EF Sprachreisen Testbericht

Ef-sprachreisen
ab 9,96
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Kosten:  durschnittlich
  • Informationsangebot:  sehr gut
  • Betreuung vor Abreise:  sehr gut
  • Betreuung vor Ort:  sehr gut

Erfahrungsbericht von [email protected]

EF Brisbane – Education First?

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  • Kosten:  sehr hoch
  • Informationsangebot:  schlecht
  • Betreuung vor Abreise:  durchschnittlich
  • Betreuung vor Ort:  durchschnittlich
  • Zertifizierung:  trifft nicht zu

Pro:

Man lernt viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennen.

Kontra:

Unqualifizierter Unterricht, schlechte Gastfamilien, hohe Kosten, geringe Informationen seitens EF

Empfehlung:

Nein

***EF Brisbane – Education First?***

Nach der Schule (2011) trat ich – wie so viele Schulabgänger – ein Auslandssemester in Brisbane, Australien an. Ich entschied mich für die Organisation „EF – Education First“. In dem folgenden Erfahrungsbericht spreche ich von meiner Erfahrung mit dem Unternehmen, der Organisation in Deutschland und der Schule vor Ort. Ich hoffe, ich kann einigen zukünftigen Sprachschülern ihre Entscheidung, für oder gegen die Schule, erleichtern und euch mit einigen Tipps auf eure neue Umgebung vorbereiten.


***Die Vorbereitung:***
Kundengewinnung. Auf meine Anfragen wurde binnen weniger Tage geantwortet. Das nenne ich Service! Mir wurde auch sofort ein Angebot unterbreitet. Ein „Angebot“ verbinde ich grundsätzlich mit einer einmaligen Kaufgelegenheit. Der Angebotspreis glich dem Katalogpreis jedoch bis aufs Mark. Vielleicht denken sie, ich kann nicht lesen. Naja, sie wollen ja etwas verkaufen, also halb so wild. Nach dem ich mich dann einige Tage nicht gemeldet hatte, bekam ich dann doch noch eine einmalige Gelegenheit: Noch diese Woche buchen und einen 200€-Preisnachlass erhalten; gesagt, getan. Also auf zur Online-Buchung! Das Onlinebuchungsformular enthielt ein paar wenige Fehler, die den Preis augenscheinlich nach unten drückten, aber auch hier war ich nicht kleinlich, man blieb ja freundlich.

Ihr habt die Möglichkeit zwischen einem 6- und einem 9-monatigen Sprachkurs zu entscheiden. Mein Tipp: Nachbuchen geht später immer noch! Verkürzen ohne Geldverlust nicht! Wenn ihr euch noch vor dem Antritt der Reise für eine kürzere Aufenthaltsdauer entscheidet, fällt eine Umbuchungsgebühr von 100€ an.

Als ich dann meine Buchungsbestätigung per Post erhielt, staunte ich nicht schlecht, war dort doch ein falsches Datum vermerkt. Wird hier etwa schlampig gearbeitet? Aber nein, ich wurde freundlich per E-Mail auf den Fehler hingewiesen.

Es besteht die Möglichkeit, sich von EF ein Flugangebot unterbreitet zu lassen, was ich auch wahrgenommen habe. Auch hier schlichen sich Probleme ein. Das Flugangebot, das ich in dem mir vorgegeben Zeitraum bestätigt hatte, war ausgebucht. Ohne Hinweis auf diese Tatsache wurde mir ein Flug gebucht, der mir so nicht entsprach. Der Fehler wurde erst nach einem Hinweis meinerseits eingeräumt (ich musste anrufen, da auf mehrere E-Mails keine Antwort folgte, der Kurs war ja schon gebucht). Mein Tipp: Flug selber buchen! Ist günstiger, stressfreier und ohne oder mit geringen Mehrkosten (150€ durch EF) bei möglicher Umbuchung (Aufenthaltsverlängerung) verbunden.


***Vor Ort:***

Ich wurde von einer dubiosen Dame empfangen, die mich zu meiner Gastfamilie fuhr. Hierfür bezahlte ich im Vorhinein 70€. Tipp: Nehmt ein Taxi, kostet euch nur die Hälfte.

***Die Schule:***
Ein kleines, unscheinbares Gebäude im Herzen Brisbanes. Modern und gut ausgestattet befindet sich im oberen Geschoss sogar ein recht räumlicher Balkon, auf dem man seine Mittagspausen (mitunter täglich 2 Stunden) verbringen kann. Aber ihr seid ja schließlich nicht wegen den Mittagspausen hier, ihr wollt euer Englisch aufbessern. Mein Tipp: Erwartungen runterschrauben. Ich habe während meiner Zeit hier mit vielen anderen Schülern gesprochen (unteres und oberes Level) und hörte von allen das gleiche: „Mein Englisch hat sich nicht verbessert“ oder „Mein Englisch hat sich nur geringfügig durch meinen Kontakt mit anderen Schülern außerhalb der Schule verbessert“. Seid euch dessen bewusst. Wenn ihr die Schule besuchen wollt, um eure Grammatikkenntnisse aufzubessern, empfehle ich euch EF! Wenn ihr hingegen Aussprache, Vokabular und Verständnis verbessern wollt, seid ihr mit einem kostengünstigeren „Aupair“ oder „Work and Travel“ Aufenthalt besser beraten, denn eben diese Eigenschaften verbessern sich größtenteils automatisch außerhalb der Schule. Wenn ihr euch trotz meines Berichtes für die Schule entscheidet und wirklich etwas lernen wollt, bucht den Cambridge Kurs.

Zusätzliche Information: Ihr bucht automatisch einen Intensivkurs, der eine gewisse Anzahl an Unterrichtsstunden beinhaltet. In eurem Stundenplan fehlen zwei Stunden die Woche (90% der Schüler werden von diesen Stunden nie etwas erfahren, da sie sich auf ihren Stundenplan verlassen). Diese Stunden werden auf freiwilliger Basis abgehalten und ihr seid somit die einzigen, die diese Stunden besuchen. Bei diesen Stunden handelt es sich um Zeit, in denen euch eine Lehrkraft etwas aus seinem Leben erzählt. Ohne Lerninhalt. Zwei Stunden, die ihr jede Woche umsonst bezahlt. Wenn ihr alleine in einer dieser sogenannten „Lectures“ sitzt, wird übrigens nur eine Stunde abgehalten. Nach Nachfrage meinerseits darf ich folgende Antwort zitieren: „In Ihrer letzten Email schrieben Sie außerdem, dass eine Lecture, an der nur wenige Schüler teilnehmen, 1 anstelle von 2 Stunden abgehalten wird. Der Grund dafür besteht darin, dass bei einer sehr kleinen Schüleranzahl, der Stoff der lecture in kürzerer Zeit durchgesprochen werden kann. Die Effizienz einer Einzelstunde zum Beispiel, welche wie beschrieben de facto erhalten haben, liegt daher bedeutend höher, da ausschließlich auf Ihre Bedürfnisse eingegangen wird und Nachfragen, etc. anderer Kursteilnehmer entfallen. Daher sind Kurse die im Einzelunterricht oder in Kleingruppen stattfinden auch deutlich teurer als Kurse, die in Gruppen von 10 und mehr Schülern abgehalten werden. Dies bitte ich Sie zu bedenken.“ Das ergibt Sinn.

Ein letzter Punkt in dieser Kategorie, den ich gerne ansprechen würde, sind die Lehrkräfte. Sie sind ausgenommen freundlich und ihr werdet sie duzen. Lehrer werden allerding jedes Semester gewechselt wie Socken und es wird schwer sein, jemanden zu erwischen, der euch die Freunde an der Sprache vermitteln kann.


***Die Gastfamilie:***
In den Beschreibungen der Gastfamilien steht vieles, aber grundsätzliches eines: Wir lieben es, anderen Menschen zu helfen! Aber dazu später mehr. Bei meiner Buchung gab ich u.a. an, Nichtraucher zu sein. Freundlicherweise und durch die Kompetenz der Mitarbeiter (vor Ort) kam ich direkt in eine Gastfamilie, in der vier Raucher lebten, die alle in der Wohnung geraucht haben. Da fühlt man sich direkt wie Zuhause… Die Buchung einer Gastfamilie beinhaltet zwei Mahlzeiten täglich (Frühstück und Abendessen) und am Wochenende auch Mittagessen. Tipp: Australier essen meist nur Sandwiches zum Mittag, also spart ihr hier nichts ein. Es muss leider gleich gesagt werden, EF sucht die Gastfamilien nicht gründlich aus und Gastfamilien wollen vor allem eins, euer Geld. Ich selbst musste meine Gastfamilie einmal wechseln, wie eine große Anzahl der übrigen Schüler auch. Es gab Schüler, die ihre Gastfamilien bis zu fünfmal gewechselt haben. Somit mein Tipp an euch: Wechselt wenn es euch nicht gefällt! Ich habe den Fehler gemacht und war zulange in einer Familie, die mich schlecht behandelt hat und habe mir meine Zeit somit erschwert. Es gibt durchaus auch Gastfamilien die euch als Familienmitglied ansehen, auch wenn ich hier nur von einem geringen Teil sprechen kann. Seid euch außerdem im Klaren, dass Gastfamilien bis zu einer Stunde von der Schule entfernt wohnen und sich das in euren Reisekosten widerspiegelt. Des Weiteren nimmt EF viele Gastfamilien in ihrem Programm auf, die selbst nicht australischer Herkunft sind und euch bei eurem Englisch nicht weiter helfen werden können. Mein Tipp: Bevor ihr bucht, sagt was ihr wollt; australische Gastfamilie, Nähe zur Schule, etc. In der Schulordnung steht außerdem, dass Gasteltern Geld für euren Wasserverbrauch verlangen dürfen (wir reden hier von 10$ pro Woche). Bedenkt, dass ihr womöglich auch kein Internet habt oder zusätzlich dafür zahlen müsst (auch hier sind keine Preisgrenzen nach oben gesetzt).


***Kosten vor Ort:***
10$ pro Woche für euren Wasserverbrauch/ Wäschewaschen
50$ pro Woche für eure Fahrkarte
20-400$ pro Woche für die von der Schule veranstalteten Freizeitaktivitäten (beachtet auch hier, manche Angebote sind günstiger im Gegensatz zu einer Buchung ohne Schule, die meisten sind jedoch teurer. Tipp: Sucht euch ein paar Freunde, mit denen ihr selbstständig bucht.)
15-50$ pro Woche für eurer Mittagessen
10$ pro Woche Internet (wenn ihr nur E-Mails checkt, Facebook, etc.)


***Fazit:***
„Education“ steht hier nicht an erster Stelle. Es ist und bleibt ein Unternehmen, das einen Gewinn erzielen möchte.
Mein Tipp: Schaut euch englische Filme an, lest englische Bücher, sucht euch englische Brieffreunde/ Partner zum Skypen, geht als „Aupair“ oder „Work and Traveller“ in ein englischsprachiges Land und spart euch die 10 000€++ für ein neues Auto.

19 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Miraculix1967

    10.02.2012, 19:11 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönes Wochenende und lieben Gruß Nr. 1 für heute aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • XXLALF

    10.02.2012, 14:51 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...und ein wunderschönes wochenende

  • morla

    10.02.2012, 14:24 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche dir ein schönes wochenende lg. petra

  • uhlig_simone@t-online.de

    10.02.2012, 11:49 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    Würde mich sehr über Deine Gegenlesung freuen , Liebe Grüße v. Simone