Pro:
sehr gute Umsetzung,
spannend zu hören
Kontra:
Freunde von heiterer Musik sind hier sicher falsch beraten
Empfehlung:
Ja
Als eingefleischter Edgar Allen Poe Fan, bin ich jetzt natürlich froh, dass yopi meinen Produktvorschlag angenommen hat und ich endlich über eine Schallplatte berichten kann, welche ich schon seit Jahren im Dauereinsatz habe.
Die Rede ist von Alan Parsons Projekt s " Tales of Mystery and Imagination", einer Vertonung von div. Geschichten und Gedichten von Edgar Allan Poe.
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Alan Parsons Projekt:
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Alan Parson ist ein britischer Musiker und Produzent, der seinen großen Durchbruch als Toningenieur bei der Produktion von Pink Floyds " Dark Side of the Moon" hatte. Zusammen mit dem Rechtsanwalt Eric Woolfson, der ihn nicht nur juristisch beriet, sondern auch der kreative Kopf von Alan Parsons Projekt war und div. anderen Musikern machten sie sich zwischen 1975 und 1976 an die Vertonung von Edgar Allan Poe s Werken.
Heraus kam 1976 die Langspielplatte " Tales of Mystery and Imagination".
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zur Schallplatte:
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Es handelt sich bei diesem Werk noch um die gute, alte Vinyl Platte, die ich mir so ca. 1978 zulegte und für die ich damals ca. 19 DM ( genau weiß ich das aber nicht mehr) bezahlte. Zu erwerben war sie damals in fast jedem gut sortierten Plattenladen.
Mittlerweile gibt es dieses Werk natürlich auch als CD. Hier kann ich leider nicht sagen, was sie kostet, denn meine Platte ist immer noch im Einsatz und noch habe ich keinen Grund sie gegen eine CD zu tauschen.
Nimmt man beide Seiten der Platte zusammen, beträgt die Spielzeit ca. 40 Min.
Es sind 7 vertonte Stücke darauf zu finden, wobei der Untergang des Hauses Usher mit 15 Min. den größten Teil der Scheibe einnimmt.
Erschienen ist diese Platte im Hause Phonogram, beim Druckhaus Maack in Lüdenscheid.
Die Hülle ist dunkelgrün, in der Mitte befindet sich ein heller Streifen, der den Schatten einer Person darstellen soll.
Oben und unten ist ganz schlicht der Bandname und die Plattenbezeichnung angebracht.
Im Inneren dieses Albums findet man auf der linken Seite eine Kurzbiografie von E.A. Poe und rechts einige Angaben zu Alan Parson, Eric Woolfson und dem dritten im Bunde Andrew Powell.
Des weiteren sinbd natürlich die vertonten Stücke aufgeführt und die Namen der Personen, die sonst noch daran beteiligt waren.
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zu den Stücken:
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Seite 1:
I. A Dream within a Dream:
Hier wurde ein Gedicht von E.A. Poe vertont, das alles wurde, ganz im Sinne des Gedichts sehr ruhig und romantisch gehalten. Hier wurde sehr viel mit Streichern und Synthesizer gearbeitet.
Im Gedicht geht es um Abschied und genau diese Stimmung hat Alan Parson mit den Instrumenten rübergebracht. Er unterstreicht die Melancholie mit relativ leisem Gesang.
II. The Raven:
Hier geht es um den nächtlichen Besuch eines Raben, der dem trauernden E.A. Poe die Nacht noch schwerer macht. Immer wieder tauchen im Gedicht die Worte " Nie Du Tor" auf und genau das hat Alan Parson hier aufgegriffen. In dem etwas rockigeren Stück schreit er immer wieder nevermore ins Mikrofon.
Auch hier ist es ihm perfekt gelungen, die Stimmung vom Gedicht in Musik umzusetzen.
III. The Tell-Tale Heart ( das verräterische Herz):
Hier wird ein begangener Mord dadurch aufgedeckt, dass der Täter das immer stärkere Klopfen des herzes seines Opfers wahrnimmt und zum Schluß alles gestehen muß, weil er es nicht mehr aushält.
Alan Parson untermalt hier das größtenteils instrumentale Stück durch ständiges Pochen....
IV. The cask of Amontillado:
Bei dieser Story erzählt E.A. Poe von einem Mann, der den Liebhaber seiner Frau unter dem Vorwand ein Fass guten Weins zu haben, in den Keller lockt und ihn dann bei lebendigem Leib einmauert.
Hier singt Alan Parson die Geschichte und bringt auch diese verstohlene Stimmung rüber, indem er immer wieder die Strophen " follow me now...i´ve a cask of Amontillado" im Refrain auftauchen läßt.
V. Das System von Doktor Tarr und Proffessor Feder:
Hier handelt es sich um ein sehr rockiges Stück, das auch wieder eine skurile Geschichte von E.A.Poe untermalt. Leider kann ich hier zum Inhalt der geschichte nichts sagen, da mir diese in meiner Sammlung fehlt, beziehungsweise ich sie im Moment nicht finden kann.
Aber das Stück ist sehr gut gemacht und soweit ich noch weiß, handelt die Geschichte in irgendeiner Form von einer Nervenheilanstalt, genau so wird sie auch übermittelt.
Seite 2 :
I. Der Untergang des Hauses Usher:
Hier kommt mein absolutes Lieblingsstück dieser Schallplatte. Das ganze Stück ist eingeteilt in
-Vorgeschichte
- Ankunft
- Intermezzo
- Pavane
- Fall
Diese Geschichte handelt von einem jungen Mann, der seine Verlobte besuchen möchte. Diese lebt mit ihrem Bruder auf einem Schloss inmitten einer tristen Einöde. Der Bruder möchte nun mit allen Mitteln verhindern, dass seine Schwester heiratet und das Schloss verläßt, weil er glaubt, die Ushers seien verflucht. Er schreckt sogar nicht vor einem Begräbnis seiner scheintoten Schwester zurück.....
Als diese im Sarg erwacht wird sie verrückt und bekommt durch übermächtige Kräfte den Sargdeckel auf um sich an ihrem Bruder zu rächen. Sie nimmt ihn mit in den Tod und das Schloß fällt in sich zusammen. Der Verlobte kann sich aber retten.....
Das Musikstück ist komplett instrumental und beginnt sehr ruhig und versucht eine leichte, gelöste Stimmung zu vermitteln ( der Verlobte freut sich ja auf das Wiedersehen). Bei der Ankunft verdüstert sich der Klang und wird schwermütig ( beim Anblick des Schlosses und der tristen, leblosen Umgebung).
Die Musik plätschert dann so vor sich hin, es ist ein Gewitter zu hören und durch laute Blasinstrumente soll das Begräbnis der Schwester einen der Höhepunkte darstellen. Nun wird das Gewitter lauter und plötzlich ist unvermittelt ein mehrmaliges Klopfen zu hören ( die Schwester ist im Sarg erwacht), durch städig wiederkehrende Kläge soll das Erklimmen der Turmstufen, die die Schwester zu ihrem Bruder bringen, dargestellt werden. Als sie ihrem Bruder mit in den Tod reißt, laufen sämtliche Instrumente ( Bläser, Streicher und Klavier) zusammen und bilden einen dramatischen Endpunkt, der dann den Einsturz des Hauses darstellen soll.
Plötzlich ist dann Stille.........
II. To one in Paradise:
Hier schreibt E.A. Poe vermutlich an seine bereits verstorbene Frau. Dieses Gedicht beschäftigt sich ausschließlich mit Dingen, die seit dem Tod der geliebten Person nicht mehr möglich sind. Es drück schon beim Lesen den ganzen Schmerz des Autors aus.
Das musikalische Stück hierzu ist wieder sehr ruhig und drückt durch Flöte und Streicher eiune melancholische Grundstimmung aus, die sich durchs ganze Stück zieht.
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meine Meinung:
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Für mich persönlich ist dieses Werk von Alan Parsons Projekt eines seiner Besten! Aber das ist natürlich Geschmackssache. Da ich als Liebhaber von Edgar Allan Poe natürlich fast alle seine Geschichten und Gedichte kenne, war es am Anfang sehr interessant, das alles mal vertont zu hören und ich war gleich begeistert, wie präzise hier die Stimmungen der Geschichten in Musik wiedergegeben wurden. Man konnte sich beim Anhören sofort alles genau vorstellen. Natürlich sollte man die Erzählungen vorher gelesen haben, sonst kann man wenig damit anfangen.
Fans von Alan Parson bevorzugen sicherlich seine anderen Werke, wie z.Bsp. Lucifer.
Ich finde diese Platte sehr gelungen, sie ist sehr dramatisch gemacht und es macht einfach Freude sie zu hören.
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Fazit:
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Poe Fans sollten unbedingt mal reinhören, aber auch Freunde von etwas anderen Klängen werden an dieser Platte Gefallen finden. weiterlesen schließen
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