Pro:
Von kleinen Schweinerein bis zur großen Staatskrise, hier erlebt man viel! Tolle Landschaft!!!
Man kann viel unternehmen und erleben! Außerdem auch was für die kulturelle Bildung tun!
Kontra:
???
Empfehlung:
Ja
Wer kein Meerwasser mehr sehen kann, der kann sich dann mehr Wasser in der Region Großer Plöner See ansehen! Die Region um Plön ist bekannt für den Großen Plöner See, deshalb hier mein Bericht über den Plöner See.
Die Region Großer Plöner See umfaßt die Orte Plön, Ascheber, Bosau, Bösdorf, Dersau und Grebin.
Von Kiel aus erreicht man den Großen Plöner See nach ca. 25 km, bis nach Hamburg sind es ca. 90 km. Wer sich lieber Marzipan aus Lübeck holen möchte, der braucht nur 50 km zu fahren. Diejenigen die die Nordsee erleben möchten, müssen schon ca. 2 Stunden Fahrt in Kauf nehmen.
Im Naturpark Holsteinische Schweiz liegt der größte und tiefste See von Schleswig-Holstein. Er hat eine Tiefe von bis zu 58 m und eine Seefläche von 3000 ha.
Die Kreisstadt Plön liegt am Nordufer des Sehes und von weitem her sieht man Schloss Fielmann - hä? Es heißt natürlich das Plöner Schloss! Dort ist von der Firma Fielmann eine Art Schule / Akademie untergebracht und ich nenne es jetzt immer Schloss Fielmann.
Der Große Plöner See ist eine Art Zungenbecken, das nach der letzten Eiszeit entstanden ist.
Auf dem See befinden sich auch einige Inseln. Im östlichen Teil und im westlichen Teil des Sees ist ein Naturschutzgebiet und dort befinden sich der größte Teil der Inseln.
In diesem Naturschutzgebiet haben z.B. Seeadler, Gänsesäger und Graugänse ihre Brut- und Mauserplätze.
Im 19. Jahrhundert wurde der Wasserspiegel abgesenkt und die Halbinsel "Prinzeninsel" ist entstanden. Sie hat eine Länge von ca. 2 km und man kann sie nur per Rad, über dem Wasser oder mit dem Boot erreichen.
Im Westen des Sees befindet sich ein weiteres Naturschutzgebiet. Dies befindet sich um den Ascheberger Warder herum, dort sich auch mehr als 20 Inseln.
Der See hat verschiedene Eigentümer, er ist zum Teil in privater Hand und gehört zum Teil auch dem Land Schleswig-Holstein. Auf dem See gibt es zum Glück immer noch einige Berufsfischern, sie fischen nach Aal, Barsch, Brasse, Hecht, Karpfen, Weißfische und Maräne.
Der große Plöner See ist ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet, das oft von den Einwohner der Ballungsgebiete der Großstädte genutzt wird. Um den See herum gibt es ca. 15 Badestellen und etliche Campingplätze die direkt am See sind. Zahlreiche Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen findet man hier auch.
Ausflugstips rund um den Plöner See:
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1) Der Eselpark Nessendorf, über 100 verschiedene Eselrassen sind zu bewundern oder zu reiten.
2) Der Hansa-Park ist der einzige Erlebnispark der direkt am Meer liegt. Seit über 25 Jahren ist er ein Ausflugsmagnet für große und kleine Leute.
3) Der Erlebniswald Trappenkamp, ein Tiergehege und ganz viel Natur zum erleben und verstehen.
4) In Malente, Hohwacht und Fehmarn und auch in Kiel (Friedrichsort, direkt am Strand) findet man Hochseilgärten.
5) Verschiedene Spielparadiese für Kinder, wie z.B. das Kiddies Fun Center in Schönberg. Auf über 2000 qm können sich Kinder so richtig austoben.
6) Die Karl May Festspiele in Bad Segeberg. Hier kann man den wilden Westen entdecken.
7) In Lütjenburg befindet sich eine Turmhügelburg, ein Nachbau einer mittelalterlichen Wehranlage.
8) Rund um den Plöner See findet unendlich viele schnuckelige, ganz gemütliche Bauernhofcafés, die Kaffe und Kuchen anbieten.
9) Die Rosenstadt Eutin, auch das Schloss ist nicht zu verachten.
10) Die Strandpromenade in Bad Malente-Gremsmühlen.
11) Das Erlebnisbad Weissenhäuser Strand.
Sport in, um & auf dem See:
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Der Plöner See eignet sich ganz besonders für alle die gerne einen Aktiv-Urlaub planen. Hier kann man alles machen. Walken, Golf spielen, Rad fahren, Heißluftballon fahren, segeln und wandern.
Man macht Sport in einer abwechselungsreichen Landschaft. Im Mai sieht man nur gelb, so weit das Auge reicht, dann blüht der Raps. Kleiner Tip, keine hellen Sachen anziehen! Gelbe Sachen sind gaaaanz schlecht! Der kleine fiese Rapskäfer fliegt dann nämlich auf euch!
Rund um den See ist die Landschaft leicht hügelig und man findet ausgedehnte Touren zum walken, wandern und radeln. Man fährt über stille Straßen, weitläufige Wiesen und ganz romantische Plätze. Oder man macht eine kleine Picknick-Pause an einer ganze lauschigen Stelle am See.
Rund um den See gibt es innerhalb von 20 km, ganze drei Golfplätze. Für jeden Golfer ist etwas dabei und das in mitten einer traumhaften Lage die ganz nah am See liegt.
Wer lieber auf dem Pferd unterwegs ist, kann auf einem der vielen Reiterwege sein Glück genießen. Es gibt unzähliche Reitschulen und auch Ponyschule rund um den See, so kann man auch erst einmal aufprobieren ob das Glück auf Erden, auf den Rücken der Pferde ist. Übrigens, wer wie ich nicht mehr so taufrisch ist, der wird noch die Filmreihe "Immenhof" kennen, dieser Immenhof ist ganz in der Nähe und wer genau aufpaßt wird bestimmt ganz viele der Drehorte wieder erkennen.
Vom Bungsberg (dem höchsten Berg Schleswig-Holsteins, auf dem ist auch ein Skilift) bis hin nach Kiel, fließt die Schwentine. Auch diesen Fluss findet man in der Nähe, so das es hier wirklich viel Wasser gibt ;-)
Auf dem See kann man auch viele Sportarten auf & im See machen. Tauchen ist erlaubt, man kann Kanu fahren, paddeln usw.
Für Paddler gibt es ganz viele attraktive Kurzstrecken. Eine kurze Einweisung am Verleih genüg und schon kann man lospaddeln.
Der See ist auch ein beliebtes Segelrevier. Von Optis über Laser hier findet man ganz schön viele unterschiedliche Bootsklassen die entlang der wunderbaren Landschaft cruisen.
Wer aber lieber ander arbeiten läßt, dem empfehle ich ich einen der Ausflugsdampfer. Man kann entweder die 5-Seen-Fahrt machen oder die Große Plöner See-Rundfahrt und die Bosau-Fahrt machen. Vom Ausflugsdampfer aus kann man die Naturschönheiten genießen, die Prinzeninsel genießen und viele kleine lauschige Plätze finden.
Unter dem Motto "schippern - eten - drinken" kann man auch eine Fahrt mit Essen und Trinken buchen.
Für alle Angler kann ich den Plöner See nur empfehlen. Weißfische, Aale, Hechte, Karpfen, Brassen und Hechte warten nur auf Angler. Doch nicht nur auf dem Plöner See, sonder auch in den umliegenden 16 Seen. Eine Spezialität hier am Plöner See ist die Maräne. Die Maräne gab es mal sehr häufig in deutschen Seen, doch leider sucht man sie vielerorts schon vergebens. Wer keinen Angelschein hat, der kann hier eine Sondergenehmigung erhalten. Für 20 Euro kann man an vierzig aufeinanderfolgenden Tagen angeln.
Rund um den See gibt es viele kleine Badestellen und Buchten. Zum Teil sind sie bewacht und auch sehr kinderfreundlich. Auf der anderen Seite findet man genauso ganz naturbelassene, kleine, versteckte Badebuchten.
Bei Sichttiefen bis zu 12 Metern und Tauchtiefen bis hin zu 58 Metern, kann sich auch der Tauchbegeisterte austoben.
Kunst & Kultur rund um den Plöner See:
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Plön war schon in früher Zeit ein Fürstensitz, aus dieser Zeit lassen sich noch einige Relikte finden.
1173 wurde durch den Schauenburger Grafen eine Burg gebaut, diese findet man auf dem heutigen Schlossberg. Das Schloss entstand so ca. um 1633 und wurde nach und nach um- und weitergebaut, so das es irgendwann einmal eine barocke Residenzanlage wurde.
Diese wurde dann im 19. Jahrhundert die dänische Sommerresidenz (eine königliche Sommerresidenz!), dann folgte eine Kadettenanstalt und dann die Prinzenschule.
Die Prinzenschule war für die Söhne des Kaiser Wilhelm II. . Wie man aus meinen bisherigen Berichten und diesem vielleicht merkt, war der Kaiser Wilhelm sehr von unserer Region angetan!
Leider wechselten dann verschiedene Institutionen sich ab, bis das Schloss dann von irgendwann einmal von Herrn Fielmann gekauft wurde. Es wurde aufwendig restauriert und dann als Optik-Akademie wieder eröffnet.
Man kann heute mit Recht behaupten, das die Schlossanlage ein der schönsten in Schleswig-Holstein ist. Wenn man auf dem Schlossgebiet mit seinen Alleen schreitet und durch den Schlossgarten wandelt, so kann man sich gut vorstellen, wie es früher einmal war.
Viele der restaurierten Gebäude sind heute für die Öffentlichkeit offen und können besichtigt werden:
1. Das Schloss:
Die Anfänge des Schlosses habe ich ja bereits beschrieben. Erst eine mittelalterliche Burg im Stil der Spätrenaissance. Sie war die Residenzanlage der hier anwesenden Herzöge von Sonderburg-Plön.
1633 wollte der Herzog Joachim Ernst seiner Braut zur Hochzeit ein wohlgeratenes Schloss schenken, denn schließlich war die gute Dorothea Auguste von Holstein-Gottorf etwas besseres gewohnt. So kam es zur Schlossanlage, doch ein neues Herrscherhaus war es nicht gerade. Wenn es interessiert, die beiden führten eine gute und lange Ehe.
Dann wurde es ab ca. 1920 eine Stattliche Bildungsanstalt, dann im deutschen Reich eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt. Nach dem Krieg entstand hier ein Internat und seit 2002 gehört das Schloss der Firma Fielmann und ist nun eine gemeinnützige Bildungseinrichtung für Augenoptik.
2. Das Pförtnerhaus:
Das einstige Dienstwohnhaus war für den damaligen Pförtner der Kadettenanstalt erbaut worden.
Wer in die Kadettenanstalt wollte, der mußte beim Pförtner seinen Ausweis vorlegen Schließlich mußten die sechs (!) Söhne von Kaiser Wihlem II doch geschützt werden. Die Schlossanlage wurde weiträumig für die Allgemeinheit gesperrt und man mußte erst am Pförtner vorbei. Im Pförtnerhaus befindet sich im Erkerzimmer die Loge des Pförtners, im Obergeschoss findet man die ehemaligen Strafräume. Außerdem hatten dort die Kadetten und ihre Burschen ihre Räumlichkeiten.
3. Die Jugendstilschwimmhalle:
Da die Söhne des Kaisers auch schwimmen sollten, wurde ca. 1908 eine Jugendstilschwimmhalle errichtet.
Nun könnte man ja auch annehmen, die die Söhne des Kaisers könnten ja auch im See schwimmen - nö!
Die liebe Frau Mama (Kaiserin Auguste Viktoria) erlaubte den Söhnen nicht das Bad im See - das war verpönt und nur für "Unterschicht" angemessen.
Heute nach einer aufwendigen Sanierung ist es ein Forum für Kultur. Man kann dort Lesungen, Konzerte oder Ausstellungen bewundern.
4. Die Kommandeursvilla:
Diese diente dem Leiter der Kadettenanstalt und befindet sich heute im Privatbesitz. Um seiner Stellung gerecht zu werden, wurde der Wohnsitz (und gleichzeit auch Dienstsitz) mit einer weißen Putzfassade versehen und wurde so dem Schloss angeglichen. Schließlich wollte man doch zeigen, wer man(n) war.
5. Das Amtsgefängnis:
Auch dieses ist heute in Privatbesitz. Gaaanz früher "durften" die Schurken noch im Keller des Schlosses ihr unberechtigtes Dasein fristen. Irgendwann stellte man denn aber fest, dies sein unangemessen. Es wurde umgebaut, um so etwas angenehmer das Leben hinter Gittern zu fristen.
6. Das Maschinenhaus:
1895 wurde auch Plön zur Elektrifizierung angehalten, schließlich weilten doch die Söhne des Kaisers vor Ort und dann keine richtige Strom- und Wasserversorgung? Wie furchtbar! Im Maschinenhaus wurden dann die entsprechenden Pumpwerke und Dampfmaschinen aufgebaut und es wurde direkt ein neuer Arbeitsplatz geschaffen - den des Torpedo-Ober-Feuermeister!
7. Der Marstall:
Bei einem Großbrand 1745 brannte der damalige Wirtschaftshof nieder und diesen freien Platz nutzte man gleich als Reithaus. Was sage ich da? Ein herzoglicher Pferdestall! Heute gehört dieser Teil auch zu Fielmann.
8. Das Lazarett:
Es wurde ca. 1896 gebaut und um 1914 vergrößert. Leider befindet es sich heute in Privatbesitz! Als die Anlage zu einer Prinzenschule umgestaltet wurde, konnte das damalige Lazarett doch nicht im Amtsgefängnis bleiben. Welch Schmach für die höheren Söhne! Ein neues Lazarettgebäude wurde für die feinen Jungs erbaut, denn der Typhus ging herum und die Söhne aus gutem Hause sollten doch geschützt werden.
9. Das Uhrenhaus:
Viele der Gebäude auf der Schlossanlage wurden nach den Entwürfen von J. G. Rosenbergs gebaut. Dieses Uhrenhaus galt auch als herzogliches Reithaus und wurde später als eine Art Haus mit Dienstwohnungen für die Angestellten der Prinzenschule umgebaut. Heute ist es ein Naturpark-Haus, dort findet man eine Dauerausstellung über die Holsteinische Schweiz.
10. Die Schlossgärtnerei:
Die herzoglichen Wirtschaftsgärten beherbergten einige botanische Schätze des Herzogs. Leider brannte ein großer Teil des Hofgärtnerhaus und der Orangerie bei dem Großbrand ab. Nach dem Brand entstand ein herzoglicher Melonengarten und ein herrliches Quartier für empfindliche Pflanzen. Heute ist es eine Gärtnerei und ein Café.
11. Das Prinzenhaus:
Tja, wie sollte man dies geschickt nennen? Lusthaus? Bordell?
Diese kleinen Liebelein förderten auch fast eine Staatskrise, denn eine adlige, junge und hübsche Dame soll den Christian von Dänemark wohl den Kopf verdreht haben. Uih!
1951 wurde dieser Teil als Mädchenheim des Internates umgewandelt. Heute wird es zu kulturellen Anlässen genutzt.
12. Der Schlossgarten:
Früher auch Lustgarten genannte (ich erspare mir hier ein Kommentar - pfui).
1750 wurde der Lustgarten durch eine Venus-Statue aus Paris zum Liebesgarten umgewandelt, diese Statue sollte anregend wirken (ja, ja, früher war alles besser).
1783 wurde es eine königlich-dänische Fruchbaumschule, gut - wo ist da der Unterschied zum Lustgarten? ;-)
Im zweiten Weltkrieg wurde dann hier für die nationalpolitische Erziehungsanstalt ein Sportplatz errichtet. Heute gehört es zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
13. Die Ökonomie:
Der damalige Wirtschaftshof des Prinzenhauses bestand aus einem Gärtnerhaus und dem Orangerieflügel, sowie dem Stallhof der Pferde. Hier sollte noch einmal erwähnt werden das die Prinzenschule und die Kadettenanstalt getrennte Institutionen waren. Nur ausgesuchte Kadetten durften mit den Prinzen verweilen. Heute befindet sich dieser Teil auch in Privatbesitz.
Rund um den Plöner See ist also viel zu entdecken. Wer also mehr Wasser und viel sportliche Aktivitäten plant, der ist hier richtig. Zudem wird das ganze noch mit einer Prise kaiserlichen Geschichte versüßt.
So, ihr habt Euch nun hoffentlich tapfer um den Plöner See gelesen! Da ich finde der Plöner See hat etwas von einem Überraschungs-Ei, vergebe ich hier kaiserliche: 5 Sterne!
Hier gibt es Spiel, Spaß und einiges an Leckerein!
Vielen Danke fürs lesen, bewerten & kommentieren!
Eure Melli (die immer noch entsetzt ist über den Lustgarten) weiterlesen schließen
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