Die drei ??? (1) - Der Super-Papagei (Hörbuch) Testbericht

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Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

Sprechendes Federvieh?

Pro:

...spannend erzählte Story, gute Sprecher, kultig...

Kontra:

...teils etwas unlogisch, bzw. mit einigen Logikfehlern, Pilotfolgen-typisch...

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser!



Gülden wird der Oktober, genauso wie vor einem Jahr. Und so ist es nicht verwunderlich, dass unter dem Banner \"Der goldene Oktober II - Meuterei auf der Plattform\" unser Lieblings-Ferengi erneut zum Sturm auf die Hörspiel-Episoden der ??? gerufen hat. Halb Ciao folgt - und in diesem Jahr nach einigem Zögern auch der Meister der Wünsche. Zum Auftakt habe ich mir dazu (wie sollte es anders sein?) die erste Folge der Hörspielreihe ausgesucht: \"Die drei ??? und der Super-Papagei\". Völlig ahnungslos habe ich mich in das Hörspiel gestürzt, denn obwohl ich als Klein-Wishy damals zwei Folgen mein eigen nannte (\"Das Bergmonster\" und \"Das Riff der Haie\"), hatte ich sie nur wenige Male gehört und kann mich eigentlich nicht mehr daran erinnern...




| ° Vorab-Infos
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Die Episode \"Der Super-Papagei\" wurde im Jahre 1979 erstmals als Hörspiel veröffentlicht, am 12.10. um genau zu sein - perfekt passend zum güldenen Oktober. Eigentlich war es die Folge 11 - wenn man sich nach den Büchern richtet. Vertont wurde sie aber zuerst, wobei mir die Gründe nicht bekannt sind. Später wurde die Folge auf CD wiederveröffentlicht, hier jedoch ohne die Originalmusik. Diese durfte aus rechtlichen Gründen nicht mehr verwendet werden...

Die Sprecher:

Alfred Hitchcock, Erzähler: Peter Pasetti
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Warrczeck
Bos Andrews: Andreas Fröhlich
Mr. Fentriss: Richard Lauffen
Mr. Claudius: Gerlach Fiedler
Miss Waggoner: Katharina Brauren




| ° Story
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Alfred Hitchcock hat einen neuen Fall für die drei ???: Ein Autorenkollege vermisst seinen Papagei. Natürlich wollen sie dem Verschwinden des Vogels nachgehen, brausen im Rolls Royce samt Chaffeur Morton zum besagten Anwesen von Mr. Fentriss und treffen dort auf einen dicken Mann, der sich als der Villenbesitzer ausgibt, sie mit einer Pistole bedroht und ihnen erzählt, dass der Vogel die gehörten Hilfeschreie von sich gegeben hat. Den Papagei können die Jungs jedoch nicht sehen, da er \"gerade schläft\" und die Knarre entpuppt sich als Feuerzeug. Es sollte nur ein Test sein, da Hitchcock ihm telefonisch von der Ankunft der Jungs erzählt habe. Der Fall scheint schneller gelöst als gedacht, doch als sie das Gelände verlassen, werden sie von einem Ranger fast über den Haufen gefahren - am Steuer der dicke Kerl von eben.

Da fällt es Just wie Schuppen aus den Haaren: Es führt doch gar keine Telefonleitung zu dem Anwesen, wie kann Fentriss also informiert worden sein? Die eilen zurück, finden den wahren Mr. Fentriss gefnebelt und gekesselt *g* und befreien ihn aus seiner misslichen Lage. Er erzählt von seinem Papagei, den er von einem mexikanischen Hausierer gekauft hatte und der immer einen bestimmten lateinischen Satz von sich gegeben hat. Der Nachbarin, Miss Waggoner, geht es mit ihrem Federvieh nicht besser - auch sie hatte erst kürzlich den Vogel erworben und auch dieser konnte (wie einige weitere gefiederte Freunde) einen geheimnisvollen Satz aus einem klassischen Märchen oder einer Geschichte zitieren. Der Fall verdichtet sich und langsam stellt sich heraus, dass es um mehr geht als nur ein paar sprechende Vögel...




| ° Meine Meinung
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Nachdem ich mich wie gesagt so gut wie gar nicht mehr an die beiden ???-Folgen erinnern konnte die ich selbst besessen hatte, war ich natürlich bezüglich der Anfangsfolge mehr als gespannt. Natürlich kommt auch hier an einigen Stellen dieses typische Pilotfolgen-Syndrom durch, da sich die drei ??? dem falschen Mr. Fentriss z.B. erst einmal vorstellen müssen - samt eigener Karte versteht sich - und erklären, was sie normalerweise machen, aber zum Glück wurden diese notwendigen Übel ganz geschickt in die Folge integriert. Die Story selbst wurde spannend inszeniert und weist einige mehr oder weniger überraschende Wendungen auf, so dass sie vor allem beim ersten Hören nicht langweilig wird, aber auch später sicher immer noch interessant bleibt.

Dann kann man sich auch mal auf Fehlersuche begeben, denn auch diese findet man auf der Kassette leider zahlreich. Mir sind dabei vor allem am Anfang zwei grobe Schnitzer aufgefallen: Zuerst schreit der wahre Mr. Fentriss nach Hilfe, dann ist er aber geknebelt? Hallo? Eigentlich sollte man doch mit einem Knebel im Mund nicht gerade leicht Hilferufe von sich geben können, oder? Und als Just und Peter in ihrer Zentrale bei Bob sind, so krächzt im Hintergrund mehrere Male ein Papagei - völlig unbeeindruckt dagegen die drei Jungs. Was will das Federvieh da? Komisch, aber so etwas gehört wohl auch irgendwie dazu und steigert das Kultpotenzial gerade solcher \"antiker\" Folgen umso mehr. Mehr als kultig dürfte auch der Telefonaufruf im Laufe der Episode sein. Kenner wissen Bescheid, allen anderen sei zumindest gesagt, dass sich die kalifornischen Telefonanbieter danach sicher eine goldene Nase verdient hatten.

An sich gibt es eigentlich nicht viel zu meckern. Vor allem die Sprecher verdienen an dieser Stelle einmal ein Lob. Zwar klingen die Stimmen der drei ??? hier noch recht jung - was die Sprecher bei den Aufnahmen ja zweifelsohne auch waren - aber es passt doch recht gut zur gesamten Atmosphäre und sie bringen ihren Text auch glaubwürdig rüber. Besonders gefallen hat mir aber Katharine Brauren als Miss Waggoner, die man sich nach dem Hören der leicht krächzenden alten Stimme als eine typische olle Omi von nebenan vorstellt - genauso wie es wohl auch sein sollte.

Die Musik ist sicher Geschmackssache, passt aber auch relativ gut zur Serie und auch an den Geräuschen (das Wort \"Soundeffekte\" wäre wohl etwas zu hoch gegriffen) gibt es nichts zu meckern. Erhältlich ist die Folge entweder als MC für ca. 5 - 6 Euro oder als CD für knappe 10,-. Über Ebay oder auf Flohmärkten bekommt man sie sicher günstiger, für Original-Platten muss man dagegen etwas tiefer in die Tasche greifen.




| ° Fazit
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Ich muss zugeben, dass mir die Folge entgegen aller Erwartungen doch recht gut gefallen hat. Ich bin zwar nicht restlos begeistert, da mir dafür einfach zu viele recht offensichtliche Logikfehler vorkommen und mir vielleicht auch (noch?) ein wenig der Bezug zur Serie fehlt, aber viel zu bemängeln gibt es wie gesagt nicht. Die Geschichte weist einige Wendungen auf und wird spannend wiedergegeben, nicht ohne versteckt auch ein paar Anspielungen in sich zu bergen. Die Sprecher machen ihre Sache mehr als ordentlich und da man die Hörspiele auch recht günstig erwerben kann, gibt es von mir mehr als verdiente vier Sterne für einen guten Einstieg in diese Hörspielserie. Aus dass der Oktober gülden bleibe!




In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Blackbeardmaster



PS: Alle Freunde des schnellen Klicks bedrohe ich wie Mr. Fentriss mit einer Knarre... ;)


Shake Heads - Für den Grief!

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