EF Sprachreisen Testbericht

Kategorie „Nie wieder EF-Reisen“
Bericht erstellt am 22.09.2007
Schüler-Sprachreise Global Village, Torquay England

Hiermit möchte ich einen Erfahrungsbericht mit dem Schüler-Sprachreiese-Unternehmen EF-Sprachreisen aus Berlin abgeben, um anderen, die es in Erwägung ziehen, ihre Kinder mit diesem Unternehmen in die Sprachferien zu schicken, einen kritischen Blick auf manche Dinge werfen zu lassen.

Zusammenfassung:
Meine beiden Töchter (13 und 16 Jahre) waren vom 02.07. bis 22.07.2007 in Torquay Global Village. Aus der Sicht meiner Kinder war der Aufenthalt in Ordnung und es hat ihnen viel Spaß gemacht. Zusammen mit den anderen internationalen Jungendlichen war es eine schöne Gemeinschaft. Auch der Englischunterricht war gut.
Aus der Sicht der Eltern, die auch das weitere Umfeld wie Preis/ Leistungsverhältnis, Hilfsbereitschaft, Informationen im Vorfeld und Kulanz sehen, sieht es leider ganz anders aus. Für den stolzen Preis von 2.250,00 € für 3 Wochen pro Kind habe ich mir etwas anderes erwartet. Nicht erwartet habe ich mir z.B. beim Aufenthalt in London einen Unterbringung in einem 10-Bett-Zimmer und eine Sightseeing-Tour per U-Bahn.
Ich rate jedem, sich alles, was die Damen und Herren Ihnen am Telefon erzählen, sich schriftlich bestätigen zu lassen. Nachher weiß nämlich niemand mehr, was besprochen wurde. Die Realität sieht später leider ganz anders aus.

Einzelheiten erfahren Sie im Folgenden:

Meine beiden Kinder (13 und 16 Jahre) waren für 3 Wochen vom 02.07. bis 22.07.2007 in Torquay Global Village. Von der Organisation des Aufenthaltes und bzgl. des Preis/ Leistungsverhältnisses bin ich sehr enttäuscht.

1.
Am Anreisetag am 22.07.2007 kam es zu langen Wartezeiten (3 Std.) am Flughafen Heathrow, bevor die Weiterfahrt nach Torquay angetreten werden konnte. Es musste auf andere Gruppen gewartet werden. Andere Gruppen haben bis zu 6 Std. am Flughafen warten müssen, bis es weiter ging.
Die Stellungnahme von EF-Reisen dazu war: Es müssen alle Teilnehmer zusammen in dem Bus nach Torquay fahren und es kommen eben nicht alle Flugzeuge gleichzeitig an. Das ist wohl wahr. Es kommt aber keiner auf die Idee, mehrere Busse zu organisieren. Das wäre ja auch unwirtschaftlich.

2.
Am zweiten Tag musste das Zimmer gewechselt werden.

3.
Die Dusche war von Schimmel befallen. Der Rat war, beim Duschen doch Badeschuhe anzuziehen.

4.
Einer meiner Töchter wurde eine Geldbörse neben ihr auf einer Wiese mit umgerechnet ca. 100,00 € gestohlen. Kann passieren, ist eben Pech.
Wenn ich aber dann von der Reiseleiterin höre, dass wir da noch Glück hatten. Anderen sei wesentlich mehr gestohlen worden und das sei eben in dem Ferienort üblich. Wenn das üblich ist, erwarte ich vorher eine ausdrückliche Warnung von dem Reiseveranstalter. Bei einer nachträglich Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass es beim Dorfverwalter eine Safe gäbe, um dort Wertsachen zu deponieren. Da können die Kinder aber nicht jeden Tag ran, da es zu viel Aufwand wäre. Diese Information wäre vor Reiseantritt sehr sinnvoll gewesen.

Aus heutiger Sicht würde ich meinen Kindern eine Scheckkarte mit Guthabenkonto mitgeben. Bei Reiseschecks soll es bei der Einlösung durch Minderjährige Probleme geben. Daher habe ich darauf verzichtet. Es war mir auch nicht wohl dabei, jedem Kind 400,00 € in bar mitzugeben.
Die Angaben zu dem benötigten Taschengeld waren nicht nachvollziehbar. 150,00 € pro Woche bei Vollpension erschien mir sehr viel. Ein Anruf bei EF-Reisen in Berlin vor Reiseantritt und auf die Frage, wofür das Taschengeld benötigt wird, sagte mir ein Mitarbeiter, für Dinge, die nebenher gekauft werden, wie Eis, Kino etc. Es war keine Rede von zusätzlichen Ausflügen etc. Ich meine, dass 150,00€ / Woche und Kind für ‚nebenher’ auch im teuren England ganz schön viel sind.

5.
Aufgrund des gestohlenen Geldes und der falschen Auskunft bzgl. des Taschengeldes habe ich während des Englandaufenthaltes meiner Kinder mit einem Mitarbeiter von EF-Reisen telefoniert. Er zeigte sich auf eine sehr herablassende Art sehr unkooperativ, auf einen unbürokratischen Weg meiner Tochter Geld zukommen zu lassen. Eine Möglichkeit wäre z.B. EF-Reisen einen Betrag zu überweisen, die die Reiseleiterin den Kindern dann aushändigt.

6.
Die Unterbringung war in einem kleinen Haus mit 2 Zimmern. Für dieses Haus gab es einen Schlüssel, auf den ein Schlüsselpfand vom Dorfbetreiber in Höhe von 30 Pfund erhoben wurde. Euro wurden nicht akzeptiert. Bei Rückgabe am Ende des Aufenthaltes haben die Kinder dann eine Menge Pfund in der Tasche, die sie wieder mit nach Deutschland bringen.
Wenn ein Schlüsselpfand erhoben wird, ist das in den unteren Kategorien sicherlich üblich. Doch es ist nicht in Ordnung, wenn 4 Kinder nur einen Schlüssel bekommen und wenn dieser verloren geht, alle 4 dafür bezahlen müssen. Wenn meine Kinder den Schlüssel überhaupt nicht hatten, können sie für den Verlust auch nicht verantwortlich gemacht werden. Das macht zwar nur 13,00 € aus, passt aber insgesamt in das organisatorische Bild.

7.
Der Londonaufenthalt war auch nicht der, wie ich es bei diesem Reisepreis erwartet habe. Wie mir unterschiedliche Mitarbeiter von EF-Reisen vor dem Reiseantritt und auch kurz danach am Telefon noch einmal bestätigte, sollte das Hotel in London 2 bis 3 Sterne in zentraler Lage haben und die Zimmer mit 2 bis 4 Personen belegt sein. Als mir meine Töchter und die Reiseleiterin mitgeteilt haben, dass sie 10 Personen in einem Zimmer waren und nur eine zentrale Dusche und Toilette hatten, dachte ich mir, bei welchem Veranstalter bin ich da nur gelandet. Diese Hotel hat nicht einmal einen Stern.
Unter Sightseeing habe ich bisher verstanden, das man einen Eindruck von einer Stadt durch eine Busrundfahrt bekommt. Hier lagen jedoch Erwartung und Realität auseinander. Es ist auch möglich, Sightseeing per U-Bahn durchzuführen.

Fazit:
Der Reisepreis von 2.250,00 € / Person für 3 Wochen war im Vergleich zu anderen Veranstaltern wahrlich nicht der günstigste. Dabei hätte ich mir auch ein gewisses Niveau erwartet. Leider habe ich mich im Vorfeld nicht in diversen Internet-Foren über EF-Reisen erkundigt, so wie Sie es jetzt gerade machen. Wir sind leider nicht die einzigen, die die negativen Erfahrungen mit EF-Reisen machen müssten.

Wenn die Reise 800,00€ / Kind billiger gewesen wäre, hätte ich sicher mit den organisatorischen und qualitativen Mängeln leben können. Dann wäre es eben ein Billiganbieter gewesen. Aber für diesen Reisepreis, der langen Erfahrung von EF-Reisen und deren augenscheinlicher Professionalität hätte ich mir mehr erwarten können und müssen.
So fühle ich mich über den Tisch gezogen, nach dem Motto: viel zahlen, wenig dafür bekommen.

Ich wollte eine kleine Reisepreisminderung in Höhe von 100,00€ (=2,1% vom Reisepreis) für beide Kinder geltend machen.
Im Internet wird das Hotel Hyde Park Inn, in dem die Gruppe in London für 2 Tage untergebracht war, ohne Stern in einem 10-Bett-Zimmer pro Nacht für 22,50 € angeboten.
Z.B. das Hotel Linden House Hotel, 2 Star Hotel, Paddington, Central London in einem 4-Bett-Zimmer, welches der unteren Grenze der angekündigten Kategorie entspricht, kostet pro Nacht 47,50 €.
Obwohl ich sehr zugunsten von EF-Reisen gerechnet habe, wurde die Forderung der Reisepreisminderung aber professionell abgeschmettert. Also auch von Kulanz keine Rede. Die Minderung hätte ich sicher gerichtlich durchsetzen können. Aber der Aufwand und Zeit, die ich dazu hätte investieren müssen, ist mir die Sache nicht Wert.

Dafür habe ich lieber diesen Bericht verfasst, damit Sie sich ein eigenes Bild von EF-Reisen in Verbindung mit anderen Berichten machen können. Wenn Sie sich dann für EF-Reisen entscheiden, wissen Sie wenigstens, worauf Sie sich einlassen. Für mich heißt es auf jeden Fall „Nie wieder EF-Reisen“.