Pro:
einfache Anwendbarkeit, schnelle Wirkung, praktisch zur Hand, verhindert und linderte gefährliche Infektionen
Kontra:
es ist mir nicht gelungen, alle Flecken aus den Klamotten zu kriegen
Empfehlung:
Ja
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Der Fall:
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Im letzten Sommer bin ich von Stuttgart nach Frankfurt gezogen. Ziemlich zu Beginn, als fast noch gar nichts in meiner Frankfurter Wohnung war, kam meine Mutter zum Helfen. Es war heiß, den ganzen Tag waren die Türen offen, weil wir ja immer rein und raus mussten, und es war Mückenzeit. Naja, so schlimm war es nicht, aber im Laufe der Zeit bekam ich schon ein paar Stiche ab.
Wie es beim Umzug so ist: Man fasst tausend Sachen an, wühlt im Staub und Dreck rum, kommt nicht ständig zum Händewaschen, und außerdem lohnt es sich nicht, weil man ja gleich schon wieder mit Dreck zu tun hat.
An einem dieser Tage muss ich mir versehentlich mit dreckigen Händen einen der Mückenstiche am Knöchel aufgekratzt haben. Ich habe zunächst gar nichts davon bemerkt, und als der Fuß anfing zu schmerzen, dachte ich zunächst, das läge daran, dass wir bei der großen Hitze acht Stunden lang durch Möbelhäuser gelaufen waren und anschließend noch vieles aus dem Auto in die Wohnung getragen hatte. Ich merkte am Abend schon, dass der Knöchel ein bisschen anschwoll, dachte mir aber nicht so viel dabei, als ich todmüde ins Bett fiel.
Um fünf Uhr früh wachte ich auf, und zwar wohl einfach aufgrund der Tatsache, dass ich mich im Schlaf umgedreht und dabei mit dem Knöchel irgendwas leicht berührt hatte. Der Knöchel tat höllisch weh, war dick geschwollen und heiß.
Ja, was tun? Ich kannte mich vor Ort praktisch noch gar nicht aus, einen neuen Hausarzt hatte ich mir schon gar nicht gesucht, und irgendwen, den ich um fünf Uhr früh anrufen konnte, schon gar nicht. Und welche der Ärzte vor Ort gut und engagiert waren, wusste ich auch nicht.
Meine Mutter schlug dann vor, wir sollten sofort nach Stuttgart fahren und dort dann zu meinem bisherigen Hausarzt gehen, bei dem wir hofften, so ungefähr zu Beginn der Sprechstunde einzutreffen. Gesagt, getan. Naja, das mit der Fahrt klappte nicht so wie gedacht, denn wir landeten in einem höllischen Stau und kamen erst gegen Ende der Sprechstunde bei meinem Hausarzt an. Das reine Vergnügen war es für mich nicht gewesen, inzwischen passte mein Fuß längst nicht mehr in den Schuh, und langsam bekam ich ernsthaft Angst.
Mein Hausarzt nahm die Sache dann auch wirklich ernst. Für sofort bestrich er den offenbar infizierten Mückenstich dick und großräumig mit Betaisodona-Salbe, außerdem verschrieb er mir ein Antibiotikum, das ich nehmen sollte, falls der Fuß nicht innerhalb der nächsten Stunden abschwillt.
Ich konnte mir kaum vorstellen, dass das so schnell geht, und besorgte mir das Antibiotikum sofort, außerdem natürlich auch eine Tube Betaisodona-Salbe, mit der ich die Stelle ebenfalls weiterbehandeln sollte.
Was soll ich sagen? Das Antibiotikum habe ich nicht gebraucht und nicht genommen, denn innerhalb von drei Stunden begann mein Knöchel deutlich abzuschwellen. Die Schmerzen ließen sogar noch stärker nach und waren bis zum Abend bereits wirklich nur noch spürbar, wenn ich extrem unvorsichtig auftrat oder den Rest der Schwellung berührte. Es dauerte nicht mehr lange, bis auch der Rest der Schwellung und der Rest der Schmerzen weg war.
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Das Produkt:
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Betaisodona-Salbe wird verkauft in Tuben zu 25g. Es gibt wohl auch noch andere Packungsgrößen und andere Darreichungsformen, aber diese 25g-Tuben sind das, was ich kenne.
In der Apotheke kostete die 25g-Tube 4,69 Euro. Natürlich kann man die Salbe bei Online-Apotheken auch günstiger bekommen.
Laut Beipackzettel (den jeder unbedingt selbst durchlesen sollte, wie immer bei Medikamenten!) wird die Salbe angewandt für „geschädigte Haut“, etwa bei Geschwüren, oberflächlichen Wunden oder infizierten Stellen.
Die Salbe ist relativ zäh. Sie ist dunkelrot, fast schwarz. Und das ist der große Knackpunkt: Wenn man die Salbe an Kleidung, Bettzeug oder ähnliches kriegt, dann gibt es unschöne Flecken, die kaum wieder rauszukriegen sind (jedenfalls ist es mir nicht vollständig gelungen, obwohl ich mich an die Anweisungen des Beipackzettels für diesen Fall gehalten habe). Man sollte daher die Stellen, auf die man die Salbe schmiert, sorgfältig und dick verbinden!
Übrigens passiert etwas Merkwürdiges, während die Salbe wirkt: Sie wird immer heller, und wenn man den Verband wieder abnimmt, dann kann sie ganz verschwunden sein oder manchmal nur noch als gelblicher Rest erkennbar (übrigens färbt auch dieses Gelb noch!). Laut Beipackzettel ist das ein Anzeichen für die Wirkung der Salbe.
Von den Risiken der Salbe will ich nur das Wichtigste nennen (bei speziellen Problemen, sollte jeder selbst sorgfältig den Beipackzettel konsultieren!), nämlich die Tatsache, dass der Wirkstoff in der Salbe Iod ist und man es deshalb insbesondere bei Schilddrüsenerkrankungen oder Strahlentherapie Vorsicht geboten ist.
Wer annähernd so alt wie ich oder älter ist, der wird bei „Iod“ vielleicht zusammenzucken. Sicher kennt ihr noch das Iod, mit dem man früher kleine Wunden behandelte, und das scheußlich brannte, viel schlimmer als die Wunde selbst? Ich kann euch beruhigen: Betaisodona brennt überhaupt nicht.
Unter Nebenwirkungen nennt der Beipackzettel vor allem eine Überempfindlichkeit der Haut und mögliche allergische Reaktionen, außerdem Probleme, die mit der Aufnahme großer Mengen Iod einhergehen. Bei mir ist allerdings nichts davon aufgetreten.
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Weitere Erfahrungen:
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Der oben geschilderte Fall war nicht meine einzige Begegnung mit Betaisodona. Tatsächlich kannte ich die Salbe damals schon, hatte allerdings von selbst nicht dran gedacht.
Zum ersten Mal bekam ich die Salbe verschrieben, als ich mir in neuen Schuhen wunde Stellen gelaufen hatte. Auch damals schwoll mein Fuß schmerzhaft an, wenn auch längst nicht so stark, wie bei der Gelegenheit beim Umzug. Auch im „Fall mit den neuen Schuhen“ hatte Betaisodona gut geholfen.
Seit meiner positiven Erfahrung im letzten Sommer, halte ich Betaisodona ständig in meinem Erste-Hilfe-Kästchen parat. Im Zusammenhang mit meinem Umzug gab es natürlich noch mehrfach kleinere Hautverletzungen, die ich mir beim Möbelschleppen und –zusammenbauen zugezogen hatte. Außerdem habe ich mir bei der Ankunft des Umzugswagens in Frankfurt eine großflächige Hautabschürfung zugezogen, weil ich in der Einfahrt lang hingeschlagen bin.
In allen diesen Fällen greife ich jetzt sofort zu Betaisodona. Das Resultat: Alle Verletzungen sind schnell verheilt, zu Infektionen oder größeren Schwellungen ist es nicht mehr gekommen. Und das beruhigt mich ungemein.
Man sollte bedenken, dass solche Infektionen von vielleicht ganz winzigen Hautverletzungen (wie meinem aufgekratzten Mückenstich) im Extremfall auch heute noch lebensgefährlich sein können, wenn sich daraus eine Blutvergiftung entwickelt. Mit Betaisodona fühle ich mich da dann schon erheblich sicherer, weil ich die Stelle selbst sofort desinfizieren kann und dafür noch nicht einmal zum Arzt laufen muss (was man ja vielleicht bei „Kleinigkeiten“ nicht rechtzeitig tun würde).
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Fazit:
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Ich bin sehr froh, dass ich Betaisodona in der Hausapotheke habe. Es ist ein leicht anwendbares Antiseptikum, was höchstens durch den starken Farbstoff geringfügige Probleme verursacht (aber nur an Klamotten, nicht an Leib und Leben). weiterlesen schließen
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