Jever Dark Testbericht

Bei einem Besuch meiner Lieblingsbierseite http://www.jever.de vor einigen Monaten machte ich die erstaunliche Entdeckung, dass auch das friesische Brauhaus ein dunkles Bier herausgebracht hat. Verwundert war ich in erster Linie über die Tatsache, dass es anderthalb Monate keine begleitende Werbung zur Markteinführung gegeben hat und laut Pressemitteilung der Brauerei (ebenfalls auf der Homepage nachzulesen) die erwarteten Absatzzahlen übertroffen wurden.

Nun gut, das alles war für mich nicht so wichtig, denn vielmehr wollte ich mir ein paar Fläschchen sichern und bin gleich zum gutsortierten Getränkemarkt gefahren. Nach ganz kurzer Suche fand ich denn auch die schwarzen Kisten, nahm mir ein paar Flaschen heraus und ab ging es nach Hause. Das Design gefiel mir auf Anhieb: Die noch gefüllte Flasche präsentiert sich in absoluten Schwarz und erst nach Vertilgung des Inhalts erkennt man, dass es sich um Rauchglasflaschen handelt. Es fehlen die üblichen Papieretiketten, denn alle Angaben und Logos sind dezent auf die Flasche geprägt. Alles in allem empfinde ich das Produkt als sehr gelungen und edel gestyled.

Nun zum Verschluß, dem Kritikpunkt an der ganzen Sache: Der von der Brauerei angepriesene (und schon früher beim Paderborner verwendete) ZippOff-Deckel hat natürlich einen praktischen Ansatz: Man zieht den angebrachten Ring ein kleines bißchen zur Seite, damit sich der Deckel ein bißchen von der Flasche löst. Danach sollte man aber langsam und gleichmäßig den Deckel vollständig abziehen. Denn ist man zu schnell, reisst der Verschluß kaputt und man muß ein wenig puhlen, um die Reste zu entfernen. Zudem hat der Deckel scharfe Kanten, die auf dem amerikanischen Markt durchaus zu Schadensersatzklagen führen könnten. Aber man kann sich wenigsten den Flaschenöffner sparen.

Ein weiterer Wermutstropfen, der sich aber bald in Luft auflösen dürfte: Freunde aus dem südlichen Niedersachen und aus dem tiefsten Bayern haben mir versichert, dass es noch in keinem Getränkemarkt aufgetaucht ist. Aber Suche wird intensiv fortgesetzt und langsam aber sicher wird sich das Bier wohl verbreiten.

Aber das sind alles wirklich nur Kleinigkeiten, wenn man die ersten Schlucke genommen hat. Das Bier schmeckt malzig erfrischend und ist lange nicht so herb, wie der Name Jever vermuten lässt. Im Gegenteil: Es ist ungemein süffig und hat sogar mir, der nur gelegentlich unter der Woche ein Bierchen trinkt, den einen oder anderen zusätzlichen Gang zum Kühlschrank abgenötigt. Das Jever Dark ist für mich eine Art \"Guiness light\"-Version wobei das irische Bier im Gegensatz dazu sehr schwer und zäh wirkt.

Ich habe es nun auch in den unterschiedlichsten \"Aggregatzuständen\" probiert und kann mich bis jetzt noch nicht entscheiden, wie es am besten schmeckt:

Stark gekühlt: Ein idealer Durstlöscher

leicht gekühlt: Löscht den Durst mit mehr Geschmack

Warm: Es schmeckt immer noch nicht aufdringlich und hinterläßt keinen Pelz auf der Zunge.

Also mein Fazit: Ich habe ein neues Lieblingsbier!

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Zum Schluß noch einige von Jever.de veröffentlichte Daten für Lebensmittelchemiker und Interessierte:

Kohlensäure (g/100ml): 0,47 - 0,51

Eiweißgehalt (g/100ml): 0,54

Summe der verwertbaren KH (g/100ml): 2,59

Dextrine (g/100ml): 0,98

Kohlenhydrate (§12 Diät-VO) (g/100ml): 2,54

Vergärbarer Zucker (g/100ml): 1,57

Alkohol (vol.%): 4,8 - 5,2

Stammwürze (Gew.%): 11,4 - 11,8

Schaum (NIBEM): >=250

Farbe: EBC 75 - 85

Bitterstoffe (mg/l): 28 - 32

Brennwert (kcal/100ml): 41

Brennwert (KJ/100ml): 174

Broteinheiten (BE/100ml): 0,20

ph-Wert: 4,30 - 4,45

Jodreaktion: negativ

Ach so, was den Alkohol angeht: auf der Flasche steht 4,9 Vol %.




+++ Dieser Bericht wurde bereits unter gleichem nick von mir bei Ciao veröffentlicht +++