AEG KFM 103 Testbericht

Nichts schmeckt besser als frisch gemahlener Kaffee! Nicht einmal Senseo & Co. *lach* Zwar schmeckt mir auch Senseo-Kaffee gut, wie ich zu meiner eigenen Überraschung vor einiger Zeit feststellte. Aber frisch gemahlenen Kaffee kann auch solcher meiner Meinung nach nicht toppen. Wie sagt mein Vater seit jeher so schön zu selbst gemahlenem Kaffee: "Künstlerkaffee". Eben gema(h)lt. :-))))

== Vorgeschichte ==

Bis vor kurzem wurde in diesem Hause, wenn zur Abwechslung mal wieder frisch gemahlener Kafffee zubereitet wurde, eine manuell zu bedienende Kaffeemühle aus Holz verwendet. Ja, richtig: So ein uriges Teil, wo man zum Mahlen oben die Kurbel drehen muss, nachdem man oben den Kaffee hineingeschüttet und die Klappe zugemacht hat. Schließlich wurde dann unten die Schublade aufgezogen, in die der gemahlene Kaffee beim Mahlvorgang hineingefallen war. Zwar schmeckte der so gemahlene Kaffee unvergleichlich aromatisch, doch manchmal empfand ich diesen Vorgang doch als recht umständlich, zeit- und kraftaufwändiger und eben einfach nervig. Ich bin halt von Natur aus eher ein bequemer Mensch, das gebe ich zu. Gelegentlich überlegte ich sogar, ob sich der Aufwand überhaupt lohnte oder ich doch lieber auf den Kaffee am Nachmittag oder so verzichtete, sofern nicht auch zufällig gerade Filterkaffee im Haus war (zufällig, weil wir halt nicht zig verschiedene Kaffees auf Vorrat kaufen, sondern immer nur eine Packung, die dann erst aufgebraucht wird - entweder Filterkaffee oder ganze Bohnen). Nun sind diese Zeiten jedenfalls endlich vorbei! Denn nun steht eine '''AEG KFM 103''' in unserer Küche.

== Preis und Erwerb ==

Diese elektrische Kaffeemühle wurde gebraucht auf einem Trödelmarkt für 5,00 € gekauft. Also, bei so einem Preis kann man an sich nichts verkehrt machen. ;-)

== Das Gerät ==

Das Äußere besteht aus weißem Kunststoff, die durchsichtigen Teile (Haube und Behälter) ebenfalls aus stabilem Kunststoff oder Plexiglas. Dieses äußere Material zerkratzt offenbar leicht, jedenfalls waren bei genauem Hinsehen auf dem gebrauchten Exemplar bereits Gebrauchsspuren in Form von Kratzern zu bemerken. Auch sonst schaut das Gerät nicht besonders schick aus, ein Schmuckstück für die Küche ist es sicherlich nicht, aber auch weit davon entfernt, eine Beleidigung fürs Auge zu sein. Es sieht also recht funktional aus und nimmt nicht zu viel Platz auf der Arbeitsfläche (oder im Schrank, falls man es nach Gebrauch wegräumt) weg.
Der Deckel oben, wo die Bohnen eingefüllt werden, sowie der ebenfalls bedeckelte Behälter, wo später beim Mahlvorgang das Pulver hineinkommt, sind abnehmbar.
Vorne befindet sich deutlich sichtbar ein großer schwarzer Knopf zur Bedienung der Maschine.
Die Verarbeitung finde ich allgemein gut gelungen, zumal nichts auseinander fällt, alles zusammenpasst und im Zusammenspiel optimal funktioniert. Der obere Deckel ist passgenau und hält daher gut oben drauf. Auch hält der Behälter für das fertige Kaffee-Erzeugnis dank der schwarzen "Noppe", die man beim Hineinstellen nach unten drücken kann, sehr gut am Hauptteil dran und fällt nicht heraus.

== Die Anwendung ==

Das ist ganz simpel: Man fülle oben die Kaffeebohnen in gewünschter Menge ein, stecke den Stecker in die Steckdose und halte den schwarzen Knopf so lange gedrückt, bis alles gemahlen und somit in Pulverform unten im dafür vorgesehenen Behälter gelandet ist. Der Knopf lässt sich übrigens ganz mühelos und ohne Widerstand betätigen; es klemmt nichts. Beim Mahlen gibt das Gerät ein surrendes Geräusch von sich, das aber als normal einzustufen ist und keineswegs die als Lärmbelästigung empfundene Dezibelgrenze überschreitet.
Mengenmäßig passt maximal ungefähr so viel hinein, wie man zur Zubereitung von zwei Kannen Kaffee braucht. Der Mahlvorgang geht wirklich ruckzuck vonstatten - innerhalb von eindeutig weniger als einer Minute hat man ein feines, duftendes Kaffeepulver unten im Behälter, und es wurde alles sauber gemahlen. Die letzten paar kleinen verbliebenen Krümel der Kaffeebohnen im oberen Teil lassen sich anschließend leicht mit einem Tuch auswischen. Ansonsten bleiben keine Rückstände.
Mehr gibt es zu diesem Punkt nicht zu sagen. Selbst ein Depp könnte dieses Maschinchen bedienen. ;-)

== Das Resultat ==

Wie gesagt erhält man damit ein schönes, feinen Kaffeepulver, genau so, wie es wünschenswert ist. Keine zu großen Klumpen, sondern ein sehr feinkörniges, homogenes Kaffeepulver, welches auch herrlich nach Kaffee duftet. (Wonach denn auch sonst? *schmunzel*) Nein, hier ist jedenfalls keinerlei Chemie oder Plastik herauszuriechen oder zu schmecken. Der fertig gemahlene Kaffee hat genau das Aroma, das es soll, und auch die Bohnen nehmen während des Mahlens in keinster Weise irgendein Kunststoffaroma an oder dergleichen.
Der fertige, aus dem gemahlenen Pulver hergestellte Kaffee schmeckt ebenfalls wunderbar - so gut, wie es der Geruch hat erahnen lassen. Ich meine zwar, dass sich das Aroma bei in der manuellen Holzmühle gemahlenem Kaffee im Vergleich doch etwas mehr entfaltet und solcherart vorbereiteter Kaffee noch einen Tick vollmundiger schmeckt als der aus der elektrischem Mühle. Aber für den Alltag ist der turbogemahlene Kaffee durchaus sehr zufrieden stellend und kann sich voll und ganz mit fertig gemahlenem Filterkaffee messen. Er schmeckt sogar eindeutig ein bisschen besser als jener.

== Die Reinigung ==

Vorsicht! An dieser Stelle möchte ich aus gutem Grund noch einmal darauf hinweisen, dass es sich hierbei um ein Elektrogerät handelt! Also bitte, kommt nicht auf die Idee, die Mühle mit Wasser ausspülen zu wollen!!! Sonst gibt es nämlich, zumindest so lange das Gerät noch von innen nass ist, bei der nächsten Benutzung einen hübschen Kurzschluss! Mit etwas Glück geht es zwar dadurch nicht unbedingt kaputt, und man kann es nach völliger Trocknung des Inneren (am besten mindestens einen Tag warten, vorsichtshalber jedoch noch länger) wieder wagen, es zu verwenden. Dennoch würde ich an Eurer Stelle dieses Risiko besser nicht eingehen. Das obere Teil kann man relativ einfach mit einem leicht feuchten, aber auf keinen Fall nassen oder gar triefenden, Tuch abwischen. Aber wie gesagt: Vorsichtig! Es darf kein Tropfen in das elektronische Innere gelangen! Krümel, die selbstnach dem Ausschütteln zurückbleiben, lassen sich meistens auch mit einem trockenen Tuch sehr gut entfernen. Andere, gar hartnäckigere Rückstände wird man in der Kaffeemühle wohl kaum jemals vorfinden.
Den unteren Behälter kann man natürlich bedenkenlos ausspülen, da er ja nicht mit der Elektronik zusammenhängt. ;-) Und das restliche Gerät, die Oberfläche ist ganz einfach abzuwischen, zumal es keine Ecken und Kanten gibt geschweige denn irgendwelche Stellen, wo man schwer hinkommen würde.
Wie gesagt, die einzige "Schwierigkeit" besteht darin, den oberen Teil zu reinigen, ohne dass Wassertropfen in das Innere gelangen.

== Technische Daten ==

Abmessungen: 15X8X17 cm
Gewicht: 917 g
Typ: E EM 0021
230 Volt / 120 Watt
KB: 2 Minuten
50 Hz
Es trägt das CE-Siegel.
Made in Germany

== Fazit ==

Ich bin überwältigt von diesem Gerät. Noch nie war Kaffee mahlen so einfach und ging so rasch und umstandslos vonstatten! Und auch das Ergebnis überzeugt, wenngleich nach meinem Eindruck herkömmlich mit der Hand in einer Holzmühle gemahlener Kaffee noch einen Tick aromatischer schmeckt. Aber alltagstauglich ist er allemal. Dieses kleine Helferlein hat sich seine fünf Sterne jedenfalls redlich verdient, da es für den Preis wirklich eine tolle Leistung erbringt. Nicht einmal die Kratzer sind ein Grund für mich, einen Stern abzuziehen, da es nun mal nur äußerlich ist und nur bei genauem Hinsehen erkennbar. Was für mich zählt, ist die Funktionalität, und die ist hier zu 100% erfüllt. Ich empfehle diese Kaffeemühle allen Genießern von gutem Kaffee.

PS: Bedienungsanleitung war keine dabei, aber auch nicht notwendig. Einen Reparaturservice habe ich noch nicht in Anspruch nehmen müssen.

18.07.2009 für Ciao und Yopi.