Crank 2 - High Voltage (DVD) Testbericht

Wie es zum Anschauen kam:
Im ersten Film sah man zwar Chevs normalerweise absolut tödlich Sturz aus mehreren Hundert Metern (der im Film wohlgemerkt über eineinhalb Minuten dauerte), aber auch sein nach dem Fall blinzelndes Auge, welches darauf hindeutete, dass Chev die Sitatuion irgendwie doch überlebt. Ich wusste auch, dass es einen zweiten Teil gibt, deshalb habe ich den direkt mal besorgt und eingelegt. Warum er mich weniger überzeugt als sein direkter Vorgänger, könnt ihr auf den folgenden Seiten nachlesen.

Inhalt:
Chev Chelios hat wieder mal nur eine Stunde zu leben, diesmal muss er allerdings nicht Adrenalin, sondern Elektrizität tanken. Auch im zweiten Crank-Teil macht er Los Angeles unsicher, schlägt und feuert sich durch Horden von Opponenten, hat wieder mal Sex in der Öffentlichkeit und beschafft sich natürlich auf allen möglichen Wegen die für ihn überlebenswichtige Elektrizität.

Stil:
Diesmal werden die hektischen Aktionen von Chev noch öfter von langsameren Abschnitten durchsetzt, die diesmal aber nicht nur Dialoge beinhalten, sondern auch Parodien und psychedelische Momente. Wie auch im Vorgänger finde ich das Verhältnis von Action und gemächlichen Momenten eher ungünstig, diesmal wird es aber auch noch dadruch verschärft, dass diese Szenen teilweise aufgesetzt wirken und man sich hin und wieder fragt, was der Sinn dahinter ist.
Ansonsten machen die Techniker auch im zweiten Crank-Film einen guten Job, die Effekte werden wieder gut eingesetzt, die Musik passt größtenteils, der Gedanke jeder Szene wird gut zum Zuschauer rübergebracht.

Humor:
Wie auch im Vorgänger gibt es im zweiten Crank viele kleine Seitenhiebe (auch auf die Tätigkeit des Hauptdarstellers), witzige Einblendungen, viele sexuelle Intermezzi (vor allem die Aktionen auf der Pferderennbahn bleiben in Erinnerung) und die diversen Kampfszenen mit Slapstick-Einlagen wissen gut zu unterhalten und bringen eben oft auch den einen oder anderen Lacher.

Logik / Realismus:
Während schon im ersten Crank viele unlogische Dinge passierten, treibt Crank 2 es an die Spitze und lässt einen Mann, der mit 99,85%tiger Wahrscheinlichkeit hätte sterben müssen, quasi wiederauferstehen und nochmal dasselbe durchmachen, nur mit einem etwas anderen Lebenserhaltungsmechanismus. Dass er dann am Schluss mit brennendem Körper (deutlich sichtbar animiert) noch lebt, verfestigt den leicht befremdlichen Eindruck noch. Dann gibt es noch Organe, die schon im leicht antiquierten Zweiter-Weltkrieg-Klassiker “Saving Private Ryan” realistischer aussahen und Waffen, die mehr Schüsse abgeben, als es mit einem Magazin ohne Nachladen möglich ist.
Das alles zerstört die Atmosphäre des Films zwar nicht komplett, stört aber an vielen Stellen und lenkt den Zuschauer teilweise vom Geschehen ab.