HypoVereinsbank (UniCredit) Testbericht

Hypovereinsbank-unicredit
ab 9,46
Auf yopi.de gelistet seit 10/2009
Summe aller Bewertungen
  • Filialnetz:  durchschnittlich
  • Support & Service:  schlecht
  • Online Banking:  durchschnittlich
  • Fachliche Beratung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von dr_hotte

Kümmern Sie sich um die Details, wir leben davon !!!

1
  • Filialnetz:  groß
  • Support & Service:  schlecht
  • Online Banking:  durchschnittlich
  • Fachliche Beratung:  sehr inkompetent
  • Dauer der Nutzung:  länger als 1 Jahr
  • Sind Sie Kunde?:  nein

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Die Kaste der Politiker und Funktionäre wird bekanntlich nie müde, uns fehlende Risiokobereitschaft und mangelnden Unternehmergeist vorzuhalten. Vollkaskomentalität, Sozialschmarotzertum u.ä. gehören zu den bevorzugten Vokabeln unserer rundum versorgten Führungsriege. Das mag man ja noch durchgehen lassen, schließlich leben wir in einer Zeit, in der höchste Ansehen genießt, wer sich getraut, in aller Öffentlichkeit aufs Unverschämteste sich zu benehmen. Ärgerlich wird die Sache allerdings, wenn Vertreter des Bankgewerbes in diesen Chor einstimmen.

Seit meine Tante Else anläßlich meiner Geburt ein Sparbuch bei der Hypo-Bank für mich einrichtete, bin ich nun Kunde bei diesem Institut. Seit 38 Jahren wandert jeder bargeldlos entrichtete Betrag auf mein Konto, dessen Nummer zu den wenigen Zahlenkombinationen gehört, die ich zeitlebens niemals vergessen habe. Da mein Hang zum Kreditbetrug nur rudimentär, die Fähigkeit zum Bilanzschwindel überhaupt nicht ausgeprägt ist, bot ich dem Bankhaus meiner Wahl niemals Anlaß zur Sorge.

Das änderte sich schlagartig, als ich eines Tages Gefallen an dem Gedanken fand, mich selbständig zu machen. Existenzgründer, so meinte ich naiverweise, genießen hierzulande einen besonderen Nimbus. Man klopft Ihnen wohlwollend auf die Schulter, hilft, wo man kann und geizt nicht mit Rat und Tat - dachte ich.

Bewaffnet mit dem obligaten Business-Plan, einer wenn nicht niet-, so doch nagelfesten Geschäftsidee wagte ich den Gang nach Canossa. Dynamik und Glaube an mich selbst verflogen allerdings schnell, zumal der zuständige Sachbearbeiter sein Desinteresse an meinem Konzept kaum verhehlte. Wortlos legte er mir einen daumendicken Stapel Formulare vor, die ich zunächst einmal auszufüllen hätte. Für ein klärendes Gespräch in Sachen Förderkredite war mein Kundenberater partout nicht zu haben. Unverrichter Dinge trollte ich mich und zog in den Papierkrieg.

Zu Hause angelangt, zeigte sich die Midlife-Crisis von ihre r ärgsten Seite. Angesichts der Anforderungen, die die HypoVereinsbank an ihre Kreditnehmer stellt, wurde mir klar, daß ich mich ein Leben lang um die falschen Dinge gekümmert hatte. Kein Immobilienbesitz, kein Aktiendepot, von Gold und Silber ganz zu schweigen. Aber noch ließ ich mich nicht entmutigen, erteilte also beflissen Selbstauskuft über meine Vermögensverhältnisse, stimmte sogar der Aufhebung des Steuergeheimnis zu und erteilte der Bank darüber hinaus die Genehmigung, bei diversen Organisationen Ausküfte über mich einzuholen. Schließlich hatte ich mir ja nichts zu Schulden kommen lassen.

Der Mühe Lohn: drei Wochen später strich man mir den Dispositionskredit. Aus meinen Offenlegungen ging nämlich hervor, daß ich schon seit zwei Jahren freiberuflich tätig war und nach Meinung der Bank somit über keine regelmäßigen Einkünfte verfügte. Fragt sich nur, wovon ich all die Zeit gelebt hatte. Die Erörterung dieses Problems sparte ich mir allerdings, mein Bedarf an dieser Art Existenzförderung war ein für alle Mal gedeckt.

Zugegeben, die HypoVereinsbank ist hier kein Einzelfall, auch wenn sich die bayerische Variante der Kreditvergabe durch besondere Handfestigkeit auszeichnet. Hier muß man offensichtlich Leo Kirch heißen und schon etliche Milliarden in den Sand gesetzt haben, um auf offene Ohren zu stoßen. Somit dürfte auch geklärt sein, was die HypoVereinsbank unter Detailarbeit versteht.

Inzwischen (es ist 1 Jahr ins Land gegangen) hat sich meiner Erfahrung nicht viel dort geändert; so geschah Bekannten von mir im Prinzip exakt das Selbe, wie mir damals und auch die haben die Bank ein für alle mal verlassen. Aber mit dem kleinen Mann kann man es ja machen.

Aber wie immer gilt der Spruch \"Und wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtleich her!\". Dieses Lichtlein war ein andere Kreditinstitut, zu dem ich dann gewechselt bin. So kann ich nur noch mal sagen:
Daß zwischen Werbung und Wirklichkeit nicht unbedingt Welten liegen müssen, bewies schließlich ein anderes Institut. Es machte den Weg frei.


So, ich hoffe, euch hiermit eine Warnung gegeben haben dieses Kreditinstitut nicht aus zu wählen, wenn ihr eurer sauer verdientes Geld anlegen wollt.

18 Bewertungen, 3 Kommentare

  • anonym

    14.03.2008, 14:07 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Typisch HVB

  • Overknees

    24.10.2004, 02:50 Uhr von Overknees
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... da muss man nicht raten, wer da zum Zuge kam. Die Banken unterliegen aber leider Gottes alle den gleichen Zwängen... und da ist zusammen mit Hartz IV gleichzügig Basel III zu nennen. Heisst: es wird in Zukunft für "kleine&quot

  • kleinvolli

    22.10.2004, 15:52 Uhr von kleinvolli
    Bewertung: sehr hilfreich

    Deine Überschrift find ich klasse gemacht!