Das Phantom der Oper (DVD) Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Das Phantom kehrt zurück!
5Pro:
Tolle Musik, Darsteller und Handlung
Kontra:
/
Empfehlung:
Ja
Phantom der Oper
Man kennt diesen Namen ja wohl vor allem aus dem Musical-Bereich. Im Dezember 2004 kam dann ein Film in einer Musical-Version in die Kinos: Mit Gerard Butler und Emmy Rossum in den Hauptrollen.
Ich verbinde mit diesem Film eine Erinnerung: Am 4.12. 2004 fand die Weltpremiere des Films in London statt - und ich war auch da! ;)
Ich war eigentlich gar nicht überzeugt von der Idee, eines der größten Musicals auf die Leinwand zu bringen - schließlich kann man doch so ein Bühnen-Feeling nicht einfach in einen Film projizieren.
Und da ein Film ein Film ist, und ein Bühnenstück ein Bühnenstück, werde ich auch Abstand zum Musical nehmen - A ist nicht gleich B!
Informationen
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Darsteller. Gerard Butler, Emmy Rossum
DVD Erscheinungstermin: 2. Mai 2005
nach dem Roman von Gaston Leroux (französischer Journalist und Schriftsteller, *6.5.1878, †15.4. 1927)
Inhalt
Paris, 1905. Eine Auktion findet statt, bei der einer der Bietenden Paoul Vicomte de Chagny ist - im Opernhaus kommen seine Erinnerungen an seine große Liebe Christine wieder, aber an die mysteriösen Zwischenfälle. Mit einem Rückblick auf die Geschehnisse im Opernhaus im Jahre 1871 beginnt die eigentliche Geschichte. Christine bekommt die Chance als Hauptdarstellerin in „Hannibal“ mitzuwirken. Als Christine alleine ist, erscheint ihr ein Phantom. Sie hält es erst für den Engel der Muse, der ihr ihr toter Vater gesandt hat. Sie folgt ihm in die Kellergewölbe des Opernhauses.
In seinem "Reich" gesteht das Phantom gesteht ihr seine Gefühle. Christine entfernt ihm die Maske: Das Phantom, voller Wut, kennt die Reaktion der Menschen auf seine Entstellung und lässt das Mädchen laufen.
Als Christine nach einer Forderung des Phantoms nicht die nächste Hauptrolle bekommt, sondern eine stumme Nebenrolle, geschehen mysteriöse Vorfälle: ein Bühnenmeister wird tot aufgefunden. Beim nächsten Maskenball erscheint das Phantom in der Verkleidung des Todes. Es verlangt eine Aufführung mit einer von ihm komponierten Oper, mit Christine in der Hauptrolle. Das Stück wird aufgeführt um das Phantom zu fangen, wenn es der Vorstellung beiwohnt.
Während der Aufführung ermordet er einen Darsteller und schlüpft in dessen Rolle - keinem fällt es auf. Er entführt Christine in die Tiefen des Hauses. Raoul verfolgt die beiden und wird vom Phantom gefangen genommen. Das Phantom stellt Christine vor eine schwere Wahl: Entweder sie bleibt für immer bei ihm und rettet damit dem wehrlosen Raoul das Leben, oder Raoul muss sterben...
Die Darsteller
Das Phantom - Gerard Butler
Ein Dichter, Musiker und Maler. Das Gesicht des Phantoms ist so entstellt und hässlich, dass es früher auf Jahrmärkten als Attraktion galt. Eines Tages gelang ihm die Flucht - mit Hilfe von Madame Giry. Seitdem hält es sich in den Katakomben der Paris Oper auf.
Christine - Emmy Rossum
Sie ist ein Ballettmädchen, mit dem Traum, einmal als richtiger Ballettstar auf der Bühne zu stehen. Durch einen Unfall schafft sie es, die Hauptrolle in "Hannibal" zu ergattern. Das Phantom fördert ihr Talent, sit aber zugleich auch in sie verliebt - genauso wie Raoul, der Victome de Chagny.
Raoul - Patrick Wilson
Raoul ist der Vicomte de Chagny. Er kennt Christine schon von klein an und ist in sie verliebt. Er ist ein sehr hübscher Mann und genießt Ansehen in der Stadt.
Madame Giry - Miranda Richardson
Madame Giry ist diejenige, die damals das Phantom aus den Klauen der Jahrmärkte rettete. Nun ist sie and er Pariser Oper für die Mädchen des Balletts zuständig.
Carlotta - Minnie Driver
Carlotta ist eine Opernsängerin und zugleich eine unheimlich Diva. Sie ist sehr eingebildet und arrogant, was für sie ein großer Nachteil ist: Durch einen Unfall darf sie nicht mehr auf der Bühne spielen.
Firmin - Ciaran Hinds, Andre - Simon Callow
Sind die beiden Direktoren der Oper.
Piangi - Victor McGuire
Meg Giry - Jennifer Ellison
Reyer - Murray Melvin
Deutsche Fassung:
Uwe Kröger, Jana Werner, Carsten Lepper, Jana Stelley,...
Die Musik
Die Musik hat im Film natürlich die tragende Rolle. Die Gespräche (bzw. Mono- und Dialoge) werden großteils nicht gesprochen, sondern gesungen. - Das ist das, was den Film an und für sich auch ausmacht.
Die Musik besteht aus diversen Motiven, die während dem Film immer und immer wieder auftauchen - neu verarbeitet und neue Texte.
Es gibt eine bestimmte Art von Musik, wenn das Phantom auftritt (die berühmte Melodie von "The Phantom of the opera is here. Inside my mind.."), wenn es bei Christine ist,.. weil man diverse Stimmungen zu Stande bringen will.
-man soll anhand der Motive erkennen, was passiert oder passieren wird.
Der Komponist ist, für die, die es nicht wissen, er legendäre Andrew Llyod Webber.
Fazit
Ich denke, man kann es nicht sehr gut in Worte fassen, wie toll dieses Werk ist.
Ich fand vor allem am Anfang diesen Kronleuchter wundervoll, der die zeit von Paris in 1905 in die Zeit vom Phantom "zurückspult". Der Film fängt, wie gesagt, 1905 an, somit wäre die "Phantom-Zeit" einige Jahre davor - doch dieser Zeitsprung sit so gut gelungen, dass man das Gefühl von 1871 richtig fühlt - lebendig, einzigartig und so als wäre 1905 nie da gewesen.
Man vergisst den Kinosaal und die Zuschauer rund um sich und taucht in die Welt der Pariser Oper.
Phantom/ Gerard Butler - er spielt das Phantom sehr, sehr gut. Er stellt die Figur sehr echt dar - nicht als ein Entstellter, sondern als Mensch, der ja auch Gefühle hegt.
Synchronstimme/ Uwe Kröger - Leider finde ich ihn für diese Rolle sehr unpassend. Ich mag Uwe's Stimme ganz und gar nicht, vor allem nicht zu dieser Rolle. Seine Stimme harmoniert nicht mit dem Phantom - weder mit dem Charakter selbst, noch dem Phantom "Gerard Butler".
Christine/ Emmy Rossum - Sie ist wohl eine perfekt Christine - ein sehr einfaches, leichtes Auftreten, zart und süß. Sie wirkt sehr kindlich, aber vom "Kopf" her, doch sehr erwachsen.
Synchronstimme/ Jana Werner - Sie hat eine tolle Stimme, total gut ausgebildet und passt sowohl zu Christine als auch zu Emmy in der Rolle.
Raoul/ Patrick Wilson - Meiner Meinung nach, ein toller Raoul. Er spielt die Rolle so gefühlvoll einzigartig.
Madame Giry/ Miranda Richardson - Ich mag Mirandra als Madame Giry sehr gerne - sie wirkt in der Rolle sehr ernst, und doch ein wenige zerbrechlich.
Carlotta/ Minnie Driver - Eine perfekte Carlotta! Sie spielt die Rolle einzigartig - sie ist eine richtige Diva!
Vor allem gefallen haben mir die Kostüme und die Ausstattung - sehr viel und teilweise pompös, Kostüme vom feinsten Edel-Kitsch - Top! Am besten fand ich den Teil am friedhofartigen Gelände (wirkt sehr kalt, nebelig, düster obwohl es sehr hell ist) sowie das Gemach des Phantoms - voller Wasser, sehr dunkel, rot, feurig.)
Ich empfehle es sehr, den Film zu sehen, da er auf jeden Fall ein "Erlebnis" ist. Es gibt nicht nur viel Musik sondern auch eine interessante Hanlung. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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nickvonzoehner, 03.06.2005, 12:29 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich mag Musikals auf DVD, vorallem Phantom der Oper.
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max4686, 26.05.2005, 00:22 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
werde mir es auf jeden fall mal angucken. sehr ausführlicher bericht! alle details vorhanden :) LG Julie p.s.: Über gegenlesungen und gegenbewertungen freue ich mich immer. selbstverständlich lese und bewerte ich auch dann deine andere
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the_lone_gunmen, 26.05.2005, 00:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hmm..kenne das Phantom bisher nur aus der "echten" Oper, aber man hat mir shcon gesagt, die Verfilmung sei grandios...! Gruß, the_lone_gunmen
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Einsatz: Orgel: Paaaaam, Pa, Pa, Pa, Pa, Paaam
04.04.2005, 15:29 Uhr von
WotanCB
Hi. Kino und Opernfan ist online. Bin auch bei CIAO tätig. Hoffe auf schöne Berichte und Kommenta...Pro:
grandiose Optik, tolle Darsteller, wunderbare Melodien
Kontra:
der Gesang könnte nicht jedermans Geschmack sein
Empfehlung:
Ja
Wer hat es nicht gesehen: Das weltberühmte Musical „das Phantom der Oper“ vom Mozart der Musicals Andrew Lloyd Webber? Ich – ja, ich habe es bislang immer versäumt nach Hamburg zu fahren. Dafür habe ich nun den Film und obwohl ich von diesem Film eine völlig andere Erwartung hatte – habe es wohl vorher versäumt, mich hier eingehend über den Film zu erkundigen – war ich doch positiv überrascht von dem Ergebnis.
------ Der Inhalt ------
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts:
Während einer Versteigerung im alten, eingestaubten Pariser Opernhaus kauft ein alter Graf eine alte, intakte Spieluhr. Zu einer Demonstration erhebt sich ein restaurierter, riesiger Kronleuchter des Zuschauerraums, der vor vielen Jahren auf die Bühne gekracht ist...
Paris 1870
Das Pariser Opernhaus bekommt kurz vor ihrer neuen Premiere der Oper „Hannibal“ zwei neue Direktoren, Andre (Simon Callow) und Firmin (Ciaran Hinds). Und sofort werden sie mit Ärger konfrontiert: Durch merkwürdige Briefe fordert ein Geist der Oper, dass auch weiterhin für ihn die Loge 5 freigehalten wird. Außerdem weigert sich die Diva der Oper, Carlotta (Minnie Driver), nachdem mysteriöserweise eine Kulisse sie fast erschlagen hatte, ihre Rolle am Abend zu singen. Die Leiterin des Balletts, Madame Giry (Miranda Richardson), schlägt als Ersatz für sie ihre Schülerin Christine Daae (Emmy Rossum) vor, die bei einem unbekannten Lehrer Gesangsunterricht nimmt. Ihrer Freundin Meg Giry (Jennifer Ellison) erzählt sie über ihn, dass sie vermutet, dass es ein Geist oder ein Engel ihres Vaters ist, der ihr Unterricht gibt, da sie nur seine Stimme hört.
Die Aufführung wird für Christine ein voller Erfolg. Im Publikum sitzt auch ein Jugendfreund von ihr, der Vicomte Raoul de Chagny (Patrick Wilson), der mit den neuen Direktoren als neuer Mäzen an das Opernhaus gekommen ist. Ihr Wiedersehen in der Kabine wird argwöhnisch beobachtet und nachdem Raoul gegangen ist, steht Christine zum ersten Mal ihrem Mentor gegenüber, dem Phantom der Oper (Gerald Butler). Von seiner Stimme verführt, folgt ihm Christine in seine Behausung tief unter die Oper. Sie stört die Harmonie empfindlich, als sie ihm seine weiße Maske abnimmt unter der sich sein entstelltes Gesicht befindet.
Oben an der Oberfläche ist man am folgenden Tag in heller Aufregung, da Christine noch immer nicht aufgetaucht ist. Das Phantom fordert in einem neuen Brief, dass Carlotta entlassen wird und Christine von nun an der Star des Haus wird, von der sich allerdings der Comte fernzuhalten hat. Nur mit viel Mühe können die Direktoren Carlotta überreden am Abend aufzutreten, während die plötzlich aufgetauchte Christine eine stumme Rolle übernehmen soll. Aufgebracht lässt das Phantom einen aufgehängten Bühnenmitarbeiter auf die Bühne fallen.
Christine und Raoul fliehen ängstlich auf das Dach der Oper, wo sie sich ihre Liebe gestehen. Das Phantom belauscht dieses Gespräch und fühlt sich verraten. Während eines pompösen Maskenballs erscheint er plötzlich öffentlich und präsentiert seine eigene Oper, die mit Christine uraufgeführt werden soll. Um sich ihrer widersprüchlichen Gefühle für Raoul und das Phantom klar zu werden, besucht Christine das Grab ihres Vaters. Ihr wird klar, dass die Geschichte noch tragischer wird, als sich plötzlich dort das Phantom und der Graf mit gezogenen Degen gegenüber stehen...
------ Zur Musik ------
Da ich ja ein Fan der Oper generell bin, begeistert mich auch die düstere Geschichte um das Phantom des Pariser Opernhauses. Dass ich daher nicht auf diese neue Verfilmung verzichten wollte, war klar. Allerdings war ich doch schon ein bisschen überrascht, als ich schon kurz nach Beginn merkte, dass dies hier kein normaler Blockbuster sondern das Musical als Film war. Diese Info muss mir entgangen sein und obwohl ich eigentlich völlig andere Erwartungen an den Abend hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Da hier mehr gesungen als gesprochen wurde, werde ich hier auf die musikalische Seite des Films eingehen und später auf die optische Seite.
Oft passiert es, dass Filmmusik zwar bekannt wird – man denke an Star Wars, Titanic, Indiana Jones – , aber sehr oft werden schöne Melodien einfach überhört. Dieses Schicksal konnte die Musik hier nicht erleiden, denn wie schon gesagt, wurde hier fast ausschließlich gesungen und es gab nur wenige Dialoge. Dass verlieh dem Film eine unwirkliche, bizarre Dimension, die der Story aber sehr gut bekam.
Der Nachteil des Gesanges war, dass er an manchen Stellen recht breit ausgebreitet wurde und daher etwas langatmig war, wo man schon ungeduldig auf die nächste Szene wartete. Das spricht aber auch dafür, dass der Film spannend war.
Jeder kennt die berühmten, absteigenden Orgelklänge (paaaam, pa, pa, pa, pa, paam), die in das wohl berühmteste Stück dieses Musical einleiten, das den Titel des Musicals trägt. Aber die restlichen Melodien sind sehr hörenswert, wenn nicht sogar noch schöner. Arien und Duette sind gespickt mit wundervollen Momenten, dagegen sind die Ensembleszenen etwas durchgeknallter und konfuser, eher auf Effekte gemacht als mit Wert auf Melodien.
Im Englischen singen die Schauspieler ihre Personen selber. Leider konnte ich nicht herausfinden, wer die deutschen Sänger sind, aber insgesamt sind sie recht gut gewählt worden. Besonders gut hat mir die Sängerin der Christine gefallen, die zwar eine sehr dünne, aber höhensichere und ausdrucksstarke Stimme hat. Letzteres trifft auch auf den Sänger des Phantoms zu, aber dafür wirkte er manchmal recht angestrengt.
Vielleicht sollte ich noch ein paar Worte zu den Opern verlieren. Was da gesungen wurde, waren karikierte und übertriebene Opern, die zwar dem Stile einer Oper, aber niemals deren Klasse entsprechen und von Webber für sein Stück komponiert wurden. Dementsprechend wurden diese Stücke dann auch so gesungen. Damit will ich nicht sagen, dass ein Musical prinzipiell schlechter ist als eine Oper! Nur in diesem Film hörten sich die Opernmelodien im Vergleich zu den sonstigen Stücken aus gutem Grund theatralischer aber auch grausamer an. Und das ist nicht der Normalfall!
------ Zum Film ------
Für die Inszenierung war Joel Schumacher verantwortlich. Dass ihm Inszenierungen mit bombastischer Ausstattung gut liegen, hatte er schon in zwei Batman-Filmen gezeigt, die aber allerdings unterstes Niveau im Anspruch besaßen und die Charaktere zu Witzfiguren verkommen ließen. Besser aber deutlich sparsamer war sein Film „Phone Booth – Nicht auflegen“. Das Phantom war bei ihm nun endlich in besten Händen, da Schumacher sich kaum um die Figuren zu kümmern hatte, da auch Andrew Lloyd Webber neben seiner Tätigkeit als Komponist als Drehbuchautor und Produzent beteiligt war.
So lag es an Schumacher die schon fertigen Figuren zu führen und in den Film einzugliedern. Die Charaktere erhalten ihren Tiefgang am meisten durch ihre Melodien und Schumacher schaffte es ihnen trotz der eisernen Vorlage ein gutes Profil zu verleihen. Das Phantom war keine Horrormaschine, sondern eine gelungene Mischung aus einem „Engel der Musik“ und einer liebenden Person, in der sich düstere Abgrüne auftaten. Im Vergleich mit ihm waren Christine und Raoul fast natürlich wirkende Menschen. Die andere Seite der Charaktere waren Carlotta und die beiden Direktoren als herrliche Figuren am Rande der Karikatur.
Am besten war aber die wundervolle Ausstattung und geradezu opernhafte Inszenierung, die für mich diesen Film sehenswert und auch individuell macht. Schumacher geizte keinen Augenblick mit optischen Reizen. Allein die Anfangsszene, wenn sich der restaurierte Kronenleuchter wieder erhob, das Licht den Staub der Jahre vertrieb und den Film von schwarz-weiß in Farbe versetzte, war einfach effektvoll und atemberaubend.
Und immer wieder haben Schumacher und Webber Anleihen bei Opern gemacht. Wenn das Phantom auf der prächtigen Ballszene anklagend in die Menge schreitet, erinnert das an Verdis „Rigoletto“. Wenn sich die beiden Rivalen auf dem Friedhof gegenüber stehen, dann ist Donizettis „Lucia di Lammermoor“ nicht weit. Gelungen ist auch der Augenblick, wenn Christine begleitet von wunderschöner, melancholischer Musik durch den wabernden Trockennebel zum Grab ihres Vaters schreitet. Das sind schöne, theatralische Szenen. Davon gibt es in diesem Film sehr viele, sie sind mit viel Liebe zum Detail und mit Hang zur großen Gestik und großen Prunk inszeniert und sie wurden in tollen Aufnahmen und Kamerafahrten genial eingefangen.
------ Die Schauspieler ------
Die Naivität der Christine, die sich aus ihrer Jugend glaubhaft erschließt, war bei Emmy Rossum in besten Händen. Da sie schon in ihrer Kindheit neben Placido Domingo auf der Bühne der Metropoliten Opera, New York, stand, konnte sie im Amerikanischen diese Rolle sogar selber singen. Darstellerisch überzeugte sie mit natürlichem Spiel und mit einer differenzierten Mimik, die die Mischung aus traumwandlerischer Versunkenheit und zum Schluss hin dramatischem Einsatz deutlich unterstrich.
Patrick Wilson war der einzige, der seine Rolle in der Originalsprache nicht selber singen musste. Auch sonst war er in diesem Film nicht gerade gefordert. Dem Vicomte Chagny konnte auch die Regie nur die Facette des weißen Ritters abgewinnen, was diese Rolle in der Dreier-Konstellation Phantom – Christine – Raoul leicht abwertete. Natürlich sah Wilson in der Rolle gut aus, wie er schon mal energisch zum Degen griff und sich auf das Phantom stürzte.
Gerald Butler hatte als Besetzung für das Phantom bei mir im Vorfeld für einige Sorgenfalter gesorgt. Denn der Darsteller war schon einmal für mich an einer großen Rolle – dem Dracula in Wes Cravens „Dracula 2000“ – gescheitert. Und gerade diese Rolle fand Joel Schumacher so toll und da Butler das Phantom mit einer (ungeschulten) Tenorstimme auch selber singen konnte, hatte man den Darsteller schnell engagiert. Da sich Butlers Gesicht die meiste Zeit zur Hälfte unter einer Maske, befand, war die Mimik nicht immer so wichtig. Aber zum Ende hin bot Butler auch ohne Maske eine intensive Vorstellung und mit seiner großen Gestalt beherrschte er oft im Sinne des Films die Szenen.
Die Nebenrollen wurden angeführt von einer schön geheimnisvollen Miranda Richardson als Madame Giry, die mehr über das Phantom weiß als sie zugeben möchte. Als Diva Carlotta versteckte sich die karikierende Minnie Driver unter Puder und Perücke und die Direktoren waren bei den sympathischen und witzigen Herren Ciaran Hinds und Simon Callow in besten Händen.
------ Fazit ------
Das „Phantom der Oper“ ist ein äußert vielseitiges Kino-Erlebnis: Gedreht wie ein Film, gesungen wie ein Musical und inszeniert wie eine Oper. Doch dieser Film ist nur für diejenigen empfehlenswert, die sich damit abfinden können, dass in hier fast zwei Stunden und zwanzig Minuten durchgehend gesungen wird. Die Vorstellung wurde bei uns übrigens durch eine völlig überflüssige Pause unterbrochen.
Mir selbst hat die Mischung aus schönen Melodien und grandioser Optik so gut gefallen, dass ich dem Film 5 Sterne gebe. weiterlesen schließen -
Das Phantom der Oper - Eine neue Ära der Musicalverfilmung
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Die Neuverfilmung des Kultmusicals von Andrew Lloyd Webber ist mit neuester Technik und Spezialeffekten aufgezogen. Anders als die meisten Neuverfilmungen gibt es nur wenige Aspekte, welche von der ursprünglichen Handlung abweichen. Hierbei ist es dem Regisseur gelungen trotz Einbindung neuerer Technik das Flair des geschichtlichen Hintergrundes beizubehalten und damit auszuschließen, dass die Kulissen zu künstlich wirken.
Die zum Teil unpopuläre aber dafür talentierte Besetzung füllt ihre Rollen zur großen Zufriedenstellung des Publikums aus. Jedes einzelne Lied ist von sehr aufwendiger Theatralik umhüllt und bietet somit zusätzlichen Hochgenuss.
Unterstrichen durch die zeitlose Musik und den gesanglichen als auch schauspielerischen Wert, ist dieses Musical für jeden Fan ein absolutes Muss. weiterlesen schließen -
Das Phantom der Oper - traumhaft und anrührend
30.05.2002, 00:01 Uhr von
eponnin
Bin jetzt wieder seit ein paar Wochen hier bei Yopi und gebe hier meinen Senf dazu. Vor allem bei...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich muss zugeben, dass das Phantom – Erik – mich in seinen Bann gezogen hat, und auch wenn ich in den letzten Jahren aufgrund meiner Ausbildung nicht mehr die Zeit hatte, mich ausgiebig mit dieser Leidenschaft zu beschäftigen, merke ich doch wieder, wie wieder das Kribbeln beginnt, wenn ich der Musik lausche.
Und ich befürchte, dass ich mich bei diesem Thema einfach nicht kurz fassen kann, also Sorry für die Ausführlichkeit.
Natürlich denken die meisten bei dem Stichwort „Das Phantom der Oper“ meist nur an das Musical von A. L. Webber, doch dieses Thema hat noch sehr viel mehr Fassetten.
Neben dieser Musical-Version sind mir bisher noch vier weitere bekannt.
Eine wunderschöne Version wurde von Arthur Kopit und Maury Yeston produziert, die vor einiger Zeit durch die großen Hallen Deutschlands getourt ist und unter anderem in deutscher Sprache eine zeitlang in Bielefeld zu bewundern war.
Zwei deutsche Produktionen von Hoffmann/Freynik und Gerber/Wilhelm fand ich persönlich in ihrer Umsetzung dieses Themas nicht so gelungen.
Die Version von Ken Hill durfte ich bisher leider noch nicht bewundern.
Dazu habe ich bereits drei Bücher gelesen. Der Urroman, auf den alle weiteren Werke beru-hen, stammt von Gaston Leroux aus dem Jahr 1910. Susan Kay schrieb dazu einen Roman, der das Leben des Phantoms von der Kindheit bis zum Tod erzählt. „Das Phantom von Man-hattan“ von Frederick Forsyth stellt eine Fortsetzung zum seiner Zeit nach dem Ende in der Pariser Oper dar.
Natürlich existieren weitere Romane, die dieses Thema behandeln, jedoch sind dies die be-kanntesten.
Und natürlich gibt es unzählige CD’s. Von der Musicalversion von Webber gibt es neben der deutschsprachigen Gesamtaufnahme der Wiener und den Höhepunkten der Hamburger Auf-führung noch viele Aufnahmen aus den verschiedensten Ländern, die ich hier nicht alle auf-zählen möchte.
Auch wurde dieser Stoff häufig verfilmt. Als erstes wurde ein Stummfilm mit Lon Chaney im Jahre 1924 gedreht. Es folgten ein Zeichentrickfilm und einige, nach meinem Geschmack weniger gelungene Versionen wie z.B. „Das Phantom von Budapest“, sogar mit Horrorversi-onen wurde man nicht verschont.
Der für mich wunderbarste Film ist „Das Phantom der Oper“ mit Charles Dance als Phantom, Burt Lancaster als Gerard Carriere.
Dieser Film basiert auf der Musical-Version vom Artur Kopit (Buch, hier Drehbuch) und Maury Yeston (Musik und Texte), die ich leider bisher nur zweimal bewundern durfte. Dafür habe ich den Film schon unzählige Male in mich aufgesaugt.
Die Geschichte
Schauplatz ist die Pariser Opera Garnier, wo auch viele Aufnahmen wirklich gedreht worden sind.
Dort passieren schon seit Jahren viele mysteriöse Dinge, denn dort spuckt ein Geist – das Phantom der Oper.
Aber daran will der neue Direktor Alain Cholet nicht glauben, auch nicht, als ein Brief vor seine Füße flattert. Denn er glaubt, dass dies alles das Werk seines Vorgängers Gerard Carrie-re ist.
Derweilen wird Christine Daeè, ein junges Mädchen, von Carlotta als Ankleiderin eingestellt, obwohl sie eigentlich Gesangsunterricht erhalten wollt.
Doch das Phantom tatsächlich existiert, und das aus Fleisch und Blut. Carriere gelangt durch einen Geheimgang hinab in das Reich des Phantoms, denn er kennt das Phantom. Er teilt ihm – Erik – mit, dass er entlassen wurde.
Wer soll Erik nun weiterhin decken, wer sorgt nun dafür, dass niemand hinab in die dunklen Gewölbe hinabsteigt und ihn entdeckt?
Geschockt über diese Nachricht hört er, dass es in der Oper wirklich zu spucken beginnt, denn Carlotta, die Frau des neuen Direktors, gibt eine Kostprobe ihrer recht zweifelhaften Sanges-künste. Er sinniert darüber, was nun zu tun sein. Carlotta umbringen? Mit Carriere fortgehen – aber das geht nicht: „Manchmal entfällt mir, dass es für mich kein Zuhause gibt, als dieses dunkle Verlies, beraubt um das Licht, als wäre ich selbst die Finsternis.“
Glücklich an diesem Haus eine Arbeit gefunden zu haben, hat die junge Christine jedoch kein Dach über dem Kopf. Aus Mitleid läst sie Jean Claude, der Pförtner in einem Requisitenraum in der Oper übernachten. Doch er warnt sie, nachts nicht durch das Haus zu gehen … man könnte sich leicht verlaufen.
Als sie aller Warnungen zum Trotz nachts umherstreifend die Bühne entdeckt beginnt sie zu singen wie es immer ihr Traum war, und ihre Stimme durchdringt das ganze Haus und gelangt auch bin zum Versteck des Phantoms. Erst glaubt er an Einbildung, doch der engelsgleichen Stimme folgend entdeckt er Christine auf der Bühne.
In der nächsten Zeit beobachtet er sie immer wieder bis er es eines Abends wagt, sie anzu-sprechen. Er stellt sich als Sänger vor, der ihre Stimme bewundert. Doch ihr fehlt noch die richtige Ausbildung, die er ihr gern geben würde. Doch er wolle anonym bleiben … daher die Maske.
Die Ausbildung neigt sich dem Ende. „Die Engel haben gelächelt, als sie sie erschufen.“ Der Maestro entlässt seine Schülerin.
Es bietet sich auch eine Gelegenheit, Christine’s Sangeskünste öffentlich darzubietend. Der Graf de Chagny besucht Christine, denn er hat natürlich ein Auge auf sie geworfen. Er lädt sie und das restliche Personal ins Bistro ein. Dort wird gesungen und getanzt. Und hier trium-phiert Christine mit ihrer wunderbaren Stimme - sogar über Carlotta und erhält ein Arrange-ment für den Chor.
Nach diesem Erfolg fährt sie mit dem Grafen, den sie aus ihrer Kindheit kennt zu einer Boots-fahrt davon, was Erik voller Eifersucht aus der Ferne verfolgt.
Und natürlich empfinden die beiden eine große Zuneigen füreinander. Sie küssen sich.
Die Schmach, die Carlotta im Bistro erlitten hat, lässt sie eine Intrige gegen ihre junge Kon-kurrentin spinnen. Sie verschafft Christine „großzügigerweise“ die Rolle der Magerete im Faust, eine großartige Chance für Christine, eine Karriere am Opernhaus zu beginnen. Doch mit einem angebliche beruhigenden Kräutertrank lässt sie Christine’s Stimme versagen, die vom Publikum gnadenlos ausgebuht wird.
Aus Zorn über diese Verletzung seines Engels Christine lässt Erik den Kronleuchter ins Pub-likum stürzen. Im folgenden Durcheinander gelingt es ihm, Christine hinab in sein Reich zu bringen, wo er sie vor der grausamen Welt dort oben beschützen will.
Als Christine wieder erwacht ist sie allein, denn Erik rächt sich an Carlotta mit einem Koffer voll Ratten.
Wieder in seinem Reich trifft er auf Carriere, der ihn inständig bittet, Christine wieder frei zu lassen. „Eure Welt ist eine Hölle, und ich werde einen Engel nicht in die Hölle schicken“ Al-les Zureden Carriere nützt nicht, Erik will Christine mit allen Mitteln verteidigen. Selbst wenn er dafür das gesamte Opernhaus in die Luft sprengen muss. „Besser in Schutt und Asche als dies“
Carriere merkt, dass er gegen den Zorn Erik’s nichts ausrichten kann.
Deshalb sucht er Christine auf, die völlig verwirrt ist, denn dieser Ort ist ihr völlig fremd. Er fleht Christine an, mit ihm zu kommen bevor ein Unglück passiert. Und er offenbart ihr sein größtes Geheimnis – er ist Erik’s Vater.
In einer Rückblende erzählt er ihr seine Geschichte. Als junger Mann traf er Erik’s Mutter, Belladova. Sie verliebten sich, und sie wurde schwanger. Doch er hatte ihr verschwiegen, dass er bereits unglücklich verheiratet war.
Aus Enttäuschung und Verzweiflung verschwand Belladova. Er sah sie Monate später wieder wie sie einen Kräutertrank einer Zigeunerin trank, um ihr Leben ein Ende zu bereiten. Er schafft er noch sie in ein Versteck in der Oper zu bringen. Dort bringt sie seinen Sohn zur Welt. Doch so schön sie, so schrecklich entstellt war das Gesicht des Kindes. Jedoch für seine Mutter war Erik vollkommen schön.
Doch eines Tages starb sie, und Carriere, der inzwischen Direktor der Oper war, kümmerte sich seitdem um seinen Jungen. Aber er war bisher immer eine Art Onkel, denn aus Feigheit sagte er seinem Sohn nicht die Wahrheit. Wie sollte er seinem eigenen Sohn eines Tages sa-gen, dass er ihn verlassen würde.
Der junge Erik, der seine Mutter über alles geliebt hatte, weinte viel, und es schallte durch das gesamte Opernhaus – so entstand das Gerücht vom Phantom der Oper.
Nachdem Christine diese Geschichte gehört hatte, war es ihr nicht mehr möglich zu gehen, ohne sich von Erik zu verabschieden.
Als Erik wieder „nach Hause“ zurückkehrt, schlägt er ein Picknick in seinem „Zauberwald“ vor. Dort bittet Christine um einen Gefallen – sie möchte sein Gesicht sehen. „Ich habe ihre Augen gesehen, und ich kenne ihr Herz … ihre Mutter hat ihr Gesicht gesehen und sie ange-lächelt. Wenn die Liebe sie dazu gebracht hat, ihnen ins Gesicht zu lächeln, kann sie dann nicht dasselbe für mich tun?“ Verzweifelt und hingerissen zwischen Hoffnung und Angst er-füllt Erik ihr diesen Wunsch.
Doch sie kann dem Anblick nicht standhalten und wird ohnmächtig. In der Gewissheit, dass dies das Ende ist und vollkommen verzweifelt, lässt er seine Wut an seinem Heim aus.
Als Christine erwacht, will sie fliehen, doch Erik verfolgt sie.
Sie schafft es schließlich nach „oben“, und sie fährt mit Philippe davon.
Carriere kehrt zurück, und in einem ergreifenden Gespräch gesteht Gerard, dass er Erik’s Va-ter ist, doch dies wusste Erik schon lange. „Meine Augen sind der einzige Teil meines Ge-sichts, den ich im Spiegel betrachten kann, ohne ihn zerschlagen zu wollen. Und es sind nicht ihre Augen…“
Die einzige Bitte, die Erik noch an seinen Vater hat, dass er verhindert, dass jemand ihn je-mals findet. Beide spüren, dass Erik’s Ende nah ist.
Auch Christine fühlt es und bittet Philippe inständig zurückkehren zu dürfen, um ein letztes mal für ihren Meister singen zu dürfen.
In einem überwältigenden Duett aus Gounod’s „Faust“ in der Aufführung wird das erste und einzige Mal vom Publikum gefeiert. Aber auch die Polizei hat auf seinen Auftritt gewartet.
Schüsse fallen, und Erik flieht mit Christien auf das Dach der Oper. Doch Philippe folgt den beiden, es kommt zu einem Zweikampf, und Erik hat die Chance, seinen Widersacher zu be-zwingen. Doch Christine fleht ihn an: „Erik, wenn sie mich lieben … wenn sie mich lieben, dann lassen sie ihn“ Und er lässt ihn am Leben.
Doch seine Situation ist ausweglos, er ist von Polizisten umstellt. „Nicht schießen, ich will ihn lebendig!“
Verzweifelt sieht Erik seinen Vater an. Und Carriere richtet die Waffe auf ihn – und schießt.
Der Inhalt
Wer eventuell den Inhalt des Webber’schen Musical oder der Bücher von Leroux bzw. Kay kennt, wird bemerkt haben, dass die Geschichte abgewandelt worden ist.
Der wohl eklatanteste Unterschied ist das Charakter des Phantoms, er ist hier Mensch mit einem Namen, der sogar einen Freund, sogar Vater hat, was ihm insgesamt natürlich mensch-lichere Züge gibt, denn erlebt ihn auch „privat“ nicht nur als Phantom. Auch tritt er hier Christine gegenüber als Mensch nicht als „Engel der Musik“ auf, was auch hier einen menschlicheren, realeren Bezug gibt. Christine liebt keinen Geist, sondern Erik.
Die wichtigsten Hauptdarsteller
Charles Dance als Erik ist eine Traumbesetzung. Er lässt seine Rolle lebendig werden. Auf der einen Seite verkörpert er den ruhigen, intelligenten Mann, der sein Schicksal in der Abge-schiedenheit der Oper mit seiner einzigen Leidenschaft – der Musik – lebt. Auf der anderen Seite ist da ein Mann, der liebt und hin- und hergerissen ist zwischen Hoffnung und der Ge-wissheit, dass diese Liebe nie real werden wird.
Ebenso faszinierend und entscheidend ist hier auch seinen Stimme, natürlich hier die deutsche Synchronstimme Randolph Kronberg (eine hervorragende Wahl) – leider kenne ich die eng-lisch Originalstimme nicht. Sie zieht den Zuschauer bzw. hier –hörer in einen magischen, fast hypnotisieren Bann. Die Ruhe lässt einen fasziniert lauschen, die Verzweiflung trifft tief ins Herz … einfach unbeschreiblich.
Auch Burt Lancaster überzeugt. Man spürt die tiefe Traurigkeit, das Schicksal des eigenen Sohnes nicht ändern zu können. Und doch die Kraft, ihn mit aller Macht vor der Welt zu be-schützen, auch wenn das bedeutet, ihn erschießen zu müssen.
Mit Teri Polo als Christine wurde ebenfalls eine gute Wahl getroffen. Sie wirkt sehr jung und unschuldig. Man spürt, wie sie von ihrem Meister fasziniert ist. Und man spürt die Liebe zu ihm, die sich jedoch zu der zu Philippe unterscheidet.
Den Grafen de Chagny finde ich hingegen ein wenig zu jungenhaft und nicht überzeugend in seinen Gefühlen für Christine. Er ist noch zu wenig Mann als dass man sich ernsthaft vorstel-len kann, dass Christine wegen ihn Erik verschmähen könnte. (Aber wahrscheinlich habe ge-gen diese Rolle nur von Natur aus eine negative Grundeinstellung.)
Die Musik
Hier werden entgegen meiner ersten Vermutung nicht die Lieder des Musicals gespielt, son-dern wirklich klassische Stücke dargeboten. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei bei „Faust“ von Charles Gounod. Und auch wenn ich kein harter Klassik-Fan bin, passt diese Musik doch wunderbar zu diem Film, weil sie eben auch in die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts einzuordnen ist.
Besonders natürlich das Duett zwischen dem Phantom und Christine hat mich tief bewegt (die wohl beste Szene im gesamten Film), auch wenn ich hier nicht mit Sicherheit sagen kann, ob dies wirklich von den Schauspielern selbst gesungen wurde. Darüber gibt der Nachspann lei-der keine Auskunft. Aber die Stimmen sind sehr harmonisch miteinander und lassen nach-vollziehen, wie gefühlsreich dieser Augenblick gewesen sein muss.
Mein Fazit:
Auch wenn man nicht „Phan“ ist, kann ich diesen Film jeden empfehlen, der Herzschmerz, Dramatik und Tränen liebt. Er ist in keiner Form kitschig, übertrieben oder unreal, sondern einfach nur wunderbar und tief ergreifend. Man fühlt so sehr mit und fragt sich aus einer tie-fen Sympathie für Erik heraus, wie man sich da für einen Typ wie Raoul entscheiden kann. Besonders bei der abschließenden Dachszene und bei den Worten „Erik, wenn sie mich lieben …“ sitze ich jedes Mal wieder da und denke mir … schubs ihn runter. Leider kann man sich aber das Ende bei Filmen – noch – nicht aussuchen.
Besonders hervorzuheben sind noch die sehr guten Monologe und Dialoge in diesem Film, vor allem die des Phantoms, wenn er über sein Leben und seine Liebe zu Christine sinniert. Es sind Worte, die einem Mitleid und Bewunderung und vollkommene Faszination für diesen Mann empfinden lässt.
Es ist einer dieser Filme, der einen entweder absolut begeistert oder langweilt. Aber wer be-geistert ist – wie ich – wird ihn immer wieder sehen, denn dann kommt man nicht mehr los.
Und meist ist man dann schon fast dem Phantom verfallen.
PS: Jedem, der von diesem Film begeistert ist, ist auch unbedingt das Musical zu empfehlen, besonders die englischsprachige CD „Phantom“ mit Richard White als Erik und Glory Crampton als Christine, erschienen bei RCA Victor.
Und wenn ihr jemals ein Plakat in eurer Stadt mit dieser Aufführung seht – verpasst es nicht, ihr würdet es bereuen.
Besetzung:
Gerard Carriere Burt Lancaster
Christine Daeé Teri Polo
Cholet Ian Richardson
Carlotta Andrea Ferreol
Ledoux Jean-Pierre Cassel
Philippe de Chagny Adam Stroke
Und
Erik, das Phantom Charles Dance
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Erschienen in der Taurus- Filmkollektion
Spielzeit: ca. 174 Minuten
Freigegeben ab 12 Jahre
Anmerkung zum Update: beim nochmaligen Anssehen des Films sind mir in meinem Text doch ein paar verbesserungswürdige Stellen aufgefallen, die wahrscheinlich keinen entschei-denden Unterschied ausmachen, aber … es soll eben stimmen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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beutelratte67, 02.10.2002, 11:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wow, sehr ausführlich und gut, ist allerdings weniger mein Fall, ich bevorzuge Opern ohne Phantome... *g* Gruß, Kai
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Musical-World, 06.06.2002, 20:17 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
mehr Infos zu den Musical-Versionen gibt es bei mir ;-)
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blauersafir, 28.05.2002, 00:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hallo, zu der Frage ob man dann richt wie ein Alki! NEIN, deswegen wäscht man sich ja nachher die Haare noch einmal mit Shampoo! Gruss Blauersafir
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