LAVASOFT Ad-aware Testbericht

Beim Surfen im Internet hinterlässt jeder PC-Besitzer seine Spuren. In der Regel können diese mit dem Löschen von Cookies oder durch das Benutzen von anonymen Proxy-Servern beseitigt bzw. deren Anzahl reduziert werden – geschützt gegen etwaige Spionageprogramme (sogenannte Spyware) ist man damit jedoch nicht. Das sind Programme, welche sich auf dem heimischen PC einnisten und das Surfverhalten des jeweiligen Nutzers ausspionieren. Die Folge sind unzählige aufklappende Pop-Up-Fenster bei den unterschiedlichsten Anwendungen, eine wahre Flut von e-Mails mit Werbung (hauptsächlich aus dem Erotikbereich) etc.

Mit der Software Ad-Aware kann man sich wirksam gegen die meisten dieser Spionageprogramme schützen. Es sollte nach jeder Internetsitzung einmal gestartet werden um völlige Sicherheit auf dem eigenen PC zu gewährleisten. Der Zeitaufwand für einen Durchlauf hält sich mit wenigen Minuten durchaus in Grenzen. Doch der Reihe nach – zunächst möchte ich Ad-Aware heute etwas genauer vorstellen.

<<< Infos >>>

Ad-Aware ist sogenannte Freeware, also völlig kostenlos. Momentan aktuell ist die Version 5.81 (Stand: Ende Mai 2002). Es unterstützt Windows ab Version 95, ist daher also auch für ältere PC-Besitzer höchst interessant. Die Größe des Programms beträgt etwa 900 Kilobyte, womit der Download in wenigen Sekunden (DSL) bzw. Minuten (Modem/ISDN) erfolgt sein dürfte. Es fällt unter die Rubrik „Datenschutzprogramme“ und ist nach der Installation zunächst komplett in englischer Sprache verfasst.

Herunterladen kann man sich die Software unter anderem auf diversen Internetseiten (http://www.chip.de), aber es gibt natürlich auch eine eigene URL für das Programm Ad-Aware. Diese lautet für die deutschen Benutzer http://www.ad-aware.net/german/lsindex.htm, wer die englische Sprache nicht scheut kann natürlich auch direkt auf http://www.ad-aware.net gehen.

Hergestellt wird das Produkt von der Firma Lavasoft, welche über die URL http://www.lavasoft.de zu erreichen ist und unter anderem auch Programme wie RegHance – einen professionellen Registry-Editor – anbietet.

<<< Ad-Aware >>>

Die Oberfläche von Ad-Aware ist optisch recht gut gelungen und benutzt nur einen Bruchteil des Bildschirms. Auf der linken Seite befindet sich direkt nach dem Start eine Verzeichnisstruktur. Mit einem Klick auf das betreffende Kästchen werden die Laufwerke/Bereiche ausgewählt, welche gescannt werden sollen. Auf der rechten Seite finden sich nun die drei Menüpunkte „Start“, „Backups“ und „Einstellungen“. Mit einem Klick auf „Start“ wird gescannt, was zuvor auf der linken Seite ausgewählt wurde. Unter „Backups“ können die gesicherten Dateien eingesehen werden, falls man sich vor der Arbeit mit Ad-Aware Sicherheitskopien anfertigen möchte. Unter „Optionen“ kann Ad-Aware schließlich den eigenen Bedürfnissen optimal angepasst werden.

Wurde der Scan also gestartet, so sucht die Software nach Spyware. Anschließend werden nach einem Klick auf „Weiter“ alle gefundenen Spionageprogramme aufgelistet, welche bedenkenlos gelöscht werden können. Einfach abhaken, noch mal auf „Weiter“ und das System ist wieder sauber. Aber Vorsicht: in Einzelfällen kann hier auch etwas schief gehen ! Besonders Nutzern des Filesharing-Tools KaZaa sei gesagt, dass die gefundene Spyware von der Firma Cydoor zwar gelöscht werden kann, die Datei „cd_clint.dll“ aber auf gar keinen Fall. Doch Ad-Aware bietet in einem solchen Fall die Möglichkeit, gefundene Programme in eine sogenannte „Ausnahmeliste“ aufzunehmen. Dann wird dieses Programm beim nächsten Mal einfach ignoriert.

Für Ad-Ware existiert - neben vielen anderen - auch ein deutsches Sprachmodul. Mit diesem ist es möglich, die Software in ein deutschsprachiges Programm zu verwandeln. Gerade für unerfahrene PC-Anwender und jene welche sich mit englischen Fachbegriffen nicht so gut auskennen ist dies ein willkommenes Feature. Die Sprachdatei muss nur von der Ad-Aware Webseite heruntergeladen und über das Einstellungsmenü in das Programm eingepasst werden. Das jetzt genauer zu erklären wäre etwas umständlich…

…aber es gibt ja schließlich auch eine deutsche Bedienungsanleitung für das hier vorgestellte Produkt. Ich bin der Ansicht, dass man sich solche Anleitungen eigentlich immer durchlesen sollte, zumindest kurz überfliegen. Hier steckt doch meistens der ein oder andere Tipp, welchen man später ganz sicher mal gut gebrauchen kann. Das „Handbuch“ findet man nicht ganz so leicht, da es eine inoffizielle Anleitung ist – es steht jedoch zum Download beim Internetauftritt der Zeitschrift CHIP (http://www.chip.de) bereit. Einfach mal in die dortige Suchmaschine eingeben.

Ganz wichtig um aktuell zu bleiben sind für ein Programm regelmäßige Updates. Diese finden auch bei Ad-Aware statt, meistens im Abstand von 1-2 Wochen. Dann wird allerdings nicht die gesamte Software aktualisiert sondern lediglich der Referenzfile ausgetauscht. In diesem sind alle bis dato bekannten Spyware-Programme gespeichert. Das Update kann direkt über ein kleines Zusatzprogramm namens „RefUpdate“ erfolgen, welches auf der bereits genannten Internetseite heruntergeladen werden kann (< 100 Kb). Natürlich kann man auf dieses kleine Tool gerne verzichten und sich die neue Referenzdatei direkt aus dem Netz laden – allerdings fällt hier wesentlich mehr Arbeit an.

Abschließend möchte ich noch kurz das kleine Zusatz-Tool namens „Ad-Watch“ erwähnen, welches man sich – man ahnt es schon – ebenfalls bei Lavasoft laden kann. Es ist ein sogenanntes Monitor-Programm, welches die Registry des Windows-Systems ständig auf Veränderungen überprüft und im Hintergrund läuft. Versucht jetzt ein Spyware-Programm sich auf dem Rechner festzusetzen, löst Ad-Watch einen Alarm aus und man kann dien Installation quasi per Mausklick verhindern. Eine sehr gute Lösung und ausgesprochen empfehlenswert.

<<< Fazit >>>

Mit der kostenlosen und weniger als ein Megabyte großen Software „Ad-Aware“ hat man ein sehr nützliches Programm auf seinem PC installiert. Die Beseitigung von Spionage-Software bereitet dank der einfachen Bedienung keinerlei Probleme und ist schnell vollzogen. Die regelmäßige Aktualisierung der Referenzliste gewährleistet auch für die Zukunft ein sicheres Arbeiten und Surfen im Internet. Jeder sicherheitsbewußte PC-Anwender sollte dieses Programm auf seinem Rechner installiert haben. Eine klare Download-Empfehlung von mir !

Tschüss, Elchkopf

Erschienen auch bei CIAO! am 28.05.2002.