Forrester - Gefunden! (DVD) Testbericht

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ab 8,37
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Erfahrungsbericht von TheGreatMaster

Forrester Gefunden! - Film mit Hintergrund. Hier wird er gelüftet!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es ist bei mir schon so Tradition, daß ich mir öfter mal im Monat einen Kinofilm ansehe. Der Film jedoch, der mich im letzten Jahr am meisten fasziniert hat von der schauspielerischen Leistung ist der Film 'Forrester - Gefunden!' mit Sean Connery und dem schauspielerischen Neuling Rob Brown in der Hauptrolle.

Wieso ich gerade diesen Film so gut finde möchte ich Euch nachfolgend schildern.

Zunächst einmal die Story:
(Wer sich storymäßig überraschen lassen will, kann die nächsten 2 Abschnitte überspringen)

Der Film handelt in erster Linie von dem schwarzen 16 jährigen Jamal Wallace, der in der Bronx aufgewachsen ist. Jamal Wallace hat in seiner Schule immer nur durchschnittliche Leistungen abgeliefert und sich größtenteils nur für Basketball interessiert, wo er wirklich gut bei ist. Als jedoch Jamal an einem schulischen Test überragend abschloss erkannte man sein schriftstellerisches Talent und schickte ihn kurzerhand auf eine Eliteschule, wo er es am meisten mit einem knorrigen Professor zu tun hat. Zufällig trifft er sich mit einem Einsiedler, der als ziemlich komischer Kauz in der Bronx gilt. Diesen spielt der Sean Connery.

Später stellt sich heraus, daß es sich bei diesem Einsiedler um einen bekannten Literaturpreisträger William Forrester handelt. Dieser hat in seinem ganzen Leben nicht mehr als ein Buch herausgebracht. Dieses Buch ist jedoch ein absoluter Bestseller und in jeder Bücherei immer ausgeliehen. Jamal Wallace und William Forrester lernen sich im Laufe des Filmes näher kennen. Forrester hilft ihm, seinen Schreibstil zu verbessern, während Jamal dem Einsiedler zeigt, wie das richtige Leben aussieht. Jamal wird auf die Dauer so gut, daß selbst sein Professor auf der Eliteschule zu ihm heraufgucken muß, was diesem natürlich garnicht gefällt. Der Professor versucht mit allen Mitteln nicht unter zu gehen gegen Jamal aber letztendlich sieht er ziemlich blass aus.

Den Schluss des Filmes verrate ich Euch jedoch nicht, um Euch die Pointe des Filmes nicht zu verderben.

Wer jetzt denkt, das dieser Film ziemlich trocken ist, der mag vielleicht einerseits Recht haben, wenn er nur auf Actionfilme steht. Jedoch wenn man für Tiefgründige Storys aufgeschlossen ist und den besonderen Charm von Sean Connery mag, dann ist dieser Film genial. Der Film hat auch viele verschiedenen Gags, z.B. die Szene, wie Jamal den aufmüpfigen BMW Fahrer mit seinem Wissen geradezu erdrückt ist wirklich eine tolle Szene.

Nun aber zu den Hintergründen dieses Filmes.
Als erstes wird hier wie man schon an den beiden Hauptdarstellern sieht, die Vorurteile zwischen Weißen und Schwarzen thematisiert aber auch gleichweise auf die Schüppe genommen, wie man an der Szene sieht, wie Forrester Jamal mit einer rassistischen Äusserung testen will, ob er sich bei solchen Äußerungen beeinflussen lässt. Jamal besteht den Test jedoch blendend.

Eine weitere Anspielung beinhaltet dieser Film auf die Professoren und das ganze Bildungssystem. Der Professor von der Elite Uni wird hier als ein total verstaubter und verbockter Typ dargestellt, der nur seinen eigenen Mist hören will und für neues nicht aufgeschlossen ist. Er denkt wirklich er ist der Größte. Dieses Bild stimmt absolut mit meinen Erfahrungen mit Professoren von Universitäten überein. Jeder Professor, Ausnahmen bestätigen die Regel, denkt er wer der größte und hätte die Wahrheit gepachtet. Andere Meinungen oder Überzeugungen werden nicht geduldet und abgewertet. So ist das heute, das ist zwar unschön aber so ist meine Erfahrungen mit Professoren und besser noch Professorinnen.

Und die Szene, wo Jamal den Professor so richtig an die Wand gedrückt hat mit seinem Wissen in einem Rededuell. Die Szene ist die mit Abstand beste im ganzen Film. Die Mimik der Schauspieler ist dabei absolut genial. Und der Showdown zum Schluß ist auch nicht von schlechten Eltern.

Der Film teilt ebenfalls weitere Seitenhiebe auf Schriftsteller und Gelehrten im weiteren Sinne aus, da diese oftmals über Ihren Büchern brüten und vom richtigen Leben nichts mehr mitbekommen. Zugegeben in diesem Film ist das ganze ein wenig übertrieben. Aber das macht die ganze Problematik dadurch nur deutlicher.

Wie Ihr seht, so einfach zu kapieren ist dieser Film nicht. Da steckt ne Menge dahinter und die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller sowie der geniale Professor sind einfach phänomenal. Man glaubt gar nicht, das Rob Brown wirklich nicht eine Minute Schauspielunterricht genommen hat. Er kann wirklich neben so einem Superstar wie Sean Connery bestehen und diesem auch noch Paroli bieten.

Was auch ganz eigenartig ist an diesem Film, das ist mir aufgefallen, das ist die Namenswahl der Hauptdarsteller. Der eine heisst ja Jamal Wallace und der andere William Forrester. Packt man nun den Vornamen des Schriftstellers William und den Nachnamen des Schwarzen Wallace zusammen, so setzt sich das ganze zu dem namen William Wallace zusammen, dem schottischen Held aus Braveheart.

Sean Connery ist ja wie bekannt ist ein Schotte und stolz auf sein Land. Ich denke, der hatte da bei der Namenswahl seine Finger drin.

Mein Fazit:
===========
Also wenn Ihr mal einen richtig tiefgreifenden Film sehen wollt, dann seht Euch diesen Film an. Ihr werdet es nicht bereuen. Zumindest nicht, wenn Ihr anspruchsvolle Filme mögt. Aber erwartet nur keine Action in diesem Film. Bis auf ein paar rasante Basketballszenen verfügt dieser Film über keinerlei Actionszenen.

Diesen Film kann ich Euch also bedingungslos empfehlen. Ich wünsche Euch noch viele schöne Kinostunden!

Mit freundlichen Grüßen

Gerwin (TheGreatMaster)

Update vom 12.03.2001 (altes Yopi)

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • MOFFt

    15.02.2002, 21:52 Uhr von MOFFt
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab ich leider nicht gesehen den film ... grüsse MOFFt