Erfahrungsbericht von Sonnischlau
Sonnenstrahl
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Mein lieber Sven,
ich hab Dich nicht abgetrieben,
sondern lernte Dich zu lieben.
Mit jedem Strampeln in meinem Bauch
verschwanden die Sorgen wie Schall und Rauch.
Und irgendwanneinmal
muß ich Dir sagen, wie es war,
dass Du kein Wunschkind bist gewesen.
Doch Das ist heute egal.
Als Du das Licht der Welt erblicktes
wurdes Du mein Sonnenstrahl.
______________________________________
Ich habe hier soviel schöne Gedichte gelesen,
und heute trau ich mich mal selbst eins reinzustellen.
Mein erstes Gedicht - als ich dem Backfischalter schon
entsprungen war.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-15 20:27:46 mit dem Titel Sonnenstrahl halbes Jahr
Guten morgen mein Sonnenstrahl
bist nun schon ein halbes Jahr.
Als ich war in den Wehen
da war noch nicht klar
was wird mit uns geschehen.
Zwischen Leben und Tod
schwankten wir beide,
die Ärzte wussten sich keinen Rat.
Die Kämpfernatur so sind sich die
Großeltern sicher, hast Du von mir.
Von Deinem Vater keine Spur.
Später kam er und schaute Dich an,
doch nahm er Dich nicht in den Arm.
Ich begreif das nicht und fasse es in
ein Gedicht.
Doch zu lesen geb ich es ihm nicht.
Er würde nur Lachen – mir direkt
ins Gesicht.
Du kannst nicht Krabbeln,
na und mein Sohn – was macht
das schon. Dein Lachen und
Plappern macht mich glücklich.
Ist das andere denn so wichtig ?
Die Ärzte sagen es ist alles ok,
aber das dein Vater Dich wegschiebt,
das tut weh.
Wir leben zu dritt
und sind doch nur zu zweit,
was mach ich nur falsch ?
______________________________________
Es fällt mir nicht ganz so leicht diese Gedichte hier reinzustellen.
Mein GB - steht für Anregungen (Schreibstil) offen. An den Inhalten möchte ich verständlicherweis nichts ändern.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-16 14:58:16 mit dem Titel Zerrissen
Ein Kinderlachen bringt mich
zum Erwachen.
Es macht mich glücklich
Der Schrei meines Mannes,
nach Ruhe.
Das macht mich traurig.
Leise nehm ich das Kind geschwind,
bevor die Wut kommt hervor.
Bin ich ein Tor ?
Hab meinen Traumprinzen geliebt,
musste ihn heiraten
und hab mit ihm gelebt.
Zwischen Liebe und Verstand
hin und hergerissen bricht es
aus mir hervor.
Stell ihn zur Rede und siehe da
ich war ein Tor.
Seine Wut entbrannte,
entflammte in meinem Gesicht.
Doch das machte mir nichts.
Hauptsache er tut meinem Kinde nichts.
Verzweifelt versuchte ich
nach meinem Kind zu greifen.
Doch er ließ seine gesamte Kraft
auf mir nieder schweifen.
Ich musste fliehen.
Die Bande zerrissen
und ich konnt nix tun.
Rannte in der Nacht durch die Stadt
und werde heute noch von Alpträumen
geplagt wach.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-17 16:30:45 mit dem Titel Telefon
Meine Eltern haben Telefon
ach ist das schön.
Hab ich erst mal einen Münzer gefunden,
könnt ich verbringen dort Stunden.
Die Oma hört gern zu,
sie antwortet auf jedes Muh.
Sohni tut ganz interessiert
und mit einem Jauchzen reagiert.
Ich halte mich zurück,
könnt sonst nicht verbergen
mein Unglück.
Doch wär es schön, hätt ich auch Telefon.
Und wie es so ist, daraus wird wohl nüscht.
Denn willst Telefon – musst warten
5 Jahre schon.
Hab erst ein Jahr rum –
drum bleibt mir nur das Münztelefon.
___________________________________________________________
Dies ist wohl eher zur Reimerei und ist aus dem Jahre 1986.
Ein schmunzelner nostalgischer Rückblick.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-18 15:36:37 mit dem Titel Verzeihen
Du hast den Alkohol bezwungen,
ich hab Dir verziehn.
Bin zurückgekommen und
brauch nicht mehr fliehen.
Du willst Dich um die Familie kümmern,
ja du spielst mit Deinem Sohn sogar.
Ich bin glücklich und vergessen
sind die Tage der Qual.
Mein Herz tanzt vor Freude dahin,
unsere Ehe bekommt einen Sinn.
Langsam fang ich an
Dir wieder zu vertraun.
Ich hoffe ich werde es nie bereun.
______________________________________
das ist der wörterfüller hier -
mit 66 wörtern extrem zu kurz
gruss sonni
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-18 09:48:13 mit dem Titel Alkohol
Dem Alkohol verfallen,
zeigt er mir seine Krallen.
Sie hinterlassen Wunden.
Körperlich und seelisch
verfall ich allmählich.
Mit meinen 19 Jahren –
was kann ich dazu sagen.
Mir fehlt die Erfahrung,
mir fehlt die Kraft und wieder
flieh ich in die Nacht.
Allein bin ich hier –
niemand ist hier.
Ich steh auf der Brücke,
will springen,
doch nicht mal das
will mir gelingen.
Meine Gedanken kreisen
nur ums eine.
Warum tut er uns das an,
Warum hasst er uns in
seinem Alkoholwahn.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-19 11:27:16 mit dem Titel Wende
Die Mauer ist gefallen, ich bin entzückt, geschockt
und fühl mich dennoch gefoppt.
Zum Kaffee mit dem Onkel,
zum Abendbrot mit dem Großpapa
die heile Welt war wieder da.
Das Wunder 8 ist nun vollbracht.
Da hielt ich den Hundertmarkschein in der Hand,
bin gleich zum Obststand gerannt und siehe da –
etwas bekanntes war.
Überall Schlangen und Gedrängel.
Leere Regale sogar.
Keine Bananen abbekommen,
ist nicht so schlimm – Ab zum Kranzler hin.
Schon immer wollt ich die Welt erkunden,
viele Länder lockten, doch die Preise schockten.
Irgendwie, war bei dem erstrebten Ziel
stets eine Null zuviel.
Die neue Freiheit ganz wunderbar,
die neuen Gesetze sind mir nicht ganz klar.
Als Frau mich dies besonders betraf,
sollt ich doch auf die Strasse wegen dem einen Paragraph.
Also ab zur Demonstration - Übung hatte ich ja schon.
Als ich den Kohl dann noch reden sah,
konnt ich mir das Lachen nicht verkneifen,
ich sah wohl einen anderen Streifen:
Uns Frauen den Kochlöffel reichen,
die Krippenplätze streichen,
das Geld der Männer wird schon reichen.
Also reise ich in mein Gartenland und
bau wieder Kartoffeln und Gemüse an,
man muss ja sparen wo frau kann.
****geschrieben 1991****
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-19 13:00:46 mit dem Titel Gewalt
Du hast keine Argumente,
blindlinks schlägst du zu.
Du hörst meine Stimme nicht,
lässt mich nicht in Ruh.
Du sagst: geh nur –
dann töt ich Dein Kind.
Dich wirst es überstehen,
sollst leben wie ein Hund.
Mit leerem Blick geh ich
an die Arbeit zurück.
Du fährst mich zum Job,
holst mich wieder ab,
und die anderen denken –
wie gut sie es hat.
Meine Angst bleib verborgen,
für die anderen zählen nur
die alltäglichen Sorgen.
Nur eine ahnt etwas von dem Wahn,
doch die Hilfe nehm ich nicht an.
Zuhause - was für ein merkwürdiger Beriff,
im Gefängnis ein merkwürdiger Geruch.
Du hast Benzin vergossen,
willst verhindern unsere Flucht.
Aschfahl ich ins Kinderzimmer geh
und Zeichnungen anseh mit Sohn.
Dann mein Sonnenstrahl zu mir spricht:
„MAMA, WANN GEHT PAPA?“
Ich kann es kaum glauben,
mir fällts wie Schuppen von den Augen.
Greif zum Telefon – meine Freundin
wartet schon.
********************************************************************
geschrieben 1994
Anmerkung:
Zu einigen Gedichten habe ich Mails erhalten. Dafür möchte ich mich bei allen Zuschriften nochmals bedanken.
Gleichzeitig für alle anderen Leser, die sich ebenfalls darum Gedanken machen einige Nachsätze:
- ich hab sie chronologisch hier gepostet
- ich bin nicht mehr suizidgefährdet
- diese Gedichte wurden vor langer Zeit geschrieben, jetzt erkennbar
an der Jahreszahl
- da ich damals nicht in der Lage war, Tagebuch zu führen, habe ich
das erlebte in Reim- und/oder in Gedichtform geschrieben.
Das schaffte mehr Abstand
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-20 18:55:31 mit dem Titel Ohn(e)macht
Ohnmächtig schau ich zu,
als ob ich neben mir steh.
Fest eingebunden,
das Bild einer heilen Welt zu erhalten,
lass ich dich walten.
Ausgebrannt und leer,
hab ich die Kraft nicht mehr.
Das Bild ist so stark und fest,
dass es kein Blick hinter die Mauern lässt.
Erfolg im Beruf und
immer ein freundliches Lächeln,
meine Erstarrtheit
ässt die Freundin erschrecken.
Sie schaut mir in die Augen,
und reicht mir die Hand.
Doch ich hab Angst.
Igele mich ein -
so bin ich allein.
-----------------------------------------------
(1992) So gehen 2 Jahre ins Land
-----------------------------------------------
fällt etwas aus der reihe chronologisch gesehen,
kam es vor dem gedicht gewalt.
nur zur info
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-21 02:27:33 mit dem Titel Macht und Schwäche
Welche Macht kann mich zwingen
dort zu bleiben, wo ist nur Schweigen.
Wo Du erhebst Deine Stimme –
um nehmen mir die Sinne.
Wieso lass ich Dir die Macht und
flieh in der Nacht ?
Woher nehm ich die Kraft –
für den nächsten Tag.
Schwach bin ich –
lass die Macht über mich ergehen.
Du lässt mich grad noch so leben.
Die Macht der Erkenntnis
lässt meinen Verstand erwachen.
Gibt mir – ja mir der Schwachen –
die Macht.
Nun sehe ich Dich im richtigen Licht,
ohne die Macht bist Du ein Nichts.
Nun bin ich nicht mehr Klein,
ich habe erkannt - Du bist das Schwein.
_____________________________________________________________________
1994
(das Wort Schwein - wenn auch wahr - möge man mir verzeihen, doch ich wollt es nicht ändern)
dieses gedicht ist bei ciao in meinem bericht enthalten.
an der entstehung des berichtes seid auch ihr yopianer - mit
euren bisher sehr positiven reaktionen beteiligt.
vielen dank
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-21 10:43:33 mit dem Titel Nimm das Schicksal in Deine Hand
Das Schicksal hatte Gnade mit uns,
mein Mann musste verreisen und
Sohn war leicht erkrankt.
Mein Sonnenstrahl merkte wohl,
das mir nicht dran lag mitzufahren
und fing an wehleidig zu klagen.
Hass stieg in mir auf –
welch merkwürdiges Gefühl
und sagte, dem Kleinen wird’s zu viel.
Kurz bevor er allein das Haus verließ,
er nochmals eine Drohung ausstieß.
Mein Herz raste, das Blut pulsierte,
sah – wie mein Sohn zum Telefon stolzierte.
Meine Freundin rief er an,
die wartete schon – sogar mit Gefolge.
Mit jedem ergriffenem Spielzeug,
erhielt ich ein Stück Kraft zurück.
Mit jedem erhaschtem Kleidungsstück
erhielt ich ein Stück Mut zurück.
Eine warme Stimme sprach:
„Hey Kleine – freu dich – eure Wohnung wartet schon.“
Meine Freundin nahm mich in den Arm,
kaum dass ich ihre Wärme spürte,
Sie sich schon wieder rührte.
Mit dem Autoschlüssel in der Hand,
sie alles dirigierte –
es lief wie am Schnürchen,
ohne Worte, jeder parierte
und alles funktionierte.
Die meisten kannte ich nur flüchtig – so vom sehen,
dann blieb einer stehen.
Es WAR der beste Freund von meines Mannes –
ich hab ihn ewig nicht mehr gesehn.
Das Bild der heilen Familie fiel in sich zusammen.
Meine Freunde, mein Sonnenstrahl und ich gingen
ohne uns umzudrehn.
*****
Die Worte meiner Freundin,
Schicksal, meine Liebe, das sind höhere Gewalten,
aber nicht solche Gestalten.
Drum versuch Dein Schicksal selbst zu gestalten.
__________________________________________________
1994
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-22 16:13:57 mit dem Titel Nach der Flucht
Drei Tage ist es her,
noch ist meine Seele schwer,
find keine Ruh,
egal was ich tu.
So ausgebrannt und leer,
da fällt das Leben schwer.
Die Angst sitzt im Nacken,
es nicht zu packen.
Aber ich bin nicht allein,
hab mein Sohn,
sein Lächeln und Lachen,
ist mein Lohn.
Bringt Licht in mein Herz,
mildert den Schmerz.
Mit seinem Elan mir vor Augen hält,
so schön Mama, so schön ist die Welt.
Doch ich bin Müde.
Die Angst macht mich schlapp.
Jeder Schritt hinter mir,
bringt mich zum Ducken.
Weil ich dich hab mein Sohn
treib ich mich an.
Geb meiner Seele die Sporen,
du schaffst das schon.
Ich stecke mir Ziele,
der Weg ist lang.
Wenn ich an Morgen denk,
das macht mich krank.
Ich muss die Wohnung verlassen,
arbeiten gehen,
bei den Behörden schlange stehn.
Deine Liebe festigt mein Ziel
ein ZURÜCK gibt es NIE
---------------------------------
1994
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-23 02:00:11 mit dem Titel Ego des Mannes ?
Es ist Nacht, ich lieg im Bett,
neben mir mein Sohn, schläft schon.
Er hat kein eigenes Zimmer,
doch es stört ihn nicht,
nicht mal – dass hier brennt das Licht.
Meine Gedanken schweifen,
zum Telefonat,
mit dem Freund meines Ex.
So sagte er, „Das Ego des Mannes,
ist schlimmer als sein (Johannes).“
„Du hast es verletzt –
das schlimmste für ihn ist –
das du nahmst sein Besitz.“
Hat er recht ?
Hab ich damit sein Ego verletzt ?
Was ist mit mir ?
Was ist mit unserem Sohn ?
Ach, was weis der schon.
Seit Tagen folgt er mir bis zur Tür.
Er ist stumm, spricht mich nicht an,
wartet nur vor der Tür.
Was ist sein Plan ?
Baut er damit sein Ego auf ?
Er weis wie ich mich fühle,
das ich nicht schlafen kann,
das mich die Angst lähmt
und mürbe macht.
Damit hat er wieder Macht.
Macht über meine Seele,
meine Gedanken.
Baut das ein Ego auf ?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-26 02:44:11 mit dem Titel Ruin
Auf dem Heimweg wird’s schon dunkel,
auf der Arbeit gab es wieder gemunkel.
Meine Gedanken sind beschäftigt,
dass die Angst mich nicht übermächtigt.
Mit ernstem Gesicht folgt er mir überall hin,
ergibt das einen Sinn ?
Mein Konto hat er leer geräumt,
die Angestellte die genaue Kontrolle versäumt.
Sie ärgerte sich,
dass er meine Unterschrift besser kann als ich.
Sie hat bei ihm ein Auge zugedrückt,
wie die vom Jugendamt,
dort reichte sein Versprechen.
Ich weiß er wird es brechen.
In 4 Wochen darf ich wieder vorsprechen.
Die Kindergeldstelle ist schockiert,
so was ist der Angestellten noch nicht passiert.
Das Geld wurde umgeleitet
und der Empfänger bestreitet, das ich ausgezogen bin.
So bekommt das ganze doch eine Sinn.
Meinen finanziellen Ruin.
Der Anwalt bemüht sich um unsere Rechte,
erzählt mir dann, dass Mann die Gesetze dehnen kann.
Bietet mir einen Vorschuss an.
Zerstreut meine Bedenken mit ein paar Worten.
Es ist bald Weihnachten und
habs genommen.
**************************************
geschrieben 1994
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-06 03:14:33 mit dem Titel Schatten
Meine Gefühle
Meine Angst lassen mich nicht ruhen.
Ständig dreh ich mich um.
Ich hab das Gefühl
als lauf mich im Kreis.
Mir ist so als ob es jeder weiß.
Im Urlaub bin ich,
find trotzdem keine Ruh.
Von Deinem Schatten verfolgt,
zwingt es mich fast in die Knie.
Es tut meiner Seele weh.
Am Strand wandere ich ziellos umher,
Mein Verstand sagt mir -
\"Du bist sicher\"
Meine Seele glaubt es nimmer.
Dreh ich mich um,
kann ich kein Schatten finden,
auch rechts und links
ist nichts zu sehen.
Viele Tage vergehen
und ich muß mir gestehen:
Ich steh im Schatten.
Jetzt wo ich das weiß,
meldet sich mein Wille und
auf nicht mehr im Kreis.
Die Augen suchend nach vorn gerichtet,
hab ich ein Ziel gesichtet.
Ein Ziel wofür es sich zu leben lohnt,
das manchmal meine Nerven nicht schont.
Ohne Dich mein Sohn,
ständ ich noch im Schatten.
Deine Steiche bringen mich zum Lachen.
Lassen verschwinden
Die Angst vor den Schatten.
ich hab Dich nicht abgetrieben,
sondern lernte Dich zu lieben.
Mit jedem Strampeln in meinem Bauch
verschwanden die Sorgen wie Schall und Rauch.
Und irgendwanneinmal
muß ich Dir sagen, wie es war,
dass Du kein Wunschkind bist gewesen.
Doch Das ist heute egal.
Als Du das Licht der Welt erblicktes
wurdes Du mein Sonnenstrahl.
______________________________________
Ich habe hier soviel schöne Gedichte gelesen,
und heute trau ich mich mal selbst eins reinzustellen.
Mein erstes Gedicht - als ich dem Backfischalter schon
entsprungen war.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-15 20:27:46 mit dem Titel Sonnenstrahl halbes Jahr
Guten morgen mein Sonnenstrahl
bist nun schon ein halbes Jahr.
Als ich war in den Wehen
da war noch nicht klar
was wird mit uns geschehen.
Zwischen Leben und Tod
schwankten wir beide,
die Ärzte wussten sich keinen Rat.
Die Kämpfernatur so sind sich die
Großeltern sicher, hast Du von mir.
Von Deinem Vater keine Spur.
Später kam er und schaute Dich an,
doch nahm er Dich nicht in den Arm.
Ich begreif das nicht und fasse es in
ein Gedicht.
Doch zu lesen geb ich es ihm nicht.
Er würde nur Lachen – mir direkt
ins Gesicht.
Du kannst nicht Krabbeln,
na und mein Sohn – was macht
das schon. Dein Lachen und
Plappern macht mich glücklich.
Ist das andere denn so wichtig ?
Die Ärzte sagen es ist alles ok,
aber das dein Vater Dich wegschiebt,
das tut weh.
Wir leben zu dritt
und sind doch nur zu zweit,
was mach ich nur falsch ?
______________________________________
Es fällt mir nicht ganz so leicht diese Gedichte hier reinzustellen.
Mein GB - steht für Anregungen (Schreibstil) offen. An den Inhalten möchte ich verständlicherweis nichts ändern.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-16 14:58:16 mit dem Titel Zerrissen
Ein Kinderlachen bringt mich
zum Erwachen.
Es macht mich glücklich
Der Schrei meines Mannes,
nach Ruhe.
Das macht mich traurig.
Leise nehm ich das Kind geschwind,
bevor die Wut kommt hervor.
Bin ich ein Tor ?
Hab meinen Traumprinzen geliebt,
musste ihn heiraten
und hab mit ihm gelebt.
Zwischen Liebe und Verstand
hin und hergerissen bricht es
aus mir hervor.
Stell ihn zur Rede und siehe da
ich war ein Tor.
Seine Wut entbrannte,
entflammte in meinem Gesicht.
Doch das machte mir nichts.
Hauptsache er tut meinem Kinde nichts.
Verzweifelt versuchte ich
nach meinem Kind zu greifen.
Doch er ließ seine gesamte Kraft
auf mir nieder schweifen.
Ich musste fliehen.
Die Bande zerrissen
und ich konnt nix tun.
Rannte in der Nacht durch die Stadt
und werde heute noch von Alpträumen
geplagt wach.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-17 16:30:45 mit dem Titel Telefon
Meine Eltern haben Telefon
ach ist das schön.
Hab ich erst mal einen Münzer gefunden,
könnt ich verbringen dort Stunden.
Die Oma hört gern zu,
sie antwortet auf jedes Muh.
Sohni tut ganz interessiert
und mit einem Jauchzen reagiert.
Ich halte mich zurück,
könnt sonst nicht verbergen
mein Unglück.
Doch wär es schön, hätt ich auch Telefon.
Und wie es so ist, daraus wird wohl nüscht.
Denn willst Telefon – musst warten
5 Jahre schon.
Hab erst ein Jahr rum –
drum bleibt mir nur das Münztelefon.
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Dies ist wohl eher zur Reimerei und ist aus dem Jahre 1986.
Ein schmunzelner nostalgischer Rückblick.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-18 15:36:37 mit dem Titel Verzeihen
Du hast den Alkohol bezwungen,
ich hab Dir verziehn.
Bin zurückgekommen und
brauch nicht mehr fliehen.
Du willst Dich um die Familie kümmern,
ja du spielst mit Deinem Sohn sogar.
Ich bin glücklich und vergessen
sind die Tage der Qual.
Mein Herz tanzt vor Freude dahin,
unsere Ehe bekommt einen Sinn.
Langsam fang ich an
Dir wieder zu vertraun.
Ich hoffe ich werde es nie bereun.
______________________________________
das ist der wörterfüller hier -
mit 66 wörtern extrem zu kurz
gruss sonni
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-18 09:48:13 mit dem Titel Alkohol
Dem Alkohol verfallen,
zeigt er mir seine Krallen.
Sie hinterlassen Wunden.
Körperlich und seelisch
verfall ich allmählich.
Mit meinen 19 Jahren –
was kann ich dazu sagen.
Mir fehlt die Erfahrung,
mir fehlt die Kraft und wieder
flieh ich in die Nacht.
Allein bin ich hier –
niemand ist hier.
Ich steh auf der Brücke,
will springen,
doch nicht mal das
will mir gelingen.
Meine Gedanken kreisen
nur ums eine.
Warum tut er uns das an,
Warum hasst er uns in
seinem Alkoholwahn.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-19 11:27:16 mit dem Titel Wende
Die Mauer ist gefallen, ich bin entzückt, geschockt
und fühl mich dennoch gefoppt.
Zum Kaffee mit dem Onkel,
zum Abendbrot mit dem Großpapa
die heile Welt war wieder da.
Das Wunder 8 ist nun vollbracht.
Da hielt ich den Hundertmarkschein in der Hand,
bin gleich zum Obststand gerannt und siehe da –
etwas bekanntes war.
Überall Schlangen und Gedrängel.
Leere Regale sogar.
Keine Bananen abbekommen,
ist nicht so schlimm – Ab zum Kranzler hin.
Schon immer wollt ich die Welt erkunden,
viele Länder lockten, doch die Preise schockten.
Irgendwie, war bei dem erstrebten Ziel
stets eine Null zuviel.
Die neue Freiheit ganz wunderbar,
die neuen Gesetze sind mir nicht ganz klar.
Als Frau mich dies besonders betraf,
sollt ich doch auf die Strasse wegen dem einen Paragraph.
Also ab zur Demonstration - Übung hatte ich ja schon.
Als ich den Kohl dann noch reden sah,
konnt ich mir das Lachen nicht verkneifen,
ich sah wohl einen anderen Streifen:
Uns Frauen den Kochlöffel reichen,
die Krippenplätze streichen,
das Geld der Männer wird schon reichen.
Also reise ich in mein Gartenland und
bau wieder Kartoffeln und Gemüse an,
man muss ja sparen wo frau kann.
****geschrieben 1991****
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-19 13:00:46 mit dem Titel Gewalt
Du hast keine Argumente,
blindlinks schlägst du zu.
Du hörst meine Stimme nicht,
lässt mich nicht in Ruh.
Du sagst: geh nur –
dann töt ich Dein Kind.
Dich wirst es überstehen,
sollst leben wie ein Hund.
Mit leerem Blick geh ich
an die Arbeit zurück.
Du fährst mich zum Job,
holst mich wieder ab,
und die anderen denken –
wie gut sie es hat.
Meine Angst bleib verborgen,
für die anderen zählen nur
die alltäglichen Sorgen.
Nur eine ahnt etwas von dem Wahn,
doch die Hilfe nehm ich nicht an.
Zuhause - was für ein merkwürdiger Beriff,
im Gefängnis ein merkwürdiger Geruch.
Du hast Benzin vergossen,
willst verhindern unsere Flucht.
Aschfahl ich ins Kinderzimmer geh
und Zeichnungen anseh mit Sohn.
Dann mein Sonnenstrahl zu mir spricht:
„MAMA, WANN GEHT PAPA?“
Ich kann es kaum glauben,
mir fällts wie Schuppen von den Augen.
Greif zum Telefon – meine Freundin
wartet schon.
********************************************************************
geschrieben 1994
Anmerkung:
Zu einigen Gedichten habe ich Mails erhalten. Dafür möchte ich mich bei allen Zuschriften nochmals bedanken.
Gleichzeitig für alle anderen Leser, die sich ebenfalls darum Gedanken machen einige Nachsätze:
- ich hab sie chronologisch hier gepostet
- ich bin nicht mehr suizidgefährdet
- diese Gedichte wurden vor langer Zeit geschrieben, jetzt erkennbar
an der Jahreszahl
- da ich damals nicht in der Lage war, Tagebuch zu führen, habe ich
das erlebte in Reim- und/oder in Gedichtform geschrieben.
Das schaffte mehr Abstand
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-20 18:55:31 mit dem Titel Ohn(e)macht
Ohnmächtig schau ich zu,
als ob ich neben mir steh.
Fest eingebunden,
das Bild einer heilen Welt zu erhalten,
lass ich dich walten.
Ausgebrannt und leer,
hab ich die Kraft nicht mehr.
Das Bild ist so stark und fest,
dass es kein Blick hinter die Mauern lässt.
Erfolg im Beruf und
immer ein freundliches Lächeln,
meine Erstarrtheit
ässt die Freundin erschrecken.
Sie schaut mir in die Augen,
und reicht mir die Hand.
Doch ich hab Angst.
Igele mich ein -
so bin ich allein.
-----------------------------------------------
(1992) So gehen 2 Jahre ins Land
-----------------------------------------------
fällt etwas aus der reihe chronologisch gesehen,
kam es vor dem gedicht gewalt.
nur zur info
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-21 02:27:33 mit dem Titel Macht und Schwäche
Welche Macht kann mich zwingen
dort zu bleiben, wo ist nur Schweigen.
Wo Du erhebst Deine Stimme –
um nehmen mir die Sinne.
Wieso lass ich Dir die Macht und
flieh in der Nacht ?
Woher nehm ich die Kraft –
für den nächsten Tag.
Schwach bin ich –
lass die Macht über mich ergehen.
Du lässt mich grad noch so leben.
Die Macht der Erkenntnis
lässt meinen Verstand erwachen.
Gibt mir – ja mir der Schwachen –
die Macht.
Nun sehe ich Dich im richtigen Licht,
ohne die Macht bist Du ein Nichts.
Nun bin ich nicht mehr Klein,
ich habe erkannt - Du bist das Schwein.
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1994
(das Wort Schwein - wenn auch wahr - möge man mir verzeihen, doch ich wollt es nicht ändern)
dieses gedicht ist bei ciao in meinem bericht enthalten.
an der entstehung des berichtes seid auch ihr yopianer - mit
euren bisher sehr positiven reaktionen beteiligt.
vielen dank
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-21 10:43:33 mit dem Titel Nimm das Schicksal in Deine Hand
Das Schicksal hatte Gnade mit uns,
mein Mann musste verreisen und
Sohn war leicht erkrankt.
Mein Sonnenstrahl merkte wohl,
das mir nicht dran lag mitzufahren
und fing an wehleidig zu klagen.
Hass stieg in mir auf –
welch merkwürdiges Gefühl
und sagte, dem Kleinen wird’s zu viel.
Kurz bevor er allein das Haus verließ,
er nochmals eine Drohung ausstieß.
Mein Herz raste, das Blut pulsierte,
sah – wie mein Sohn zum Telefon stolzierte.
Meine Freundin rief er an,
die wartete schon – sogar mit Gefolge.
Mit jedem ergriffenem Spielzeug,
erhielt ich ein Stück Kraft zurück.
Mit jedem erhaschtem Kleidungsstück
erhielt ich ein Stück Mut zurück.
Eine warme Stimme sprach:
„Hey Kleine – freu dich – eure Wohnung wartet schon.“
Meine Freundin nahm mich in den Arm,
kaum dass ich ihre Wärme spürte,
Sie sich schon wieder rührte.
Mit dem Autoschlüssel in der Hand,
sie alles dirigierte –
es lief wie am Schnürchen,
ohne Worte, jeder parierte
und alles funktionierte.
Die meisten kannte ich nur flüchtig – so vom sehen,
dann blieb einer stehen.
Es WAR der beste Freund von meines Mannes –
ich hab ihn ewig nicht mehr gesehn.
Das Bild der heilen Familie fiel in sich zusammen.
Meine Freunde, mein Sonnenstrahl und ich gingen
ohne uns umzudrehn.
*****
Die Worte meiner Freundin,
Schicksal, meine Liebe, das sind höhere Gewalten,
aber nicht solche Gestalten.
Drum versuch Dein Schicksal selbst zu gestalten.
__________________________________________________
1994
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-22 16:13:57 mit dem Titel Nach der Flucht
Drei Tage ist es her,
noch ist meine Seele schwer,
find keine Ruh,
egal was ich tu.
So ausgebrannt und leer,
da fällt das Leben schwer.
Die Angst sitzt im Nacken,
es nicht zu packen.
Aber ich bin nicht allein,
hab mein Sohn,
sein Lächeln und Lachen,
ist mein Lohn.
Bringt Licht in mein Herz,
mildert den Schmerz.
Mit seinem Elan mir vor Augen hält,
so schön Mama, so schön ist die Welt.
Doch ich bin Müde.
Die Angst macht mich schlapp.
Jeder Schritt hinter mir,
bringt mich zum Ducken.
Weil ich dich hab mein Sohn
treib ich mich an.
Geb meiner Seele die Sporen,
du schaffst das schon.
Ich stecke mir Ziele,
der Weg ist lang.
Wenn ich an Morgen denk,
das macht mich krank.
Ich muss die Wohnung verlassen,
arbeiten gehen,
bei den Behörden schlange stehn.
Deine Liebe festigt mein Ziel
ein ZURÜCK gibt es NIE
---------------------------------
1994
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-23 02:00:11 mit dem Titel Ego des Mannes ?
Es ist Nacht, ich lieg im Bett,
neben mir mein Sohn, schläft schon.
Er hat kein eigenes Zimmer,
doch es stört ihn nicht,
nicht mal – dass hier brennt das Licht.
Meine Gedanken schweifen,
zum Telefonat,
mit dem Freund meines Ex.
So sagte er, „Das Ego des Mannes,
ist schlimmer als sein (Johannes).“
„Du hast es verletzt –
das schlimmste für ihn ist –
das du nahmst sein Besitz.“
Hat er recht ?
Hab ich damit sein Ego verletzt ?
Was ist mit mir ?
Was ist mit unserem Sohn ?
Ach, was weis der schon.
Seit Tagen folgt er mir bis zur Tür.
Er ist stumm, spricht mich nicht an,
wartet nur vor der Tür.
Was ist sein Plan ?
Baut er damit sein Ego auf ?
Er weis wie ich mich fühle,
das ich nicht schlafen kann,
das mich die Angst lähmt
und mürbe macht.
Damit hat er wieder Macht.
Macht über meine Seele,
meine Gedanken.
Baut das ein Ego auf ?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-26 02:44:11 mit dem Titel Ruin
Auf dem Heimweg wird’s schon dunkel,
auf der Arbeit gab es wieder gemunkel.
Meine Gedanken sind beschäftigt,
dass die Angst mich nicht übermächtigt.
Mit ernstem Gesicht folgt er mir überall hin,
ergibt das einen Sinn ?
Mein Konto hat er leer geräumt,
die Angestellte die genaue Kontrolle versäumt.
Sie ärgerte sich,
dass er meine Unterschrift besser kann als ich.
Sie hat bei ihm ein Auge zugedrückt,
wie die vom Jugendamt,
dort reichte sein Versprechen.
Ich weiß er wird es brechen.
In 4 Wochen darf ich wieder vorsprechen.
Die Kindergeldstelle ist schockiert,
so was ist der Angestellten noch nicht passiert.
Das Geld wurde umgeleitet
und der Empfänger bestreitet, das ich ausgezogen bin.
So bekommt das ganze doch eine Sinn.
Meinen finanziellen Ruin.
Der Anwalt bemüht sich um unsere Rechte,
erzählt mir dann, dass Mann die Gesetze dehnen kann.
Bietet mir einen Vorschuss an.
Zerstreut meine Bedenken mit ein paar Worten.
Es ist bald Weihnachten und
habs genommen.
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geschrieben 1994
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-06 03:14:33 mit dem Titel Schatten
Meine Gefühle
Meine Angst lassen mich nicht ruhen.
Ständig dreh ich mich um.
Ich hab das Gefühl
als lauf mich im Kreis.
Mir ist so als ob es jeder weiß.
Im Urlaub bin ich,
find trotzdem keine Ruh.
Von Deinem Schatten verfolgt,
zwingt es mich fast in die Knie.
Es tut meiner Seele weh.
Am Strand wandere ich ziellos umher,
Mein Verstand sagt mir -
\"Du bist sicher\"
Meine Seele glaubt es nimmer.
Dreh ich mich um,
kann ich kein Schatten finden,
auch rechts und links
ist nichts zu sehen.
Viele Tage vergehen
und ich muß mir gestehen:
Ich steh im Schatten.
Jetzt wo ich das weiß,
meldet sich mein Wille und
auf nicht mehr im Kreis.
Die Augen suchend nach vorn gerichtet,
hab ich ein Ziel gesichtet.
Ein Ziel wofür es sich zu leben lohnt,
das manchmal meine Nerven nicht schont.
Ohne Dich mein Sohn,
ständ ich noch im Schatten.
Deine Steiche bringen mich zum Lachen.
Lassen verschwinden
Die Angst vor den Schatten.
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