Geburt Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von Paukenfrosch

Hurra! - Annika ist da!

Pro:

Annika

Kontra:

?

Empfehlung:

Ja

Seit über drei Jahren sind wir ein Paar. Letztes Jahr am Nikolaustag haben wir unsere Liebe vor dem Standesamt besiegeln lassen. Da waren wir bereits in freudiger Erwartung – ich trug bereits unser Wunschkind unter dem Herzen.
Seit Februar besuchte ich mit meinem Mann den Geburtsvorbereitungskurs und ich verschlang kiloweise Bücher und Broschüren zum Thema Schwangerschaft und Geburt. Ich wollte doch so gut es geht auf alles vorbereitet sein. Und so zählten wir die Tage bis Ostern, denn da war der errechnete Geburtstermin. Doch meistens kommt es anders…

* * * * * * * * * *

05.00 Uhr
Es war der 26. März 2003 als ich gegen 5.00 Uhr aufwachte und mir ein Schreck durch die Glieder fuhr. Was war denn das? Ich lag zwar im warmen Bett, jedoch war alles so naß! BLASENSPRUNG! Durchfuhr es mich und ich war hellwach.
In meinem Kopf ratterte ich die Worte meiner Hebamme herunter, was in diesem Fall zu tun sei. So ging ich ins Bad und machte mich zurecht und packte mich sicher ein. Meine Gedanken kreisten jetzt nur noch ums Baby, denn es sollte doch erst in 25 Tagen soweit sein. Was ist nur passiert?
Nun weckte ich erstmal meinen Mann aus seinem Tiefschlaf. „Schatzi, stehst Du bitte auf und machst uns einen Kaffee?! Und danach fährst Du mich bitte ins Krankenhaus, wir werden heute noch Eltern.“ Mit großen Augen guckte er mich dann an, stand wortlos auf und ging in die Küche. Ein paar Minuten später schlürften wir unseren Kaffee und er guckte mich immer noch mit großen Augen an, war er doch genauso verwundert wie ich, daß es schon heute soweit sein sollte.
Dann also die Tasche, die schon seit einigen Wochen gepackt war, geschnappt und ab mit dem Auto ins Krankenhaus.

06.00 Uhr
Weg und Ort waren uns bekannt, hatten wir doch gerade vor drei Wochen eine Kreißsaalbesichtigung mitgemacht. Zwei freundliche Hebammen begrüßten uns und wir schilderten kurz und knapp unser Anliegen. So bat man mich, mich meiner Kleider zu entledigen und gab mir stattdessen ein drolliges Hemdchen. Die folgende Untersuchung ergab, daß der Muttermund bereits 1 cm geöffnet war. Doch schon allein wegen des Blasensprungs musste ich hier bleiben.
So wies man mir ein Zimmerchen zu und mein Mann ging zur Arbeit. Ich blieb ganz allein zurück und packte schon mal einige Utensilien in den mir zugewiesenen Schrank und war eigentlich die Ruhe selbst.

07.30 Uhr
Frühstück war jetzt erstmal angesagt. Und während ich so ganz einsam am Tisch saß und auf meinem Brötchen rumkaute, kam ein Arzt zu mir. Er erklärte mir jetzt den Ablauf des heutigen Tages: auf die Wehen warten, die, wenn sie nicht kommen, eingeleitet werden. Sollte ich ein Problem haben, so kann ich nach der Schwester klingeln. Und raus war er.

10.00 Uhr
In meinem Bauch tat sich etwas. Ein leichtes Ziehen war zu spüren, so wie bei einer normalen Menstruation. Als ob die Schwester das ahnte, kam sie zur Tür herein und schloß mich an den Wehenschreiber an. So lag ich ans Bett gefesselt eine gute halbe Stunde.

15.00 Uhr
Derweil sind die Wehen immer stärker geworden. Manchmal wusste ich schon gar nicht mehr, ob sitzen, stehen oder liegen besser ist. So klingelte ich jetzt nach der Schwester. Die Zeit war gekommen – ich wollte nun nicht mehr allein sein.
Man brachte mich in ein kleines Zimmer in der Nähe des Kreissaales. Hier sollte ich noch etwas warten. Ich rief meinem Mann an, damit er sich nun auch auf den Weg zu mir machen konnte. Er wollte doch bei der Geburt unseres Babys dabei sein.

16.30 Uhr
Ich lag gerade zur Untersuchung auf der Pritsche, als mein Schatz (schon mit Blumen in der Hand) hereinkam. Er war vor Aufregung ganz blaß um die Nase, kam gleich zu mir und fragte mich, wie es mir geht. – Naja, wie soll es einem schon gehen, wenn man in den Wehen liegt?! –
Endlich durfte ich in die Badewanne. Darauf hatte ich mich schon so gefreut. Ein duftendes Bad mit romantischem Kerzenlicht – das ist doch was feines. Es gab sogar eine Tasse Tee und für meinen Mann eine Tasse Kaffee. Hätte ich keine Wehen gehabt, hätte man denken können, wir sind in einem 5-Sterne-Hotel. Auf jeden Fall tat das Bad sehr gut und nach einer weiteren Stunde war ich bereit für den Kreißsaal.

17.30 Uhr
Wieder mit meinem drolligen Hemdchen bekleidet ging ich mit meinem Mann und meiner Hebamme in den Kreißsaal. Ich war schon ganz schön erschöpft und wünschte mir jetzt endlich mein Baby. Doch ich sollte insgesamt noch 2 Stunden hier verharren. Gelernte Atemtechnik und Beckenkreisen machten das ganze etwas erträglicher. Was mir aber eine ganz besondere Hilfe war, war mein Mann. Er massierte mich (das hatte er im Vorbereitungskurs gelernt), gab mir meine geliebte Erdbeermilch zu trinken und seine Hand war immer griffbereit, wenn ich sie brauchte. Die Wehen wurden immer heftiger und kamen in kürzeren Abständen und dann sagte mir meine Hebamme, daß es nun Zeit für die Presswehen wäre.
Das war nun wieder ein ganz anderes Gefühl. Ich dachte nur: da mußt Du jetzt durch! Nach 2 Presswehen war das Köpfchen schon zu sehen. Mein Mann durfte gucken, ich sollte mal fühlen. 3 weitere Presswehen und natürlich der wohl schon obligatorische Dammschnitt, dann hielt die Hebamme ein zartschreiendes Etwas in den Händen. Ich sah meinen Mann vor Begeisterung aufspringen. Da wußte ich: Ich hab es geschafft!

19.20 Uhr
Mein Mann durfte nun die Nabelschnur durchschneiden und ich fragte ihn: „Ist es wirklich ein Mädchen?“ Die Antwort war „Ja“. Einen kurzen Moment später lag sie, meine kleine Annika, auf meiner Brust. Ein unbeschreiblich wunderbares Gefühl, daß mir die Freudentränen aus den Augen schießen ließ. Ich hielt sie ganz fest, meinen kleinen hilflosen Schatz. Doch ich musste ja noch etwas verarztet werden und Annika sollte ihr erstes Bad nehmen. Frisch angezogen lag sie dann bei ihrem Papi in den Armen und die beiden von mir am meisten geliebten Menschen guckten sich lange an. Was für ein schönes Bild…

* * * * * * * * * *

Da meine kleine Annika nun 25 Tage früher auf die Welt wollte, war sie gerade mal 47 cm groß und wog nur 2545 Gramm. Aber sie war gesund, das war das wichtigste. Die ersten beiden Nächte schlief sie in einem Wärmebettchen, natürlich bei Mutti im Zimmer.
Mit dem Stillen klappte es von Anfang an sehr gut. Derzeit hat sie sich schon zu einem kleinen Saugmonster entwickelt.
Nachts stehe ich sehr gern auf, um Annika zu stillen und zu wickeln. Für meinen kleinen Schatz würde ich alles tun.
Viel Arbeit machen ja die kleinen Babys noch nicht und meines schläft auch immer 3-4 Stunden am Stück. So komme auch ich zu meinem Schlaf.

Ich hatte nur die ersten 3 Tage ein paar Einschränkungen beim Liegen, Sitzen und Laufen. Heute macht mir die Narbe gar keine Schwierigkeiten mehr.

So kann ich nach drei Wochen eigentlich nur sagen: Es war das Beste (neben meinem Mann), was mir je passiert ist. Ich bin so froh und stolz auf meine kleine Familie. Mein Leben hat jetzt einen ganz neuen Inhalt und Wert bekommen.

Ein Baby aus Liebe – was kann es schöneres geben??? Nichts!!!

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