Crank (DVD) Testbericht

*******EINLEITUNG*******

Der inzwischen recht bekannte Schauspieler Jason Statham (aus „Transporter“ und „Transporer – The Mission“) ist letztes Jahr (2006) wieder einmal auf der Kinoleinwand zu sehen gewesen. Nach dem Riesenerfolg „Crank“ gibt es nun, wie sollte es auch anders sein, Unmengen von DVDs zum ausleihen, kaufen und anschauen und die lohnen sich wirklich – versprochen!
Denn kaum im Kino gewesen – wer es war, ist nun um einen schönen Kinoabend in seinem Leben reicher – will man die DVD zum Streifen doch eigentlich auch gleich in den eigenen vier Wänden haben, was völlig verständlich ist, doch lesen Sie selbst....


*******DIE GESCHICHTE*********

Chev Chelias (Jason Statham) ist ein verlässlicher Killer, der in Carlifornien, genauer gesagt in Los Angeles hier und da für das organisierte Verbrechen arbeitet und mit Vorliebe, gegen einen entsprechenden Obulus versteht sich, unerwünschte Personen beseitigt, die sich zu ihren Gunsten in fremde Angelegenheiten einmischen wollen.
Als er sich entschließt aus der Organisation, für die er momentan arbeitet, auzusteigen, um sich mit seiner bezaubernden und sehr liebenswürdigen Freundin Eve irgendwo abzusetzen und ein neues Leben anzufangen, wacht er eines schönen Morgens völlig verkatert auf und muss feststellen, dass es ihm wohl noch nie schlechter ging als zu diesem Zeitpunkt. Völlig fertig mit Gott und der Welt geht er durch sein edeles und luxuriös gestaltetes Apartment zur Küche, wäscht sich die Hände und sieht sofort den flimmernden Bildschirm seines TFT-Fersehers. Und direkt vor der Flimmerkiste eine DVD....

----FUCK YOU!!!----
Der liebevolle Titel der kleinen Silberscheibe ist fast genauso gut getroffen wie sein Inhalt. Chevi legt den Unheil verkündenden Datenträger in den DVD-Player ein und erkennt sofort sein eigenes Apartment wieder und wer ist mitten im Bild – sein verdammter Konkurrent Ricky Verona! In einem durch und druch „shakespeare-mäßigen“ Racheakt, wie Verona es nennt, muss er nun mitansehen wie er zusammengeschlagen auf seinem Bett eine quecksilberartige Flüssikkeit, einen „Hight-Tech-Science-Fiction-chinesischen Synthetik-Zaubertrank“ (Verona ist ein wirkliches Sprachgenie, nein im Ernst...) gespritzt bekommt, was für ihn, wie ihm Verona grinsend verkündet, sein Ende bedeutet – er ist vergiftet worden!
Und das von Leuten aus seiner eigenen Reihe - warum das passiert ist?
Chevi hatte seinen letzten Auftrag vermasselt, weil er ihn erfolgreich durchgeführt hat – die Ermordung von Don Kim, den Boss der chinesischen Triaden, die versuchen den „Markt“ in LA zu erobern, um dieselben aus der Stadt zu vertreiben....
Und jetzt kommt der Witz – da er für seine Freundin den Job schmeissen wollte, hat er Don Kim gar nicht getötet und der zentnerschwere Obergangster springt immer noch putzmunter in der Gegend herum (naja im Untergrund halt...) – das wissen aber seine Auftraggeber nicht...

-----PECH GEHABT-----
Chevi hat nun nur noch etwa eine Stunde, bevor er zur Hölle fährt und nur noch eines im Sinn – Verona auf seine letzte Reise mitzunehmen!!! Der Film beginnt. Chevi rastet aus und zerfetzt seinen Fernseher, rennt zu seinem Auto und gibt Vollgas – Wilkommen in CRANK!
Über die Strasse rasend versucht er zuerst Eve und dann Doktor Miles (ein Doctor der etwas anderen Art...) anzurufen, blöderweise pennt seine Süße noch und der Doc lässt sich gerade von Thai-Maseusen ordentlich durchkneten und Chevi geht fast drauf?
Jetzt schon? Nichts da! GAS GAS GAS!
Er tritt voll in die Pedale und ruft seinen eher dümmlichen Kontaktmann Kaylo an. Letzte Nacht gerade noch in einem Schwulen- und Lesbenklub gewesen und getanzt wie ein Wilder, ist der jetzt völlig fertig, aber Chev macht ihm schnell klar, dass er nun lieber mal Ausschau nach Verona halten sollte, da es ihm wirklich dreckig geht.

----WAS NUN?----
Nach Orlando´s Hood ins „Sin City Deciples“, einer kleinen Bar, um im Schwarzenviertel aufzuräumen und potentielle „Ich-weiß-wo-Verona-is-Mann-nur-töte-mich-nich-B
zu finden“, denen er gewaltig in den Hintern treten kann und wenn sie ihn töten? Nun ja tot ist er ja eigentlich so oder so schon – also los!
Im dunklen vergammelten Schuppen angekommen, rennt er mitten am Tag zür Türe rein, an den tanzenden leicht bekleideten Frauen und den gelangweilten Kleinkriminellen vorbei und schnappt sich Orlando persönlich, um ihn übel auszuquetschen, falls er nicht reden will. Mit seinem funkelnden Schießeisen bewaffnet sucht er sich mit seinem neuen Opfer ein „ruhiges Plätzchen“ und legt los, aber Orlando weiß nichts, da er Verona selbst auch nicht gerade leiden kann und mit ihm schon lange nichts mehr zu tun hatte... Ruckzuck kommen ihm seine Kumpels bis an die Zähne bewaffnet zur Hilfe und stürmen den kleinen Raum („Hey der weiße Typ is cool... Ihr seit wie die Somalier Nigger!“ Orlando zu seinem Trupp). Die Sache klärt sich und Chevi fühlt sich schon wieder so, als ob er gleich ins Gras beisst und borgt sich von Orlando ein bisschen Koks, damit er nich sofort abkratzt.
Total verpeilt und nicht mehr im Reinen mit der Welt und sich selbst schnieft er den weißen Schnee und haut noch gleich danach einem Farbigen eins auf die Nuss, wird daraufhin regelrecht aus der Tür geprügelt, bevor er wieder geht und weiter versucht seine ganz persönliche Mission zu erfüllen..
Zurück im Wagen....

----IST DER DOC ZU ERREICHEN-----
Und was sagt ihm der gute Mann? Nun ja, dass er einen „Vei-Jing-Cocktail“ gespritzt bekommen hat und die enthaltenen Chemikalien seine Adrenalin-Rezeptoren besetzen, was ihn zwangsläufig tötet, wenn er nich in Bewegung bleibt, um selbst Adrenalin zu produzieren, was den Wirkstoff ausschwämmt, aber leider nicht aufhält....
Er muss also alles, wirklich alles dafür machen, dass sein Herz so lange und so schnell wie möglich schlägt und darf nicht stehen bleiben („Bleibst du stehen, bist du tot!“ Doc Miles zu Chevi) – ein super Prinzip, das dem Film einiges abverlangt, aber wie schon gesagt, Sie werden nicht enttäuscht sein!
Durch ein Kaufhaus rasend, wird er von der Polizei verfolgt und zieht eine Spur der Zerstörung hinter sich, um direkt danach in einem von einem Inder geführten Taxi mit einschläfernder Musik zu landen. Zu peinlichem Softrock beginnt er mitzurocken, überfällt eine Tankstelle und räumt gierig alle Energy-Produkte ab, die sein Leben ein wenig verlängern...

Und das Schlimmste kommt gleich noch hinterher - um seinen Tag ganz zu versauen, erfährt Chevi in einem, sagen wir einmal eher verhaltenen und nüchteren Gespräch mit seinem Chef, dass ihn sein eigener Boss nun loshaben will und er und "Ricky Fucking Verona" nun dicke Freunde sind.
Chevi hat nichts, rein gar nichts mehr zu verlieren und LEGT LOS!!!!
Interessiert????
Mehr wird nicht verraten...



*******MEINUNG*********

Eines gleich vorneweg...
Das war der erste Film mit Jason Statham, den ich gesehen habe und der Sreifen "Transporter - The Mission", in dem Mr. Statham auch die Hauptrolle spielt, habe ich erst danach geschaut und der hat mir kein bisschen mehr gefallen, obgleich der Film ein Riesenerfolg gewesen sein (soll).....
Wenn Sie also den gemocht haben, kann ich Ihnen nur sagen -Sie werden CRANK LIEBEN!!

Der Film ist ist genauso wie man den Namen schon im Deutschen assoziieren könnte - einfach nur krank (Crank (eng.) eigentliche Bedeutung = Sonderling, komischer Kauz, Synonym zu Freak)
Rasant gedreht, mit einer genialen Besetzung beginnt der Streifen in Chevs Wohnung schon mit so viel Power, dass man gar nicht glauben kann, wie es den Produzenten gelingen konnte, den Film durchweg über die volle Filmlänge, dieses Tempo zu halten, ohne dabei das Interessse des Zuschauers durch übermäßig viele bombastische Effekte oder langweilige Szenen zu schmälern.
Da sitzt man in seinem Stuhl gefesselt, von den Aktionen des verrückt gewordenen Chevi mitgerissen und verfolgt die Story, ohne auch nur ansatzweise an der Unterhaltsamkeits des Filmes zu zweifeln, mit so viel Aufmerksamkeit, wie schon lange nicht mehr für einen Kinostreifen aufgebracht worden ist!
Der fantastische Schnitt, die geniale Kameraführung, die intelligent eingesetzte Bebilderung einzelner Szenen, die unendlich vielen eingebrachten Ideen, um Chevi zum Ausrasten zu bringen, allein, um ihn am Leben zu halten, die Leistungen der Schauspieler kombiniert mit dem gut ausgewählten Sound - alles das machen den Film zu einem grandiosen Erlebnis!

Dabei sollte man den endlich mal wieder ordentlich in einen Film eingebrachten Witz nicht vergessen, der schon für den Erfolg vieler James-Bond- aber auch der Indiana-Jones-Filme verantwortlich war - dieser fehlt nämlich in inzwischen viel zu vielen Filmen, da Speciel Effect wohl gefragter gewesen sind.
Crank hält sich nicht mit sonderlich vielen Special Effects auf, sondern holt heraus, was die Schauspieler zu bieten haben, zeigt, was man aus einem Film machen kann, ohne den Zuschauer zu nerven und stellt (für mich also auf jeden Fall!!) einen MEILENSTEIN des Actionfilms dar....

Hat man Crank nicht gesehen, hat man was verpasst!