Evolution (DVD) Testbericht

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Evolution-dvd-science-fiction-film
ab 13,55
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Erfahrungsbericht von melannium

Entwicklung?!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ivan Reitman kann’s nicht lassen: Nach über 10 Jahren Pause kehren mit „Evolution“ durchgeknallte Wissenschaftler und glibberige Schleimgags zurück auf die Kinoleinwand. Der Filmtitel ist allerdings das einzige, was nicht an Ghostbusters erinnert.


| S | T | O | R | Y |

Nach einem Meteoriteneinschlag entdecken Wissenschaftler Dr. Ira Kane (David Duchovny, “Akte X”) und dessen Kollege Harry Block (Orlando Jones) eine wahre Sensation: auf dem Gesteinsbrocken hat eine außerirdische, einzellige Lebensform den Weg auf die Erde gefunden!
Und die verliert offenbar keine Zeit: Rasend schnell teilen und vermehren sich die kleinen Aliens. Aber nicht nur das. Auch die Entwicklung vom Einzeller zum Primaten, die auf der Erde mehrere Millionen Jahre gedauert hat, bewältigen die kleinen Tierchen in nur wenigen Tagen! Im Nu bevölkern eine gefräßige Fauna und eine schleimige Flora die Absturzstelle.

Um den Ruhm ihrer Erkenntnisse ganz allein einheimsen zu können, verschweigen die beiden erfolglosen Wissenschaftler ihre Entdeckungen zunächst und geraten auf diese Weise prompt mit der Regierung in Konflikt! Denn Ira Kane, früher einmal in einer führenden Position beim Pentagon tätig, wird noch immer von seinem ehemaligen Boss General Woodman (Ted Levine) abgehört.
Und während die Militärs die Kontrolle über das Projekt an sich reißen, sind Kane und Block die einzigen, die erkennen, dass man sich trotzdem nicht in trügerischer Sicherheit wiegen darf. Zum Glück stehen den beiden die tolpatschige Wissenschaftlerin Allison (Julianne Moore, „Hannibal“) und der erfolglose Feuerwehrmann-Anwärter Wayne (Sean William Scott, „Road Trip“) zur Seite, um die Katastrophe aufzuhalten.


| K | R | I | T | I | K |

Was passiert, wenn man Regisseur Ivan Reitman das Drehbuch zu einem knallharten Sci-Fi-Thriller vorlegt? Er ändert das ganze Skript um, weil er gerne Komödien in Szene setzt, und kopiert dabei munter seine eigene Kassenschlager aus den 80er Jahren.
Denn – mal ganz ehrlich – erfolglose Wissenschaftler, die nach ein bisschen Anerkennung lechzen, und eine ordentliche Portion Glibber-Schleim kommen uns nicht wirklich unbekannt vor.
Schließlich ging diese Rechnung schon bei den beiden Ghostbusters-Filmen 1984 und 1989 auf.
Aber die eigenen Werke können ja fleißig kopiert werden: Wo kein Kläger ist, da ist schließlich kein Kläger… und wohl auch kein Richter.
Ähnlichkeiten sind also nicht von ungefähr.

Dass der Film für den großen Kassenerfolg konzipiert worden ist, merkt man auch daran, dass Sperma-Komödien-Darsteller Sean William Scott eine Rolle in dem Streifen abbekommen hat. In das Wissenschaftlerteam passt er zwar nicht wirklich, aber Teenie-Komödien sind nun mal in und deshalb muss Scott, der nach „American Pie“ und „Ey Mann, Wo Ist Mein Auto“ für immer und ewig auf die Rolle des liebenswerten Volltrottels festgelegt ist, auch in „Evolution“ mit durchs Bild zockeln.
In die gleiche Richtung geht der Einsatz des peinlichen Fäkalhumors, der zur Zeit offenbar in keine Komödie fehlen darf.

Aber genug der Negativ-Kritik. Die humoristischen Fehltritte sind schließlich rar und abgesehen davon ist „Evolution“ doch ein sehr unterhaltsamer Popcorn-Spaß.
Besonders überrascht war ich von Julianne Moore (-> vgl. meine Kritik zum Film ‚Hannibal’: „Der Stockfisch und der Menschenfresser“), die hier wirklich komödiantisches Talent beweist. Über ihre Stolperspäßchen à la „Dick und Doof“ hat zwar schon mehr als eine Generation gelacht, aber wenigstens wirkt ihr Charakter nicht so hölzern wie in einem gewissen Kannibalen-Film.

„Spooky“ Fox Mulder hingegen bleibt nach dem Austritt aus der Mystery-Endlos-Serie „Akte X“ dem Genre treu. Schockiert ist er vor allem darüber, dass das Publikum Vergleiche zu seiner Agenten-Rolle zieht. Die Textzeile „Vertraue niemals der Regierung“ führte zu großen Lacherfolgen und war dabei noch nicht einmal komisch gemeint! „Ich habe das Gefühl mich bei den Zuschauern entschuldigen zu müssen“, sagte er in einem Interview im Vorfeld. „Als Persiflage auf ‚Akte X’ war das nicht geplant.’

In einer lustigen Nebenrolle glänzt „Ghostbusters“-Relikt Dan Aykroyd. Als etwas hölzerner Gouverneur von Arizona werden seine schauspielerischen Talente zwar nicht im Mindesten ausgereizt, aber das dürfte er spätestens seit „Pearl Harbor“ gewohnt sein.

Auch die überragenden Effekte des Films sind sehenswert. Schließlich waren Computerkünstler wie Phil Tippett am Werk, die auch schon bei „Star Wars“ Hand anlegten.
Wer allerdings düstere Ekel-Monster à la „Alien“ erwartet liegt völlig falsch. Bunt, comicmäßig, aber vor allen Dingen immer wieder überraschend kommen die außerirdischen Besucher daher. Man denke nur an den traurig blickenden „Hund“. Wer den Film gesehen hat, dürfte verstehen, was ich damit sagen will...


| F | A | Z | I | T |

Das Genre wird nicht neu erfunden. Aber wer verlangt das schon, solange der Streifen einigermaßen unterhaltsam ist.

22 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Jonnycheck

    18.06.2002, 12:56 Uhr von Jonnycheck
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich war von dem Streifen nur enttäuscht. Reitman war schon besser. cu Jonnycheck

  • MichiHDS

    27.03.2002, 13:50 Uhr von MichiHDS
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bin ganz deiner Meinung

  • seehuhn

    16.03.2002, 20:55 Uhr von seehuhn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Film ist echt super.