Million Dollar Baby (DVD) Testbericht

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ab 3,77
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Erfahrungsbericht von Krawuzikabuzi

Tough ain't enough

Pro:

Sehr gute Schauspielerische Leistung !

Kontra:

Nicht

Empfehlung:

Ja

Wenn einer daran schuld ist, dass man Hollywood und seine Filme noch nicht ganz aufgegeben hat, dass man noch die Hoffnung hegt, jenseits des Atlantiks sei noch etwas anderes möglich als eiskalt kalkulierte, bewusst stupide Mainstream-Produkte, pubertär-infantile Brachialkomödiantik mit Adam Ben Sandler Stiller, patriotisch-idiotische Zelluloid-Verschmutzung oder öde Fortsetzungs-Neuaufgüsse, dann ist es Clint Eastwood.
Sein MILLION DOLLAR BABY ist ein Juwel !!!!
Ein Boxerfilm? Gewiss, aber nicht nur. Sondern auch ein Boxtrainerfilm. Und ein Clint-Eastwood-Film. Bei diesem Regisseur gibt es kein Schwarz-Weiß / Gut-Böse. Sondern nur Schattierungen von Grau. Jeder Gewinner ist auch ein Verlierer oder trägt zumindest den Keim des Verlierens in sich. Und umgekehrt haben die Verlierer auch viele glückliche Momente. Die Melancholie des (späten) Clint Eastwood.
Mein Kritikerfreund Huber meinte in der "Presse", Eastwood sei einer der letzten, die noch das klassische Hollywood-Kino - das gute, alte - fabrizieren. Aber das reicht nicht aus, um diesen singulären Filmemacher zu würdigen.
Eine Frau will mit 31, fast schon 32, noch Profiboxerin werden. Eigentlich zu spät, teilt ihr der Mann mit, den sie als Trainer haben will. Der sie lange zurückweist. Wie sie ihn doch für sich gewinnen kann, wie sie aus einem Existenz am Rande des Lebens und der Träume doch auszubrechen mag und zum ersten Mal so etwas wie Glück und Erfolg verspürt, sieht man durch die großartige Darstellung von Hillary Swank. Ihr Lächeln ist so strahlend, aber es hat eine stählerne Härte ebenso wie es das Lächeln jener ist, die zu oft geschlagen worden sind, und die lächeln, um zu überleben.
Und es geht auch noch um das Thema Sterbehilfe. Wobei Eastwood anders als Amenábar in MAR ADENTRO jegliches kitschige Zuviel vermeidet. Es gibt bei ihm Sentimente, aber keine Sentimentalitäten. Er berührt, ohne zu rühren. Das konnte Eastwood schon in PERFECT WORLD und THE BRIDGES OF MADISON COUNTY, und er kann es noch immer. Von so viel Vergeblichkeit erzählt dieser Regisseur, dass man ihm am liebsten ein pessimistisch-düsteres Menschenbild unterstellen möchte.
Weit ist er gekommen, dieser bald 75-jährige Ex-Italowestern-Held und Ex-Dirty-Harry. Und jemand geworden, der ziemlich viel über die Menschen und das Leben weiß. Und es - als Regisseur - filmisch zu vermitteln versteht. Ist er also sanft, altersmilde geworden? Vielleicht. Aber wie lautet einer der Schlüsselsätze von MILLION DOLLAR BABY: "Tough ain't enough."
Ein großer Film. Strikte Empfehlung.

12 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Nightmare

    20.11.2005, 09:47 Uhr von Nightmare
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde, das dir dieser Bericht gelungenist. <br/>Ich Bewerte dein Bericht mit Sehr Hilfreich, <br/>Wenn du Interese am Yopi-Forum haben solltes <br/>dann schau doch mal rein bei uns,melde dich mit <br/>deinem Yopi Namen an <br/>unter:www.yopi-forum.de

  • animaldream

    18.11.2005, 07:46 Uhr von animaldream
    Bewertung: sehr hilfreich

    zu kurz! LG animaldream

  • glowhand

    17.11.2005, 17:06 Uhr von glowhand
    Bewertung: sehr hilfreich

    etwas ausführlicher und übersichtlicher wäre besser gewesen, gerade bei einem bericht für einen film. trotzdem hilfreich! <br/>lg, <br/>glowhand.