VW Bank Testbericht

vw-bank

Die Volkswagen Bank hilft ihnen beim Finanzieren, Leasen und Versichern.

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Erfahrungsbericht von stefbl

Mein Geld parkt bei den Autos

Pro:

gutes Online-Banking, akzeptable Konditionen für Tagesgeldkonto, guter Service & Support

Kontra:

Kreditkarte relativ teuer, geht woanders billiger

Empfehlung:

Ja

„Volkswagenbank? Mein Geld bei einem Autohersteller anlegen?“ – so war vor einigen Jahren meine erste Reaktion, als mir ein Freund riet, mein übrig gebliebenes Geld von meinem Girokonto doch auf einem Tagesgeldkonto bei der Volkswagenbank anzulegen. Denn die Tatsache, dass Autohersteller auch eigene Banken betreiben, war mir bis vor einiger Zeit noch völlig unbekannt. Nachdem ich mich aber über das Angebot der Volkswagenbank informiert und dort in Erfahrung brachte, dass aus der ursprünglichen Aufgabe, nämlich der Realisierung von Finanzierungsmodellen von Autos, eine eigene Direktbank geworden war, war ich dann doch schnell neugierig geworden. Inzwischen habe ich seit vier Jahren mein Tagesgeld- und mein Kreditkarten-Konto bei der Volkswagenbank – und möchte nun darüber einmal näher berichten.

*** Ein paar allgemeine Worte zur Volkswagenbank ***

Die Volkswagenbank – mit Sitz im norddeutschen Braunschweig – erreicht man im Internet unter dem Link http://www.volkswagenbank.de Auf der übersichtlich und logisch gestalteten Website bekommt man hier einen Überblick über das Gesamtangebot an Dienstleistungen der Volkswagenbank präsentiert, das die Bereiche „Konto und Karten“ (Girokonto, Tagesgeld, Kreditkartenkonto), „Sparen und Anlegen“ (Auto-Ansparpläne, Sparbriefe, Festgeld etc.), „Finanzieren“ (Kredite), „Vorsorgen und Versichern“ (verschiedene Versicherungs-Produkte) sowie „Aktien & Fonds“ umfasst. Da natürlich wohl kaum ein Mensch das Gesamtangebot einer Bank nutzt und in allen Bereichen Erfahrungen gesammelt hat, komme auch ich nicht umhin, mich in meinem Bericht auf die zwei Bereiche zu beschränken, mit denen ich bei der Volkswagenbank regelmäßig zu tun habe: Nämlich das Tagesgeldkonto und das Kreditkartenkonto. Zwar bietet die Volkswagenbank auch ein eignes Girokonto an, allerdings war mir die Gebühr mit sechs Euro pro Monat trotz guter Zusatzkonditionen (Euro- und Visacard im Preis) zu hoch. Dafür ist das Tagesgeldkonto meiner Ansicht nach zu sehr guten Konditionen zu haben, so dass mir meine Entscheidung dafür nicht schwer gefallen ist.


*** Das Tagesgeldkonto bei der Volkswagenbank ***

Tagesgeldkonto, das bedeutet, dass man hier sein Geld parken kann. Wie der Name „Tagesgeld“ schon sagt, ist das Geld auch täglich verfügbar – man hat immer darauf Zugriff, wann immer man möchte. Allerdings kann man vom Tagesgeldkonto aus keine Überweisungen vornehmen, sondern sein Geld immer nur in eine Richtung verschieben – von einem fest definierten Girokonto eben auf das Tagesgeldkonto – oder von dort zurück aufs Girokonto. Das hat den Vorteil, dass man sein Geld immer dann zur Seite schieben kann, wenn man gerade mal ein paar Euros übrig hat – mit dem Zusatz, dass das Geld auf dem Tagesgeldkonto natürlich mehr Zinsen bringt als auf dem Girokonto. Braucht man mal wieder mehr Geld auf dem Girokonto, weil z.B. eine größere Überweisung ansteht, kann man das Geld vom Tagesgeldkonto problemlos wieder aufs Girokonto zurückschieben.

Das kostenlose Tagesgeldkonto bei der Volkswagenbank trägt den Namen „PlusKonto“. Man kann die Überweisungen telefonisch vornehmen oder – was noch mehr Zinsen bringt – ausschließlich online. Obwohl im April die Zinsen beim Tagesgeldkonto der Volkswagenbank wieder einmal leicht gesenkt worden sind, bekommt man dort bei ausschließlicher Online-Kontoführung immer noch 2,15 Prozent Zinsen auf sein Geld, ab 50.000 Euro 2,2 Prozent und ab 100.000 Euro 2,25 Prozent. Führt man sein Konto telefonisch, sind die Zinsen geringer – z.B. ab einem Euro bis 50.000 Euro nur 2 Prozent. Es lohnt sich also, auf die komplette Online-Kontoführung umzustellen – aber das ist ja heute eh zeitgemäß.

----- > Das Beantragen des Kontos:

Als ich seinerzeit mein Tagesgeldkonto bei der Volkswagenbank eröffnete (damals noch zu besseren Zinskonditionen), war ich von einem Freund dafür geworben worden, der dafür noch eine Prämie kassierte. Kurz, nachdem ich Interesse an dem Konto bekundet hatte, lag auch schon das umfangreiche Informationsmaterial in meinem Briefkasten – mit allen Anträgen, die für die Kontoeröffnung nötig waren. Das Ausfüllen der Bögen war einfach und schnell, schon eine Woche später konnte ich an der Post nach einem Post-Ident-Verfahren einen riesigen Karton mit allen Infos zu meinem neuen Konto in Empfang nehmen – sorgfältig abgeheftet in einem Aktenordner. Wenn ich daran denke, wie viel Papierkram bei anderen Banken für eine solche Aktion nötig ist, so muss ich sagen, dass dieser Prozess bei der VW-Bank wirklich vorbildlich abgelaufen ist. Per Brief konnte ich mein Konto dann noch auf die ausschließliche Online-Kontoführung umstellen – und kam so gleich in den Genuss der höheren Zinsen.


-----> Das Online-Banking

Das Online-Banking bei der Volkswagenbank ist wirklich idiotensicher und erklärt sich quasi von alleine. Sehr einfach bekommt man den Überblick über seinen aktuellen Kontostand und kann mit einem weiteren Klick in seine getätigten Transaktionen einsehen. Früher bekam man den Kontoauszug monatlich noch per Post zugeschickt, inzwischen gibt es den auch nur noch online, was ich sehr praktisch finde. Hat man sich in das Banking-Portal eingeloggt, kann man von hier auf seine eigene Postbox zugreifen und die dort abgespeicherten Kontoauszüge verwalten.


----> Service und Support

Auch mit dem telefonischen Service der Volkswagenbank habe ich schon Kontakt gehabt. Hier ging es zweimal in jüngster Zeit darum, dass wegen einer Änderung meiner Girokontonummer das Referenzkonto für das Tagesgeld geändert werden musste. Hier waren die Mitarbeiter am Telefon sehr freundlich, ich musste die gewünschte Änderung nur noch einmal per Fax bestätigen – und schon wurde sie vorgenommen. Bei der Volkswagenbank bekommt man so das Gefühl, dass man sich wirklich noch intensiv um die Kunden kümmert und man bei Problemen nicht in der Luft hängt. Dieser Eindruck hat sich bei mir bestätigt.


*** Das Kreditkartenkonto bei der Volkswagenbank ***

Nachdem ich mit dem Tagesgeldkonto bei der Volkswagenbank so gute Erfahrungen gemacht hatte, beschloss ich, dort auch ein Kreditkartenkonto zu eröffnen. Hier hat man die Möglichkeit, sich für die Euro- oder die Visacard zu entscheiden – oder beide Karten zu nehmen. Im ersten Jahr kostet die Kreditkarte hier nichts, ab dem zweiten Jahr sind für eine Karte 17,50 Euro Jahresgebühr (+ 2,50 Euro für ein Foto auf der Karte) bzw. 30 Euro Jahresgebühr für beide Kreditkarten zusammen fällig. Inzwischen habe ich mein Girokonto bei einer neuen Bank und bekomme dort eine Visa-Karte kostenlos, so dass ich mein Kreditkartenkonto bei der Volkswagenbank wohl nach Ablauf des nächsten Kreditkarten-Jahres kündigen werde. Vor 1,5 Jahren, als ich mein Kreditkartenkonto dort eröffnete, habe ich die Konditionen auf jeden Fall ganz akzeptabel gefunden – bei meiner Bank wäre die Kreditkarte teurer gewesen.

Das Kreditkartenkonto bei der Volkswagenbank heißt „PlusMinus“-Konto, bietet die gleiche Guthaben-Verzinsung wie das Tagesgeldkonto, bringt also bei ausschließlicher Online-Kontoführung wieder etwas mehr Zinsen. Zahlt man mit der Kreditkarte, wenn das PlusMinus-Konto genügend Geld aufweist, wird das Geld direkt einige Tage nach der Zahlung vom PlusMinus-Konto abgebucht, funktioniert also im Prinzip so wie ein Giro-Konto mit einer EC-Karte. Ist das Kreditkartenkonto nicht gedeckt, kann man mit der Kreditkarte natürlich trotzdem innerhalb seines Verfügungsrahmens zahlen – und am Ende des Monats werden die Beträge vom Referenz-Girokonto eingezogen.


-----> Die Kontoeröffnung

Wie auch schon beim Tagesgeldkonto erfolgte die Eröffnung des PlusMinus-Kontos bei der Volkswagenbank vollkommen unproblematisch. Diesmal musste ich allerdings nicht nur einen Antrag ausfüllen, sondern auch noch meine letzten beiden Gehaltsabrechnungen in Kopie beifügen, damit die Bank meinen Kreditrahmen ermitteln kann. Die Bestätigung, dass mein Konto eröffnet war, bekam ich nur wenige Tage später, meine Kreditkarte lag 1,5 Wochen später in der Post. Alles in allem war die Volkswagenbank hier wieder sehr fix unterwegs.

Sehr überrascht war ich, dass ich gar kein neues Login fürs Online-Banking bekam. Das war aber auch gar nicht nötig, denn die Volkswagenbank legte mein Kreditkartenkonto unter das gleiche „Dach“ wie mein PlusMinus-Konto. Logge ich mich nun bei der Volkswagenbank ein, kann ich per Klick entscheiden, ob ich mir lieber mein Pluskonto oder lieber mein PlusMinus-Konto anschauen möchte.
Überweisungen auf das PlusMinus-Konto sind aber nicht vom Plus-Konto direkt möglich, sondern müssen wie auch beim Tagesgeldkonto über das Referenz-Girokonto laufen. Insgesamt finde ich es sehr praktisch, dass ich dabei nun nicht mit mehreren Kontonummern hantieren muss, sondern beide Konten auf einen Blick anschauen kann. Dies ist im regelmäßigen Umgang mit den beiden Konten extrem sinnvoll.


-------> Das Online-Banking

Da ich beim PlusMinus-Konto mit dem gleichen Online-Banking wie beim Tagesgeldkonto zu tun habe, ergeben sich hier natürlich auch keine Unterschiede. Kurzum: Es ist genauso einfach in der Bedienung und genauso übersichtlich. Manch andere Bank könnte sich davon eine Scheibe abschneiden.


-----> Service und Support:

Wie auch beim Plus-Konto hervorragend. Die Bank ist über eine 0180-3-Nummer zu erreichen, ein Anruf kostet 0,09 Euro in der Minute. Die Erreichbarkeit des Supports ist stets gut, die Stimmen an der Telefonleitung sind nett und freundlich. Auch Anfragen per E-Mail werden binnen kürzester Zeit bearbeitet.



*** Zusammenfassung und Fazit ***

Wie meinem Bericht leicht zu entnehmen ist, sind meine Erfahrungen mit der Volkswagenbank durch die Reihe positiv. Speziell das Tagesgeldkonto bietet eine einfache Handhabung bei doch recht ordentlichen Zinsen. Natürlich gibt es Direktbanken, die eine bessere Guthabens-Verzinsung anbieten, doch wenn man sich anschaut, wie rückläufig hier oft der Zinssatz ist, so ist er über die Jahre bei der VW-Bank doch halbwegs konstant geblieben. Sehr gut finde ich die Möglichkeit, durch pures Online-Banking noch mehr Zinsen bekommen zu können und über sein Geld täglich verfügen zu können. Für mich stellt das Tagesgeldkonto bei der Volkswagenbank die ideale Möglichkeit dar, Geld zu akzeptablen Konditionen immer wieder mal zwischenzuparken – aber dennoch jederzeit darauf zurückgreifen zu können, wenn z.B. eine größere Zahlung ansteht.

Auch mit dem Kreditkartenkonto der Volkswagenbank bin ich sehr zufrieden, der Umgang mit dem PlusMinus-Konto ist einfach, mir wurde schnell ein guter Kreditrahmen eingeräumt und die Möglichkeit, auf einen Blick den aktuellen Kontostand auf Tagesgeld- und Kreditkartenkonto einsehen zu können, ist ebenfalls praktisch. Allerdings muss man bedenken, dass eine einzelne Kreditkarte mit Foto ab dem zweiten Jahr bei der VW-Bank 20 Euro Jahresbeitrag kostet. Andere Banken sind teurer, aber wenn man bedenkt, dass man z.B. als Kunde der Comdirekt-Bank eine Visa-Card auch kostenlos haben kann, sind 20 Euro doch wieder viel. Aus diesem Grund werde ich aller Voraussicht nach mein Kreditkartenkonto dort demnächst wieder kündigen.

Wer aber eh sein Tagesgeld bei der VW-Bank liegen hat und noch keine Kreditkarte besitzt, der sollte sich dann, wenn die Konditionen der Hausbank nicht o.k. sind, durchaus überlegen, dort sein Kreditkartenkonto zu eröffnen. Meine Erfahrungen damit sind durchweg positiv.

Da die Volkswagenbank auch immer wieder mal Prospekte mit Anlege-Angeboten etc. schickt, möchte ich nicht ausschließen, dass ich irgendwann einmal noch weitere Produkte der Volkswagenbank in Anspruch nehme. Nur ein Girokonto kommt dort für mich nicht in Frage, weil es meiner Ansicht nach zu teuer ist und meinen Bedürfnissen (kostenlose Benutzung von CashGroup-Automaten) nicht entspricht. Wem das nicht wichtig ist, der sollte jedoch auch darauf mal einen Blick werfen.

Alles in allem kann ich die Volkswagenbank als Parkplatz für den einen oder anderen Euro voll und ganz empfehlen. Speziell das Tagesgeldkonto bietet gute Konditionen – bei einem ebenfalls hervorragenden Service. Und das ist ja heutzutage nicht mehr selbstverständlich!

stefbl, 16. Juli 2004
(Erstveröffentlichung bei ciao am 8. April 2004)

16 Bewertungen, 2 Kommentare

  • morla

    09.12.2005, 19:54 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • fianne76

    16.07.2004, 12:22 Uhr von fianne76
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo, Super Bericht, echt aufschlussreich, aber bei der DiBa bekomme ich ab dem 1 EUR 2,5 % Zinsen. Also bleib ich lieber da. Grüße Anne