Philips HR1050 Testbericht

ab 25,54
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Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Design:  sehr gut
  • Reinigung:  sehr einfach
  • Lautstärke:  sehr leise
  • Qualität des Endergebnisses:  sehr gut
  • Reparaturservice:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von kerry3

Cook mal, wer da rührt!

3
  • Handhabung & Komfort:  gut
  • Design:  sehr gut
  • Reinigung:  sehr einfach
  • Lautstärke:  sehr leise
  • Qualität des Endergebnisses:  gut
  • Bedienungsanleitung:  schlecht
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

praktisch, funktionell, gute Verarbeitung

Kontra:

zu teuer, diverse kleine Nachteile mit Verbesserungsbedarf

Empfehlung:

Ja

Liebe Freunde und Leser,


bei einer Produkttest-Community durften zuerst 10 Mitglieder (eher Mitgliederinnen *g*) den Home Cooker von Philips testen und gratis behalten, anschließend waren 500 weitere dran, die ihn bei Gefallen für 199 statt 399 Euro erwerben können. Zu diesen 500 gehöre ich und von meinen gesammelten Eindrücken möchte ich euch heute berichten.



TAG 1 MEINES TESTS - ERST MAL AUSPACKEN


Ich habe in der extremen Testphase eine Art Tagebuch geführt, in dem ich meine Eindrücke zeitnah wiedergegeben habe. Das werde ich hier nicht komplett veröffentlichen, da würde der Bericht viel zu lang geraten. Die ersten zwei Tage übernehme ich hier her, da sie erstens die Grundinfos enthalten und zweitens gut darlegen, wie mein Eindruck vom Home Cooker ist. Die restlichen Tage fasse ich dann zusammen und ziehe mein Fazit für euch. Doch nun zu dem Tag, als ich das riesige Paket auspackte und mich freudig und erwartungsvoll auf den Inhalt stürzte:

Im Paket befinden sich eine ganze Menge Einzelteile, die ich auszupacken und zu begutachten hatte, als da wären:

>für den Cooker

-Basis mit Heizplatte und Spindel (Leistung: 1500 W + 200 W, Spannung: 220-240 V AC-Topf aus Edelstahl, Fassungsvermögen/ Heizkapazität: 3 l
-Rührarm
-Topfdeckel aus Glas mit Dampfventil
-Nudeleinsatz
-Dampfkorb
-Dampfschale
-Kabellänge 1m mit Kabelaufwickelung

>Für den Schneideturm

-Sockel mit Motoreinheit
-Aufsatz mit Auslass
-Zubehörhalter
-Scheibenhalter
-5 verschiedene Schneidscheiben
-Deckel mit Einfüllöffnung
-Stopfer
- Kabellänge 1,20m mit Kabelaufwickelung


Der Topf mitsamt Basis ist ordentlich groß (Durchmesser ca. 26cm ohne die Topfgriffe und das nach vorne stehende Display gemessen / Höhe ca. 21cm ohne Topfdeckel), dazu kommt noch der Schneideturm. Ich habe zum Glück eine große Küche, aber man muss sich schon überlegen, wo man das Gerät platziert (oder zum Wegräumen unterbringt), zumal der Home Cooker nicht wirklich andere Küchengeräte ersetzt, wie ihr im Laufe meines Berichts lesen werdet.
Möchte man Topf und Schneideturm einsetzen, muss man zudem darauf achten, dass man zwei Steckdosen braucht, denn jedes Teil braucht einen Anschluss für sich.


ERSTER VERSUCH


Für meinen ersten Versuch wählte ich etwas ganz einfaches, wie ich denke, nämlich Apfelmus. So einfach ist das dann aber gar nicht, wie sich herausstellt, denn die Bedienungsanleitung beschreibt zwar sehr klar, wie der Cooker in Betrieb zu nehmen ist, mir fehlt aber eine Tabelle, in der verschiedenen Garzeiten und Temperaturen zu einzelnen Lebensmitteln zu finden sind. Auch bei den Rezepten im Rezeptbuch finde ich nichts in der Art und das Internet lässt mich ebenfalls im Stich.

Okay, für mich als langjährige Köchin kein Hindernis, ich mache das Ganze einfach instinktiv und nach Erfahrung. Für einen Kochanfänger - für die laut Hersteller der Homecooker ebenso zu empfehlen ist - würde sich die Sache allerdings schon problematischer gestalten. Ich denke, bei einem Gerät dieser Preisklasse und mit diesem Funktionsumfang sollte Philips nicht unbedingt an ein paar Seiten mit Tipps in der Bedienungsanleitung sparen.

Die Äpfel schält mir der Homecooker leider nicht, also machte ich mich zunächst per Hand an die Arbeit. Anschließend verwendete ich den Schneideturm, obwohl es auch kein Problem gewesen wäre, die Viertel noch vollends mit dem Messer klein zu schnipseln - aber man will ja alles ausprobieren.

Mit dem Einsatz für breite Streifen ließ ich die Äpfel in den Topf raspeln. Das geht an und für sich schnell und leicht, der Schneideturm ist auch mit einer Einbuchtung so geformt, dass man ihn ganz dicht an den Topf stellen kann. Beim Raspeln wackelte und wanderte er schon bei Geschwindigkeit 1 (es gibt zwei Stufen) allerdings in der Gegend herum, so dass ich ihn mit der linken Hand immer etwas festhalten musste. Hier sollte der Sockel vielleicht etwas schwerer sein, damit er stabiler steht.

Vom Aufbau her musste ich nicht die Bedienungsanleitung heran ziehen, er ist konzipiert wie jeder andere Raspelaufsatz diverser Küchenmaschinen. Und selbst für diejenigen, die sich damit nicht ganz so auskennen, ist das Zusammenbauen und Verwenden nahezu intuitiv zu schaffen.

Nachdem die Äpfel mit etwas Wasser, Zucker und Zimt nun im Pott waren, schaute ich nach, wie es weitergeht und fand tatsächlich in der Anleitung doch noch eine kleine Beschreibung davon, welche Temperaturen einzustellen sind und für was sie sich eignen. Soll ich nun Dämpfen mit 130 Grad oder Kochen mit 175? Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und so begann ich damit, auf dem Display links 130 Grad und rechts eine Zeit von 20 Minuten einzustellen. Die Platte und der Topf wurden heiß, der Rührarm setzte sich gemütlich in Bewegung (ich hatte nicht erwartet, dass der sooo langsam rührt) und ich verließ die Küche für eine Weile.

Nach 20 Minuten piepte es in meiner Küche und ich sah nach: man kann Mus erahnen, aber es ist bei Weitem noch nicht fertig. Ich hätte wohl doch "Kochen" wählen sollen und holte dies nun nach, stellte die Temperatur auf 175 Grad und wählte nochmal 10 Minuten. Diesmal blieb ich in der Nähe, falls es angebrannt zu riechen beginnen sollte. Was es nicht tat, aber nach 4-5 Minuten kocht mein Mus schon sehr heftig, es blubbert wie Lava im Vulkan. Da man auch während eines Kochvorgangs die Temperatur ändern kann, ging ich zurück auf die 130 Grad, was das Mus aber nicht interessierte. Platte und Topf bleiben so lange heiß, dass sich an dem Geblubber erst gegen Ende der Garzeit etwas änderte.

130 war etwas zu wenig, 175 eine Spur zu viel und hier sehe ich ein kleines Manko bei dem Homecooker: man kann nur vorgegebene Temperaturen wählen, es gibt keine Zwischenstufen. Es fängt an bei 40 Grad für Auftauen, geht weiter mit 70 für Warmhalten, 90 für Garziehen... 250 Grad für Turbo/schnelles Anbraten. Hätte ich Stufen wählen können, wären 150 Grad vermutlich perfekt gewesen.

Wie dem auch sei: mein Apfelmus ist wirklich lecker geworden und ich habe es mir mit dem Homecooker erspart, eine ganze Weile am Herd zu stehen und zu rühren. Wer allerdings ganz cremiges und glattes Mus möchte, muss am Ende nochmal mit dem Pürierstab rein. Der Homecooker rührt, püriert aber nicht.


TESTOBJEKT NO. 2


Nachdem ich die halbe Nacht durch gehustet hatte und mit Halsschmerzen aufgewacht war, fühlte ich mich matschig und wäre am liebsten den ganzen Tag im Bett geblieben. Aber wer stellt einer Hausfrau schon einen gelben Zettel aus und außerdem hatte ich am Abend noch ein Stück Schweinerücken aus der Gefriertruhe geholt, das verkocht werden wollte. Ob mir der Home Cooker hier die Arbeit erleichtern würde?

Die Basis hatte ich am Tag zuvor abgewischt, die anderen Teile in die Spülmaschine gegeben. Alles ist wunderbar sauber geworden. Nun wollte ich zuerst Nudeln abkochen. Ich denke zwar, das wäre im Topf praktischer, aber man will ja alles testen. Da traf es sich gut, dass ich an dem Tag absolut keinen Appetit hatte, denn es passen gerade mal 500g Penne in den Nudelkorb, was für uns 5 ein kleines bisschen zu wenig wäre, wenn ich mit dem gleichen Appetit wie meine Männer zuschlagen würde.

Im Netz hatte ich ein Rezept gefunden, in dem erklärt wird, wie man Nudeln mit dem HC kocht. Auch hier versagt nämlich die Bedienungsanleitung. Zunächst erhitzte ich 3 Liter Wasser im Topf (ohne den Rührarm). Das Rezept gab 10 Minuten vor, allerdings kochte das Wasser da noch nicht wirklich. Ich hielt mich dennoch brav ans Rezept, gab etwas Salz ins Wasser, füllte die Nudeln in den Korb und setze diesen in den Topf. Damit nicht allzu viel von dem etwas knappen Wasser verdampft, setzte ich den Deckel noch drauf, stellte 10 Minuten ein und wartete.

Nach 10 Minuten waren die Nudeln alles andere als weich, dafür war Wasser, das sich als Dampf im Deckel abgesetzt hat, seitlich ausgelaufen - na toll. Besonders dicht scheint der also nicht drauf zu sitzen. Ich stellte weitere 10 Minuten ein und garte die Nudeln ohne Deckel fertig.

Nun ging es an das Geschnetzelte, das Fleisch hatte ich dafür bereits in kleine Würfel geschnitten, meliert und mit Pfeffer und Salz gewürzt. Nach Rezept musste ich nun den HC 3 Minuten auf 175 Grad aufheizen, dann Öl und das Fleisch hineingeben und 7 Minuten lang anbraten, bis es angebräunt ist. Nach 7 Minuten war das Fleisch nicht nur nicht angebräunt, sondern zum großen Teil sogar noch rosa. Ich erhöhe also die Temperatur auf 250 Grad und gab der Sache weitere 10 Minuten. Nun sah es schon besser aus.

Für einen weiteren Test des Schneideturms war ich zu malade, ich gab deshalb kleine Zwiebelwürfelchen von Bofrost dazu und ließ das Ganze nochmals 5 Minuten schmoren, bevor ich es mit Weißwein aufgoss und Lauchringe hineingab. Nach weiteren 10 Minuten goss ich noch einen Becher Sahne dazu und würzte mit Schnittlauch, Salz und Pfeffer nach. Gerne gebe ich in solche Soßen etwas Meerrettich oder Senf. Ich befürchtete allerdings, dass ein Löffel Senf bei der Langsamkeit des Rührarms nicht wirklich gut "aufgelöst" und verteilt wird, den habe ich deswegen vorsichtshalber gleich in der Sahne verrührt.

Fertig war das Abendessen für meine Männer und ich muss sagen, es schmeckte sehr gut. Ist der HC nun aber so eine große Hilfe?

Nudeln darin zu kochen habe ich seither noch ein zweites Mal versucht und wieder war es umständlich mit keinem befriedigenden Ergebnis. Die werde ich nun nicht mehr mit dem HC kochen, das dauert mir zu lange und es passt auch nicht genug für uns in den Korb. Das Geschnetzelte ist wirklich gut geworden, hat aber auch ziemlich lange gebraucht, da muss man genügend Zeit einplanen im Vorlauf. Koche ich es im Topf auf dem Herd, geht es schneller vor allem kann man da
leichter abschmecken und eindicken. Da der Rührarm Gewürze nur langsam unterrührt, muss man Geduld haben. Verwendet man Soßenbinder, geht das zwar im Prinzip mit ebenfalls viel Geduld gut, man muss allerdings aufpassen, dass man das feine Pulver gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt, weil sonst Klumpen in der Soße bleiben.


Zum Griff oben am Deckel und den beiden seitlichen am Topf wäre zu sagen, dass ersterer heiß wird während des Kochvorgangs mit aufgesetztem Deckel, was meiner Meinung nach nicht sein dürfte und die die beiden anderen so klein und unhandlich sind, dass es nicht leicht ist, zum Beispiel am Tisch den Topf in der Hand zu halten und Soße zu verteilen. Man muss ihn da schon abstellen und dabei ist es dann immer noch unbequem in der Handhabung, wenn man den Topf schräg halten möchte, um auch noch den letzten Rest zu schöpfen.


MEINE WEITEREN VERSUCHE - MAL HUI, MAL PFUI

Rührei

: Speck- und Zwiebelwürfel angebraten, verrührte Eier mit Gewürzen dazu.

Leckeres Ergebnis, tolle Konsistenz, aber viel Ei als hellbraune Schicht am Topfboden festgebacken. Mein Fazit für Tag 3: Kochaufwand - gering, Ergebnis - lecker, Putzaufwand - hoch.

Marmelade: Mini-Kiwis im Eigenanbau & TK-Erdbeeren. Weil der Rührarm nicht püriert, im Mixer vorbereitet. Mit Gelierzucker 3:1 in den Home Cooker rein. Ergebnis: geht super schnell und perfekt. Einziger Mangel: gibt gerade mal drei Gläser, mehr Platz ist nicht. Normalerweise verkoche ich Obst für 10 Gläser. Ist in diesem Fall aber Meckern auf hohem Niveau.

Zwiebelsuppe: da gibt es ein Rezept im Kochbuch, das ich aber nur von den Einstellungen her zu Rate gezogen und mein eigenes Rezept gekocht habe. Diesmal konnte mich der Schneideturm wirklich überzeugen, es gab wunderbare Zwiebelringe und auch keine größeren Stücke, die übrig blieben. Die Kochzeit war sehr viel länger als auf dem Herd, das Ergebnis aber superlecker. Für Suppen ist der HC topp.

Bolognese-Sauce: Das Hackfleisch wurde zwar einwandfrei angebraten, blieb aber in großen Klumpen, so dass ich mit einem Löffel nachhelfen und diese noch zerkleinern musste. Damit ist das "Rühren lassen und sich nicht darum kümmern" wieder einmal hinfällig. Dass die Sauce laut Rezept (das ich wieder nur als Anhaltspunkt für die Einstellungen zu Rate gezogen habe) ewig lange köcheln muss, ergibt sich für mich auch daraus, dass der Rührarm eben sehr langsam rührt und es dadurch auch ewig dauert, bis sich die Zutaten richtig vermischen. Vor allem bei den Gewürzen spielt das eine große Rolle und wenn man wie ich immer wieder mal was nachwürzt und abschmeckt, ist es unpraktisch. Ich merke immer mehr, wie der Home Cooker meiner Art zu kochen nicht wirklich entgegen kommt, für Leute, die mit Fixtütchen kochen oder genauestens Gewürzmengen aus Rezepten hinzufügen und danach nichts mehr ändern, ist er sicher geeigneter.

Béchamel-Sauce: hab ich nicht im HC gemacht *g*. Das wage ich nicht, darin zuzubereiten. Bei der langsamen Geschwindigkeit des Rührarms mache ich jede Wette, dass es klumpen würde, denn bei Béchamel muss man die Milch und Sahne sehr schnell in das angeschwitzte Mehl einrühren.

Gebrannte Mandeln: Das Rezept hatte eine Mittesterin gepostet und es ist wirklich lecker und supereinfach zu machen. Das ist das erste "Gericht", bei das mich der HC uneingeschränkt überzeugt hat.

Lachsspaghetti: diesmal war ich zufriedener als bei anderen Rezepten. Den Lachs habe ich in Würfel geschnitten und bei 250 Grad anbraten lassen - blieben alle schön am Stück und nichts ist zerfallen. Dann kam Lauch dazu, das Ganze habe ich mit Roséwein aufgegossen und etwas köcheln lassen. Anschließend gab ich noch ein Päckchen stückige Tomaten und ein Päckchen Sahne dazu, habe mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Oregano, Thymian und Salbei gewürzt und die Soße noch eine Weile vor sich hin köcheln lassen. Mit Soßenbinder musste ich nachhelfen, damit sie auch schön dick wurde, wie wir sie lieben. Ich war skeptisch, aber der Rührarm hat das gut eingearbeitet. Ergebnis: superlecker und tatsächlich weniger Arbeitsaufwand, ohne dass man viel mehr Zeit einrechnen musste.

Dampfnudeln: Die Nudeln werden im Dampfeinsatz gegart und sind wirklich hervorragend geworden. Natürlich ohne die Kruste am Boden, wie ich sie von meiner Mama her kenne, die Dampfnudeln im Topf mit Fett und Wasser gemacht hat und wie sie mir auch etwas besser schmecken. Nächstes Problem: es passen nur 4 relativ kleine Nudeln in den Einsatz. Selbst wenn mein Mann nicht mit isst - meine Söhne haben meistens großen Hunger und so habe ich meine Nudel meinem Ältesten abgetreten und warte nun auf die zweite Lage (die weitere 30 Minuten dauert). Dazu gab es

Pflaumenkompott: für so etwas ist wie schon bei der Marmelade der HC perfekt.

Und Vanillesauce

: nach einem Rezept von der Philips-Seite. Hierfür werden 3 Eigelb mit 3 EL Zucker, 1 EL Speisestärke und 300ml Milch angerührt und sollen dann 10 Minuten lang im HC bei 110 Grad eingekocht werden. Gegen Ende der Kochzeit wird Vanillearoma dazu gegeben, ich habe noch etwas Vanillezucker mit eingerührt.

Einkochen tut da gar nichts, damit die Soße etwas dicker wird, habe ich den HC auf 175 Grad hochgestellt. Das Problem, wie zum Beispiel auch schon beim Rührei gehabt: der Rührarm nimmt nicht alles mit, Stärke setzt sich als Belag am Topfboden ab, die Sauce wird nicht fest, dafür aber klumpig. Erst als ich mit meinem Rührblitz von WMF zusätzlich ordentlich mitgerührt habe, wurde es besser. Jetzt verstehe ich auch, warum im Rezept steht, man solle die Soße am Ende durch ein Sieb passieren - damit die Klumpen verschwinden. Das ist doch aber nicht der Sinn der Sache. Mein HC-Daumen ging da wieder einmal runter.

DER SCHNEIDETURM

Dieser ist in meinen Augen nicht besonders praktisch und eigentlich unnötig. Ich habe ihn nur selten verwendet, da ich mit einem guten Messer schneller bin und weniger Aufwand habe. Für die Vorbereitung größerer Mengen könnte ich auch meinen Raspelaufsatz der Küchenmaschine verwenden, was ich normalerweise nur für Salate mache.

Der Turm ist zwar schnell installiert, die Messer sind superscharf und schneiden auch toll. Im Gegensatz zu den Aussagen anderer Testerinnen blieben bei mir keine größeren Rest übrig und die Reinigung geht ruck zuck.

Leider fällt beim Raspeln so einiges daneben. Beim Raspeln direkt in den höher stehenden Topf hält sich das noch in Grenzen, möchte man den Turm separat mit einer Schüssel verwenden, muss man diese nahe an den Auslass halten, um eine Sauerei in der Küche zu vermeiden. Ich habe versucht, Käse zu raspeln: Schüssel hochhalten, Turm festhalten, Käsestücke nachschieben - warum habe ich nicht drei Arme, das hätte es vereinfacht. Letztendlich habe ich einiges an Käse auf der Arbeitsplatte zusammen und vom Boden weg kehren müssen.

Meine Kenwood-Küchenmaschine hat einen Schneideaufsatz, der ähnlich funktioniert und konzipiert ist. Bei diesem gibt es zusätzlich eine Art___
Was meine Tendenz zu einer positiven Kaufempfehlung hinwenden würde wäre, wenn Philips den Home Cooker in zwei Varianten anbieten würde, nämlich mit Schneideturm und zu einem günstigeren Preis ohne diesen. Dann könnte man sich selber entscheiden, ob man diesen Turm braucht oder nicht. Bei mir steht er nur noch im Schrank herum und wandert vermutlich demnächst in den Keller oder auf den Dachboden.


ICH BIN IM ZWIESPALT


Ich teste den HC jetzt seit einigen Wochen und weiß immer noch nicht so recht, wie ich ihn bewerten soll. Von vornherein war mir klar, dass es falsch wäre, ihn am Thermomix zu messen und mit diesem zu vergleichen: bei diesem hohen Preisunterscheid kann nicht die gleiche Funktionalität geboten sein. Allerdings hatte ich mir schon ein bisschen mehr vom HC erwartet, ich fasse hier noch einmal schnell zusammen, was ich als Negativ empfinde:


- Der Rührarm taugt nicht für schnelles Einrühren, wie es zum Beispiel bei Mehl in Sahne für eine Bechamél-Sauce nötig wäre. Unterschiedlich einstellbare Rührstufen wären wünschenswert.

- Hackfleisch muss man zusätzlich noch mit einem Löffel zerstechen, sonst gibt es große Fleischklumpen in der Bolognesesauce.

- Manche Dinge wie Kartoffeln oder Rührei backen am Topfboden trotz Dauerrühren an.

- Scharfes Anbraten, damit Fleisch schön anbräunt, klappt auch bei 250 Grad nicht wirklich

- Keine Zwischenschritte bei der Temperaturwahl

- Die Topfgriffe sind zu klein und lassen sich nicht gut fassen, der Griff oben am Deckel wird beim Kochen heiß

- Der Topf ist okay, aber nicht wirklich besonders hochwertig und wäre mit Beschichtung sicher besser.

- Püriert nicht.

- Bedienungsanleitung hilft nicht sehr, Garzeiten und Einstellung als Tabelle für verschiedene Produkte wären hilfreich.

- beiliegendes Kochbuch ist weder inspirierend noch alltagstauglich. (Da kann noch so oft Jamie Oliver drauf stehen)

- Bezüglich des Schneideturms: siehe das Kapitel oben.


Nun geht es für mich ja darum, ob ich den HC nach dem Test zu einem Sonderpreis behalte und ich habe mich dafür entschieden. Bei so vielen negativen Aspekten fragt ihr euch vielleicht warum, aber es gibt ja auch Positives zu vermelden:


- Der HC lässt sich sehr leicht aufbauen und reinigen (Spülmaschine).

- Er ist sehr gut und stabil verarbeitet und sieht mit seiner schwarzen Kunststoffoberfläche (gibt es übrigens auch in Weiß, wer das bevorzugt) gut aus.

- Der Topf ist groß genug, um Suppe oder Saucen für meine 5-köpfige Familie zu fabrizieren.

- Tatsächlich muss man weniger aufpassen, dass nichts anbrennt und kann auch mal kochen, ohne dabei ständig am Herd zu stehen.

- Fleisch bei Geschnetzeltem wird sehr zart. Lachswürfel für meine Spaghettisauce zerfallen nicht.

- Der Rührarm funktioniert einwandfrei.

- Ebenso klappt es gut, wenn man den HC als Dampfgarer einsetzen will.

- Marmelade oder Kompott wird ganz einfach und schnell perfekt.


Ich habe mir Anfangs etwas schwer getan, mich von meiner Art zu kochen auf den HC umzustellen. Nun aber habe ich mich doch an ihn gewöhnt und mache die Dinge, für die er wirklich gut geeignet ist - also hauptsächlich Saucen und Suppen - gerne darin. Da ich für mehrteilige Mahlzeiten oder mehrgängige Menüs oft auch mehrere Heizplatten benötige, kommt er mir zudem als weitere Kochstelle durchaus entgegen. Der Knackpunkt ist: ich nutze ihn tatsächlich oft und regelmäßig.


MEIN FAZIT


Der Homecooker ist kein schlechtes Gerät, auch leicht und gut zu bedienen, aber in meinen Augen für das, was er bringt, total überteuert. Mir kommt da immer der Vergleich mit einer Partypfanne oder einem elektrischen Wok, die es ja zwischen 20 und 80 Euro gibt in den Sinn: im Prinzip ist er nicht viel mehr, nur dass er eben eine Rührfunktion hat. Dadurch und durch die sehr gute Verarbeitung und leichte Reinigung ist er sicher mehr wert, aber gleich 399 Euro? Der Preis ist meiner Meinung nach einfach zu hoch, als dass ich zum Kauf raten könnte. Ich vergebe drei Sterne und sage: wartet mal ab, ob er billiger wird oder eine verbesserte Version bzw. eine ohne Schneideturm auf den Markt kommt.

Liebe Grüße
Eure Kerry

!!!

32 Bewertungen, 13 Kommentare

  • anonym

    22.09.2013, 10:15 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris

  • allegra1805

    20.12.2012, 19:17 Uhr von allegra1805
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw und eine schöne Weihnachtszeit.

  • Ringer93

    01.12.2012, 11:01 Uhr von Ringer93
    Bewertung: sehr hilfreich

    Freue mich über Gegenlesungen =)

  • Lale

    28.11.2012, 18:50 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*

  • Miraculix1967

    27.11.2012, 18:52 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Damit mich auch niemand vergisst hier: Drollige Dienstagsgrüße aus dem gallischen Dorf Miraculix1967:-)

  • minasteini

    27.11.2012, 16:12 Uhr von minasteini

    Lg und ein Sh von mir.

  • bella.17@live.de

    27.11.2012, 10:38 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich wünsche einen schönen Dienstag Lg Annabelle

  • monagirl

    27.11.2012, 10:13 Uhr von monagirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreicher Bericht..LG Mona

  • kabel_rinchen_binder

    27.11.2012, 09:59 Uhr von kabel_rinchen_binder
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg;)

  • katjafranke

    27.11.2012, 09:52 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen lieben Gruß KATJA

  • lahr2006

    27.11.2012, 09:48 Uhr von lahr2006
    Bewertung: besonders wertvoll

    ist wieder alles da

  • mausi1972

    27.11.2012, 09:38 Uhr von mausi1972
    Bewertung: besonders wertvoll

    Guter Bericht Gruß Marion

  • kerry3

    27.11.2012, 09:19 Uhr von kerry3

    Achtung, beim Speichern wurde die Formatierung zerschlagen und ein Teil des Textes gelöscht. Leider kann ich den Bericht nicht bearbeiten, weil da eine Fehlermeldung kommt - sobald yopi es möglich macht, ändere ich die Fehler und ihr bekommt einen ganzen und korrekten Bericht zu lesen. LG Kerry