Jürgen Matthes Sprachreisen Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Kosten:  gering
  • Informationsangebot:  sehr gut
  • Betreuung vor Abreise:  sehr gut
  • Betreuung vor Ort:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Chantal3

Die rassistischen Ferien

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Letztes Jahr entschoss ich mich in den Sommerferien eine Sprachreise nach England zu machen. Der Grund war, dass ich schon im vorangegangen Jahr mit der gleichen Organisation nach England gefahren bin und es hatte mir sehr gut gefallen.


Die Organisation:
Die Organisation heißt Jürgen Mattes und wird auch von diesem geleitet. Er macht Sprachreisen schon seit 20 Jahren.
Man wird in Eastbourne in Gruppen eingeteilt (in jeder sind ca. 25 Leute) und diese Gruppe hat jeweils einen Betreuer oder eine Betreuerin. Diese sind für einen zuständig. Wenn man Probleme mit der Familie oder dem Unterricht hat, geht man zu seinem Betreuer. Man kann ihn/ sie rund um die Uhr erreichen. Die Betreuer sind sehr nett und erkundigen sich oft, ob bei einem alles okay ist. Sie sind morgens in der Schule und auch sonst bei allem dabei. Mit ihnen macht man auch die Ausflüge.
Jürgens Lieblingsfarbe gelb geht einem spätestens nach 2 Tagen auf den Senkel. Den alles ist gelb: Die Betreuer haben gelbe T shirts an, die Unterrichtsmaterialien, wie Blätter, Kuli und Lineal sind gelb und auch der Stadtplan ist gelb.



Der Ort:
Das ganze findet in Eastbourne statt, ein kleiner Küstenort (85 000 Einwohner)in Südengland. Die Stadt ist eine bekannter Badeort und besonders die Strandpromenade ist sehr gepflegt. Der Strand ist leider ein Steinsand und es ist doch sehr unbequem dort zu liegen. Ich freute mich besonders auf das Meer, den in dem Katalog und im Video wurde es als sehr warm angepriesen. Naja, warm würde ich es nicht nennen, aber man kann drin baden (mit Überwindung), das aber nur im Sommer. Der Ort ist von Rentnern und Sprachschülern aus allen möglichen Länderen (Deutschland, Portugal, Spanien und Frankreich) überflutet. Das aber nur im vorderem Teil des Ortes. Das Towncenter ist klein, aber auch ganz schön. Es gibt einige Kleidungs- und Sportgeschäfte, einen sehr wichtigen Mc Donalds, und wer Pizza lieber bevorzugt, es gibt einen Pizza Hut.
Der Ort hat außerdem noch einen Pier auf dem sich eine böse, böse Spielhalle :-) befindet, die auch schon 10 Jährige betreten dürfen.
Eastbourne ist übrigens 1 – 2 Stunden von London entfernt.

Die Fortbewegungsmittel:
Die meisten Stadtteile können mit dem Bus erreicht werden. Der Bus fährt immer Runden, man kann sich also entscheiden, ob man in die eine Richtung, oder in die andere Richtung fahren möchte (ich weiß jetzt nicht, ob das so verständlich ist). Was wichtig ist, anfangs muss man immer seine Karte vorzeigen. Ich musste mich zunächst daran gewöhnen, da ich es hier nicht machen muss. Die Karte kostet 10 Pfund (ca. 15 Euro, die nicht im Preis eingerechnet sind)
Wenn abends keine Veranstaltungen stattfinden sollte man aber schon um 22.30 nach Hause fahren, da die Busse nur bis um 23 Uhr fahren.
Es gibt aber 2 Stadtteile, die nur mit der Bahn erreicht werden können.

Die Anreise:
Es gibt 3 Möglichkeiten: Flugzeug, Bahn, dann mit der Fähre, oder Bus und dann mit der Fähre. Flugzeug ist wohl die meistgenutzte, kostet aber extra. Je nach Flughafen zwischen 49 und 99 Euro plus Flughafensteuer. Man wird in Heathrow/ London von Betreuern abgeholt, aber erst nach dem Zoll. Für mich war das kein Problem, weil ich noch mit 3 Freundinnen gereist bin, aber es gibt auch einige, die allein kommen, oder ein paar, die erst 11 sind. Deshalb finde ich es nicht so ideal, dass diese erst nach dem Zoll abgeholt werden. In diesen Fällen würde ich lieber mit dem Bus oder mit der Bahn fahren, aber Busfahrten kommen nicht immer zustande.
Wenn man angekommen ist, wird man von seinen Gasteltern abgeholt.


Die Gasteltern:
Da bin ich gemischter Meinung. Als ich das erste Mal da war, war die Familie der totale Reinfall. Sie redeten kaum mit uns und auch so waren wir ihnen ziemlich egal. In diesen Fällen kann man zu seinem Betreuer gehen und die Familie wechseln.
Das letzte Mal waren die Gasteltern sehr nett.
Da war aber wieder der Nachteil, das wir immer zu Hause essen sollten. Das war auch sehr lecker. Vor der Reise kann man sagen, ob man vegetarisch ist, oder ob man kein Rinderfleisch mag. Ich hatte gesagt, dass ich vegetarisch bin. Und ich könnte wetten, dass mir meine Familie mindestens 5 Mal Gemüseburger untergejubelt hat, aber immer wieder anders zubereitet.
In Eastbourne hat eigentlich jede Familie ein eigenes Haus. Alle Häuser kann man mit 3 Worten beschreiben: rot, Reihenhaus, klein. Wirklich jedes Haus sieht aus wie das andere. Am Anfang hatte ich ziemliche Probleme mich dort zurecht zu finden.
Innen ist das ganze Haus mit Teppichboden ausgelegt. Die Zimmer sind winzig. Es passen gerade mal ein Paar Möbelstücke rein. Auch hygienisch lässt sich einiges kritisieren. Die Duschen sind meist etwas älter und die meisten Gasteltern haben. Und oder Katzen die nicht wirklich stubenrein sind.
Man kann auch zu 4 in eine Gastfamilie, das wird aber sehr eng. Meistens nehen die Familien 2 Schüler/innen auf.
Man bekommt jeden Tag ein Lunchpaket, indem meistens ein oder zwei Sandwichs, eine kleine Tüte Chips, ein Apfel o.ä. und etwas zu trinken sind.


Das Programm:
Langweilen tut man sich mit Matthes nicht. Es werden jeden Tag mindestens eine Sache angeboten (Ausnahme: freier Sonntag, kam bei mir in 3 Wochen nur 1 mal vor).
Einige Besispiele für Nachmittags: Go Kart, Basketball, Volleyball, Inline Skaten, Bowling Laser Quest, Minigolf und Kino. Es werden aber nicht jeden Nachmittag alle Sachen auf einmal angeboten, sonderen z.B. Laserquest und Bowling, oder Go Kart und Minigolf. Wenn man mal darauf keine Lust hat, kann man eigene Sachen unternehmen.
Jeden zweiten Abend ist Disko, meistens in der größten Disko von Eastbourne, die auf dem Pier ist. Die Disko wird extra von Jürgen Matthes gemietet und die meisten Schüler, die in der Zeit da sind, gehen dort hin (ganz ehrlich, die Disko war das beste).
Die Disko geht bis um 21.30 ( für die Leute unter 15) / 22.00. Danach wird man mit gemieteten Bussen nach Hause gefahren, und immer an seiner JM Haltestelle abgesetzt.
Außerdem finden 2 Londonausflüge statt, beim 1. wird eine Sight Seeing Tour gemacht, danach geht’s ins Wachtfigurenkabinett, beim 2. ist shoppen angesagt! Bei den Londonausflügen müssen die Kinder unter 13 in Begleitung rumlaufen.
Außerdem kann man noch andere Sachen buchen:
z.B. Workshops wie Badminton, Internetkurs, Reiten, Segeln, Golfen und und und.
Außerdem kann man nach London ins Musical the lion king.
Ein 3er Pack kann auch noch gebucht werden: die Town Tour, in der einem Eastbourne gezeigt wird , der Boat Trip, den ich nicht mehr machen würde, höchstens man braucht eine Dusche und dazu eine Erkältung und als letztes ein Ausflug nach Brighton, das ist aber auch nichts besonderes. Komischerweise hatte ich das 3er Pack beide Male nicht gebucht, hatte es aber 2 mal im Programm dabei, ohne dass ich zahlen musste.

Der Unterricht:
Man kann zwischen 3 Arten entscheiden: Minigruppenkurs, intensiv oder normal.
Beim Minigruppen Unterricht wird beim Lehrer zu Hause unterrichtet, meistens zu fünft. Man hat täglich 3 Stunden Schule (außer Sonntags). Beim Intensivkurs hat man 3 x 1 ½ Stunden Schule, bei dem normalen hat man 2 mal 1 ½ stunden Unterricht.
Es gibt 6 Klassen, die jeweils einen Verschiedenen Schwierigkeitsgrad haben. Vor der Reise muss man einen Test machen und dieser wird vor der Ankunft ausgewertet. Man hat bei 2 verschiedenen Lehrern Unterricht. Die Lehrer/innen sind meistens Studenten oder Studentinnen. Bei dem Unterricht wird man größtenteils aufgefordert zu sprechen. Man startet Diskussionen, oder schreibt ein kurzes Drehbuch, dass man danach vorspielen muss. Es wird versucht einem spielerisch Englisch näher zukommen.
Wenn man aber mit einer 5 in Englisch hingeht wird man im nächsten Jahr bestimmt keine 2 haben. Ich glaube aber nicht, dass das in 3 bzw. 2 Wochen möglich ist. Man bekommt allerdings ein Gefühl für Englisch und ich zumindest merke, dass ich besser frei in Englisch reden kann.

Die Engländer:
Jetzt zu einem Thema, das nicht wirklich was mit der Organisation zu tun hat, aber trotzdem wichtig ist. Die Engländer kennt man als ein höffliches Volk. Das sind bestimmt auch viele, aber leider nicht die asoziale Jugend. Diese ist nämlich nicht allzu gut auf die Deutschen zu sprechen, besonders nicht auf welche von Jürgen Matthes. Das liegt z.B. daran, dass Jürgen Matthes die einzig gute Disko mietet.
Und diese Leute haben ein unglaubliches Gespür für Deutsche. Gleich am ersten abend wurden wir als fucking Nazis und fucking German bezeichnet.
In solchen Fällen sollte man sich NICHT mit den Engländern anlegen! Zwei Jungen aus meiner Gruppe wurden auch mit Steinen beschmissen. Deshalb sollte man abends nicht unbedingt in dem hinteren Teil der Stadt rumlaufen. Außerdem sollte man nicht mit seinem gelben Stadtplan und gelben Tshirts von Jürgen Matthes rumrennen, weil das, ich übertreibe nicht, gefährlich werden kann.


Nun zu den Preisen.
Ein paar Preise:
Winter 10 Tage 632E
Ostern 15 Tage 1132E
Pfingsten 15 Tage 997E
Sommer 15 Tage 1211E
Herbst 15 Tage 997E
Ich finde, dass der Preis in Ordnung ist, weil wirklich sehr viel inklusiv ist. Man kann sich zwischen 10, 15 und 21 Tagen entscheiden.

Im großen und ganzen fand ich die Reise ok. Der Unterricht war sehr gut und auch das Programm war sehr vielseitig, so dass man keine Zeit zum Langweilen hatte. Auch von der Atmosphäre ist die Reise ideal. Ich finde nur, dass bei den Gastfamilien die Auswahl etwas strenger sein sollte, weil es vor 2 Jahren bei meiner Gastfamilie wirklich schrecklich war. Auch das Gelb gibt einige Minuspunkte, weil es einfach nur peinlich und nervig ist. Von der Betreuung her fand ich es auch gut.
Wer mehr wissen will, kann ja auf die gelbe Hompage gehen, ich glaube matthes.de
Das Engländerproblem lasse ich nicht in die Bewertung eingehen, aber ehrlich gesagt wäre das ein große Minuspunkt, denn das kann einen den Urlaub wirklich versauen!
Danke fürs Lesen.

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