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Erfahrungsbericht von Gringito

Leckerbissen für Thrillerfans (Ridpath:Der Marktmacher)

Pro:

spannend

Kontra:

nix

Empfehlung:

Nein

Der Marketmacher war für mich das bisher beste und spannendste Buch von Ridpath. Es ist interessant, dass die andere Meinung (von denali) zu diesem Thema offernsichtlich genau das Gegenteil aussagt – Literatur ist eben einmal mehr Geschmacksache.

Schon vor gut einem Jahr hatte ich den Spekulanten gelesen – ein spannender Thriller, aber für meinen Geschmack zu sehr durchschaubar. Nach der Lektüre des Marketmacher hingegen habe ich mich dazu entschlossen, auch die anderen Werke des Autors anzuschaffen.

Zum Inhalt:
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Nick Elliot, Ende zwanzig, hat abgewirtschaftet. Nach der Trennung von seiner Freundin sitzt er auf hohen Hypothekenraten seiner im Wert verfallenen Eigentumswohnung, als Russisch-Dozent hat er seine Doktorarbeit noch nicht vollendet und sieht seine beruflichen Aussichten als vernichtend schnell an.
Er hat genug von der Beschäftigung mit schöngeistiger Literatur - jetzt will er erst mal nur noch eines: wie seine ehemaligen Studienkollegen Geld verdienen. Besser: Geld scheffeln. Und das nicht zu knapp. Da kommt ihn ein Angebot seines Freundes sehr recht, sich direkt an die Quellen des Kapitals zu begeben:
Jamie arbeitet schon seit einigen Jahren bei der Investmentfirma „Decker Ward“, die die High-Risk-Märkte in Südamerika aufgerollt hat und jetzt in den Osten expandieren will – Grund genug, einen hochintelligenten Kenner dieser Region einzustellen.
Jedenfalls, es klappt. Nick wird eingestellt, bekommt gleich vom Chef Ross ein Darlehen von 5000 Pfund (um sich ein paar anständige Klamotten zu kaufen...), bleibt aber doch sich selbst treu und fährt als einziger mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Im Team arbeitet er sich gut ein, besonders die hübsche aber spröde Brasilianerin Isabel Pereira beeindruckt in sehr.
Ross - der Marketmacher himself – schätzt seine schnelle Auffassungsgabe und die finaziellen Aussichten entwickeln sich prächtig. Decker Ward kümmert sich um seine Angestellten.
Etwas dubios erscheint Ross’ Bruder, der Mann fürs Grobe. Auch erfährt Nick so nach und nach, dass sein Vorgänger ermordet wurden - und jetzt tauchen Faxe auf Nicks Schreibtisch auf, die Informationen über die Verwicklungen zwischen Decker Ward und Geldwäsche von Drogenhändlern herstellen...
Nicks Ausflug mit der liebreizenden Isabel nach Brasilien gerät sehr schnell von Traum zum Albtraum: er muss feststellen wie eng die Verflechtungen von Kapital und Verbrechen sind und dass sein Chef keine Sentimentalitäten kennt, wenn es ums Geld geht.

Der Autor
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Ridpath ist Insider in der Hochfinanz und weiß daher, wovon er spricht. Seine Helden haben trotzdem immer den Boden unter den Füßen und lassen sich letztendlich nicht von der Macht des Geldes korrumpieren.
Der Leser erhält viele Einblicke in das Finanzgeschehen und erfährt so Nebenbei, warum man als Kleinanleger an der Börse selten an den großen Gewinnen dabei ist.

ZITAT aus der Berliner Morgenpost:
Michael Ridpath, das ist der Aktienfreak unter den internationalen Thriller-Autoren. Einer, der als Bond-Trader in der Londoner City das Ohr ganz nah am Herzschlag der Wirtschaft hatte. Vor einigen Jahren hat er seinen Arbeitplatz vor den flackernden Monitoren mit der Schreibmaschine am heimischen Schreibtisch vertauscht. Gute Güte, warum hat er bloß auf dieses spannende Leben verzichtet? «Na, am Geld, das man als Autor verdient, kann es jedenfalls nicht gelegen haben», sagt er mit einem Augenzwinkern. Aber er wird dann ziemlich schnell ernst. «Das Leben als Börsenhändler ist einfach nicht real.»
ENDE

Ridpath hat gerade sein fünftes Buch auf Deutsch veröffentlich - man muss schon zugeben, dass die Stories sich ähneln. Trotzdem sind sie alle lesenswert.

Das Buch selbst erschien (wie alle) zuerst bei Hoffmann und Campe

Ridpath, Michael
Der Marktmacher
Roman
Originaltitel: The Marketmaker
Aus dem Englischen von Hainer Kober
448 Seiten, EUR (D) 22,95 / sFr 41,50
ISBN 3-455-06234-1
Erscheinungsjahr: 1999
inzwischen auch als Taschenbuch bei Goldmann (ich glaube 8,9€).

Wer nicht auf die jungfräuliche Ungelesenheit frischer Bücher steht oder es verschenken will, sollte sich mal bei ebay umsehen. Da erhält man das sehr zu empfehlende Werk schon zwischen 1 und 3 €.
Viel Spaß beim Lesen!

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