Judo Testbericht

Erfahrungsbericht von Nici2006
Judo - Der sanfte Weg
Pro:
Sehr anstrengend, vielseitig
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Bereits 1964 wurde Judo olympische Disziplin. Der Wettkampfgedanke steht bei dieser Sportart mittlerweile im Vordergrund.
Wer kann Judoka werden?
Ein Judoka kann grundsätzlich jeder werden, solange er sich normaler Gesundheit erfreut und sportlich talentiert ist. Man sollte sich jedoch nicht vor dem Kontakt zum Partner scheuen, denn Judo ist eine Nahkampfsportart. Wer nicht angefasst werden mag ist hier falsch. Eine gute Portion Ausdauer und Ehrgeiz muss man auch mitbringen, wenn man den Judosport ernsthaft betreiben will. Meiner Meinung nach ist der Judosport auch besonders für Kinder geeignet. Im Gegensatz zu früher haben heutzutage viele Kinder nicht mehr die Möglichkeit, sich draußen auszutoben und zu kämpfen. Genau das wird aber beim Judo im Randori (Kampf) ermöglicht. Auch können Kinder hierbei ihr Sozialverhalten lernen, denn gerade beim Judo ist es insbesondere aufgrund er Würge- und Hebelteckniken erforderlich, sorgfältig mit dem Partner umzugehen. Eine gewisse Disziplin ist dort notwendig.
Der Weg vom Schüler zum Meister
Wenn man mit Judo anfängt trägt man erst mal weißen Gürtel, danach kommt der weiß-gelbe, gelb, gelb-orange, orrange, orange-grün, grün, blau, braun. Hierbei handelt es sich um Schülergerade. Für jeden Gurt ist eine Prüfung abzulegen, die von Mal zu Mal umfangreicher und anspruchsvoller wird. Ab Schwarz (Dan) ist man dann Meister.
Was kostet der Spaß?
Im Verein zahlt man ca. 15 € im Monat, manche Vereine sind günstiger, aber dafür muss man dann Passgebühren (für den Judopass) und Prüfungsgebühren selber bezahlen. Es empfiehlt sich vor Eintritt abzuklären, ob im Monatsbeitrag alle Kosten abgegolten sind. Damit man Judo machen kann wird außer einem Anzug und Gürtel nichts weiter benötigt, man trainiert Barfuß. Die Preisspanne bei den Anzügen ist aufgrund der unterschiedlichen Qualität und Größe der Anzüge recht groß. Einen günstigen Anzug bekommt man oftmals schon ab ca. 30 €. Man kann aber auch gut und gerne über 100 € auf dem Tisch legen. Firmen wie Dan-Rho, Kwon und Adidas gehören sicherlich zu den bekannten Firmen.
Training und Wettkampf?
Neben dem Training besteht sowohl für Kinder als auch Erwachsenen die Möglichkeit an Turnieren teilzunehmen. Gekämpft wird bei Kindern 3 bzw. 4 Minuten, bei Erwachsenen 5 Minuten, bei den Senioren wiederum 3 Minuten. Im Wettkampf wird nicht nach Gürtelfarben unterschieden, sondern nach Gewichtsklassen eingeteilt. Zu beachten ist dabei, dass die Teilnahme am Wettkampf erst mit Erlangung des gelben Gürtels möglich ist. Natürlich kann man auch zum Judotraining gehen und nicht an Wettkämpfen teilnehmen, dieses bleibt jedem selber überlassen.
Warum mache ich Judo?
Ich mache Judo, weil ich dies eine sehr anstrengende Sportart darstellt. Bei keinem Sport (ich mache nebenbei noch anderen Kampfsport, Tanzen, Inliner fahren und gehe Klettern) ist man nach dem Training so ausgepowert wie beim Judo. Das hängt vor allem damit zusammen, dass bei dieser Sportart alle Körperteile sowie die Kondition beansprucht werden. Z.B. beim Randori, welches bei Erwachsenen im Wettkampf über 5 Minuten geht, braucht man eine ziemlich gute Kondition. Man muss sich enorm konzentrieren, damit man vom Partner nicht geworfen wird und damit der Kampf verloren ist. Gleichzeitig werden die Beinmuskeln beanspruch, da man einen sicheren Stand benötigt. Die Armmuskulatur braucht man vor allem um seinen Gegner an einem heranzuziehen oder diesen sogar auszuheben. Auch Rücken- und Brustmuskulatur werden hierbei beansprucht. Im Bodenkampf ist auch eine gute Bauchmuskulatur von Nöten, um sich aus einem Haltegriff befreien zu können. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten wird beim Judo auch die Nackenmuskulatur trainiert, welche nur sehr schwer zu trainieren ist. Dieses wird bei den Fallübungen automatisch mittrainiert. Daher muss sich ein Anfänger nicht wundern, wenn der Nacken am nächsten Tag weh tut. Es ist dann nur Muskelkater. Dadurch, dass das Training wirklich anstrengend ist und man sich alleine schon aufgrund der Verletzungsgefahr sich selbst gegenüber auf die Sache konzentrieren muss, kann man bei dieser Sportart sehr gut vom Alltag mal abspannen und den Kopf von Studium / Arbeit freizubekommen.
Aber vor allem mache ich deswegen Judo, weil ich Spaß am kämpfen habe.
Verletzungsgefahr?!
Natürlich kann man sich auch beim Judo verletzten, aber sicherlich nicht mehr oder weniger als woanders auch. Judosprezifische Verletzungen sind sicherlich Prellungen, Schlüsselbeinbruch, Meniskus, Bänderzerrungen, -risse, -dehnungen. Aber ganz ehrlich, in all den Jahren (ich mache seit ca. 6 Jahren Judo) ist mir bisher außer einer Schulterprellung und diversen Bänderzerrungen und -überdehnungen noch nichts passiert.
28 Bewertungen, 11 Kommentare
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26.07.2007, 16:30 Uhr von stedox
Bewertung: sehr hilfreichausführlicher bericht - sehr gut - betreibe selbst judo seit 23 jahren und trainiere die kleinsten seit 10 jahren
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19.06.2007, 22:10 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichCool, LG pet
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06.06.2006, 17:32 Uhr von superlativ
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße!
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02.06.2006, 16:23 Uhr von Django006
Bewertung: sehr hilfreichsh & *lg* Alan:>))))
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02.06.2006, 16:03 Uhr von topfmops
Bewertung: sehr hilfreich. . . und Breitensport ist Massenmord.
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02.06.2006, 14:58 Uhr von SuicideToday
Bewertung: sehr hilfreichsh... lg Sui
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02.06.2006, 14:36 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨¨*:•. ... sh ... .•:*¨¨*:•.
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02.06.2006, 13:54 Uhr von Bekayw1976
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht. Mache selber auch seit fast 5 Jahren Judo. Gruß, Bianka
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02.06.2006, 13:37 Uhr von waltraud.d
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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02.06.2006, 13:29 Uhr von Schattenesserin
Bewertung: sehr hilfreich♪♫ SH :o) ♫♪
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02.06.2006, 12:51 Uhr von phobee
Bewertung: sehr hilfreichInteressanter Bericht! Dickes Lob!
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