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Erfahrungsbericht von nosianai
Traumjob: Fettkellnerin bei BK
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
++++++++++++++++++++
Ob man diese Ueberschrift ernst nehmen kann oder nicht, koennt ihr am Ende dieses Berichtes selber entscheiden!
A bissl Standard muss sein!
Standards – so nennen die BK-Oberbosse die pedantischen Machwerde zur Zerstoerung des Freigeistes. Diese beinahe schon diktatorisch anmutenden Regeln sind für alle, die frisch zu BK in die neckische Uniform schlüpfen, schon ein Graus.
Aber sinnvoll.
Dass es bei BK eigentlich an Regeln jede Menge gibt, die man einzuhalten hat, wenn man keinen Rüffel kriegen will, das soll im Anschluss gezeigt werden.
Und woran es liegen kann, dass man es manchmal nicht schafft, das auch einzuhalten... das soll erahnt werden...
Der Drive-Thru-Service:
Es ist schon interessant, was man als normal sterblicher Mensch alles auf einmal erledigen kann. So drei vier Tätigkeiten an fünf, sechs verschiedenen Orten sind schon drin. Wer´s nicht glaubt, der bewirbt sei bei BK und wartet, bis er zum Drive auf- bzw. abgestiegen ist. Da sind wir uns noch nicht ganz sicher.
Fakt ist, dass ich persönlich eine panische Aversion vor diesem kleinen Wechselsprechgerät hatte. Wenn man dann ein paar mal dort stand, geht es einem dann schon besser. Das liegt wahrscheinlich - ich kann meine Behauptungen ja nur auf Vermutungen stützen - an der aufgebauten Gleichgültigkeit.
Wie das so funktioniert:
Es ist ein tolles Gefühl, wenn man hinter den Kulissen steht. Nur wenn man dann Verantwortung dafür übernehmen muss, geht es einem nicht mehr ganz so gut.
Aber alles der Reihe nach.
Eigentlich gibt es nichts am Drive auszusetzen. Der Gast bekommt in weniger als drei Minuten sein Essen ins Auto verfrachtet und muss sich dazu nicht einmal bewegen (nur Geldbörse rauskramen, aber Moment: für einige scheint das ja ein schwerwiegendes Problem darzustellen.)
Die Ansage erfolgt hinten am Wechselsprechgerät. Nicht immer. Aber immer öfter, denn mittlerweile haben auch die letzten kapiert, dass das "Bitte hier bestellen" tatsächlich ernst gemeint ist. Von dem Moment an, wo man an diesen kleinen tollen Kasten herangefahren ist, läuft die Zeit. Drei Minuten hat man. Dann fängt es an zu piepen.
Wer die Angestellten in den Wahnsinn treiben will, der kann ja folgendes tun (ich habe mal die Hitlist zusammengestellt:)
(1) „Ich lass dich zappeln, du Whopper-Wurm“
Ranfahren an den Schalter zur Bestellung.
"Willkommen bei Burger King. Ihre Bestellung bitte..."
- "Ähhhhhhh, es dauert mal noch kurz."
(...nach einer halben Minute „kurz“ erinnern wir den Gast meist noch einmal, dass wir noch da sind. Einige warten nämlich darauf, noch einmal von uns angesprochen zu werden...)
Angestellter, höflich: "Ihre Bestellung bitte..."
- "Jaaaaa, wir sind noch nicht so weit."
Angestellter, verzweifelnd: "Haben sie schon gewählt?"
- "Neeee."
Angestellter gibt auf und wartet.
(2) Die Kid‘s Club-Falle
Kid´s Club Menü bestellen.
"Welche Überraschung gibt es denn zur Zeit?"
Angestellter denkt sich: ich weiß nicht, sollte es denn etwa keine Überraschung sein?
Angestellter zeigt alles fein hin. Gast wählt. (Wählvorgang läuft gegen plus unendlich)
(3) Auch toll: nach dem Bezahlen die Bestellung ändern. Es macht nicht wirklich Umstände, wenn man danach noch was will. Wenn einem dies und das nicht passt.
(4) Wenn man die Bestellung schon zusammengestellt hat, fällt dem Gast ein, dass er z.B. keine Zwiebeln auf dem BigKing will. Ist doch egal. Wir machen das. Es kostet keine extra-Zeit. Nein, wir präparieren immer schon jeden Burger in jeder Ausführung, mal ohne dies und mal ohne das. Weil das Zeug doch so alt wie bei McDo werden soll. Damit es kross und lecker ist. ;-)
(5) Kleingeld suchen. Anschließend vorzählen. - Ist richtig, denn wir können in KEINEM Fall zählen, denn das hat man uns im Training nicht beigebracht!
Wie gesagt hupt nach drei Minuten das DriveGerät. Keine schlechte Sache, denn es soll ja schnell gehen. Und da dieser Ton unausstehlich ist und aus jedem Normalbürger einen Zwangsneurotiker werden lässt, kämpfen wir immer gegen die Zeit. Wenn natürlich für die ganze Familie ein Großmenü zusammengestellt werden muss, dann haben selbst die besten von uns kleine Problemchen mit den drei Minuten.
Und die fünf Autos, die hinter dem Großeinkäufer stehen, die freut das auch.
Hygiene:
Der Durchschnittsbürger ist ein sauberer Mensch, das wissen wir, und er legt Wert darauf, dass auch fremde Bäder und Toiletten diesem seinen Anspruch genügen.
Die Toiletten müssen alle halbe Stunde kontrolliert werden. Wir schrubben nicht die Brille, wir malern auch nicht mal schnell die Wände oder so - aber das, was man während der Zeit kontrollieren kann, so in etwa Seife, Spiegel, Klopapier usw., das wird schon gemacht.
Außer natürlich wir sind unterbesetzt und die Gäste rennen uns die Bude ein.
Tische werden dauernd abgewischt. Und auch wenn es keiner weiß: in dem Wasser ist Desi-mittel drin.
Der Boden sollte auch gewischt oder allermindestens gekehrt werden, wenn wie gesagt nicht überall wartende Füße herumstehen.
Wenn sich einer wundert, dass ab und zu ein Angestellter fehlt und dass dann auch noch einer der reichlich vorhandenen Tablettwagen fehlt, wohin es manche Gäste aber trotzdem nicht schaffen, weil es ja auch so furchtbar angstrengend ist, dann liegt das daran, dass eben dieser Wagen von besagtem Mitarbeiter ausgeräumt wird.
Und ja: Wir trennen den Müll! Plaste, Bio, Papier und Pappe.
Essen fassen!!!
Vorab noch eine Bemerkung:
Ich kann mit gutem Gewissen sagen: selbstverfreilich sind BK Burger sehr wohl frisch, und alles andere fliegt auch weg, sobald die Haltezeit überschritten ist. Die ist so dermaßen gering, dass es schon beinahe eine Schande ist!
Auf den Burgern sind auch Haltezeiten vermerkt. Das System (© 2001Nosianai) kann man sich ja erklären lassen, wenn man Interesse hat. Aber auch schon beim Hingucken wird klar, dass der Salat keine bräunlichen Stellen hat und das Brötchen auch noch keinen Geburtstag hatte. Nicht so wie bei anderen.... äh...
Aber egal, ...
Der Bestellvorgang:
Manch einer fragt sich vielleicht, warum das alles so lange dauert, bis man seine Bestellung zusammenhat. Und ein anderer kann es wiederum nicht ab, wenn dauernd neue Fragen auftauchen, nur weil man was zu essen haben will.
(Hab Hunger. Kann nicht denken!)
Und der nächste denkt sich: schön aufgesagt, dein Sprüchlein! (Das hat mir mal einer gesagt; im Anschluss wisst ihr auch den Grund)...
A: "Hallo. Was darf´s denn sein?"
G: "Ein Whopper."
A: "Mit Käse?"
G: (überlegt) "Ja"
A: "Im Menü oder einzeln?"
G: (überlegt wieder: viel Hunger oder wenig?) "Ja."
A: "Mit Cola als Getränk oder was annerm?" (Sprachabkürzungen gehören zum Job, sonst kriegt man ja ne Meise)
G: "Was gibt es denn?"
A: (holt Anlauf, sagt in einem Atemzug:) "cola, cola light, fanta, sprite, wasser..." (meistens hat der Gast hier geistig schon abgebrochen, aber es geht ja noch weiter:) "...o-saft, milchshake, Eistee, Kaffee, Kakao." (atmet erleichtert aus)
G: "Äh" (überwältigt) "nee" (denkt nach) "ich nehm’ die Cola"
(ist ja auch einfacher *g*)
A: "Ketchup oder Mayo zu den Pommes?"
G: "Hm, Ketchup. ... Oder was gibt´s denn noch?"
A: (holt wieder Anlauf, spult andere Platte ab:) "SüßSauer, BBQ, Salza, Ketchup, Curry, Knoblauch"
G: (Weg des geringsten Widerstandes) "nee, ketchup"
A: "Zum hier Essen oder Mitnehmen?"
G: (Ein-Wort-Antwort) "Hier"
A: "Da wäre das dann ein Whopper-Menü mit Käse, Cola und Ketchup. Macht 4,89 Euro"
G: (erleichtert und gibt Geld)
A: kassiert ab, rennt los und stellt die Bestellung zusammen.
Dann wird noch mal alles wiederholt (es soll ja Leute geben, die denken, sie können uns verarschen und kommen später wieder: "Das war nicht auf meinem Tablett! " - Ist nicht wahr. Darum wiederholen wir die Bestellung. Das sind so ne Art AGB, wenn du das mitnimmst, akzeptierst du. Nee im Ernst: (© 2001Nosianai) solche Fälle wollen wir doch vermeiden, besonders wenn viel Betrieb ist, aber manche können es halt nicht lassen. Wir können die Bestellungen auch speichern (geht automatisch) und dann später ausdrucken, denn einige behaupten steif und fest, dass sie noch dies und das und jenes und das ganz bestimmt noch bestellt und bezahlt haben. - - Ist nicht wahr. *g*)
So, jetzt darf der Gast jedenfalls essen.
Die Burger
Schön ist, wenn die Leute reinkommen und dann darf man beraten (noch schöner: am Drive, aber das Thema hatten wir ja schon):
G: "Ich hätt’ gern was mit Hühnchen"
A: "Crispy oder Supreme?"
G: "Wo is´n da der Unterschied?"
(zu diesem Zweck ist das zwar extra groß und computerbearbeitet abgebildet, sogar mit beleuchtetem Hintergrund, aber da jeder an der Kasse mindestens einen Monat Küchenarbiet absolviert hat (so auch ich), weiß auch jeder, was auf den Burgern ist. Dies wird von den Kunden schamlos ausgenutzt und nicht selten endet man bei einer 10minuetigen Menüberatung…)
A: spult also das Programm runter, was denn ein Crispy und was denn ein Supreme ist. verspricht sich ab und an schon mal.
G: "Hm, und was war das erste?"
A: wiederholt es noch mal.
G: entscheidet sich. "Kann ich das auch ohne ... haben?"
A: "Ja."
(Geht in die Küche und sagt bescheid oder gibt es auf der Kasse ein, wenn es noch nicht zu spät ist. Manchen fällt das halt wie schon erwähnt relative spät ein.)
Wir machen auch Burger ohne Zwiebeln, wenn du keine isst.
Ohne Mayo, ohne Soße, ohne Salat, ohne dies und ohne das, oder mal mit was anderem....
Manchmal auch Hamburger ohne Fleisch oder nur Brötchen und Fleisch oder was weiß der Geier...
Wenn du hingegen bei McDonalds eine billige Scheibe Käse haben willst, dann hast du die dir gefälligst selber mitzubringen.
Ich möchte jetzt mal auf den McRib Spezial von McDo zu sprechen kommen. Nur weil das Teil Jubiläum hat, kriegst du jetzt Salat und Currysoße! Was für eine Peinlichkeit!
Bei Burger King haben wir bestimmt noch ein paar Salatstreifen für dich übrig, wenn dir danach ist. Und du kannst aus der Soßenauswahl von Süßsauer über Curry hin zu Knoblauch alles wählen, was dann anstelle von Mayo auf dem Burger landet. Du musst es nur sagen.
Nur auf eines kannst du lange warten: Wir schreiben nie-nicht „spezial“ drauf!
Wie auch immer.
Wenn einer sagt, dass wir nicht auf die Bedürfnisse der Gäste eingehen, dann weiß ich auch nicht.
Ich kann schon manchmal nicht mehr "ketchup oder Mayo" sagen und ziehe alles zu einem Wort zusammen, weil es immer und immer und immer wieder gesagt werden MUSS.
Also Freunde, nicht aufregen.
Und beim Kid´s Club Menü bitte überraschen lassen :p
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So, das war’s nun über meine BK-Karriere, über die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins.
Auch spare ich es mir, über Leute zu meckern, die zwar alle Zutaten, die sie nicht mögen, in einer Art Freistil-Protest auf den Boden werfen und (© 2001Nosianai) das ganze mit Cola versüßen und mit den Schuhen umrühren….. und die dann nicht genug Arsch in der Hose haben um zuzugeben, dass sie nicht zum Essen in der Lage sind…. Ich meine, wäre es nicht viel einfacher, diesen Beweis deutscher Esskunst aufzuwischen, wenn er noch frisch ist?
Auch lasse ich mich nicht darüber aus, dass es unverschämte Leute gibt, die einem das Geld wie Bakschisch hinwerfen. Hier, friss das!
Ich weiß, dass viele die Arbeit bei Burger King oder anderen FastFoodKetten, generell in Restaurants, als minderwertig ansehen oder sich als was besseres betrachten, und sie benehmen sich auch wie die Axt im Walde. Doch dafür, dass sie Burger King nur als Absteige für ihre witzlosen Szenetreffs betrachten, kommen sie erstaunlich oft zu uns.
Es gibt halt immer Schattenseiten...
In diesem Sinne,
(© 2001Nosianai)
30 Bewertungen, 8 Kommentare
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06.08.2002, 10:53 Uhr von dyna1977
Bewertung: sehr hilfreichEs gibt Leute die sind darauf angewiesen
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26.05.2002, 21:48 Uhr von Nita2002
Bewertung: sehr hilfreichvoll aufn Kopf getroffen!!doch echt richtig klasse!!!gut das es noch leute gibt die geschmack haben!!
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23.05.2002, 00:51 Uhr von Angel112
Bewertung: sehr hilfreichDer Beitrag ist echt spitze. Aber euer essen ist wirklich gut und vorallendingen macht es satt. Schade das es den western whopper nicht mehr gibt :-(
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19.05.2002, 13:08 Uhr von dani___
Bewertung: sehr hilfreichIch finde deinen Beitrag super.... schönes Wochenende... ciao die dani *;)
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19.05.2002, 01:08 Uhr von butterkeks
Bewertung: sehr hilfreichIch finde Deinen Bericht super gut geschrieben und ich kann mir vorstellen, dass es nicht immer einfach ist. Gruß Drea
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16.05.2002, 14:58 Uhr von schopfi
Bewertung: sehr hilfreichAlso, mir hat der Bericht gefallen, ich finde es interessant, auch mal die andere Seite zu "lesen"...
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16.05.2002, 14:43 Uhr von FloVi
Bewertung: sehr hilfreichTja, wer die BK-Standards als Zerstörung des Freigeistes betrachtet, der darf sich nicht wundern, wenn sich die Kunden mangels Zwang nicht dort hineinpressen lassen wollen ;-). Trotzdem, ein toller Artikel, hat Spaß gemacht. Dank und Gruß
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16.05.2002, 14:41 Uhr von Masterfalke77
Bewertung: sehr hilfreichCooler Bericht ;-) BK ist aber einfach genial!
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