicht aufhalten!