Börse online Testbericht

Boerse-online
ab 39,06
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Summe aller Bewertungen
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Qualität der Artikel & Reportagen:  sehr gut
  • Qualität der Bilder und Fotos:  gut
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von ikaros

Auch in der Baisse absolut lesenswert

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

In Zeiten des allgemeinen Aktienverdrusses, in denen Kleinanleger wie Analysten, Investmentfonds wie Aktienclubs, von dem allgemein gültigen Gesetz "Hochmut kommt vor dem Fall" schmerzhafte Kenntnis erlangen, empfiehlt es sich zumindest für Optimisten oder Geläuterte unter den Aktienfreunden, die Zeitschrift "Börse online" zu Rate zu ziehen, bevor im Glauben einer vermeintlichen neuen Jahrhundertrallye erneut auf das Parkett gegangen wird. Denn oftmals, und das ist leider eine sich immer wieder bestätigende Tatsache, fehlt es dem Anleger selbst an Kenntnissen und Erfahrungen, dem Wertpapierberater bei der Bank an Verantwortungsbewußtsein und den Märkten an "Rücksichtnahme", als daß jeder Schuß ins Blaue hinein ins Schwarze trifft.

Börse online, eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift für alle, die sich mit dem Gedanken eines Kapitalengagements an der Börse oder zumindest mittels eines Investmentfonds tragen, bietet dabei eine gute und solide Ausgangslage, die zudem keine überhöhten Anforderungen an bereits erworbene Grundkenntnisse oder gar (schmerzhafte, da kapitalintensive) Erfahrungen stellt. Vielmehr erhält der Käufer - dem (Probe-)Abonnenten wird sogar ein Lexikon mit den wichtigsten Begriffen geschenkt - eine gut verständliche, aktuelle und - wichtig - fundierte Lektüre über die aktuelle Marktverfassung, die Risiken und Chancen bei ausgewählten Unternehmensbeteiligungen sowie, und das ist nach meiner Erfahrung einmalig, eine komplette Auflistung aller deutschen, sowie der wichtigsten internationalen, Aktientitel, bei denen nicht nur die WPKN (Wertpapierkennnummer) sowie die gezahlten und erwarteten Gewinn- und Dividendenzahlen vorhanden sind, sondern auch oftmals vernachlässigte Informationen wie Branche und Streubesitz der Aktien (letzterer ist im Falle von Übernahmen, aber auch im Hinblick auf Umsätze von Bedeutung) in gut übersichtlicher Weise dargeboten.

Daß Börse online tatsächlich Pflichtlektüre an den Deutschen Handelsplätzen ist - kein bloßer Werbespruch, sondern harte Realität - liegt nicht zuletzt daran, daß die recherchierten Fakten und Unternehmensinformationen denen des Reuter-Informationdienstes, dessen sich die großen Analystenhäuser bedienen, in keiner Weise nahesteht, wenn gleich anstelle sekundenschneller Informationsflut lediglich wichtige und sorgfältig ausgewertete und aufbereitete Nachrichten und Mitteilung in das über 100 Seiten starke Magazin finden. Sehr angenehm ist dabei, daß auf der letzten Seite jeweils ein Index über die in den einzelnen Artikeln erwähnten Unternehmen gegeben ist, so daß der gezielt Suchende nicht erst stundenlang für ihn uninteressante, weil das betreffende Unternehmen nicht einmal peripher tangierende, Beiträge durchforsten muß, bevor er endlich zu der Erkenntnis kommt, daß es eben doch nichts neuen gibt.

Der Preis für diese renommierte und sehr nützliche Börsenzeitung beläuft sich auf 5,70 DM am Kioskverkauf und ermäßigt sich auch 5,25 DM im Abonnement, wobei der Erscheinungstag aus taktischen Gründen ähnlich wie ehemals die Sitzungen der Deutschen Bundesbank, jetzt der Europäischen Zentralbank (EZB), beide Frankfurt, und der Federal Reserve Bank, New York, der Donnerstag der jeweiligen Woche ist.

Im übrigen bietet sich die Zeitschrift nicht nur für "Zocker" an - die werden insbesondere unter dem Bereich Optionsscheine und Futures nachschlagen - sondern auch für "Konservative", denn neben Tipps und Aufstellungen über Investmentfonds werden auch sowohl drei "spekulative" wie auch drei "konservative" Anlagetipps in jeder Ausgabe veröffentlicht. Weiterhin gibt es unter dem Themenbereich "Service" aktuelle Hinweise zum geltenden Steuerrecht, zu den Auswirkungen einer bevorstehenden Steuerreform oder aber den Nachbeben eines Paradigmenwechsels in der Rechtsprechung.

Insgesamt also ein für jeden aktiven Kapitalanleger, deren Zahl zwar mit dem Sinkflug von DAX, NEMAX und EuroStoxx 50 ebenfalls im Abnehmen ist, geeignetes und sicherlich interessantes Magazin, das, wie auch mir selbst, schon die ein oder andere geplante Fehlinvestition glücklicherweise rechtzeitig aufgezeigt hat - so etwa die keineswegs rosige Lage des Deutschen Telekom AG, als diese im vergangenen Jahr noch bei 35-40 Euro den Kurszettel zierte!

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