Erfahrungsbericht von Andreas68
Ein Gedicht zu Ehren der Großen Göttin
Pro:
die Liebe
Kontra:
die Ohnmacht
Empfehlung:
Nein
Dieses Gedicht hatte ich im Avalon-Forum bei Ezboard als Reaktion auf einen Beitrag veröffentlicht. Es ergänzt meine Buchbesprechung zu den Nebeln von Avalon.
Leser des Buches "Die Nebel von Avalon" wissen Bescheid ... Ein(e) jede(r) die (der) mag, kann es für den formellen Teil einer Feier zitieren o. in die Invokation einbeziehen!
SIE ist. Liebe, Leben und Sein
So ist dann Liebe das Eine und alles,
was das Universum zusammen hält
und bestehen läßt,
in einer Endlosigkeit von Nichts,
fast unendlich wenig
außen u. innen, gemessen
an den Abständen zwischen kleinsten Teilchen,
die denen von Sonnen u. Galaxien
zu einander entsprechen
u. in der fast unendlich kurzen Gegenwart
zwischen einer ewigen Zukunft
und der unendlichen Vergangenheit.
Ist es nicht Liebe, die etwas sein ließ im Nichts
und damit Leben schuf?
Ist es dann nicht aller Zweck, sie zu mehren
und ihr zu dienen
und ist das dann nicht SIE,
die die Liebe ist u. das Leben
und alles, was existiert,
wert allein, geliebt, verehrt
gelebt u. gestorben zu werden?
Der Großen Göttin Heil!
Betet zu Ihr!
Damit das Leben nie versiegt.
Ich wünsche Euch Ihre Liebe u. Ihren Segen!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-02 01:26:52 mit dem Titel Liebe - immer wieder
Ihr kennt das. Man hat sich zerstritten und getrennt. Tage später bereut man sein Verhalten, sich selbst, seine Sturheit, die Entwicklung zugelassen zu haben, statt rechtzeitig die Hebel umzulegen. Schon beruhigt man sich, baut seine Gefühle ab, um überleben zu können.
Doch plötzlich widerfährt einem eine neue Chance. Die Liebe kehrt ins Leben zurück ...
In solcher Situation schrieb ich einer Freundin (und mir?) die folgenden Zeilen:
Gebrannt
scheut er die Feuer nicht,
die Armstumpfen verkohlt:
Es war die Schmerzen wert!
Wie einst
mit off´nen Armen
am Herd er
steht
in Flammen
lichterloh sein Herz
Leider liest sie es nicht ...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-21 16:04:56 mit dem Titel Interim der Gefühle?
Schmerzen der unglücklichen Liebe: Man muss wohl in solch einer Situation stecken o. sie gerade erlebt haben, um nachvollziehen zu können, wie bewegt man ist u. wie verwirrt in seinen Gefühlen. Das bitte ich die werten Leser bei der Bewertung zu bedenken.
Schlussendlich glaube ich es ja selber nicht! Die Liebesfähigkeit stirbt nicht, auch wenn die Liebe (vorübergehend) schwindet u. man sich in Selbstmitleid vergräbt.
Fliehen möchte ich,
ich möchte verziehen,
ich möchte weg,
nach unbekannt,
den Fernsprechanschluss tot,
mit einem Floß,
auf die Insel,
im Strome des Selbstmitleids.
Verlassen, allein,
nichts mehr hören,
nichts sehen, noch lesen
von Dir,
nicht denken,
fühlen, lieben,
nicht leben!
Ruf mich:
nie wieder
und
nicht mehr an
schreib mir:
nicht mehr,
keine Briefe
reagiere:
nicht auf mich,
nicht auf Flehen und Betteln
lass mich:
vergessen
lass mich:
einfach sein
lass mich!
Lass mich bitte
nicht allein.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-19 07:03:05 mit dem Titel Hatt´im Herzen Motten ...
Die Geliebte ist verloren. Man liebt sie noch, doch sie zeigt Kälte u. ignoriert die Bitte um Aufmerksamkeit oder Freundschaft. In solchem Erleben entwickelt sich das Selbstwertgefühl gegen Null.
Der Seele bleibt ein scheinbarer Ausweg in einer angenehmen, glatten Kälte, einem Genugtuung vermittelnden Gefühl, das sich von irgendwo im Nacken ausbreitet. Es durchströmt. Es erfüllt. Es befriedigt zutiefst. Es verleiht neue Kraft u. Stärke.
?
Es ist die intensivste Form der Schwäche, die man erleben kann!
Hatt´ im Herzen Motten, die,
wohlgenährt der Löcher Fraß,
davon sich stahlen, flogen,
zu lochen weiche Wolle derer,
die damit vertrauensvoll
behutsam umhüllten mein
kalt Stahl geword´nes Herz.
Meine Motten konnten das Herz nicht fressen. Ausfliegen ließ ich sie in Anzahl nicht. Über den Ausweg fand ich zurück auf den Hauptweg. Andere Menschen verirren sich im Ausweg und verletzen womöglich, wen sie geliebt haben.
Denkt daran, wenn Ihr verletzt werdet. Haltet nicht gleich die linke Wange hin, aber vergeltet nicht zwangsläufig Gleiches mit Gleichem. Ihr seid nicht zwangsläufig Richter - das erledigt das Schicksal. Ihr entscheidet selbst. Niemand, der im Ausweg seines Hasses umherirrt, kann nicht wieder in die Straße der Liebe abbiegen, denn er besitzt ja in seinem Hass Gefühl.
Haß ist nichts als ein
schreiendes Gehirn
das von Schmerzen gelähmt
das Denken vergisst
und das Wissen erstickt
(Himmelgrau, Goethes Erben, Album \"Nichts bleibt, wie es war\", 2001)
Das Mottengedicht habe ich vor Jahren im kalt werdenden Wasser einer Badewanne geschrieben, als ich nichts mehr spürte. Beim Durchlesen bemerkte ich, noch nicht gleichgültig geworden zu sein.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-15 20:07:59 mit dem Titel Die Faszination eines Gesichts
Manche Gedichte bedürfen geringer Erläuterung. Sie sprechen für sich.
Man sieht in ein Gesicht und etwas zwingt einen ...
Wer der Fleurs du Mal (Charles Baudelaire) Süße je gerochen hat, wird verstehen.
Geheimnisvoll leuchten
Deine Augen
sind grausam,
dunkel und erbarmungslos
schön.
Herablassend umspielt
Verächtlichkeit
in seinen Winkeln
den wundroten Mund
verdorben
verzehrt mich mein Wunsch
nach Berührung,
verginge ich auch
unter der Lippen Gral
des Küssens
flammend heiß.
Kennst du die Starre
des lebenden Vogels
in den Krallen der Katze
genießt er sein Ende
Gewidmet der Herrin, die Ihr seid, N.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-22 16:35:33 mit dem Titel Damals Stevenson u. Guggenmos, heute die Motorsense!
Den Umgang mit unserer Restnatur habe ich schon in mehreren Beiträgen thematisiert. Manchmal bleibt einem nur noch der Spott.
Mir ging es darum, die dem Zeitgeist entsprechenden, unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Natur herauszuarbeiten. Während man einst zu einer romantischeren Sichtweise neigte, obsiegt heute scheinbar eine geschmacklose. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die deutliche sprachliche Zäsur in meiner Fortsetzung des hier vorgestellten Gedichts.
Falls dieser Hinweis nötig ist: Meine Fortschreibung beginnt unterhalb der gestrichelten Linie.
Robert Louis STEVENSON, übertragen von Josef GUGGENMOS,
dem zeitgemäßen Zustand unseres Kulturvolks entsprechend aktualisiert von Andreas68
DIE BLUMEN
Frauenmantel, Hirtentäschel,
Bärenklau u. Klappertopf,
Engelwurz und Teufelskralle,
Reiherschnabel, Taubenkropf.
Rittersporn und Königskerze,
Knabenkraut u. Mädesüß,
Lerchensporn und Wachtelweizen.
Buntes Blumenparadies.
Hätte ich nicht Menschengröße,
wär´ ich nicht so hoch und breit,
wollt ich wohnen unter Blumen
und dort leben allezeit!
...................................................
Doch den Hauswart
jucken die Glieder,
rasch mäht er
das \"Unkraut\" nieder.
Und das Gartenbauamt erst:
Als die Obrigkeit mit Macht
mäht es ab die Pflanzenpracht!
Mieter schrei´n:
\"Gepflegt soll´s sein!\",
fordern tote Wüste ein.
Statt Paradies aus Göttin Hand
bleibt nur nackter, kahler Sand.
\"Geschützte\" Pflanze, selt´nes Tier,
wart´s nur ab,
wir zeigen´s dir!
P.S.: Solltet Ihr die beschriebenen Verhaltensweisen wiedererkennen, druckt es doch aus und hängt es im Hausflur oder am Schwarzen Brett Eures Wohnhauses aus!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-26 21:21:41 mit dem Titel Mittsommerzauber - ein Gedicht nach der Sonnwendfeier
Anlässlich der Jahreskreisfeste versuche ich, die Alltäglichkeit zu unterbrechen u. mir allein oder mit Freunden etwas Zeit an der Natur zu gewähren, manchmal still für mich, manchmal im Rahmen einer kleinen Feier, gelegentlich als Blót, dem heidnischen Opferfest. Immer wieder kommt es dabei zu überraschenden Begegnungen mit Lebewesen oder zur Wahrnehmung von Naturereignissen, die einem wie eine Antwort, wie Rückkoppelung, erscheinen.
Was ich dieses Jahr bei der Sommersonnenwende erlebte, war so zauberhaft u. für mich als Städter so ungewöhnlich, dass ich mich wohl noch lange daran erinnern werde. Leider war das verzaubernde Erleben von einem Wermutstropfen getrübt.
Dieses Gedicht ist mein Versuch, das Erlebte nachvollziehbar zu beschreiben.
Mittsommerzauber
Vor der Nymphenquelle am Mittsommerabend,
wo blinkend Punkte irrisierend´ Licht,
als wir uns am heil´gen Wasser laben,
uns dünkten unserer Welt hier nicht:
Leuchtsignal´ wir fliegend fanden,
zum Lichtpunkt, der im Grase war.
Ein Flügelpaar vorbei schwirrt dicht,
darunter einen Leib ich sah,
und unter ihm Laternenlicht!
Ein kleines Mädchen stand am Wegesrand,
zerschlug Glühwürmchen mit flacher Hand!
Ich traut´ meinen Augen nicht, raunz´es an -
es lief gleich weg vor mir sodann,
von Leuchtkäfern, die leben wollen!
Wie hätte ich denn handeln sollen?
Sollte ich ihr denn erklären,
dass Glühwürm´,
Zier u. Zauber unser´ Erden,
es nicht gerne mögen,
geschlagen tot zu werden?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-03 23:29:55 mit dem Titel Meine Gedichte werden immer schlechter (?)
Sie schwärmen von der \"Einen Welt\"
regieren sie mit ihrem Geld,
\"Wettbewerb\" und \"Gleichheit\" schaffen
sie mit immer bess´ren Waffen,
so wie es ihnen selbst gefällt.
Sie haben die Kräfte zum Gestalten,
wir dürfen machtlos \"mitverwalten\".
All´ gegen all´, jeder gegen jeden,
die \"oben\" müssen sich nicht regen,
weil sie uns immer kleiner spalten.
Gefühle, Handeln, Wollen, Denken,
verstehen sie perfekt zu lenken.
Sie wissen uns schon lang´ zu sagen,
was wir müssen am Körper tragen,
wer wird schon eig´ne Mode wagen?
Sie schreiben uns die Sprache vor,
Pidgin-Englisch geht leicht ins Ohr,
Regenwald und Feld und Rain
stampfen sie genüsslich ein:
Arbeitsplätze müssen sein!
Kulturen, Völker, Mythen, Sprachen
verwandeln sie in Einheitsbrachen,
dem Michel ist solches einerlei,
nie war er so selbstbestimmt und frei!
Was soll er sich auch Ärger machen?!
Die Wurst ist fett und das Fleisch ist weiß,
schmeckt es auch alles irgendwie gleich,
doch billig ist es - das ist der Preis.
Das Schlimmste an der Sache ist,
dass Du in festem Glauben bist,
Du hättest nicht `was zu verlieren,
da sie ja gar nicht existieren -
ein \"Wissen\", dass sie selbst generieren...
Schon höre ich meine Kritiker unken: \"Was für eine Weltsicht, pessimistisch, völlig depressiv, nicht lebenswert, finde dich selbst u.s.w.\"
Aber ich muss den Zustand der Welt nicht bejubeln, muss mir nicht einreden, in allen Menschen nichts als Güte zu sehen, muss mir nicht die Prächtigkeit von Ariel Futur, Ilona Kristen u. Disney Wonderworld suggerieren, um glücklich sein zu können: Noch - u. täglich neu - gibt es Dinge zu retten u. zu lieben.
Leider werden es weniger.
Wer mich nun als Verschwörungstheoretiker belächelt, sei an Walter Rathenau erinnert. Er sprach schon in den 20-er Jahren von den \"200 Familien, die die Welt regieren.\"
Aber natürlich ist es völlig lebensfremd, dass Geschäftsleute sich zu Arbeitsessen u. Vereinbarungen treffen...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-03 22:25:49 mit dem Titel Vorbei ... (?)
Unkommentiert möchte ich dieses Gedicht lassen, bis auf den Hinweis, dass das Euch hier Anrede ist.
Ich hasse Euch!
Ihr habt mich so enttäuscht.
habt mir so weh getan.
Ich liebe Euch.
Ich werde nicht aufhören
Euch zu schreiben,
nicht aufhören.
Was zwischen uns war
und ist, ist unvollendet.
Ich glaube manchmal
an Wiedergeburt,
gerade in Zusammenhang mit Liebe.
Sie wird sich, blieb sie unvollendet,
in einem späteren Leben weiterentwickeln,
später im Leben.
Wir werden wieder beieinander sein.
Glaubt Ihr denn, ich könnte Euch hassen,
wenn ich Euch nicht lieben würde?
Was mir ernst und wichtig,
würdig u. bedeutungsvoll
war, werfe ich nicht weg,
nicht, weil Ihr noch nichts
und nichts mehr
und nicht wieder
als ernst und wichtig,
würdig und bedeutungsvoll
erkennen könnt.
Eure Oberflächlichkeit kotzt Euch an.
Ihr werdet Euch entwickeln
oder sterben -
bedeutungslos, oberflächlich,
hoffnungslos
selbst in der Prominenz
des Schrifttums schaffen,
ohne je gelebt, gewusst,
gefühlt, geliebt, geglaubt zu haben -
bis hin zum nächsten Mal.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-05 01:35:07 mit dem Titel Liebe, Treue und Schicksal
Manche Tatsachen des Lebens sind so traurig, dass es mir gerechtfertigt erscheint, ein eigentlich allein für die Geliebte geschriebenes Gedicht hier zu veröffentlichen. Ich hoffe, sie wird es lesen, denn es wird eine Überraschung, die ihr Freude vermittelt, wenn sie es findet.
Sie hat sie verdient wie wenige andere!
Euer Andreas68
In der Verbannung
meiner Seele
lernte ich es
eine Frau zu lieben
die ich entdeckte
an ihrem Fenster
- überwältigend ihr Gesicht
Und Abend für Abend
zog ich vor das Fenster
und sang zur Harfe
ihr Liebeslieder
beantwortet bald
Wir sangen uns Lieder
von Leben und Liebe
ich drängte sie sehr
doch kam ihr nicht näher
sie kam nicht zu mir
Dann eines Tages
erfuhr ich von ihr
dass sie gerne käme
doch niemals es könnte
gefesselt ans Zimmer
zu gehen nicht frei
Ich nahm meine Harfe
schlug traurige Töne
und schlage sie noch
Doch Abend für Abend
zieh´ ich vor ihr Fenster
und singe zur Harfe
vor ihrem Gesicht
vom Leben, vom Lieben
tief drinnen in mir
von Liebe zu Ihr
Leser des Buches "Die Nebel von Avalon" wissen Bescheid ... Ein(e) jede(r) die (der) mag, kann es für den formellen Teil einer Feier zitieren o. in die Invokation einbeziehen!
SIE ist. Liebe, Leben und Sein
So ist dann Liebe das Eine und alles,
was das Universum zusammen hält
und bestehen läßt,
in einer Endlosigkeit von Nichts,
fast unendlich wenig
außen u. innen, gemessen
an den Abständen zwischen kleinsten Teilchen,
die denen von Sonnen u. Galaxien
zu einander entsprechen
u. in der fast unendlich kurzen Gegenwart
zwischen einer ewigen Zukunft
und der unendlichen Vergangenheit.
Ist es nicht Liebe, die etwas sein ließ im Nichts
und damit Leben schuf?
Ist es dann nicht aller Zweck, sie zu mehren
und ihr zu dienen
und ist das dann nicht SIE,
die die Liebe ist u. das Leben
und alles, was existiert,
wert allein, geliebt, verehrt
gelebt u. gestorben zu werden?
Der Großen Göttin Heil!
Betet zu Ihr!
Damit das Leben nie versiegt.
Ich wünsche Euch Ihre Liebe u. Ihren Segen!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-02 01:26:52 mit dem Titel Liebe - immer wieder
Ihr kennt das. Man hat sich zerstritten und getrennt. Tage später bereut man sein Verhalten, sich selbst, seine Sturheit, die Entwicklung zugelassen zu haben, statt rechtzeitig die Hebel umzulegen. Schon beruhigt man sich, baut seine Gefühle ab, um überleben zu können.
Doch plötzlich widerfährt einem eine neue Chance. Die Liebe kehrt ins Leben zurück ...
In solcher Situation schrieb ich einer Freundin (und mir?) die folgenden Zeilen:
Gebrannt
scheut er die Feuer nicht,
die Armstumpfen verkohlt:
Es war die Schmerzen wert!
Wie einst
mit off´nen Armen
am Herd er
steht
in Flammen
lichterloh sein Herz
Leider liest sie es nicht ...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-21 16:04:56 mit dem Titel Interim der Gefühle?
Schmerzen der unglücklichen Liebe: Man muss wohl in solch einer Situation stecken o. sie gerade erlebt haben, um nachvollziehen zu können, wie bewegt man ist u. wie verwirrt in seinen Gefühlen. Das bitte ich die werten Leser bei der Bewertung zu bedenken.
Schlussendlich glaube ich es ja selber nicht! Die Liebesfähigkeit stirbt nicht, auch wenn die Liebe (vorübergehend) schwindet u. man sich in Selbstmitleid vergräbt.
Fliehen möchte ich,
ich möchte verziehen,
ich möchte weg,
nach unbekannt,
den Fernsprechanschluss tot,
mit einem Floß,
auf die Insel,
im Strome des Selbstmitleids.
Verlassen, allein,
nichts mehr hören,
nichts sehen, noch lesen
von Dir,
nicht denken,
fühlen, lieben,
nicht leben!
Ruf mich:
nie wieder
und
nicht mehr an
schreib mir:
nicht mehr,
keine Briefe
reagiere:
nicht auf mich,
nicht auf Flehen und Betteln
lass mich:
vergessen
lass mich:
einfach sein
lass mich!
Lass mich bitte
nicht allein.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-19 07:03:05 mit dem Titel Hatt´im Herzen Motten ...
Die Geliebte ist verloren. Man liebt sie noch, doch sie zeigt Kälte u. ignoriert die Bitte um Aufmerksamkeit oder Freundschaft. In solchem Erleben entwickelt sich das Selbstwertgefühl gegen Null.
Der Seele bleibt ein scheinbarer Ausweg in einer angenehmen, glatten Kälte, einem Genugtuung vermittelnden Gefühl, das sich von irgendwo im Nacken ausbreitet. Es durchströmt. Es erfüllt. Es befriedigt zutiefst. Es verleiht neue Kraft u. Stärke.
?
Es ist die intensivste Form der Schwäche, die man erleben kann!
Hatt´ im Herzen Motten, die,
wohlgenährt der Löcher Fraß,
davon sich stahlen, flogen,
zu lochen weiche Wolle derer,
die damit vertrauensvoll
behutsam umhüllten mein
kalt Stahl geword´nes Herz.
Meine Motten konnten das Herz nicht fressen. Ausfliegen ließ ich sie in Anzahl nicht. Über den Ausweg fand ich zurück auf den Hauptweg. Andere Menschen verirren sich im Ausweg und verletzen womöglich, wen sie geliebt haben.
Denkt daran, wenn Ihr verletzt werdet. Haltet nicht gleich die linke Wange hin, aber vergeltet nicht zwangsläufig Gleiches mit Gleichem. Ihr seid nicht zwangsläufig Richter - das erledigt das Schicksal. Ihr entscheidet selbst. Niemand, der im Ausweg seines Hasses umherirrt, kann nicht wieder in die Straße der Liebe abbiegen, denn er besitzt ja in seinem Hass Gefühl.
Haß ist nichts als ein
schreiendes Gehirn
das von Schmerzen gelähmt
das Denken vergisst
und das Wissen erstickt
(Himmelgrau, Goethes Erben, Album \"Nichts bleibt, wie es war\", 2001)
Das Mottengedicht habe ich vor Jahren im kalt werdenden Wasser einer Badewanne geschrieben, als ich nichts mehr spürte. Beim Durchlesen bemerkte ich, noch nicht gleichgültig geworden zu sein.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-15 20:07:59 mit dem Titel Die Faszination eines Gesichts
Manche Gedichte bedürfen geringer Erläuterung. Sie sprechen für sich.
Man sieht in ein Gesicht und etwas zwingt einen ...
Wer der Fleurs du Mal (Charles Baudelaire) Süße je gerochen hat, wird verstehen.
Geheimnisvoll leuchten
Deine Augen
sind grausam,
dunkel und erbarmungslos
schön.
Herablassend umspielt
Verächtlichkeit
in seinen Winkeln
den wundroten Mund
verdorben
verzehrt mich mein Wunsch
nach Berührung,
verginge ich auch
unter der Lippen Gral
des Küssens
flammend heiß.
Kennst du die Starre
des lebenden Vogels
in den Krallen der Katze
genießt er sein Ende
Gewidmet der Herrin, die Ihr seid, N.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-22 16:35:33 mit dem Titel Damals Stevenson u. Guggenmos, heute die Motorsense!
Den Umgang mit unserer Restnatur habe ich schon in mehreren Beiträgen thematisiert. Manchmal bleibt einem nur noch der Spott.
Mir ging es darum, die dem Zeitgeist entsprechenden, unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Natur herauszuarbeiten. Während man einst zu einer romantischeren Sichtweise neigte, obsiegt heute scheinbar eine geschmacklose. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die deutliche sprachliche Zäsur in meiner Fortsetzung des hier vorgestellten Gedichts.
Falls dieser Hinweis nötig ist: Meine Fortschreibung beginnt unterhalb der gestrichelten Linie.
Robert Louis STEVENSON, übertragen von Josef GUGGENMOS,
dem zeitgemäßen Zustand unseres Kulturvolks entsprechend aktualisiert von Andreas68
DIE BLUMEN
Frauenmantel, Hirtentäschel,
Bärenklau u. Klappertopf,
Engelwurz und Teufelskralle,
Reiherschnabel, Taubenkropf.
Rittersporn und Königskerze,
Knabenkraut u. Mädesüß,
Lerchensporn und Wachtelweizen.
Buntes Blumenparadies.
Hätte ich nicht Menschengröße,
wär´ ich nicht so hoch und breit,
wollt ich wohnen unter Blumen
und dort leben allezeit!
...................................................
Doch den Hauswart
jucken die Glieder,
rasch mäht er
das \"Unkraut\" nieder.
Und das Gartenbauamt erst:
Als die Obrigkeit mit Macht
mäht es ab die Pflanzenpracht!
Mieter schrei´n:
\"Gepflegt soll´s sein!\",
fordern tote Wüste ein.
Statt Paradies aus Göttin Hand
bleibt nur nackter, kahler Sand.
\"Geschützte\" Pflanze, selt´nes Tier,
wart´s nur ab,
wir zeigen´s dir!
P.S.: Solltet Ihr die beschriebenen Verhaltensweisen wiedererkennen, druckt es doch aus und hängt es im Hausflur oder am Schwarzen Brett Eures Wohnhauses aus!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-26 21:21:41 mit dem Titel Mittsommerzauber - ein Gedicht nach der Sonnwendfeier
Anlässlich der Jahreskreisfeste versuche ich, die Alltäglichkeit zu unterbrechen u. mir allein oder mit Freunden etwas Zeit an der Natur zu gewähren, manchmal still für mich, manchmal im Rahmen einer kleinen Feier, gelegentlich als Blót, dem heidnischen Opferfest. Immer wieder kommt es dabei zu überraschenden Begegnungen mit Lebewesen oder zur Wahrnehmung von Naturereignissen, die einem wie eine Antwort, wie Rückkoppelung, erscheinen.
Was ich dieses Jahr bei der Sommersonnenwende erlebte, war so zauberhaft u. für mich als Städter so ungewöhnlich, dass ich mich wohl noch lange daran erinnern werde. Leider war das verzaubernde Erleben von einem Wermutstropfen getrübt.
Dieses Gedicht ist mein Versuch, das Erlebte nachvollziehbar zu beschreiben.
Mittsommerzauber
Vor der Nymphenquelle am Mittsommerabend,
wo blinkend Punkte irrisierend´ Licht,
als wir uns am heil´gen Wasser laben,
uns dünkten unserer Welt hier nicht:
Leuchtsignal´ wir fliegend fanden,
zum Lichtpunkt, der im Grase war.
Ein Flügelpaar vorbei schwirrt dicht,
darunter einen Leib ich sah,
und unter ihm Laternenlicht!
Ein kleines Mädchen stand am Wegesrand,
zerschlug Glühwürmchen mit flacher Hand!
Ich traut´ meinen Augen nicht, raunz´es an -
es lief gleich weg vor mir sodann,
von Leuchtkäfern, die leben wollen!
Wie hätte ich denn handeln sollen?
Sollte ich ihr denn erklären,
dass Glühwürm´,
Zier u. Zauber unser´ Erden,
es nicht gerne mögen,
geschlagen tot zu werden?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-03 23:29:55 mit dem Titel Meine Gedichte werden immer schlechter (?)
Sie schwärmen von der \"Einen Welt\"
regieren sie mit ihrem Geld,
\"Wettbewerb\" und \"Gleichheit\" schaffen
sie mit immer bess´ren Waffen,
so wie es ihnen selbst gefällt.
Sie haben die Kräfte zum Gestalten,
wir dürfen machtlos \"mitverwalten\".
All´ gegen all´, jeder gegen jeden,
die \"oben\" müssen sich nicht regen,
weil sie uns immer kleiner spalten.
Gefühle, Handeln, Wollen, Denken,
verstehen sie perfekt zu lenken.
Sie wissen uns schon lang´ zu sagen,
was wir müssen am Körper tragen,
wer wird schon eig´ne Mode wagen?
Sie schreiben uns die Sprache vor,
Pidgin-Englisch geht leicht ins Ohr,
Regenwald und Feld und Rain
stampfen sie genüsslich ein:
Arbeitsplätze müssen sein!
Kulturen, Völker, Mythen, Sprachen
verwandeln sie in Einheitsbrachen,
dem Michel ist solches einerlei,
nie war er so selbstbestimmt und frei!
Was soll er sich auch Ärger machen?!
Die Wurst ist fett und das Fleisch ist weiß,
schmeckt es auch alles irgendwie gleich,
doch billig ist es - das ist der Preis.
Das Schlimmste an der Sache ist,
dass Du in festem Glauben bist,
Du hättest nicht `was zu verlieren,
da sie ja gar nicht existieren -
ein \"Wissen\", dass sie selbst generieren...
Schon höre ich meine Kritiker unken: \"Was für eine Weltsicht, pessimistisch, völlig depressiv, nicht lebenswert, finde dich selbst u.s.w.\"
Aber ich muss den Zustand der Welt nicht bejubeln, muss mir nicht einreden, in allen Menschen nichts als Güte zu sehen, muss mir nicht die Prächtigkeit von Ariel Futur, Ilona Kristen u. Disney Wonderworld suggerieren, um glücklich sein zu können: Noch - u. täglich neu - gibt es Dinge zu retten u. zu lieben.
Leider werden es weniger.
Wer mich nun als Verschwörungstheoretiker belächelt, sei an Walter Rathenau erinnert. Er sprach schon in den 20-er Jahren von den \"200 Familien, die die Welt regieren.\"
Aber natürlich ist es völlig lebensfremd, dass Geschäftsleute sich zu Arbeitsessen u. Vereinbarungen treffen...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-03 22:25:49 mit dem Titel Vorbei ... (?)
Unkommentiert möchte ich dieses Gedicht lassen, bis auf den Hinweis, dass das Euch hier Anrede ist.
Ich hasse Euch!
Ihr habt mich so enttäuscht.
habt mir so weh getan.
Ich liebe Euch.
Ich werde nicht aufhören
Euch zu schreiben,
nicht aufhören.
Was zwischen uns war
und ist, ist unvollendet.
Ich glaube manchmal
an Wiedergeburt,
gerade in Zusammenhang mit Liebe.
Sie wird sich, blieb sie unvollendet,
in einem späteren Leben weiterentwickeln,
später im Leben.
Wir werden wieder beieinander sein.
Glaubt Ihr denn, ich könnte Euch hassen,
wenn ich Euch nicht lieben würde?
Was mir ernst und wichtig,
würdig u. bedeutungsvoll
war, werfe ich nicht weg,
nicht, weil Ihr noch nichts
und nichts mehr
und nicht wieder
als ernst und wichtig,
würdig und bedeutungsvoll
erkennen könnt.
Eure Oberflächlichkeit kotzt Euch an.
Ihr werdet Euch entwickeln
oder sterben -
bedeutungslos, oberflächlich,
hoffnungslos
selbst in der Prominenz
des Schrifttums schaffen,
ohne je gelebt, gewusst,
gefühlt, geliebt, geglaubt zu haben -
bis hin zum nächsten Mal.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-05 01:35:07 mit dem Titel Liebe, Treue und Schicksal
Manche Tatsachen des Lebens sind so traurig, dass es mir gerechtfertigt erscheint, ein eigentlich allein für die Geliebte geschriebenes Gedicht hier zu veröffentlichen. Ich hoffe, sie wird es lesen, denn es wird eine Überraschung, die ihr Freude vermittelt, wenn sie es findet.
Sie hat sie verdient wie wenige andere!
Euer Andreas68
In der Verbannung
meiner Seele
lernte ich es
eine Frau zu lieben
die ich entdeckte
an ihrem Fenster
- überwältigend ihr Gesicht
Und Abend für Abend
zog ich vor das Fenster
und sang zur Harfe
ihr Liebeslieder
beantwortet bald
Wir sangen uns Lieder
von Leben und Liebe
ich drängte sie sehr
doch kam ihr nicht näher
sie kam nicht zu mir
Dann eines Tages
erfuhr ich von ihr
dass sie gerne käme
doch niemals es könnte
gefesselt ans Zimmer
zu gehen nicht frei
Ich nahm meine Harfe
schlug traurige Töne
und schlage sie noch
Doch Abend für Abend
zieh´ ich vor ihr Fenster
und singe zur Harfe
vor ihrem Gesicht
vom Leben, vom Lieben
tief drinnen in mir
von Liebe zu Ihr
Bewerten / Kommentar schreiben